Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung
Unsere erste Amtshandlung: Wir schrauben einen Rechner auf Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 2
Vorlesungsinhalte Binäre Arithmetik MIPS Assembler ARM, x86 und ISA Prinzipien Querschnittsthemen Prozessor Speicher Ein Ausgabe Parallelität Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 3
Übersicht dieses Vorlesungsabschnitts Grundbegriffe Performance Meilensteine der Rechnerarchitektur Trends Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 4
Grundbegriffe Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 5
Rechnertypen Personal Mobile Device (PMD) Mobiltelefon, Tablet Computer Schwerpunkte sind Energie Effizienz Effizienz undechtzeit Desktop Computing Schwerpunkt Preis Performance Server Schwerpunkt Verfügbarkeit, Skalierbarkeit, Durchsatz Cluster/Warehouse Scale Computer l Verwendung für Software as a Service (SaaS) Schwerpunkt Preis PerformancePerformance Subklasse: Supercomputer, Schwerpunkt: Floating Point Performance schnelle interne Netze; abarbeiten von Batch Jobs Embedded Computer d Schwerpunkt : Preis Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 6
Standard Organisation eines Rechners Speichert Daten Eingabe von Daten Ausgabe von Daten Verarbeitet Daten Bildquelle: David A. Patterson und John L. Hennessy. Computer Organization And Design. 3rd Edition Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 7
Computer Schichtenmodell Höhere Programmiersprachen Software Assemblersprache Betriebssystem ebssyste Grundlagen der Rechnerarchitektur hit Instruktionssatz Architektur Hardware Mikroarchitektur (Register Transfer Ebene) Logikschaltungen Grundlagen der Digitaltechnik Transistoren Geometrie Bildquelle: Vorlesung Grundlagen der Rechnernetze, Prof. Platzner, (Version 10.09.10) Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 8
Grundbegriffe Darstellen und Speichern von Daten Dt Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 9
Binäre Zahlendarstellung Darstellung einer Zahl zu einer beliebigen blibi Basis b: Dezimalwert dieser Zahl zur Basis b: Binärzahlen Beispiel: 1101 two. Was ist der Dezimalwert? Was ist die Binärzahl zu 11 ten? Grundlagen der Rechnerarchitektur Logik und Arithmetik 10
N Bit Binärzahlen N Bit Binärzahlen, Beispiel 16 Bit: Stelle: 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Binär-Digit: 0 0 1 0 1 0 0 1 1 1 0 0 1 0 0 0 Least Significant Bit (LSB) und Most Significant Bit (MSB) Nibble (4 Bit): 1010 Byte (8 Bit): 1001 1000 Halfword (16 Bit): 1111 1100 1001 1100 Word (32 Bit): 0110 1101 0010 1010 1111 1100 1001 1100 Grundlagen der Rechnerarchitektur Logik und Arithmetik 11
Hexadezimaldarstellung Hex Bin Hex Bin Hex Bin Hex Bin 0 0000 4 0100 8 1000 c 1100 1 0001 5 0101 9 1001 d 1101 2 0010 6 0110 a 1010 e 1110 3 0011 7 0111 b 1011 f 1111 Binär nach Hexadezimal 1100 1001 0001 1111 Hexadezimal nach Binär AFFE hex Grundlagen der Rechnerarchitektur Logik und Arithmetik 12
Physikalischer Speicher Adresse Inhalt 0x00000000 : 10011001 0x00000001 : 01010111 0x00000002 : 00110011 0x00000003 : 10110100 0x00000004 : 10101111 0x00000005 : 10001000 0x0000000600000006 : 11111000 0x00000007 : 10001101......... 0xfffffffd : 10101111 0xfffffffe : 10111011 0xffffffff : 11111000 Wie viele Bytes können hier insgesamt adressiert werden? Grundlagen der Rechnerarchitektur Assembler 13
Speichergrößen Bezeichnung Anzahl Bytes Gelegentlich für Sekundärspeicher Kilobyte (KB) 2 10 Bytes Megabyte (MB) 2 20 Bytes 10 6 Bytes Gigabyte (GB) 2 30 Bytes 10 9 Bytes Terabyte (TB) 2 40 Bytes 10 12 Bytes Petabyte (PB) 2 50 Bytes 10 15 Bytes Exabyte (EB) 2 60 Bytes 10 18 Bytes Größenordnungen sind ab MB bis auf kleinen Fehler vergleichbar, z.b.: Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 14
Speichern von längeren Datenblöcken Beispiel: ein Word umfasst 4 Byte Wie legt man ein Word in den Speicher ab? Word: 345455 543453 453543 22325 byte4 byte3 byte2 byte1 base+0 base+1 base+2 base+3 Little Endian Big Endian Grundlagen der Rechnerarchitektur Logik und Arithmetik 15
ASCII Zeichen Bildquelle: David A. Patterson und John L. Hennessy, Computer Organization and Design, Fourth Edition, 2012 Grundlagen der Rechnerarchitektur Assembler 16
Unicode Bildquelle: David A. Patterson und John L. Hennessy, Computer Organization and Design, Fourth Edition, 2012 Grundlagen der Rechnerarchitektur Assembler 17
Zeichenketten (Strings) Niedrigere Adresse Höhere Adresse Speicher H a l l o W e l t! @ + ^ a % % } } @ @ Wann ist der Text zu Ende? Beispiele: (1) Erste String Position speichert die String Länge (2) String Länge ist in einer separaten Variable gespeichert (3) String Ende wird mit einem speziellen Character markiert (z.b. \0) Grundlagen der Rechnerarchitektur Assembler 18
Grundbegriffe Verarbeiten von Dt Daten Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 19
Maschinensprache Berechne 0^2 + 1^2 + 2^2 + 3^2 +... + 100^2 Bildquelle: David A. Patterson und John L. Hennessy, Computer Organization and Design, Fourth Edition, 2012 Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 20
Dasselbe Programm in Assembler Assembler Bildquelle: David A. Patterson und John L. Hennessy, Computer Organization and Design, Fourth Edition, 2012 Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 21
Instruction Set Architecture (ISA) Schnittstelle zwischen Hardware und Software ISA bestimmt Art der Speicherzugriffe Verfügbare arithmetische und logische Operationen Typ und Größe der Operanden der Berechnungen Arten von Programmsprüngen g Die Art wie ISA Instruktionen in Maschinensprache codiert werden Wesentliche Klassifikaiton CISC (Complex Instruction Set Computer) p RISC (Reduced Instruction Set Computer) ModerneProzessoren sind RISC (selbst x86 intern) Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 22
Grundbegriffe Integrierte t Shlt Schaltungen Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 23
Beispiel eines Mikroprozessors AMD Barcelona Bildquelle: David A. Patterson und John L. Hennessy, Computer Organization and Design, Fourth Edition, 2012 Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 24
Technologien zum Bau von Prozessor und Speicher Bildquellen: David A. Patterson und John L. Hennessy, Computer Organization and Design, Fourth Edition, 2012; de.wikipedia.org/wiki/relais; de.wikipedia.org/wiki/elektronenröhre; de.wikipedia.org/wiki/transistor; de.wikipedia.org/wiki/integrierte_schaltung; upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/94/vlsi_chip.jp Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 25
Der Chip Herstellungsprozess Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 26
Beispiel: 300mm AMD Opteron Wafer Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 27
Der Chip Herstellungsprozess Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 28
Performance Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 29
Definition von Performance Response Time (oder Execution Time) Gesamtzeit zur Abarbeitung einer Aufgabe Throughput (oder Bandwidth) AnzahlAufgaben Aufgaben prozeiteinheit Performance p eines Computers mit Execution Time x: Performance Ratio n zwischen zwei Computern mit Performance p 1 und p 2 bzw. Execution Times x 1 und x 2 : Beispiel: Computer A braucht 10 Sekunden und Computer B braucht 15 Sekunden. Die Performance Ratio n AB zwischen A und B ist: Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 30
Messen von Zeit und Frequenz CPU Execution Time (oder CPU Time) Zeit die die CPU für die Aufgabe beansprucht wird System Performance Performance auf der Basis von Execution Time CPU Performance Performance auf der Basis von CPU Time Bezeichnung Millisekunde (ms) Mikrosekunde (µs) Nanosekunde (ns) Pikosekunden Anzeil einer Sekunde 10 3 Sekunden 10 6 Sekunden 10 9 Sekunden 10 12 Sekunden Bezeichnung 1/Sekunde Hz 1 KHz 10^3 MHz 10^6 GHz 10^9 Zeit Frequenz Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 31
Maschinentakt zur Zeitmessung Clock Cycle C l Clock Rate [Hz] bei Clock Periode [s]: Zeit Beispiel Clock Rate bei bei 250 ps Clock Periode? Zusammenhang zwischen CPU Time, Clock Cycles für ein Programm und Clock Periode bzw. Clock Rate: Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 32
Instruktionsperformance Instruktion 1 Instruktion 2 Inst 3 Instruktion 4 Zeit Clock Cycles per Instruction (CPI) Mittlere Anzahl Cycles pro Instruktion für ein gegebenes Programm oder Programmfragment. Instruction Count Anzahl benötigter Instruktionen für ein gegebenes Programm oder Programmfragment. Zusammenhang zwischen CPU Time, CPI, Instruction Count und Clock Periode bzw. Clock Rate: Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 33
Zeitmessung zusammengefasst Grundlegende d Messgrößen Hardware oder Software Komponente Beeinflusst bzw. kann beeinflussen Algorithmus Instruction Count, CPI Programmiersprache Instruction Count, CPI Compiler Instruction Count, CPI Instruction Set Architektur Instruction Count, Clock Rate, CPI Einflussfaktoren Bildquelle: David A. Patterson und John L. Hennessy, Computer Organization and Design, Fourth Edition, 2012 Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 34
Performance Messung mittels MIPS? MIPS Millionen Instruktionen pro Sekunde Also für ein Programm mit gegebener Execution Time und Instruction Count: MIPS ist abhängig vom CPI Wert: Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 35
SPEC CPU Benchmark Beispiel: SPEC CINT 2006 Benchmarks für einen AMD Opteron X4Model 2356 (Barcelona) Was ist das Geometrische Mittel g von x 1,, x n? Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 36
SPEC Power Benchmark Beispiel: SPECpower_ssj2008 mit 2.3GHz AMD Opteron X4 2356 (Barcelona) und 16GB DDR2 667 und 500GB Disk Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 37
Zum Abschluss: Amdahls Gesetz ohne Verbesserung mit Verbesserung Verbesserungsfaktor g von F nach F? T exe F F' Ist g gleich dem Speedup für das gesamte Programm? Sei 0 f 1 der Anteil von F an T exe, also f = F/T exe. Was ist der Speedup S? Bildquelle: Vorlesung Grundlagen der Rechnernetze, Prof. Platzner, (Version 10.09.10) Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 38
Beispiel: Parallel ausführbare Programmkomponente Bildquelle: http://en.wikipedia.org/wiki/amdahl s_law Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 39
Meilensteine der Rechnerarchitektur Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 40
Generation 0: Mechanische Computer (1642 1945) Jahr Name Gebaut von Kommentar 1642 Blaise Pascal Addition und Subtraktion mit Mechanischen Elementen. 1673 Gottfried Wilhelm Zusätzlich Multiplikation und Division mit mechanischen Elementen von Leibniz 1834 Analytical Engine Charles Babbage, University of Cambridge Zusätzlich Multiplikation und Division mit mechanischen Elementen. Erster Versuch (mechanische Bauteile waren zu der Zeit noch nicht präzise genug) eines mechanischen Computers mit Speicher, Recheneinheit und Punch Card I/O. Erster Computer Programmierer Ada Augusta Lovelace. 1936 Z1 Konrad Zuse Erster funktionierender automatischer Rechner auf Basis von Relais. Z1 wurde1944 durch Alliierten Bombardierung auf Berlin zerstört. 1937 John Atanasoff, Iowa State College 1940 George Stibbitz, Bell Labs 1944 Mark I Howard Aiken, Harvard Erster Versuch (Idee konnte nach Stand der Technik nicht vollständig umgesetzt werden) eines automatischen Rechners auf Basis von binären Zahlen und Speicher auf Basis von Kondensatoren (DRAM funktioniert noch heute nach dem gleichen Prinzip). Weiterer funktionierender automatischer Rechner auf Basis von Relais. Erster funktionierender auf Relais basierender mechanischer Computer nach der Idee von Babbage. (72 Worte a 23 Dezimalstellen, Instruktionszeit 6 sek.) 1947 Mark II Howard Aiken, Nachfolger von Mark I, der aber durch Beginn des elektronischen Harvard Zeitalters obsolet wurde. Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 41
Generation 1: Elektronenröhre (1945 1955) Jahr Name Gebaut von Kommentar 1943 COLOSSUS Britische Regierung g Der weltweit erste elektronische Computer. Geheimprojekt der Britischen Regierung, g, um während des zweiten Weltkrieges Codes der Verschlüsselungsmaschine ENIGMA zu knacken. Alan Turing war mit an der Konstruktion des Computers beteiligt. 1946 ENIAC John Mauchley und Seit 1943 vom amerikanischen Militär gefördertes Projekt für den Bau eines es elektronischen e e Computer zur J. Presper Eckert, University of Berechnung von Reichweitentabellen von schwerer Artillerie. (18.000 Röhren, 1.500 Relais, 30 Tonnen, 140 kw Verbrauch) Programmierung güber Schalter und Pennsylvania Jumper Kabel. Vorstellung des ENIAC war Inspiration für viele nachfolgende Computer Projekte. Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 42
Generation 1: Elektronenröhre (1945 1955) Jahr Name Gebaut von Kommentar 1949 EDSAC Maurice Wilkes, Zum ersten mal Programm gespeichert. University of Cambridge 1951 EDVAC John Mauchley und J. Nachfolgeprojekt des ENIAC Presper Eckert, Eckert Mauchley Corporation 1951 Whirlwind I MIT Erstmals Verwendung von kurzen Wortlängen a 16 Bit. 1951 UNIVAC John Mauchley und J. Presper Eckert, Eckert Mauchley Corporation Der erste in den USA hergestellte kommerzielle Computer. 1952 ILLIAC University of Illinois Weitere Beispiele von Röhrenrechnern 1952 MANIAC Weitzmann Institue Israel seinerzeit. Viele andere wurden auch gebaut 1953 JOHNIAC Rand Coropration Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 43
Generation 1: Elektronenröhre (1945 1955) Jahr Name Gebaut von Kommentar 1952 IAS John von Neumann und Herman Goldstine Princeton s Institute of Advanced Studies Als ehemaliger Beteiligter des ENIAC Projektes baut John von Neumann am Princeton s Institute of Advanced Studies seine Eigene Version des ENIAC. Der Computer verwendet binäre Arithmetik und speichert das Programm zusammen mit den Daten in einem Speicher. Dieses Konzept, bezeichnet als von Neumann Maschine, wurde von John von Neumann erstmals beschrieben. Es fand auch schon im EDSAC Verwendung. Es ist Basis heutiger Computer. Speicher Die original i von Neumann Maschine Control Unit Arithmetic Logic Unit Accumulator Input Output Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 44
Generation 1: Elektronenröhre (1945 1955) Jahr Name Gebaut von Kommentar 1953 701 IBM IBM im Computer Sektor bisher mit Herstellung von Lochkarten und Mechanischem h Kartensortiermaschinen tätig. Erster Computer in einer Serie von wissenschaftlichen IBM Rechnern, welche die Industrie innerhalb eines Jahrzehnts Jh ht dominierten. i 1956 704 IBM Nachfolge des 701 mit mehr Speicher (4096 36 Bit Wörter anstatt 2048) und erstmals mit Fließkomma Hardware. 1958 709 IBM Verbesserter 704 und auch letzter von IBM produzierte Reihe von Röhren Computern. Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 45
Generation 2: Transistoren (1955 1965) Jh Jahr Name Gebaut von Kommentar 1955 TX 0 MIT Lincoln Laboratory 1958 TX 2 MIT Lincoln Laboratory Erster Transistor basierter Computer (16 Bit Maschine). Nachfolger des Whirlwind I. Nachfolger des TX 0 (64K 36 bit Speicher). Rechner auf dem Ivan Sutherland sein revolutionäres Programm SketchPad realisierte. 1959 7090 IBM Transistor Version des IBM 709. Anwendung wissenschaftliches Rechnen. Preis mehrere Millionen. 1959 1401 IBM Kleine geschäftsorientierte ti t Computer. Deutlich günstiger als der 7090. 1961 PDP 1 DEC Ehemaliger TX 0/TX 2 Mitarbeiter Kenneth Olsen gründetet DEC, die mit dem PDP 1 den ersten kommerziellen Minicomputer ähnlich dem TX 0 mit einem innovativen 512x512 Display herstellte. (50 Stück verkauft; 4096 18 Bit Worte; 200.000 Instruktionen/Sek, k dh d.h. hlb halb so schnell wie der seinerzeit schnellste Computer IBM 7090; Kosten $120.000; Kosten eines IBM 7090 betrug Millionen). Studenten t des MIT implementierten t mit Spacewar das erste Video Spiel auf einem PDP 1. Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 46
Generation 2: Transistoren (1955 1965) Jahr Name Gebaut von Kommentar 1962 7094 IBM Nachfolger des IBM 7090. Cycle Time von 2 Mikrosekunden. 32.536 Wörter mit 36 Bit Länge. 1963 B5000 Burroughs Erste Maschine, mit der auch die Unterstützung von High Level Sprachen (Algol 60, Vorgänger von C und Java) berücksichtigt wurde. 1964 6600 CDC Erster wissenschaftlicher Supercomputer. Fast 10 mal Schneller als der IBM 7094. Designer des 6600 war Seymour Cray. Geschwindigkeit wurde durch hoch parallel arbeitende CPU und parallele Abarbeitung von I/O etc. erreicht. Viele Ideen des 6600 finden sich in modernen Computern wieder. 1965 PDP 8 DEC 12 Bit Maschine. Nachfolger des PDP 1 aber wesentlich billiger (Kosten $16.000). Erster Massenmarkt Computer. Innovation: Single Bus Bus. CPU Speicher Console Terminal Paper Tape I/O Other I/O Der PDP 8 Omnibus Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 47
Generation 3: Integrierte Schaltungen (1965 1970) Jahr Name Gebaut von Kommentar 1964 360 IBM Erste Computer Produktlinie (z.b. Model 30, 40, 50, 65) von IBM die beides wissenschaftliches (bisher 7094) und kommerzielles (bisher 1401) Rechnen vereinte. Produktlinie basiert auf ICs. Innovationen: eine Assembler Sprache für alle Geräte der Produktlinie, Multiprogramming, Emulation von 1401 und 7094. 1970 PDP 11 DEC DECs IC basierter 16 Bit Nachfolger des PDP 8. Dominierender Minicomputer in den 1970ern. Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 48
Generation 4: Very Large Scale Integration (ab 1970) Jahr Name Gebaut von Kommentar 1971 Intel 4004 Intel Erster in Serie produzierter Ein Chip Mikroprozessor. (4 Bit Mikroprozessor) 1971 TMS 1000 Gary Boone und Michael Cochran, Erster Mikrocontroller (bestehend aus ROM, RAM, Prozessor, Clock). Einsatzgebiet: Texas Instruments Eingebettete Systeme. 1974 8080 Intel Erste Personal Computer werden als Bastel Kits bestehend aus loser Platine, Kabeln, Netzteil, ggf. Floppy und ICs verkauft. Ein Standard IC ist der Intel 8080. Software gab es keine. Später wurde das CP/M Betriebssystem von Gary Kindall auf 8080ern populär. Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 49
Generation 4: Very Large Scale Integration (ab 1970) Jahr Name Gebaut von Kommentar 1974 CRAY 1 Cray Erster Vektor Supercomputer. Die Architektur wurde vom Team um Seymour Crayentwickelt entwickelt. Die erste Cray 1 wurde 1976 am Los Alamos National Laboratory in Betrieb genommen und kostete 8,8 Millionen US Dollar. 1976 Apple I Steve Jobs Einer der ersten Personal Computer. Wurde als fertig und Steve bestückte Platine verkauft. Wozniak, Apple 1977 Apple II Steve Jobs und Steve Einer der ersten höchst erfolgreichen massengefertigte Mikrocomputer. Wozniak, Apple 1978 VAX DEC Erster 32 Bit Super Minicomputer 1977 8084 Intel Als Antwort auf den Texas Instruments TMS 1000 Mikrocontroller entwickelt Intel ebenfalls ein Computer System auf einem Chip. Einsatzgebiet beispielsweise in Milliarden von Keyboards. Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 50
Generation 4: Very Large Scale Integration (ab 1970) Jahr Name Gebaut von Kommentar 1981 IBM PC IBM, Philip Estridge Erster IBM Personal Computer, gefertigt aus kommerziellenkomponenten Komponenten. Intel 8088 alscpu. Der Computer wurde ein Best Seller. Beginn der modernen Personal Computer Ära. Ausgestattet mit MS DOS von Microsoft. 1981 Osborne 1 Osborne Erster tragbarer Personal Computer mit etwa 11 kg Gewicht. 1982 C64 Commodore Personal Computer auf Basis des 6510er 8 Bit Mikroprozessors. Mit 12.5 bis 17 Millionen verkauften Einheiten einer der erfolgreichsten Personal Computer Modelle aller Zit Zeiten. 1983 Lisa Apple Erster Personal Computer mit Maus und Betriebssystem mit grafischer Benutzeroberfläche (GUI). Verkaufte sich wegen des hohen Preises von rund 10.000 US Dollar schlecht. Produktion wurde 1984 wieder eingestellt. 1984 Macintosh Apple Deutlich preisgünstiger, g aber dem Apple Lisa technisch ähnlich. Der Mac wurde zum großen Erfolg. Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 51
Generation 4: Very Large Scale Integration (ab 1970) Jahr Name Gebaut von Kommentar 1985 386 Intel Mit dem 8088 Erfolg produzierte Intel größere und bessere Versionen. Der 32 Bit Prozessor 386 ist der Vorgänger des Pentium. 1985 MIPS MIPS Erste Kommerzielle RISC Maschine 1985 Atari ST Atari Personal Computer auf Basis des Motorola 68000er. Einer der ersten Computer mit einer Color GUI. (Version des Digital Research's GEM) 1987 SPARC Sun Erste SPARC Prozessor basierte Workstation von Sun 1987 Amiga500 Amiga Personal Computer auf Basis des Motorola 68000er. Einer der besten Multimedia Home Computer seiner Zeit. 1990 RS6000 IBM Erste superskalare Maschine. 1992 Alpha DEC Erster 64 Bit Personal Computer. Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 52
Generation 5: Invisible Computers (ab 1993) Jahr Name Gebaut von Kommentar 1993 PIC Microchip Technology Erster Mikrocontroller auf Basis von EEPROMs. Diese erlauben das Flashen ohne zusätzliche Hardware und erlaubt damit auch In System Programming. Bemerkung: Mikrocontroller gibt es schon seit 1971. Mikrocontroller finden sich mittlerweile sehr vielen Alltagsgegenständen. 1993 Newton Apple Erster Palmtop Computer. Vorgänger der PDAs. 1993 Simon IBM Erstes Smart Phone welches neben Telefonieren mit einfachen Programmen aufwartet. (Kalender, Email etc.) 1996 Nokia 9000 Nokia Kombination aus PDA von HP und Nokias zu der Zeit best verkauften Mobiltelefon. (unter anderem Email und textbasiertes Browsen) 1997 GS88 Ericson Der Begriff Smartphone wird erstmals von Ericson mit Einführung des GS88 geprägt. 2001 Kyocera 6035 Palm Erstes in den USA weitverbreitetes Smartphone. Limitierte Unterstützung von Web Browsing. 2002 Palm OS Treo Handspring Web Browsing, Email, etc. und Mobile Drittanbieter Applikationen. 2002 BlackBerry RIM Etwa 32 Millionen Kunden December 2009. 2007 iphone Apple Erstes Smartphone mit einem Multi Touch Interface. 2008 HTC Dream HTC Erstes Smartphone auf Basis des Android OS. 2010 Nexus One Google Google bringt das Nexus One Smartphone für Android OS heraus. 2010 Wave S8500 Samsung Bada OS basiertes Smartphone mit einer Million verkaufter Exemplare in den ersten vier Wochen auf dem Markt. Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 53
Beispiel heutiger Mikrocontoller und Mikroprozessoren Mikroprozessoren Mikrocontroller Architektur Typ Ursprüngliche Spezifikation i durch x86 (beinhaltet Pentium und co.) Beispiel weiterer Hersteller CISC Intel AMD PowerPC RISC Motorola, IBM, Apple Sun SPARC RISC Sun Fujitsu, Texas Instruments MIPS RISC MIPS Technologies Hitachi SuperH RISC Hitachi ARM RISC ARM Limited 68k CISC Motorola TMS320 Texas Instruments Architektur MCS 51 H8 Z8 PIC 68HC08 AVR MSP430 Embedded Herteller Intel Renesas Technologies Zilog Microchip Technology Freescale (ehemals Motorola) Atmel Texas Instruments Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 54
Trends Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 55
Moore s Law Bildquelle: en.wikipedia.org/wiki/moores_law Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 56
Single Prozessor Performance Move to multi-processor RISC Bildquelle: David A. Patterson und John L. Hennessy. Computer Architecture. 5th Edition, 2012 Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 57
Die Power Wall Leistungsverlust P in Abhängigkeit von kapazitiver Last C, Spannung U und Taktfrequenz f: Bildquelle: David A. Patterson und John L. Hennessy, Computer Organization and Design, Fourth Edition, 2012 Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 58
Alte Verkaufszahlen: Prozessoren Anzahl verkaufter Prozessoren (embedded, 32 bit) bzw. Systeme (desktop, server) Bildquelle: David A. Patterson und John L. Hennessy. Computer Organization And Design. 3rd Edition Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 59
Alte Verkaufszahlen: ISAs Anzahl verkaufter Prozessoren ( 32 bit) ca. 80% davon für Mobiltelefone Bildquelle: David A. Patterson und John L. Hennessy. Computer Organization And Design. 3rd Edition Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 60
Zusammenfassung und Literatur Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 61
Zusammenfassung Computer Architektur bihl beinhaltet Instruction Set Architektur Rechnerorganisation/Mikroarchitektur Hardware ISA als Schnittstelle zwischen Hard und Software Performance ist abhängig vom Produkt der Einzelfaktoren: Instruction Count CPI Clock Cycles Leistungsverbrauch ist heute ein wesentlicher limitierender i i Faktor Ausblick: wesentliche Performanceverbesserungen durch Parallelität Caching Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 62
Literatur [PattersonHennessy2012] David ida. Patterson und John L. Hennessy, Computer Organization and Design, Fourth Edition, 2012 1.1 Introduction 1.2 Below Your Program 1.3 Under the Covers 1.4 Performance 1.5 The Power Wall 1.7 Real Stuff: Manufacturing and Benchmarking the AMD Opteron X4 1.8 Fallacies and Pitfalls 1.9 Concluding Remarks [HennessyPatterson2012] John L. Hennessy und David A. Patterson, Computer Architecture, Fifth Edition, 2012 1.1 Introduction 1.2 Classes of Computers [Tanenbaum2006] Andrew S Tanenbaum, Structured t Computer Organization, Fifth Edition, 2006 1.1.2 Contemporary Multilevel Machines 1.2 Milestones in Computer Architecture Grundlagen der Rechnerarchitektur Einführung 63