Normung und Standardisierung Projekte und Kooperationen mit Brasilien Berlin, 26. August 2010 Exportinitiative Sportliche Großereignisse / BMWi Rüdiger Marquardt Bereichsdirektor Innovation 1
DIN Deutsches Institut für Normung e.v. Eingetragener Verein, wird privatwirtschaftlich getragen Laut Vertrag mit der Bundesrepublik Deutschland die zuständige deutsche Normungsorganisation für die europäische und internationale Normung Angestellte des DIN 379 Mitglieder des DIN 1.796 Externe Experten 28.628 DIN-Normen (Bestand) 32.189 Normenausschüsse 71 Arbeitsausschüsse 3.244 Budget des DIN (in Mio. Euro) 66 Quelle: DIN Geschäftsbericht 2009 2
Wie funktioniert Normung? Wirtschaft Antrag Wissenschaft und Forschung Verbraucher Berufsgenossenschaften Norm- Entwurf Öffentliche Hand Verbände Handwerk Handel Stellungnahmen Wirtschaft Wissenschaft und Forschung Verbraucher Berufsgenossenschaften Öffentliche Hand Verbände Handwerk Handel NORM 3
Gesamtwirtschaftlicher Nutzen der Normung Stärkere Beeinflussung des Wirtschaftswachstums durch Normen als durch Patente und Lizenzen Erzielung von Wissens- und Zeitvorteilen durch frühzeitige Beteiligung an Normungs- und Standardisierungsprozessen Reduzierung von Transaktionskosten durch Anwendung von europäischen und internationalen Normen Reduzierung des Forschungs- und Entwicklungsrisikos aller am Normungs- und Standardisierungsprozess Beteiligten Beseitigung von Handelshemmnissen Senkung von Transaktionskosten Rechtssicherheit Qualitätssicherung Quelle: DIN Deutsches Institut für Normung e.v. (2000), Gesamtwirtschaftlicher Nutzen der Normung 4
Das DIN vertritt die nationalen Interessen in der internationalen Normung International Regional National Deutsches Institut für Normung e.v. Sektoren Maschinenbau Bauwesen Dienstleistungen Informationstechnik Luft- und Raumfahrt Medizintechnik Feinmechanik... Elektrotechnik Telekommunikation 5
Weltweite Kooperationen des DIN 2009 Albanien Ukraine 6 GUS-Staaten China Marokko Russland Korea St. Lucia Mazedonien Japan Brasilien Indien Aserbaidschan Gabun Ägypten SADC (14 Länder im südlichen Afrika) Bilaterale Kooperationsabkommen Im Rahmen zeitlich begrenzter Projekte 6
Normungsinitiativen - Beispiele Normen und Standards für nachhaltige Veranstaltungen Nachhaltiges Bauen Nachnutzung von Bauwerken Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement (ISO 20121) Biokraftstoffe Kooperation mit Brasilien (ISO TC 248) 7
Nachhaltiges Bauen internationale Projekte ISO/TC 59 Bauwesen SC 17 Nachhaltiges Bauen (Vorsitz: Frankreich) WG 1 Allgemeine Grundsätze und Begrifflichkeiten WG 2 Nachhaltigkeitsindikatoren WG 3 Umweltdeklaration von Bauprodukten WG 4 Umweltverhalten von Gebäuden WG 5 Ingenieurbauwerke Schweden Finnland Norwegen Japan Spanien Internationale Normen zu nachhaltigem Bauen: Nachhaltigkeitsindikatoren Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Indikatoren für Ingenieurbauwerke (ISO/NP 21929) Anwendung allgemeiner Grundsätze der Nachhaltigkeit (ISO 15392) Umweltdeklaration von Bauprodukten (ISO 21930) 8
Nachhaltigkeit und Nachnutzung von Bauwerken für Sportveranstaltungen Vertretung der interessierten Kreise im Ausschuss (Bauwirtschaft/Industrie, Behörden, Wissenschaft, Umwelt- und Verbraucherverbände, Planer, Umweltschutz, etc.) Festlegung der Deutschen Position und Spiegelung der Europäischen (CEN) und internationalen Arbeiten (ISO) Antrag über den nationalen Ausschuss an das zuständige ISO-Gremium ISO/TC 59/SC 17 mit einem Vorschlag zur Neugründung einer internationalen Arbeitsgruppe (WG 6 Nachhaltigkeit und Nachnutzung von Bauwerken für Sportveranstaltung ), einem Vorschlag zur Benennung eines WG-Vorsitzenden (aus Deutschland). einer angestrebten Kooperation mit ABNT Brasilien Nationales Spiegelgremium: NA 005-01-31 Nachhaltiges Bauen im NABau (Normenausschuss Bauwesen) 9
Nachhaltiges Bauen Europäische Projekte CEN/TC 350 Nachhaltigkeit von Gebäuden TG Framework (Vorsitz: Frankreich) WG 1 Umweltleistung von Gebäuden WG 2 Lebenszyklus von Gebäuden Beschreibung WG 3 Produktebene WG 4 Bewertung der ökon. Leistung von Gebäuden WG 5 Bewertung der sozialen Leistung von Gebäuden Frankreich Frankreich Deutschland England Österreich Europäische Normen zur Nachhaltigkeit von Bauwerken: Bewertung der Nachhaltigkeit von Gebäuden: Rahmenbedingungen und Bewertung der umweltbezogenen, sozialen und ökonomischen Qualität Umweltdeklarationen für Produkte Produktkategorien, Kommunikationsformate zwischen Unternehmen und an Verbraucher Bewertung der Umweltleistungsfähigkeit von Gebäuden - Berechnungsmethode 10
ISO 20121 Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement Überführung des britischen Norm-Entwurfs BS 8901 Specification for a sustainability management system for events in eine ISO-Norm Veröffentlichung als Norm bis zum Sommer 2012 Beteiligung an der Erarbeitung des Standards: mehr als 30 Länder Erste Anwendung auf die Olympischen und Paralympischen Spiele 2012 in London Internationales Gremium: TC 250 Project Committee: Sustainability in event management Sekretariat: ANBT (Brasilien) und BSI (UK) Nationales Spiegelgremium: NA 158-01-14 AA Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement im NADL (Normenausschuss Dienstleistungen) 11
ISO 20121 Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement Ziel: Eine internationale Norm, die...... festlegt wie ein nachhaltiges Managementsystem für jede Art von Veranstaltungen zu organisieren ist... auf alle Arten von Veranstaltungen, wie Sportevents, Festivals (Musik, Kunst), Konzerte, Konferenzen, Messen, Verkaufsveranstaltungen, usw. anzuwenden ist... Anforderungen in Zusammenhang mit Zulieferern, Infrastruktur, Behörden und Öffentlichkeit festlegt... es den Veranstaltern ermöglicht das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit öffentlich sichtbar zu machen... hilft Umweltbelastungen sowie finanzielle und soziale Auswirkungen zu lenken und zu minimieren... auch zur Konformitätsbewertung dienen soll 12
Kooperation ANBT - DIN: Biokraftstoffe und Nachhaltigkeit 2008 beantragten Brasilien (durch ABNT) und Deutschland (durch DIN) gemeinsam das New Work Item Proposal (NWIP) Sustainability criteria for biofuels bei ISO. ABNT und DIN führen in partnerschaftlicher Zusammenarbeit (Twinning = doppeltes Sekretariat, doppelter Chairman) das ISO Project Committee: ISO TC 248 Sustainability criteria for bioenergy Anwendungsbereich: Normung auf dem Gebiet der Nachhaltigkeitskriterien für die Produktion, Lieferkette und Anwendung von Bioenergie. Dies umfasst die Terminologie und (z.b. ökologische, soziale und ökonomische) Aspekte der Nachhaltigkeit von Bioenergie. 13
Kooperation ANBT - DIN: Scope des Projektes 4 Arbeitsgruppen (Working Groups, WG) wurden gegründet: WG 1: WG 2: WG 3: WG 4: Querschnittsfragen (einschließl. Terminologie, Verifizierung & Auditierung) (Convenor: NL) Treibhausgase (Convenor: US) Umwelt-, ökonomische und soziale Aspekte (Convenor: SE/BR) Indirekte Effekte (Convenor: UK) Zeitrahmen zur Entwicklung der Norm: 4 Jahre, geplante Veröffentlichung der ISO 13065 in 2014 Nächste Sitzung: (voraussichtlich) in London, April/Mai 2011 14
Nutzen Das Netzwerk Normung unterstützt die Nachhaltigkeit.vom nationalen Ansatz zum internationalen Standard. 15
Rüdiger Marquardt Innovation Telefon: 030 2601-2246 Telefax: 030 2601-42246 DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Burggrafenstraße 6 10787 Berlin www.din.de E-Mail: ruediger.marquardt@din.de 16