Persönlicher ERASMUS-Erfahrungsbericht. Die Niederlanden- das oft übersehene Nachbarland. 1) Vorbereitung des Auslandsaufenthalts



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Transkript:

Persönlicher ERASMUS-Erfahrungsbericht Name Vorname Studienfach Gastuniversität Gastland Aufenthaltsdauer (Monat/Jahr Monat/Jahr) Einverständniserklärung Soll der Bericht anonym veröffentlicht werden? X ja nein Betriebswirtschaftslehre (Master) Universiteit Tilburg Niederlande 08 /14 01 /15 Ich bin damit einverstanden, dass mein Erfahrungsbericht an interessierte Studierende weitergeleitet wird. X ja nein Ich bin damit einverstanden, dass mein Erfahrungsbericht auf den Internetseiten des Akademischen Auslandsamtes veröffentlicht wird. X ja nein Die Niederlanden- das oft übersehene Nachbarland 1) Vorbereitung des Auslandsaufenthalts Wer ins Auslandssemester geht muss damit rechnen einige bürokratische Hürden zu nehmen. ABER es ist alles machbar und es warten unvergessliche Erinnerungen. Die Websites des AAA der Uni Potsdam (UP) bieten im Prinzip alle nötigen Informationen zu Auslandsaufenthalten (Studium, wie Praktika). Zunächst habe ich mich auf diesen Websites umgeschaut. Ich habe mich über Partnerhochschulen in Europa und in Übersee informiert- Fristen beachten!!! Ich habe mich schließlich für ERASMUS+ entschieden und mich für drei favorisierte Universitäten in Nord-und Mitteleuropa, zunächst an der UP, beworben. Die Recherche für das richtige Programm und die Wunschuni im Ausland war recht zeitintensiv, aber nicht abschrecken lassen!!! Ende 2013/ Anfang 2014 habe ich von der UP die Zusage für die Teilnahme an ERASMUS+ bekommen und im gleichen Zuge die Empfehlung für die Universiteit Tilburg (UT) in den Niederlanden erhalten. Im nächsten Schritt ging es darum, sich an der Gastuniversität im Ausland zu bewerben. Ich musste ein Online-Formular ausfüllen, dieses ausdrucken und dann via Post nach Tilburg senden (die Anforderungen bezüglich der geforderten Dokumente waren sehr deutlich). Nach einigen Tagen/ Wochen erhielt ich die Zusage von der UT und der deutsche Bürokratiewahnsinn begann Wer sich keine Module aus dem Ausland an der UP anrechnen lassen möchte, hat vermutlich nicht ganz so viele Wege zurückzulegen. Wer sich allerdings Module

anrechnen lassen möchte, hat etwas mehr Aufwand zu bewältigen. Ich musste zu den unterschiedlichen Lehrstühlen, um zu besprechen, ob und wie die Auslandsmodule mit denen an der UP übereinstimmen, zum Prüfungsamt, zum AAA, zum Dekanat des Fachbereichs, zum Auslandskoordinator- viele Wege, zahlreiche Termine und Unterschriften. Erschwert wurde dies oftmals durch die begrenzten Öffnungszeiten der unterschiedlichen Ansprechpartner, die teilweise recht studentenunfreundlich waren. Das AAA der UP war beim Beantworten von Anfragen sehr schnell und kompetent, was die Bewerbungs-und Anfrageprozesse sehr erleichtert hat. Auch die Informationsveranstaltungen des AAA waren sehr hilfreich. Wenn erst einmal alle bürokratischen Hindernisse überwunden wurden, wächst einfach nur noch die Vorfreude auf alles, was im Ausland wartet und kommen mag. 2) Studium an der Gastuniversität Die Niederländer wissen, wie hart, richtig und gewissenhaft studiert wird. Ihr Wissensniveau ist ziemlich hoch und 90% der Niederländer sprechen Englisch (alt wie jung, studiert oder nicht). An der UT werden zahlreiche Module in Englisch unterrichtet-in allen Fachrichtungen, daher ist die Auswahl recht umfangreich. Die Juristische Fakultät der UT hat zudem einen sehr guten Ruf, aber auch die anderen Fakultäten sind in europäischen Rankings ziemlich gut platziert. Genau dies spürt man durchgängig in allen Vorlesungen und Übungen. Interaktion ist für die Niederländer genauso wichtig wie Wissenstransfer. In vielen meiner Module setzte sich die Endnote aus einer Gruppenarbeit (Hausarbeit und/ oder Präsentation) und einer Endklausur zusammen. Alle Fakultäten/ Gebäude und vor allem die Bibliothek sind mit modernster Technik, ausreichenden Plätzen und Equipment ausgestattet. Die Niederländischen Studenten befinden sich, außerhalb ihrer Lehrveranstaltungen, oftmals in der Bibliothek, in der sie bis in die Abendstunden die Lehrveranstaltungen vor-und nachbereiten. Am Abend flüchten sich dann viele Studenten in die Fitness-und Sporthallen der UT (welche ebenso gut ausgestattet sind). Wer zum Studieren in die Niederlande geht wird auf die sogenannte 6er Kultur stoßen. Das niederländische Benotungssystem an Universitäten reicht von Null bis Zehn, wobei Zehn die bestmögliche Note ist (die jedoch so gut wie nie erreicht wird) und mit einer 6 hat man bestanden. Die Niederländer sind von ihrem Wesen her nicht so wettbewerbsvernarrt wie so mancher Deutscher, was die Benotung anbelangt. In den Niederlanden geht es nicht darum, wer der Beste ist. Ihnen geht es vielmehr darum zu bestehen (also eine 6 zu bekommen). Bekommen sie eine bessere Note beschweren sie

sich natürlich nicht, aber sie prahlen nicht mit guten Resultaten. Passen sich deutsche Studenten dieser 6er Kultur an, werden sie mit weniger guten Noten wieder zurückkehren. Aber bitte nicht abschrecken lassen, es geht auch anders. Das Studierendensekretariat, die Lehrstühle und die Exchange-Koordinatoreneigentlich alle Menschen, denen ich in Tilburg begegnet bin, sind wahnsinnig freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Hat man Fragen bezüglich des Studiums findet man schnell den richtigen Ansprechpartner, welcher dann auch sehr zeitnah kompetente Antworten bereitstellt. Die Öffnungszeiten sämtlicher Einrichtungen sind sehr studentenfreundlich und großzügig. 3) Kontakte zu Einheimischen und ausländischen Studierenden In Tilburg ist man nicht allein. Ich war hier in Tilburg in einem der großen Studentenwohnheime nahe der UT untergebracht, welche hier liebevoll Verbs genannt werden. In mindestens zwei von fünf Wohnheimkomplexen waren größtenteils Austauschstudenten untergebracht, aber auch niederländische Studenten sind dort zu finden. Ich habe mir eine Etage in Verbs mit 16 anderen Studenten geteilt, die aus allerlei Nationen angereist waren. Ein Gebäudekomplex besteht aus 5 Etagen (insgesamt etwa 80 bis 90 Studenten in einem Gebäude). Für mich war es das erste Mal in einem Wohnheim- es war interessant. Wir haben uns Küche, welche gleichzeitig Gemeinschaftsraum war und die sanitären Anlagen geteilt- Zu 17t klingt spannend, ist es auch. Das schöne war, dass man immer jemandem begegnet- egal, ob in der Küche oder im Treppengang. Wenn man etwas Ruhe benötigt, kann man sich jederzeit in sein Zimmer zurückziehen. In Verbs muss man allerdings mit einem gewissen Geräuschpegel rechnen, wobei es natürlich auch ruhigere Zeiten gibt. Verbs ist einfach ideal, um neue Kontakte zu knüpfen und jede Menge Spaß zu haben. Als Austauschstudent wird man von Beginn an einer Mentorengruppe zugeteilt, welche meistens aus etwa 25 Studenten aus aller Welt besteht. Das ganze Semester über bleibt man in dieser Mentorengruppe und unternimmt wunderbare Sachen. Keine Angst, man trifft auch genügend andere Leute aus anderen Mentorengruppen und man ist zu nichts gezwungen. Ein Großteil der Austauschstudenten hat sich eine Mitgliedschaft in der Studentenorganisation I*ESN (europaweite Studentenorganisation: mehr Infos dazu im Netz) zugelegt. Hier in den Niederlanden gibt es zahlreiche solcher Studentenorganisationen. I*ESN hat eine Vielzahl an spannenden, aufregenden, lustigen, abenteuerlichen, etc. Events organisiert. Dienstags gab es die

Mentorendinner in Verbs, bei denen jeweils mindestens zwei Mentorengruppen zusammen zu Abend aßen und/ oder nette Pläusche bei einem Bier hielten. Im Anschluss ging es dann, für alle die in Stimmung waren, ins Carpe Diem - dem Pub/ Club von I*ESN. An Partys, Abenteuern, Reisen und so allerhand anderer wunderbarer Events mangelt es hier nicht- wer Spaß haben möchte, kommt hier sicher nicht zu kurz. Wer nicht so Party-affin ist, muss sich auch keine Sorgen machen. Einheimischen (Studenten) begegnet man auch: in Vorlesungen, bei Gruppenarbeiten, auf dem Campus, in der Innenstadt oder bei Partys oder auch bei der einen oder anderen Reise. Da so gut wie alle Niederländer Englisch sprechen, ist die Kommunikation gar kein Problem. 4) Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt Ich habe die Niederlanden als Land meines Auslandssemesters gewählt, weil die Niederländer ihre eigene Sprache besitzen UND so ziemlich alle Niederländer fließend Englisch sprechen. Bevor ich mein Auslandssemester antrat, bewegte sich mein Englischlevel eher auf einem dürftigen Niveau- ich habe mich nicht getraut zu sprechen, hatte Schwierigkeiten Gesprächen im Radio zu folgen und mein passiver Wortschatz bewegte sich weit über dem aktiven. Niederländisch (Dutch) konnte ich weder sprechen, schreiben, noch verstehen. An der UT habe ich einen Dutch-Sprachkurs belegt, der sich durch das gesamte Semester zog. Zudem habe ich einen Englisch-Sprachkurs belegt, um in der Sprache sicherer zu werden. Nun, am Ende meines Auslandsaufenthalts kann ich sagen, dass ich mich in Dutch verständigen kann, schreiben und verstehen kann (A2 Niveau). Mein Englisch konnte ich deutlich verbessern: die Scheu vor dem Sprechen verflog nach wenigen Wochen, passiver Wortschatz wandelte sich zum aktiven und Grammatik und Vokabeln konnte ich festigen und ausbauen. Es lohnt sich. 5) Wohn-und Lebenssituation Es ist in den Niederlanden wirklich so stereotypisch- hier fährt jeder Fahrrad!!! Mit dem Auto kommt man hier nicht weit, zumindest nicht in den Innenstädten. Die Radwege sind hervorragend, die Verkehrsführung ebenso. Manche Städte kann man mit dem Rad bereisen, sonst kann man sich allerdings auch ganz bequem in den Zug setzen. Das Streckennetz der NL Bahn ist sehr gut ausgebaut und selbst bei Störungen funktioniert der öffentliche Verkehr reibungslos. Die Preise für die öffentlichen Verkehrsmittel sind

etwas günstiger als in Deutschland, allerdings kann man in Gruppen deutlich preiswerter von A nach B kommen oder man legt sich eine niederländische OV- Chipkaart zu, bei der man 40% Nachlass erhält. Wie bereits erwähnt, gibt es in Tilburg einige Studentenwohnheime, bei denen allerdings auch hier die Plätze begrenzt sind. Nachdem die Bewerbungsunterlagen bei der Gastuni eingegangen sind, bekommt man sämtliche Informationen via Post und Mail von der Uni und den Austauschkoordinatoren inklusive Wohnangeboten, etc. Bei Fragen helfen die Koordinatoren und Mentoren kompetent und zeitnah. Mieten in den Studentenwohnheimen bewegen sich zwischen 350 Euro und 450 Euro. Soziale Netzwerke, speziell Facebook, bieten WG-und Wohnungsbietenden und suchenden (außerhalb der Wohnheime) ideale Möglichkeiten zum Austausch. Hier kann man schnell fündig werden, sofern man sich rechtzeitig damit auseinandersetzt. Oftmals leben in den Studenten-WG s mindestens 4 Personen und die Mieten bewegen sich zwischen 200 Euro und 500 Euro je nach Anspruch. Studios oder Appartements für Einzelpersonen findet man ab 500 Euro. Die Lebenshaltungskosten bewegen sich in etwa auf gleichem Niveau wie in Deutschland. Es gibt AlbertHeijn als große Supermarktkette, Lidl und Aldi gibt es auch. Kosmetik-/ Drogerieartikel sind vergleichsweise teuer und die Preise in Restaurants bewegen sich eher im mittleren bis höherem Preisniveau. Mit einer Maestro kommt man in den Niederlanden ziemlich weit, es ist nicht dringend notwendig ein niederländisches Bankkonto zu eröffnen. Sonst funktionieren auch Kreditkarten. Eine Krankenversicherung muss nicht zwingend in den Niederlanden abgeschlossen werden. In der Regel gelten deutsche Krankenversicherungen europaweit, am besten aber bei der Krankenversicherung nachfragen. 6) Rückblick Ganz klar: mein Austauschsemester war ein wunderbares Abenteuer. Ich habe die Chance bekommen, wunderbare Menschen kennen zu lernen, ein mir fremdes Land zu erkunden und wundervolle 6 Monate in Tilburg zu verbringen. Ich kann jedem nur empfehlen eine solche Chance zu nutzen. Tilburg, als Studentenstadt, stellt einen idealen Ausgangspunkt für zahlreiche Reisen in alle Himmelsrichtungen dar. 7) Sonstige Hinweise Ganz wichtig: man benötigt hier ein Fahrrad!!!