TRANSIT MIGRATION Forschungsgruppe (Hg.): Turbulente Ränder. Neue Perspektiven auf Migration an den Grenzen Europas Projekt TRANSIT MIGRATION Forschung in der südöstlichen Peripherie Europas. Die Türkei, Griechenland und das ehemalige Jugoslawien als Zentrum des Migrationsgeschehens
Das Elend der Migrationstheorie in Deutschland: Eine raumgebundene Konzeption von Migration, der die Vorstellung eines nationalstaatlichen Containermodells von Gesellschaft zugrunde liegt. Migration als raumzeitlich begrenzter, kontrollierbarer Prozess der Aus- und Einwanderung, Entwurzelung und Wiedereinpflanzung. Vorstellung der EU als Festung Viktimisierung se und Heroisierung ose der MigrantInnen
Projekt TRANSIT MIGRATION: die These von der Autonomie der Migration als eine neue Perspektive in der deutschen Migrationsforschung: Migration lässt sich nicht auf Abschottungspolitik und die Militarisierung der EU-Außengrenzen reduzieren; Die MigrantInnen machen ihre Migration selbst, aber sie machen sie nicht frei von Bedingungen, sondern unter vorgefundenen Umständen ; Grenzen werden als Aushandlungsräume verstanden (Handlungsmöglichkeiten e der Migratonsakteure e der MigrantInnen und der Institutionen, die Migration zu regulieren versuchen).
Provinzialisierung Europas: Die Ränder der EU werden zum Hotspot des Migrationsgeschehens Klassische Transitländer wie die Türkei oder die Länder des ehemaligen Jugoslawien als Endstation für MigrantInnen auf ihrem Weg nach Nord- und Westeuropa Entwicklung peripherer Migrationsrouten, z. B. Türkei- Russland/Osteuropa/Nordafrika, Kreta-Indien
Migrationspolitik in der Türkei und in Serbien: Die Türkei und Serbien gelten als unkontrollierter Transitraum für transnationale Migrationen. EU-Kritik an der mangelnden Migrationspolitik in der Türkei Türkei: Unterzeichnungen von Rückübernahmeabkommen mit den Nachbarländern (Instrumente e der Erweiterungspolitik e der EU) Kein Asylsystem in der Türkei oder in Serbien Inoffizielle Kooperation des UNHCR mit den Regierungen: Niedrige Anerkennungsquote durch das UNHCR-Verfahren
Subversive Migrationspraktiken: Die Netzwerke der Migration - spezifisches Wissen, wo und wie der Transit und die Einwanderung am besten realisiert werden können: - Neue Migrationsrouten: Süd-, Südost- und Osteuropa statt Nord- und Westeuropa; Länder mit besseren Bedingungen der Asylantragstellung; Ein kreativer e Dienstleistungssektor: e s - Umschreiben von Biographien, Produktion von Foltervideos als Beweismaterial.
Ukraine. Vor den Toren der Festung Europa Systematische Abschiebungen aus Deutschland über Polen in die Ukraine als Auswirkungen der Festung Europa auf Mittel- und Osteuropa Deutschland-Polen-Ukraine: Der zweite Außenring der Festung Europa (ostpolnische Grenze): die Zerschlagung internationaler Fluchtrouten Drei große Fluchtrouten: - die Nordroute durch das Baltikum, - die Ostroute aus Weißrussland oder der Ukraine nach Polen oder in die Slowakei, - die Südroute über Rumänien.
MigrantInnen in der Ukraine Die Rücksiedlung aus den GUS-Staaten. Staaten Krimtataren, Ukrainer aus der Ex-UdSSR. Die Flüchtlinge aus dem fernen Ausland, die TransitmigrantInnen aus Asien, Afrika, Russland, dem Kaukasus. StudentInnen aus Vietnam, China, Nordafrika, Senegal, die einen ukr. Univ.abschluss gemacht haben und nach Westen streben. ArbeiterInnen aus Südostasien, die nach 2-5-jähriger Kontraktarbeit in der Ukraine das gleiche Ziel anstreben. Real transit migrants.
Transitrouten, die die Ukraine berühren: Von Südost- und Zentralasien (Afghanistan, Bangladesch, China, Indien, Pakistan, Sri Lanka, Vietnam) über Russland oder die Ukraine nach Westeuropa. Aus dem Mittleren Osten (Iran, Irak, Jordanien, Syrien, Türkei) Aus Angola, Äthiopien, Marokko, Nigeria und Somalia. Über die Türkei und den Iran in die transkaukasischen Staaten der GUS und von dort aus nach Moskau oder Kiew. Afrikaner, Araber, Kurden benutzen auch den direkten Luftweg aus Libanon.
Migrationspolitik in der Ukraine: Seit 1996 statt Touristenvisa Geschäftsvisa. Polizeirazzien, Festnahmen im Land, aber kein systematisches ti Abschiebeverfahren. b h Abschiebungen in die Verfolgerstaaten finden auch statt: Lebensgefahr. Das Dilemma an der Westgrenze: MigrantInnen ohne Status können die Ukraine nicht verlassen. Man wird zurück nach Kiew geschickt, wo man festgenommen wird, weil man keine gültigen g Papiere besitzt. Flüchtlingskinder haben in der Ukraine kein Recht auf Schule.