Projektinformation erezept Aargau Ausgangslage des Projekts Ziele und Inhalte des erezept Projekts Aargau Wer sind die Partner im Projekt? Wer kann am Projekt erezept teilnehmen? Wie funktioniert das elektronische Rezept? Datenschutz Finanzierung und Entschädigung Weiteres Vorgehen Wie können Sie am Projekt teilnehmen? Das Wichtigste in Kürze Die Argomed und die HCI Solutions AG haben gemeinsam mit dem Aargauischen Apothekerverband und weiteren Partnern eine ehealth-lösung entwickelt, mit der Rezepte auf elektronischem Weg über ein erezept-system an eine beliebige Apotheke übermittelt werden können. Nach einer intensiven Entwicklungsphase stehen die technischen Systeme und Kooperationsmodelle nun bereit oder sind im Aufbau. Administrative Fragen, z.b. zum Datenschutz sind in Klärung. Wir beabsichtigen, den produktiven Betrieb der Systeme per Anfang September aufzunehmen. Nachfolgend erhalten Sie Informationen zum Projekt und erfahren, wie Sie selber an der elektronischen Rezeptübermittlung teilnehmen können. Information Projekt erezept 04.07.2014
Ausgangslage des Projekts Im Frühjahr 2013 hat die Argomed für das Departement für Gesundheit des Kantons Aargau (DGS) im Projekt ego eine Studie zur aktuellen ehealth-situation im Aargau erstellt. Ziel der Studie war es, Alltagsprozesse in Arztpraxen zu finden, die sich für eine elektronische Umsetzung eignen. Das Verschreiben von Medikamenten ist dabei mit Abstand der häufigste und interessanteste Anwendungsfall: Hohe Volumen an Rezepten, da der Aargau kein SD-Kanton ist Arztpraxis und Apotheke folgen in der Versorgungskette direkt nacheinander Der Informationstransfer in die Apotheke ist gesetzlich geregelt (Inhalt eines Rezepts) Die Medikamentendaten sind genormt und stehen allen Markteilnehmern zur Verfügung Die technischen Grundlagen sind auf beiden Seiten vorhanden Potenzial und Nutzen der elektronischen Verschreibung Die elektronische Rezeptübermittlung in die Apotheke hat unbestrittene Vorteile gegenüber Papier. Interpretations- und Erfassungsfehler fallen weg und erhöhen damit die Medikationssicherheit. Wenn die Daten nur einmal erfasst werden müssen, ist dies gesamtwirtschaftlich effizienter. Die elektronische Übermittlung eröffnet neue Möglichkeiten für eine zukünftige Verwendung der Daten. Der oft geäusserte Wunsch nach einem zentralen, patientenzentrierten Medikationsdossier wird realisierbar. Ziele und Inhalte des erezept Projekts Aargau Argomed, HCI Solutions und der Apothekerverband wollen mit dem erezept folgende Ziele erreichen: Gemeinsame Prozesse im Interesse der Patientinnen und Patienten verbessern Fehlerquellen bei der Datenübertragung abbauen und damit die Medikationssicherheit erhöhen. Effizienzverluste durch Nachfragen und Fehlinterpretationen vermindern Automatisierte Interaktionsprüfung bei der Verschreibung bereits in der Arztpraxis ermöglichen In einer ersten Phase wird die einseitige Übermittlung der Rezepte von der Praxis in die Apotheke realisiert. In weiteren Schritten soll die Übermittlung einer Bezugsmeldung zurück an die Arztpraxis realisiert werden. Das Fernziel ist ein zentrales Medikationsdossier, in welches alle berechtigten Leistungserbringer und der Patient Einsicht haben. Damit lassen sich viele der oft genannten Probleme z.b. beim Spitalaustritt oder beim Einbezug von Spezialisten lösen. Das Projekt ist auf eine Pilotphase von 2 Betriebsjahren ausgelegt. Während dieser ersten Phase werden die Beteiligten ein dauerhaftes Betriebskonzept entwickeln. Das Departement für Gesundheit des Kantons Aargau ist in das Projekt involviert und befürwortet die Initiative. Argomed Ärzte AG Dok.-Vers. 1.2 / 04.07.2014 2 / 7
Wer sind die Partner im Projekt? Die Projektinitianten sind die Argomed Ärzte AG und die HCI Solutions AG als Lösungsprovider. Als technischer Partner wurde die visionary AG mit dem Produkt docbox gewählt, da sie bereits ein funktionierendes System im Markt im Einsatz haben. In einem zweiten Schritt konnte der Aargauische Apothekerverband für das Projekt gewonnen werden. Die Argomed koordiniert alle Arbeiten und Aufgaben auf Seite der Arztpraxen, HCI Solutions ist für die Koordination der Apotheken und der Technologiepartner zuständig. Der Apothekerverband unterstützt beim Projektaufbau, bei der Umsetzung der Apothekensoftwarehersteller und ist ebenfalls Mitglied des Steuerungsausschusses. Entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung ist auch der Einbezug der Softwarehersteller auf Seite der Ärzte und der Apotheker. Die führenden Hersteller von Apothekensoftware haben zugesichert, ihre Systeme anzupassen. Damit können die meisten Apotheken am Projekt teilnehmen. Bei den Herstellern von Praxissoftware ist das Teilnehmerfeld etwas breiter. Wir haben Zusagen von einigen führenden Herstellern, dass die Implementation des erezepts rasch umgesetzt wird. Wer kann am Projekt erezept teilnehmen? Das Modell ist bewusst so gestaltet, dass alle Interessenten daran teilnehmen können: Alle niedergelassenen Ärzte im Kanton Aargau Die Spitäler im Kanton Aargau Alle Apotheken im Kanton Aargau Alle Softwareanbieter für Arztpraxen und Apotheken Um das Projekt in der Startphase überschaubar zu halten, wurde entschieden, auf Seite der Arztpraxen in einer ersten Phase mit den Grundversorgern zu beginnen und nach einem erfolgreichen Start auch die Spezialisten und die Spitäler im Aargau zur Teilnahme einzuladen. Dieses Vorgehen ist mit dem aargauischen Ärzteverband abgesprochen. Wir sehen vor, diese Ausbreitung im Jahr 2015 vorzunehmen. In weiteren Phasen ist die Ausdehnung auf weitere Institutionen (z.b. Reha) und andere Teilnehmer vorgesehen. Die Ausbreitung des Modells auf weitere Kantone ausserhalb des Aargaus ist ebenfalls möglich. Wie funktioniert das elektronische Rezept? Generell wird am Ablauf der Rezepterstellung in der Praxis nichts verändert. Die Rezepte werden nach wie vor den Patienten auf Papier abgegeben. Neu ist, dass die Rezepte elektronisch erstellt und anschliessend ausgedruckt werden. Auf dem Papierrezept befindet sich neu ein Strichcode, welcher das Rezept identifiziert. Der Ablauf ist wie folgt: Argomed Ärzte AG Dok.-Vers. 1.2 / 04.07.2014 3 / 7
1. Die Arztpraxis stellt das Rezept in seiner Praxissoftware aus oder verwendet das kostenlose Rezeptierungsprogramm im Internet. Die Anwender haben den Vorteil, dass der aktuelle Medikamentenstamm verwendet wird und eine Interaktionsprüfung möglich ist. 2. Das Rezept wird in der Praxis ausgedruckt und dem Patienten mitgegeben. Das System übermittelt das Rezept elektronisch an ein erezept-system in einem Rechenzentrum. 3. Der Patient legt das Rezept in einer Apotheke seiner Wahl vor. Nimmt die Apotheke am erezept Projekt teil, kann sie das Rezept mit dem Strichcodeleser automatisch vom erezept- System abholen und in ihr System übertragen. Übrige Apotheken öffnen erst das Dossier des Patienten und übertragen die gedruckten Rezeptinformationen in das System 4. Der Patient erhält seine Medikamente. Das Papierrezept bleibt wie bisher in der Apotheke. Nach dem Übertragen des erezepts wird dieses im erezept-system gelöscht. Datenschutz Medikationsdaten müssen besonders vor Missbrauch geschützt werden. Daher wird der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte in das Projekt involviert. Bereits umgesetzte Massnahmen sind: Die Patienten müssen sich damit einverstanden erklären, dass Ihre Rezepte elektronisch übermittelt werden. Die Übermittlung der Rezepte erfolgt verschlüsselt. Das erezept-system kann nur mit entsprechenden Sicherheitszertifikaten verwendet werden (HIN auf Ärzteseite). Die erezepte werden nach dem Auslesen in der Apotheke vom erezept-system gelöscht. Wird ein Rezept nicht eingelöst, wird es 30 Tage nach dem Einstellen automatisch gelöscht Das erezept enthält nur die Informationen, die bereits auf dem Papierrezept stehen Auf die erezepte im erezept-system haben Argomed und HCI keinen Zugriff Argomed Ärzte AG Dok.-Vers. 1.2 / 04.07.2014 4 / 7
Die teilnehmenden Arztpraxen können nur Rezepte in das System übermitteln, aber keine Rezepte dort einsehen oder herunterladen Die teilnehmenden Apotheken können nur Rezepte abholen, zu denen sie auch den Strichcode haben. Finanzierung und Entschädigung: Der Aufbau und Betrieb der Kooperationsmodelle und der technischen Infrastrukturen verursacht Kosten. Diese Kosten werden über einen gemeinsamen Finanzierungspool gedeckt, den die Projektbeteiligten und weitere Partner mit den nötigen Mitteln versehen. Der Pool wird von einem Steuerungsausschuss aus Mitgliedern der Projektbeteiligten verwaltet. Für die teilnehmenden Arztpraxen wird in der Anfangsphase ein Mehraufwand für die technische Infrastruktur, Anwenderschulung und Rezepterfassung entstehen. Ein Teil des Finanzierungspools ist dafür reserviert, diese Aufwendungen zu entschädigen. Die Entschädigungen werden sich in etwas wie folgt zusammensetzen: Aufwand für Schulung und Information der Ärzte: CHF 150.- einmalig Beitrag an Softwarelizenzen und ggf. Hardware: CHF 150.- einmalig Für die weiteren Aufwendungen der Arztpraxen erarbeitet die Argomed derzeit ein Entschädigungsmodell für die teilnehmenden Ärzte aus, welches dem Mehraufwand bei der Benutzung des Systems gerecht wird. Die Entschädigung pro übermitteltes Rezept wird im Bereich zwischen CHF 1.- und CHF 1.50 pro Rezept liegen. Weiteres Vorgehen Es ist geplant, die ersten erezepte nach den Sommerferien 2014 zu übermitteln. Erste Tests haben bereits funktioniert. Bis Ende Jahr sind die folgenden Schritte geplant: Juli / August 2014 Sept. Dez. 2014 2015 Techn. Infrastruktur aufbauen Erste Teilnehmer rekrutieren Schnittstellenentwicklung Softwarehersteller Aufbau Betriebsorganisation Teilnehmerrekrutierung Anwenderschulungen Start erezeptierung Schnittstellenentwicklung Softwarehersteller Ausbau Teilnehmerkreise Ausbreitung auf Spezialisten und Spitäler Implementation Bezugsmeldung zum Rezept Argomed Ärzte AG Dok.-Vers. 1.2 / 04.07.2014 5 / 7
Wie können Sie am Projekt teilnehmen? Alle Grundversorger im Aargau können beim Projektstart bereits teilnehmen und mit der erezeptierung beginnen. Für die Teilnahme am Projekt schliessen Sie eine Teilnahmevereinbarung mit der Argomed ab, welche die wichtigsten Punkte regelt. Die Teilnahmevereinbarung wird Ihnen nach dem Einsenden des Anmeldeformulars zugestellt. Im Anmeldeformular fragen wir Sie nach Ihrer verwendeten Praxissoftware. Wir übernehmen die Information und Koordination Ihres Softwarelieferanten und eröffnen Ihren Zugang zum erezept- System. Sollte Ihre Praxissoftware noch nicht in der Lage sein, elektronische Rezepte aus dem System zu übermitteln, richten wir Ihnen einen Zugang zum kostenlosen Rezeptierungsprogramm ein. Ist Ihr System bereit, erhalten Sie von uns oder ihrem Softwarehersteller eine Schulung in der Erstellung der Rezepte. Anschliessend können Sie mit der Übermittlung der ersten Rezepte beginnen. Verwenden Sie den Anmeldebogen auf der folgenden Seite, um sich für das erezept anzumelden: Argomed Ärzte AG Dok.-Vers. 1.2 / 04.07.2014 6 / 7
Anmeldung zur Teilnahme am Projekt erezept Mit diesem Anmeldeformular können Sie sich für die Teilnahme am Projekt erezeptierung Aargau anmelden. Wir werden Ihre Anmeldung bestätigen und Ihren Softwarehersteller kontaktieren, damit er allfällig notwendige Erweiterungen und Konfigurationen an Ihrem System planen kann. Kontaktinformationen Name: Vorname: Arztpraxis: Strasse: PLZ / Ort: Telefon E-Mail Ich bin Mitglied des Argomed Ärztenetzwerks:................... Informatikausrüstung Ihrer Arztpraxis Welche Praxissoftware setzen Sie heute ein?....................... Version:..... Haben Sie in Ihrer Installation bereits ein Modul für die Rezeptierung? Ja Nein Verfügen Sie über einen HIN Client? Ja Nein Haben Sie ein Benutzerkonto bei docbox? Ja Nein Benötigen Sie zusätzliche Hardware für das erezept Ja Nein (z.b. Computer und Drucker für Sprechzimmer)? Bitte per Fax an Argomed senden: 056 483 03 30 oder per Mail an argomed@argomed.ch Argomed Ärzte AG Dok.-Vers. 1.2 / 04.07.2014 7 / 7