Lernen mit Wearable Computing



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Transkript:

Lernen mit Wearable Computing Mobile Learning Day 2014, Hagen Prof. Dr. Christian Bürgy www.dhbw-mannheim.de

Agenda Was ist Lernen? Was sind mobile & Wearable Computer? Beispiele Wearables im (Forschungs-) Einsatz Was haben Wearables mit Lernen zu tun? Wer lernt wie? Was erwartet uns? 2

Was ist Lernen? sich Wissen, Kenntnisse aneignen sich, seinem Gedächtnis einprägen Fertigkeiten erwerben im Laufe der Zeit [durch Erfahrungen, Einsichten] zu einer bestimmten Einstellung, einem bestimmten Verhalten gelangen [ein Handwerk] erlernen [Duden] 3

Was ist Lernen? Motivation: absichtliches (intentionales) Lernen beiläufiges (inzidentelles und implizites) Lernen Auslöser: selbst-bestimmt, je nach Interesse, freiwillig als Schule / Schulung, vorgegeben, Pflicht Umgebung: privat (zu Hause, als Hobby, unterwegs, ) beruflich (am Schreibtisch, in der Werkstatt, im OP, ) 4

Mobile Computer Mobile Endgeräte sind so klein und leicht, dass sie einfach zu tragen und auch mobil zu benutzen sind, zum Teil parallel zu anderen Tätigkeiten. Sie haben Benutzungsschnittstellen zur Bereitstellung und Eingabe von Informationen und eine drahtlose, meist synchrone Verbindung zu Informationsnetzwerken. [Bürgy 2012] 5

Mobile Computer Das ist nicht mit mobil gemeint! Quelle: unbekannt (Internet) 6

Wearable Computer Wearable Computer werden am Körper getragen und können freihändig bedient werden, teilweise auch ohne Display. Diese Computer werden nebenläufig genutzt und unterstützen andere Tätigkeiten. Sie arbeiten im Hintergrund, um bei Bedarf verfügbar zu sein. [Bürgy 2012] Wearables können zwei Paradigmen zugeordnet werden: Erweiterung des menschlichen Gehirns Computer als Werkzeug 7

Wearable Computer Das ist nicht mit Wearable gemeint! Quelle: mike2.com 8

Mobile vs. Wearable Computing: Woher kommen wir? Motortester Laptop PDA Blackberry Handscanner Autotelefon Convertibles Handy ipad & Co. Smartphone? Quellen: TZI, UniSA, TechWear, texxmo, Xybernaut, Motorola, Google, Samsung 9

Woher kommen wir? - 1999-2002 Quellen: CMU, Bosch 10

Woher kommen wir? - 2004 Quellen: Bauhaus Universität, Bürgy 11

Woher kommen wir? 2008-2012 Quelle: http://www.sap-tv.com/in-the-future-intelligent-it-will-be-a-part-of-clothing/4840 12

Woher kommen wir? - 2009 Quellen: texxmo, Brückner Servtec 13

Das Wearable Computing Interaktionsparadigma 14

HMD Head-Mounted Displays Quellen: Trivisio, Cybermind, Laster, Vuzix, Liteye, Lumus 15

Bildgestützte Arbeitsprozesse 16

Beispiel Anwendung: Learn-by-Vision 17

Was haben Wearables mit Lernen zu tun? Unser Konsumverhalten bzgl. Informationen ändert sich massiv. Es gilt zu wissen wo etwas zu finden ist, statt zu wissen. Das Datenvolumen wird zu groß für menschliches In-Memory. Das bedeutet für das Lernen dass das Vermitteln und Kennen der Abläufe von Informationsbeschaffung und Informationsbereitstellung wichtiger werden dass das Erlernen von Sachverhalten oder Abläufen an Bedeutung verliert (vgl. aber Taschenrechner) dass Informationen ständig und nebenbei bereitgestellt werden müssen 18

aber Wearables sind auch Daten- / Wissenslieferant: Lernen, was in uns / mit uns vorgeht ( Quantify Yourself ) Puls, Blutdruck, Zuckerspiegel, Tätigkeiten, Kontexterkennung Ernährung, Gesundheit, Fitness, (Work) Life Balance Lernen / wissen, wer wann wo ist (Tracking) Wo ist mein Handy? Wo sind meine Kinder? Wo sind meine Firmenwagen / Mitarbeiter? 19

Dimensionen des Wearable Computing Der Wearable Computer ist immer funktional und in Betrieb bietet (Interaktion mit) Informationen jederzeit an jedem Ort ist proaktiv und wissend - um den Nutzer, seinen Kontext und die ausgeübte Aktivität Aktuelle Herausforderungen sind (immer noch) die Mensch Computer Interaktion mit HMD, Gesten, Sprache Kontextbestimmung: externe und wearable Sensorik Versprechungen bzw. Ziele sind der nächste Schritt der Digitalisierung (weiterer) Abbau von Medienbrüchen 20

Wer lernt wie? Freizeit Consumer-Gerät Beruf industrietaugliche Systeme Kontaktpflege, Reisen, Dokumentation Kommissionierung 21

Wer lernt wie? Freizeit Consumer-Gerät Beruf industrietaugliche Systeme Sport, Gesundheit, Kommunikation Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte 22

Wer lernt wie? Private Nutzung Gewerbliche Nutzung Gadget wie Smartphone Soziale Akzeptanz offen Private Nutzung ist Wegbereiter der gewerblichen Nutzung Killerapplikation fehlt (noch) Technologie vorhanden Einbindung in die IT-Landschaft entscheidend Keine simple Übertragung des Desktop möglich (HCI) Nutzer ist Konsument und Produzent (In- & Output) Qualitätsverbesserung durch weniger Medienbrüche Aber auch der Computer lernt! - Die Systeme müssen (noch) intelligenter werden. 23

Was erwartet uns? Warum liegt Google vorn? Google macht (besseres) Marketing Industrielle Anwendung von Wearables ist aber längst in Arbeit! Quellen: Google, SAP 24

Was erwartet uns? Learning on the Job - die Ausführung von Tätigkeiten verschmilzt mit dem Erlernen der Tätigkeit Informationen werden bedarfsgerecht bereitgestellt aber auch gesammelt Der Wearable Computer wird zum mobilen Büro mit Einflüssen auf Arbeitsvorbereitung Arbeitsdokumentation Zuarbeit und Zusammenarbeit 25

Wearable Lernszenarien Lernen mittels augmentierter Information Wissen über äußere Gefährdungen Schutz vor inneren (Gesundheits-) Gefährdungen Lernen durch aktive Assistenz Eher Erziehungssysteme als Lernsysteme 26

Botschaft Wearable Computing ist die Post-PC-Gerätegeneration Der Mensch wandelt sich im Netz vom Konsumenten zum Produzenten von Informationen Die Kommunikation (auch das Lernen!) wird zunehmend bildgestützt Eine enge Koppelung von realen und virtuellen Objekten wie in Fahrerassistenzsystemen hält Einzug in private und berufliche Tätigkeiten 27

Fazit (mit Augenzwinkern) Wearable Computing ist in der Gesellschaft längst angekommen Quellen: Bürgy, Fox 28

Kontakt Prof. Dr. Christian Bürgy Studiengangsleiter und Professor für Angewandte Informatik Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim Fakultät Technik Coblitzallee 1-9 68163 Mannheim 03/2000 Tel.: +49 (0)621 4105-1264 Fax: +49 (0)621 4105-1194 E-Mail: christian.buergy@dhbw-mannheim.de 03/2010 Quellen: CMU, SAP 29