Nutzen der Eigenversorgung durch Solarstromspeicher



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Transkript:

Nutzen der Eigenversorgung durch Solarstromspeicher Ökonomische, ökologische und soziale Wirkungen HTW-Symposium Dezentrale Solarstromspeicher für die Energiewende 2. Juli 2015, Berlin Prof. Dr. Bernd Hirschl IÖW Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin und BTU Cottbus-Senftenberg

Kurzvorstellung: Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung - IÖW 2 Seit 30 Jahren Forschung und Politikberatung für nachhaltiges Wirtschaften Zwei Standorte: Berlin (Hauptsitz), Heidelberg / über 40 Mitarbeiter/innen Themenschwerpunkte: Klima und Energie, Nachhaltige Unternehmensführung, Umweltpolitik und Governance, Produkte und Konsum, Wasser- und Landmanagement, Innovation und Technologien, Evaluation und Bewertung Langjährige Erfahrungen in der Analyse, Entwicklung und Bewertung von Innovationen und Märkten politischen Instrumenten und Klimaschutzstrategien Unabhängig, 100% durch Drittmittel finanziert Überwiegend öffentliche Auftraggeber, aber auch NGOs, Gewerkschaften, Stiftungen, Unternehmen www.ioew.de

Hier relevante Forschungsvorhaben des IÖW PV-Nutzen: Analyse des betriebswirtschaftlichen, volkswirtschaftlichen, technischen und ökologischen Nutzens von Speichern in netzgekoppelten Photovoltaik-Anlagen Partner: ISEA und IFHT, beide RWTH Aachen / IÖW Laufzeit: 12/12-5/15, gefördert vom BMWi im Rahmen der Forschungsinitiative Energiespeicher http://www.pv-nutzen.rwth-aachen.de/ Prosumer-Haushalte: Private Haushalte als neue Schlüsselakteure einer Transformation des Energiesystems Partner: FCN/ERC RWTH Aachen / IÖW / GWS Laufzeit: 4/13 3/16, gefördert vom BMBF im Rahmen des Programms Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems (SÖF/FONA) www.prosumer-haushalte.de 3

Vorbemerkung Aktueller Kernkonflikt der energiepolitischen Debatte 4 Seit EEG-Novelle 8/14 ist die Debatte um das Re-Design des Energiemarkts zentrales Thema erste Pflöcke sind eingeschlagen Kernkonflikt der Debatte: Wie (de)zentral ist das Energiesystem der Zukunft? welche wird die Leitebene, welche wird die technisch-ökonomische Systemarchitektur prägen? Auswirkungen je nach Grad der (De)Zentralität auf Erzeugungstechnologien, Flexibilitätsoptionen und Standorte Nutzungsgrad und Umgestaltung von Infrastrukturen Art und Grad der Effizienz & Einsparung (Suffizienz) Akteure und Akteursvielfalt, verteilte oder konzentrierte Wertschöpfung, Konzentration oder Wettbewerb, Marktmacht, Strukturwandel Umwelt- und Soziale Wirkungen Verwundbarkeit und Resilienz Koordinationsformen & Marktdesign, Governance & Steuerung, Rolle von Prosumenten/Eigenverbrauch vs. zentraler Marktsteuerung Viele der Punkte haben Auswirkungen auf die Rolle und Bedeutung von Energie-Prosumern wie PV-Eigenverbrauch mit Speichern

Leitfrage: Warum eigentlich PV- Speichersysteme für Privathaushalte? Einzelfragen 1. Gibt es überhaupt eine relevante Nachfrage und Motivation zur vermehrtem Eigenverbrauch und Speichernutzung? 2. Ist Eigenverbrauch mit Speichern netzbelastend? Schließen sich nicht netzdienliche und Eigenverbrauchsstrategien aus? 3. (Wann) rechnet sich das überhaupt? 4. Ist die Nutzung aus Systemsicht bzw. gesamtökonomisch nachteilig? Erhöht der verstärkte Eigenverbrauch nicht die Gesamtkosten für alle anderen (Verteilungsdebatte)? 5. Wie ist die Umweltbilanz von Speichern? 6. Wie soll die Politik also mit Speichern für private Haushalte umgehen? 5

Der Energie-Prosument (das unbekannte Wesen): Nachfragepotenzial und Motive Erstmalig breitere Empirie unter PV-Besitzern durchgeführt 532 Face-to-Face-Interviews (Mai-Aug 2014) unter PV-Besitzern, die nach 2010 eine PV- Anlage installiert haben Projekt PV-Nutzen) Zentrale Ergebnisse Für 70% ist es wichtig, möglichst viel des selbst erzeugten PV-Stroms selbst zu nutzen und für ca. 80% unabhängiger vom EVU zu werden Frage 1: Wie wichtig ist es Ihnen, möglichst viel des selbst erzeugten Stroms aus Ihrer PV-Anlage auch selbst zu verbrauchen, anstatt ihn für die Allgemeinheit gegen Vergütung ins Netz einzuspeisen (das nennt man Eigenverbrauch)? 6 Über 70% der PV-Anlagenbesitzer hat eine grundsätzliche Investitionsbereitschaft für PV- Speicher Haupthinderungsgrund sind mit Abstand (noch) zu hohe Investkosten Die Mehrheit ist ggü. einem verpflichtenden gemeinnützigen Anteil des Speichers oder Zugriff des NB aufgeschlossen Netzdienliche Betriebsweisen haben grundsätzlich eine hohe Akzeptanz, insbesondere wenn sie mit kleineren wirtschaftlichen Anreizen verbunden werden

PV-Speicher und Netzbelastung 7 Verteilnetz Speicher können den durch PV-Anlagen verursachten Spannungshub und die Lastflanken zuverlässig reduzieren sie belasten also in keinem Fall die Netze Netzdienliche Betriebsstrategien von Speichern entlasten zuverlässig das (V)Netz bei nur geringen Energieverlusten Gesamtsystem PV-Speicher in priv. Haushalten haben nur sehr geringe Auswirkungen auf ÜN (auch längerfristig kein Handlungsbedarf) Verlustbedingt leicht höhere Stromerzeugung konventioneller Kraftwerke, dadurch leicht höhere Gesamtkosten und CO2-Emissionen PV-Speicher (dezentrale wie zentrale) können aber perspektivisch gut für SDL genutzt werden (dadurch ökonomische & ökologische Vorteile) Wichtiger Zusammenhang mit Blick auf das Marktdesign Während PV-Speicher zum Eigenverbrauch das (V)Netz zuverlässig entlasten können, können Belastungen auftreten, wenn die PV-Speichersysteme durch zentrale Signale (z.b. Börsenpreise) gesteuert werden (die die lokale Netzsituation nicht beachten) Möglicher Lösungsansatz: Ampelsystem

Netzdienliche Betriebsweise Netzdienliches Verhalten erfordert Prognose Einfache Prognoseverfahren (z.b. Persistenzbasiert) erreichen ausreichende Güte ohne externe Daten 8 Betriebsstrategie Maximierung Eigenverbrauch kombiniert mit Abregelung werden Einspeisespitzen verlässlich begrenzt bei nur geringem Energieverlust im Vgl. zur reinen Abregelung Das Prognoseverfahren verlängert bei Li-Batt die Lebensdauer signifikant (ökonom. und ökolog. Vorteil) Persistenz Prognose

Ökonomische Aspekte (Wann) rechnen sich PV-Speicher-Systeme? Kapitalwert Aktuell: ohne Regelenergie (und ohne KfW- Förderung) mit Durchschnittswerten nicht wirtschaftlich betreibbar 9 Quelle: IÖW Weitere Kosten: alle Strompreis-bestandteile außer EEG-Umlage und Netzentg.

Ökonomische Aspekte (Wann) rechnen sich PV-Speicher-Systeme? Kapitalwert 2020: bei Preisentwicklungen wie bei ISE (für PV) und ISEA (für Speicher) angenommen, sowie bei gleichbleibenden Umlage- und Netzentgelt- Belastungen ist Rendite erzielbar 10 Quelle: IÖW Weitere Kosten: alle Strompreis-bestandteile außer EEG-Umlage und Netzentg.

11 Ökonomische Aspekte (Wann) rechnen sich PV-Speicher-Systeme?

12 Ökonomische Aspekte Bedeutung des PV-Eigenverbrauchs

Ökonomische Effekte gesamtwirtschaft. Bewertung des EV 2015-2020 Alle entgangenen Steuern/ Umlagen/ Abgaben vs. Vermiedene EEG- Vergütungszahlungen Effekte halten sich in etwa die Waage Höherer Eigenverbrauch bei Altanlagen wirkt sich positiv aus 13 GELB: Eigenverbrauch bleibt auf heutigem Niveau, Zubau komplett Volleinspeisung BLAU: Alle neuen PV-Anlagen mit 60 % Eigenverbrauch durch Speicher ROT: Zusätzlich zu Neu- auch alle Altanlagen Speicher für 60 % Eigenverbrauch

Ökologische Aspekte 14 Speicher: Produkt & Herstellung Kaum kritische Rohstoffe im Einsatz bzgl. Verfügbarkeit Toxizität vergleichbar mit Elektronik; daher auch zentraler Lösungsansatz: Recycling CO2-Bilanz von Lithium- besser als Bleibatterie Speicherbetrieb: Wie stark beeinflusst (verschlechtert) der Speichereinsatz die Umweltbilanz der PV-Anlage? Verluste durch Abregelung und Batteriebetrieb haben mehrfach höhere CO2-Relevanz als Herstellung Co2-Einsparung durch PV- Produktion wird dadurch um 5% (best case Li-Bat) bis ca. 25% (Blei-Bat) gemindert D.h. der positive Umweltnutzen bleibt bestehen Die Nutzung von SDL würden die Bilanz tendenziell verbessern (hier nicht mit betrachtet)

Exkurs: Vulnerabilität und Resilienz (im Kontext (De)Zentralität) 15 Verwundbarkeit des Strom/Energiesystems erhöht sich durch IKT (Grad an smartness, fehlender Datenschutz etc.) je zentraler der Eingriff (z.b. Hackerangriff auf zentrale Strukturen), desto größer die V., These: kleinere, modulare Einheiten bzgl. Versorgungssicherheit, Wiederaufbau, Notstromversorgung vorteilhafter Stromdominanz des gesamten Energiesystems und anderer krit. Infrastrukturen These: Je stromlastiger das Gesamtsystem und je zentraler das Stromsystem, desto größer die V. Manipulierbare Märkte bzw. Kontrollversagen These: je zentraler der Markt (z.b. Strombörse, Regelenergiemarkt), desto größer die V. Weniger relevant: sehr hohe Anteile fluktuierender EE ( -> Flexibilitätsoptionen) und zunehmende Klimawandelfolgen Lokale / dezentrale Versorgung tendenziell weniger vulnerabel und resilienter

Fazit und Empfehlungen 16 PV-Betreiber haben eine sehr hohe Motivation und Bereitschaft zum Betrieb von Speichern zur Erhöhung des Eigenverbrauchs Wenn die Speicherkosten weiter stark sinken, entsteht bald ein enormes Ausbaupotenzial für PV, dass auch für das Gesamtsystem sinnvoll genutzt werden kann, denn Eigenverbrauch mit Speichern belastet Netze nicht Um mögliche Netzbelastung zu vermeiden sind netzdienliche Betriebsstrategien realisierbar Zuverlässig: einfache Prognoseverfahren gekoppelt mit Abregelung Selbst ein massiver Speicherausbau ist volkswirtschaftlich und ökologisch nicht nachteilig, EV bei Altanlagen kann die Kosten sogar senken Perspektivisch können Eigenverbraucher/Speicher an den Netzkosten beteiligt werden Refinanzierung ist durch SDL möglich Quartierslösungen sind ein paralleles Äquivalent für Hausspeicher Daher ist zu empfehlen Bagetellgrenzen beibehalten (15 kwp) KfW-Programm zur Markteinführung weiterführen im Sinne der Etablierung netzdienlicher Systeme SDL-Rahmen für Speicher öffnen Quartiersspeicherprojekte fördern

Vielen Dank Prof. Dr. Bernd Hirschl IÖW Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin und BTU Cottbus-Senftenberg