Energiekosten als Wettbewerbs- Xstrata Zinc nachteil des Standorts Nordenham Deutschland Management Committee Carl van Dyken GmbHon Feb 15th PresentationXstrata JanZink 2012 Nordenham, 13. Dezember 2012 1
Bekenntnis der Industrie zur Energiewende Der Industrieverband BDI stellt sich klar hinter die von der Bundesregierung ausgerufene Energiewende: Die Industrie brauche den Erfolg der Energiewende Die kurze Stellungnahme des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) zur Entlassung von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) und der Neubesetzung durch den Parteikollegen Peter Altmaier umfasst genau vier Sätze. Die Botschaft war klar und deutlich: Die deutsche Industrie will und braucht den Erfolg der Energiewende, betont BDI-Präsident Hans-Peter Keitel. Dem neuen Bundesumweltminister Altmaier sichert er deshalb die volle Unterstützung zu. 2
David McAllister anlässlich einer Veranstaltung von NORDMETALL am 28.11.2012 in Hamburg Die Industrie ist eine der Säulen der deutschen Wirtschaft. Dafür brauchen wir verlässliche Rahmenbedingungen. Andere Länder haben gravierende Fehler gemacht und ihre Industrie vernachlässigt, z.b. Großbritannien. 3
Industriestandort Deutschland Deutschland ist Industrieland und hat in Europa mit den höchsten Anteil (23,5%) industrieller Wertschöpfung am Bruttosozialprodukt. 4
Der hohe Energiebedarf für die industrielle Erzeugung erfordert eine sichere und bezahlbare Energieversorgung in Deutschland Industriestandort Deutschland Deutschland ist ein Industrieland. Die Industrie ist Grundlage für Wohlstand und Lebensqualität. Dafür ist eine sichere und bezahlbare Energieversorgung unerlässlich. Energieintensive Unternehmen zahlen 16 Mrd. Euro alleine für Energie. Strom Eine Erhöhung des Strompreises um 1 Cent je Kilowattstunde kostet sie 1,2 Mrd. Euro pro Jahr. Bei den energieintensiven Industrien hängen von wettbewerbsfähigen Strompreisen mehr als 800.000 Arbeitsplätze ab. Die deutsche Strompreise gehören mit zu den höchsten in Europa, während die Stromkosten in den USA nur 50% der deutschen Stromkosten betragen. 5
Entwicklung der EEX Base Terminmarktpreise nach Einführung der Liberalisierung für das jeweilige Frontjahr in Euro/MWh vom 02.01.2002 bis heute 100,00 90,00 80,00 70,00 60,00 50,00 40,00 30,00 20,00 Anstieg >100% Zum Vergleich: Anstieg der Verbraucherpreise um 16,4% 10,00 0,00 6
Industriestrompreise weltweit im Überblick (einschl. Abgaben für EEG etc.) Strompreise als Index auf Basis Deutschland = 100% Quelle: VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.v. 7
Europakarte - Industriestrompreise Strompreise als Index auf Basis Deutschland = 100% Quelle: VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.v. 8
Weltkarte - Industriestrompreise Strompreise als Index auf Basis Deutschland = 100% Quelle: VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.v. 9
Konsequenz aus hohen Energiekosten bei internationalen energieintensiven Unternehmen mit hoher Bruttowertschöpfung und hohen Energiekosten wird die Entwicklung der Stromund anderer Energiekosten schon lange sehr intensiv analysiert. Schleichende Produktionsverlagerungen sind die Folge bei strategischen Standortentscheidungen spielen steigende Energiekosten zunehmend eine Rolle die ausgeprägten Wertschöpfungsketten der verschiedenen Branchen in Deutschland, die für die Energiewende unerlässlich sind, geraten in Gefahr 10
Die Deutsche Industrie trägt Belastungen, die in anderen Ländern nicht bestehen Die deutsche Politik verteuert Energie, vermeintlich um den Verbrauch zu steuern und um das Klima zu schützen. Das deutsche Energie- und Stromsteuergesetz, das Erneuerbare-Energien- Gesetz (EEG) sowie das Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz treiben die Energiekosten hoch. Trotz aller Entlastungen trägt die Industrie hierzulande Mehrkosten von knapp 5,6 Mrd. Euro. 11
Weitere Zusatzbelastungen drohen der Industrie durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien Quelle: VDN, ÜNB, VIK 12
Entwicklung der EE-Stromerzeugung Quelle: BMWi 13
EEG-Kostenverteilung 2011 Trotz bestehender Entlastungsregelungen trägt die Industrie die Hauptlast der Kosten für die EEG-Umlage 14
Diese Abgaben sind für die deutsche Wirtschaft ein maßgeblicher Wettbewerbsnachteil insbesondere dann, wenn diese Kosten nicht über den Produktpreis an den Kunden weiter gegeben werden können, entweder weil der Wettbewerb es nicht zulässt oder es sich um Preise handelt, die an Börsen gebildet werden. Vor diesem Hintergrund machen bestehende Entlastungsregeln insbesondere für Unternehmen, die sich im internationalen Wettbewerb befinden, einen volkswirtschaftlichen Sinn. 15
NWZ vom 14.11.2012 16
Bedeutung der Energiekosten für ein Unternehmen aus der Wesermarsch 17
Xstrata Zink GmbH Xstrata Zink GmbH die letzte deutsche Zinkhütte! Sitz: Nordenham Mitarbeiter: ca. 350 Industriezweig: NE-Metalle Herstellung von Zink und Zinklegierungen Erste Produktion: 1909 Umsatz 2011: 312.397 T Leistung: 72 MW Jährliche Arbeit: ca. 590.000 MW (entspricht dem Stromverbrauch einer Stadt wie Oldenburg) 18
Große Sensivität gegenüber der Verteuerung von Energie Der Preis für das in Nordenham hergestellte Zink wird an der Londoner Metal Exchange (LME) gebildet, das bedeutet, dass Kostensteigerungen z.b. durch Energie über den Preis nicht an den Kunden weiter gegeben werden können 19
Zukunft Damit auch in Zukunft die industrielle Basis in Deutschland erhalten bleibt, müssen Unternehmen, die sich wie Xstrata Zink GmbH im internationalen Wettbewerb befinden, bei Abgaben auf Energie - wie EEG, KWK und Ökosteuer auch weiterhin entlastet werden. Hohe Energiekosten dürfen nicht ein Wettbewerbsnachteil für den Standort Deutschland werden, ansonsten droht eine schleichende Deindustrialisierung. Die Unternehmen, die keine Entlastung erhalten, sind zu überprüfen. Gegebenenfalls ist die Einführung einer abgestuften Entlastung sinnvoll. 20