Das neue Recht der elektronischen Signaturen. Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 1



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Transkript:

Das neue Recht der elektronischen Signaturen Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 1

Einführung Neuregelungen auf dem Gebiet der elektronischen Signatur Signaturgesetz (22.05.01) Formanpassungsgesetz (01.08.01) Regelungsziel: Rechtssicherheit für die Verwendung elektronischer Signaturen im elektronischen Rechtsverkehr Regelungsanlässe Umsetzung der EU-Signaturrichtlinie Defizite des Signaturgesetzes 1997 Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 2

Gang des Vortrags Systematik der Gesetzgebung Die Signaturtypen des Signaturgesetzes und ihre Auswirkungen im elektronischen Rechts- und Geschäftsverkehr Bewertung Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 3

Die Systematik der Gesetzgebung Der deutsche Rechtsrahmen für elektronische Signaturen Die Infrastruktur Signaturgesetz (SigG) Signaturverordnung (SigV) Die Rechtswirkungen Formanpassungsgesetze für den privaten und öffentlichen Bereich Beweisregelungen für das Verfahrensrecht Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 4

Bausteine der Sicherungsinfrastruktur nach dem Signaturgesetz Sicherungsinfrastruktur setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen Zertifizierung der Signaturschlüssel Verwendung sicherer technischer Komponenten Neues Signaturgesetz schafft System skalierbarer Sicherheit: Individuelle Anpassung an das Sicherheitsbedürfnis der Nutzer durch Kombination der Sicherheitsbausteine Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 5

Die Signaturtypen des Signaturgesetzes 1997 Signaturgesetzkonforme Signaturen = Sicher Andere Signaturen = Unsicher Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 6

Die vier Signaturtypen des neuen Signaturgesetzes Einfache Signatur Fortgeschrittene Signatur Qualifizierte Signatur Akkreditierte Signatur Zunehmende Sicherheit Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 7

Einfache und fortgeschrittene Signaturen Einfache Signatur Jedes beliebige Authentifizierungszeichen (z.b. eingescannte Unterschrift) Niedriges Sicherheitsniveau Keine Rechtswirkungen Fortgeschrittene Signatur Sicherstellung von Authentizität und Integrität Es reicht Einsatz eines Public-Key-Verfahrens ohne Zertifizierung Im Rechtsverkehr ebenfalls rechtsfolgenlos Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 8

Qualifizierte Signaturen Zentraler Signaturstandard des Signaturgesetzes Zuverlässige und dauerhafte Sicherstellung von Authentizität und Integrität Einsatz erforderlich beim Schutz rechtsverbindlicher elektronischer Erklärungen Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 9

Qualifizierte Signaturen - Einsatzvoraussetzungen Einsatzvoraussetzungen für die Erzeugung qualifizierter Signaturen Zertifikat, das den Anforderungen des Signaturgesetzes entspricht (qualifiziertes Zertifikat) Speicherung des Signaturschlüssels in einer sicheren technischen Umgebung Nur wenn beide Voraussetzungen erfüllt sind, kann der Signaturschlüsselinhaber rechtswirksame qualifizierte Signaturen ausstellen! Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 10

Betriebsaufnahme und organisation der Zertifizierungsdiensteanbieter Bei Betriebsaufnahme Anzeige an die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post Nachweise vorzulegen über Zuverlässigkeit (Führungszeugnis) Fachkunde (Ausbildungsnachweise) Umgesetztes Sicherheitskonzept Vorabgenehmigung durch die Regulierungsbehörde nicht mehr erforderlich Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 11

Die Ausstellung qualifizierter Zertifikate Antragsteller Zertifizierungsdiensteanbieter beantragt Signaturschlüsselzertifikat identifiziert Antragsteller entrichtet Entgelt Generiert Schlüsselpaar und ordnet es dem identifizierten Nutzer zu Übergibt Zertifikat und Schlüssel an Antragsteller und belehrt diesen Bescheinigt Zuordnung durch qualifiziertes Zertifikat Stellt Zertifikat in das Onlineverzeichnis zum Abruf ein Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 12

Die Gültigkeit des qualifizierten Zertifikates Gültigkeit für maximal 5 Jahre Gültigkeit endet früher, wenn die eingesetzten mathematischen Verfahren als nicht mehr sicher beurteilt werden. Nach Ende des Gültigkeitszeitraums wird das Zertifikat für 5 weitere Jahre zum Abruf bereitgehalten, damit bereits erzeugte qualifizierte Signaturen weiter nachprüfbar bleiben. Nachweis von Integrität und Authentizität somit für insgesamt max. 10 Jahre. Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 13

Die Haftung des Zertifizierungsdiensteanbieters Schadensrisiken bei fehlerhafter Zertifizierung für Zertifikatsinhaber (Vertragspartner) Sonstige Dritte (nicht Vertragspartner) Die Haftung der Zertifizierungsdiensteanbieter nach 11 SigG Schadensauslösendes Ereignis Dadurch fehlerhafte Angabe in Zertifikat oder Zertifikatsverzeichnis Gutgläubiges Vertrauen auf die Richtigkeit der Angabe Dadurch Schädigung eines Dritten Verschulden des Anbieters (wird vermutet) Deckungsvorsorge: 250.000 pro Schadensfall Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 14

Sichere technische Produkte Sichere technische Komponenten nach 17 SigG Sichere Signatur- Erstellungseinheiten Chipkarte/PCMCIA-Karte Sichere Signatur- Anwendungskomponenten v.a. Anwendungssoftware Anwendbarkeit erst nach Identifikation Erkennbarmachen einer Verfälschung signierter Daten Komponente muss sicherstellen: bei Signaturerzeugung: auf welche Daten sich Signatur bezieht bei Signaturprüfung: dass signierte Daten unverändert sind Einsatz im qualifizierten Signaturverfahren zwingend Einsatz im qualifizierten Signaturverfahren freigestellt Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 15

Die Rechtswirkungen elektronischer Signaturen Qualifizierte Signaturen sollen zwei zentrale Rechtsfolgen auslösen Schriftformäquivalenz Anscheinsbeweis der Echtheit Implementierung der Rechtswirkungen in die deutsche Rechtsordnung durch zwei getrennte Formanpassungsgesetze Für den privaten Bereich: In Kraft seit 01.08.2001 Für den öffentlichen Bereich: im parlamentarischen Beratungsprozess Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 16

Die Schriftformqualität Sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich sind viele Erklärungen nur in Schriftform wirksam, z.b.: Kündigung eines Arbeitsvertrags ( 623 S.1 BGB) Bürgschaftserklärung ( 766 BGB) Antrag ( 69 LBO) und Erteilung ( 75 LBO) einer Baugenehmigung Widerspruch gegen einen Verwaltungsakt ( 70 VwGO) Bislang erforderte die Schriftform eine eigenhändige Namensunterschrift des Erklärenden Nunmehr ausreichend: Namensangabe in elektronischem Dokument und qualifizierte Signatur Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 17

Der Anscheinsbeweis ( 292a ZPO) Die qualifizierte Signatur verleiht elektronischen Dokumenten einen gesteigerten Beweiswert. Der Inhalt eines qualifiziert signierten Dokumentes gilt als echt, solange nicht ernsthafte Gründe dargelegt werden, die diese Echtheitsvermutung erschüttern ( 292a ZPO). Problem: Beweisführer muss Vorliegen einer qualifizierten Signatur nachweisen und damit den rechtmäßigen Ablauf der Zertifizierung und den Einsatz signaturgesetzkonformer Komponenten Nachweis i.d.r. nicht möglich, da Empfänger der Signatur meist keinen Einblick in die Sphäre des Zertifizierungsdiensteanbieters und des Zertifikatsinhabers erhält. Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 18

Akkreditierte Signaturen - Einsatzvoraussetzungen Sonderform der qualifizierten Signatur Signaturstandard mit dem höchsten Sicherheitsniveau Voraussetzungen Erfüllung aller Anforderungen an qualifizierte Signaturen Zertifizierungsdiensteanbieter muss technische und administrative Sicherheit vor Betriebsaufnahme überprüfen lassen (Wiederholung nach jeweils 2 Jahren). Abrufbarkeit des Zertifikats im Zertifikatsverzeichnis ist für 30 Jahre sicherzustellen. Einsatz sicherer Signaturerstellungseinheiten und sicherer Anwendungskomponenten ist verpflichtend. Vorliegen der Anforderungen an qualifizierte Signatur muss im akkreditierten Verfahren somit vorab feststehen! Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 19

Akkreditierte Signaturen Rechtsfolgen Grundsätzlich dieselben Rechtsfolgen wie im qualifizierten Verfahren Akkreditierte Signatur erfüllt erhöhte Anforderungen an Schriftformäquivalenz beim Erlass von Verwaltungsakten Im gerichtlichen Verfahren muss der Signaturempfänger das Vorliegen einer qualifizierten Signatur nicht beweisen, da dies durch die Vorabüberprüfung des akkreditierten Zertifizierungsdiensteanbieters von vorn herein feststeht. Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 20

Bewertung und Ausblick Neuregelungen in Signaturgesetz und Formanpassungsgesetzen weitgehend gelungen: erhöhte Rechtssicherheit beim Einsatz elektronischer Signaturen Im einzelnen gesetzgeberischer Nachbesserungsbedarf (v.a. 292a ZPO) Gesetzgeber hat seine Aufgaben weitgehend erfüllt. Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M. / Stephanie Kussel, ITM Öffentlich-rechtliche Abteilung Folie 21