Frühe Kindheit. H. Geiger 3

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Transkript:

Frühe Hilfen in Vorarlberg H. Geiger Linz, 20. Juni 2013 H. Geiger 1

Frühe Hilfen...alle Maßnahmen, welche die Kinder und ihre Familien sta rken von der Betreuung in der Schwangerschaft u ber medizinische Versorgung, Kindergeld, Muẗter oder Elternurlaub hin zu Muẗter und Va terberatung, familienerga nzender Bildung, Betreuung und Erziehung und sozialpa dagogischer Familienbegleitung vgl. Hafen, 2012 2

Frühe Kindheit...die früheste Phase ist für die weitere psychosoziale und gesundheitliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung - Belastungsfaktoren und fehlende Schutzfaktoren in der Frühen Kindheit wirken sich aus 3

Stress Belastende Lebensmomente 4

Focus in Vorarlberg...Familien mit frühzeitig erkannten Belastungen 5

Frühe Hilfen - Anforderungen Systematisch und umfassend Zugang zur Zielgruppe finden systematisch und objektiviert Risiken erkennen Familien zur aktiven Teilnahme an Hilfen motivieren Hilfen an den Bedarf der Familie anpassen Monitoring des Verlaufs der Hilfeerbringung Verankerung der Hilfe im Regelsystem 6

3-Phasen Modell Frühe Hilfe 1 2 3 Wahrnehmung & Identifikation Vernetzung & Vermittlung Intervention Setting Krankenhäuser Krankenhaus-Ärzte/innen Gesundheitspersonal niedergelassene Ärzte/innen Vermittlungs- Drehscheibe Netzwerk Familie soziale Einrichtungen z.b. IfS-Beratungsstellen, IfS- Elterntraining, connexia (Elternberatung), Eltern- Kind-Zentren, aks, Aufgaben / Funktionen Risikoeinschätzung Identifikation, Wahrnehmung und Ansprechen von Risikofaktoren Tür-öffner-Funktion Vernetzung Sensibilisierung Steuerung, Systemfunktion Qualitätssicherung Bewusstseinsbildung ggf. Anlaufstelle Clearing Begleitung Intervention Unterstützung Hilfeleistung 7

WAS KÖNNEN SIE DAZU BEITRAGEN? Sie arbeiten mit Schwangeren, Eltern und Kindern im Alter von 0 3 Jahren. Sie kennen die Lebensumstände, in welche die Kinder hinein geboren werden oder aufwachsen. Sie würden gerne Hilfen vermitteln und sind sich vielleicht nicht sicher, wie diese aussehen könnten und wer sie anbietet. Wenn Sie in Ihrem beruflichen Umfeld (Ihrer Praxis / im Krankenhaus) erkennen, dass in einer Familie besondere Belastungen vorhanden sind, können Sie mit Einverständnis der Eltern das NETZWERK FAMILIE informieren. NETZWERK FAMILIE Am Rathausplatz 4, 6850 Dornbirn Tel.: 05572 / 200 262, Email: info@netzwerk-familie.at Unsere Partner sind: FRÜHERKENNUNG > LKH Bregenz, LKH Feldkirch, LKH Bludenz > Krankenhaus der Stadt Dornbirn > Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte >Hebammen >connexia > aks gesundheit > div. Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitssystems VORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSE R VERMITTLUNG & VERNETZUNG NETZWERK FAMILIE eine Initiative von aks gesundheit, Vorarlberger Kinderdorf und den Vorarlberger Kinder- und Jugendfachärztinnen und -ärzten INTERVENTION & UNTERSTÜTZUNGSLEISTUNGEN > connexia Elternberatung > Familienhilfe der ARGE Familienhilfe Träger > IfS-Familienarbeit früh.start > aks Sprechstunde für Schrei-, Fütter-, und Schlafstörungen > Eltern-Kind-Zentren > Vorarlberger Kinderdorf Familienempowerment > Beratungsstellen (IfS, Caritas, ) > Kinderbetreuungseinrichtungen > u.v.m. Ein präventives Programm zur Vorbeugung frühkindlicher Entwicklungsstörungen Ein Folder für Fachkräfte im medizinischen und sozialen Bereich FACHKRÄFTE FOLDER Mit Ihrer Unterstützung gelingt es, Schwangeren und Familien zeitnah und auf deren jeweilige Lebenssituation abgestimmt, passgenaue und alltagspraktische Hilfsangebote zugänglich zu machen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.vorarlberg.at/ fruehehilfen Grafik: dasistabsicht.com, Bregenz Fotos: Alexandra Serra, www.foto-serra.com 8

INFO FOLDER 9

Netzwerk Familie ist ein gemeinsames Programm von... Vorarlberger Kinderdorf aks Gesundheit GmbH Gesundheitsbildung Vorarlberger Kinder und JugendärztInnen 10

Ziel...durch Früherkennung von Familien in belasteten Lebenssituationen und Einleitung geeigneter Hilfen Kinder vom vorgeburtlichen Alter bis ca. drei Jahren frühestmöglich vor Gewalt und Vernachlässigung zu schützen 11

Zielgruppe Primäre Zielgruppe werdende Eltern, Familien mit Säuglingen und Kleinkindern bis drei Jahren in belasteten Lebenssituationen Sekundäre Zielgruppe Berufsgruppen und Einrichtungen, die rund um die Geburt und in den ersten drei Lebensjahren Kontakt zu Familien haben Gesundheits, Bildungs und Betreuungseinrichtungen, Ausbildungsstätten für Fachpersonal, Gemeinden 12

NETZWERKSTRUKTUR UND PROZESSE 13

ZUWEISER 2/3 1/3 14

BELASTUNGSFAKTOREN 15

RISIKOEINSCHÄRTZUNG 16

FRÜH GENUG? 69% 17

CHARAKTERISTIKA 18

VERMITTLUNGEN 19

BGLEITUNGSDAUER 20

ZUWESISUNGEN 21

Rahmenbedingungen 1 Auftragsgrundlage Auftrag vom Amt der Vlgb. Landesregierung Rahmenvertrag bis Ende 2015 Finanzierung durch Land und Gemeinden Struktur / Ausstattung Zentrale Anlaufstelle mit eigenen Räumlichkeiten und Infrastruktur in Dornbirn (zusätzl. im aks Mitbenutzung) Personal 7 MA in der direkten Arbeit inkl. Verwaltung (5,3 Vollzeitstellen) 2 MA für Sensibilisierung, Vernetzung und Evaluierung (1 Vollzeitstelle) 22

Rahmenbedingungen 2 Lenkungsteam Übergeordnete Steuerung, Kommunikation und Vernetzung 3x jährlich sowie nach Bedarf, jährliche Klausur Fachbeirat Inhaltliche und strategische Weiterentwicklung 2x jährlich und zu ausgewählten Fachthemen ExpertInnengremium (2x: Dornbirn und Feldkirch) Beratung und Reflexion im Einzelfall Multiprofessionelles Team aus erfahrenen Fachpersonen: Medizin (Pädiatrie + Hebamme), Psychologie, Sozialarbeit (Mitarbeiter + JWF). monatlich 23

EXPERTENGREMIUM 24 Hebamme Psychologie Sozialarbeit Jugendwohlfahrt Pädiatrie

FALLBESPRECHNUNGEN 25

WEBSITE www.netzwerk familie.at 26

Was notwendig ist... Politik, die soziale Verantwortung übernimmt Fachwelt, die die Bedeutung früher Kindheitserfahrungen kennt Menschen, die sensibel auf Frühzeichen reagieren Spezialisten, die das Angebot überblicken 27

Was notwendig ist... Institutionen, die vernetzt arbeiten Experten, die zur Seite stehen, wenn Fragen auftreten Berichtsystem, nach innen und außen 28

However, the problem of child maltreatment will not be solved solely by services when social inequality is the underlying social determinant Dorothy A Scott Australian Centre for Child Protection, University of South Australia 29

...we need a collective commitment to make children central to our culture. Dorothy A Scott Australian Centre for Child Protection, University of South Australia 30

TEAM Danke! Alexandra 2 Verena Elke Christine Bettina Ariane Sandra Katrin 31

Bildnachweis Hafen, M. (2012). Better Together Prävention durch Frühe Förderung (2012 ed., pp. 1 74). Hochschule Luzern Folien Nr. 2,3 Hafen, M. (2012). (2010). Better Frühe Förderung Together als Prävention durch eine Frühe theoretische Förderung Verortung. (2012 ed., SuchtMagazin pp. 1 74). Hochschule 4/2010, 1 10. Luzern 5,7 2,3 QUELLEN Netzwerk Familie 8,9,10,21 Fontanel B., Harcourt C. (2009). Babys in den Kulturen der Welt, Dt. Ausgabe 2011, Gerstenberg 20,25,26 Folder Frühe Hilfen, Österreichische Fachtagung, Wien 23.05.2013 27 Scott, D. A. (2009). The landscape of child maltreatment. The Lancet, 373(9658), 101 102. doi:10.1016/s0140 6736(08)61702 X 28 32