Traumland Argentinien Andere Länder, andere Sitten von Kate Utzschneider und Julia Stahl Am 3.Juli 2006 traten wir unsere Reise nach Argentinien/Mar del Plata, im Rahmen eines Schüleraustausches an. Nachdem unsere beiden argentinischen Austauschschülerinnen, Lucía Pezzi/Maia Riadigos, von Januar bis Mai bei uns in Deutschland gelebt hatten, sollten wir nun für 10 Wochen bei ihnen wohnen, mit ihnen zur Schule gehen und den ganz normalen argentinischen Alltag erleben. Was uns schon bei unserer ersten Begegnung mit unseren Gastfamilien aufgefallen war, ist die Herzlichkeit und Freundlichkeit mit der sie fremde Menschen aufnehmen und ohne zu zögern wie Familienmitglieder behandeln. Ob nun Freunde, Familie oder Lehrer, bei jeder Begrüßung gibt es ein Küsschen auf die Wange. Wir besuchten in Argentinien wie auch Maia und Lucía, die deutsche Juan- Gutenberg-Schule wo wir versuchten, so gut wie möglich, am Unterrichtsgeschehen teilzunehmen. Natürlich ist Argentinien eine komplett andere Kultur. Abendessen gibt es dort erst zwischen 22 und 0 Uhr während in den meisten Haushalten nicht gefrühstückt wird. Die Argentinier ernähren sich außerdem sehr einseitig, meistens gibt es Fleisch (mind. fünfmal in der Woche) und dazu Brot und Salat. Das Autofahren in Argentinien hat mir unserem geregelten Straßenverkehr wenig zu tun. Es gibt keine Straßenschilder die den Verkehr regeln und jede Straße ist nur in eine Richtung befahrbar. Das Reisen in Argentinien ist auch nicht so einfach wie in Deutschland, wo man fast täglich eine Zugverbindung in alle Welt hat. Die nächstgelegene Stadt zu Mar del Plata ist Buenos Aires, die man nach einer fünfstündigen Busfahrt erreicht. Für uns war dieser Schüleraustausch eine überwältigende Erfahrung. Es ist erstaunlich wie schnell und einfach man sich in eine neue Kultur einleben kann und wie freundlich und offenherzig die Menschen auf einen zukommen. Das einzige was im Nachhinein zu bemängeln ist,ist das unser Aufenthalt viel zu kurz war, im Traumland Argentinien. Die Stadt Mar del Plata ist eine Stadt direkt am Meer ca. 400 km südlich von Buenos Aires und hat ungefähr 800 000 Einwohner. Wie es in Argentinien üblich ist, ist die Stadt in einzelne Blocks eingeteilt und dadurch vom Straßenverlauf sehr geordnet und geradlinig, was es einem einfach macht sich sofort zurechtzufinden. Es ist auffällig das die Spanne zwischen arm und reich, wie in ganz Argentinien, sehr groß ist.
Selbst wenn man in einer wohlhabenden Gegend wohnt, muss man nur wenige 100 m gehen und man befindet sich in weniger guten Vierteln, die man auch mit Ghettos vergleichen kann. In der ganzen Stadt wird man von Straßenhunden verfolgt an die man sich jedoch schnell gewöhnt, weil sie zum gewohnten Bild dazugehören. Auch wenn man sich die Autos ansieht, die dort in rasanter Weise unterwegs sind, kann man kaum noch glauben dass diese überhaupt noch fahrtüchtig sind. So kann es durchaus vorkommen, dass mal eine Tür fehlt oder die Beleuchtungseinrichtungen mehr oder weniger ausgerostet sind. Da es eine ziemlich große Stadt ist, kann man sie kaum mit unserer ländlichen landstuhler Gegend vergleichen. Man kann immer viel unternehmen. Natürlich sind der Strand und das Meer ein absolutes Highlight und selbst im Winter (d.h. 10-15 Grad) kann man den unendlichen Horizont einfach nur genießen. Das Stadtzentrum bietet wie in anderen Städten eine gute Möglichkeit einkaufen zu gehen und die Preise sind auch um einiges angenehmer als in Deutschland. Mar del Plata ist eine wunderschöne und interessante Stadt. Die Schule Wir besuchten in Argentinien mit Maia und Lucía die am Meer und in Hafennähe gelegene Juan- Gutenberg-Schule, wo wir in den 12. Klassen so gut wie möglich am Unterrichtsgeschehen teilnahmen. Es ist eine deutsche Schule, d.h. die Schüler lernen dort schwerpunktmäßig Deutsch und beginnen damit schon im Kindergarten. Die Schule wurde im Jahre 1962 gegründet und wird von ca. 700 Schülern besucht. Im Deutschunterricht versuchten wir allen Schülern der Klasse bei Aufsätzen oder sonstigen schriftlichen Arbeiten zu helfen. Das argentinische Schulsystem ist ähnlich wie das Deutsche.
Die Schüler besuchen die Schule für 12 Jahre und machen dann eine Abschlussprüfung die mit dem Abitur zu vergleichen ist. Es gibt jedoch keine unterschiedlichen Schulen(Haupt-, Realschule, Gymnasium), sondern nur eine Schule die alle besuchen. Der Kindergarten und die 1-12 Klassen befinden sich im selben Gebäude. Der Unterricht an sich verläuft weniger streng als an deutschen Schulen. Die Schüler melden sich nicht, sondern sind meistens in einem ständigen Gespräch miteinander, wodurch der Unterricht jedoch, wie wir beobachten konnten, qualitativ nicht schlechter ist als bei uns. Vom Unterrichtsstoff her ist es mit unserem Gymnasium zu vergleichen. Die Familien Vom 3.Juli - 9.September lebten wir in Argentinien/Mar del Plata bei Fam. Riadigos (Julia Stahl) und Fam. Pezzi (Kate Utzschneider). Die Familien haben uns sehr freundlich und offenherzig aufgenommen. Vom ersten Tag an fühlten wir uns wie Familienmitglieder. Wenn wir Probleme hatten konnten wir uns immer auf die Familien verlassen, die uns stets mit einem guten Rat beiseite standen. Wir haben oft Ausflüge zusammen gemacht. Um Mar del Plata und Umgebung besser kennen zu lernen unternahmen wir außer Picknick am Strand und Besichtigung verschiedener Museen und Sehenswürdigkeiten auch Wochenendausflüge in Provinzen in der Nähe von Mar del Plata. Mit unseren Schwestern Maia Riadigos(Julia) und Lucia Pezzí(Kate) haben wir uns wunderbar verstanden und auch in ihrer Clique waren wir sofort aufgenommen und akzeptiert.
Julia und ihre Familie Die Reise Mit anderen deutschen Austauschschülern, die zur selben Zeit wie wir in Argentinien waren unternahmen wir vom 16.August 1.Septemeber eine Reise durch den Norden Argentiniens. Zu Beginn unserer Reise fuhren wir nach Iguazú, nahe der brasilianischen Grenze, wo wir die Catarata-Wasserfälle von der argentinischen und der brasilianischen Seite besichtigten. Obwohl die Wasserfälle ziemlich ausgetrocknet waren, da es lange nicht geregnet hatte, waren wir sehr beeindruckt, da es für uns etwas ganz Neues war. Nach drei Tagen Aufenthalt in Iguazú fuhren wir weiter nach Salta, was uns von Land und Leuten am meisten beeindruckt hat. Wir machten dort Exkursionen nach Jujuy, Humahuaca, Cafayate und andere kleinere Dörfer. Zum ersten Mal auf unserer Argentinienreise sahen wir etwas dass mit dem europäischen Leben rein gar nichts zu tun hat. Die Stimmung die dort in den, meist sehr kleinen, Dörfern mitten zwischen Bergen und weiten Savannen herrscht muss man erlebt haben um es zu verstehen. Die Menschen leben in Einklang mit der Natur und bedienen sich teilweise primitiver Tierfallen um sich zu ernähren. Trotzdem sind sie nicht fremdenscheu, sondern wie alle in Argentinien offen und herzlich. Die Stadt Salta an sich ist wunderschön und friedlich, und auch dort kann man diese ganz besondere Stimmung spüren. Am 24.August fuhren wir, wie während der ganzen Reise, mit dem Bus nach Buenos Aires. Es ist eine schöne Stadt, die jedoch auch sehr europäisch ist, und den Eindrücken die wir in Salta gesammelt hatten natürlich nicht das Wasser reichen konnte. Trotzdem hatten wir dort eine schöne Zeit und konnten die Hauptstadt Argentiniens etwas genauer kennen lernen. Nach drei Tagen Stadterkundung reisten wir weiter nach Cordoba.
Nach zwei Tagen Sightseeing dort und der Erkenntnis das Cordoba außer einigen Kirchen und Parks nicht viel zu bieten hat, nutzten wir den dritten und letzten Tag unserer Reise um uns auszuruhen und die Sonne und das argentinische Eis zu genießen. Am Abend des dritten Tages fuhren wir zurück nach Mar del Plata, wo wir am 1. September ankamen und uns unsere Familien schon gespannt erwarteten. Iguazú, Exkursion zu den Wasserfällen