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Transkript:

Osteopathische Medizin Die Milz Luc Peeters & Grégoire Lason

Die Milz Luc Peeters & Grégoire Lason Copyright von Osteo 2000 bvba 2013. Diese Publikation darf ohne schriftliches Einverständnis des Verlags weder kopiert noch in sonstiger Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder jegliche andere Form) veröffentlicht werden. Kontakt: Osteo 2000, Kleindokkaai 3-5, B 9000 Gent, Belgien Mail: info@osteopathie.eu Web: http://osteopedia.iao.be und www.osteopathie.eu Tel: +32 9 233 04 03 - Fax: +32 55 70 00 74 ISBN: 9789074400220 The International Academy of Osteopathy I.A.O. 2

Inhalt Inhalt... 3 1. Einleitung... 5 2. Anatomie... 6 2.1. Position... 6 2.2. Anatomische Fixierungen... 10 2.3. Innervierung... 10 3. Physiologie... 12 3.1. Reserve- and Filterfunktion... 12 3.1.1. Rote Pulpa... 12 3.1.2. Tauchreflex und andere Phänomene... 12 3.1.3. Barorezeptoren und das Milzvolumen... 14 3.2. Immunfunktion... 15 3.2.1. Weiße Pulpa... 15 4. Mobilität... 17 5. Funktionsdiagnose und klinische Diagnose... 18 6. Klinische Diagnose... 21 6.1. Palpation... 21 6.1.1. Palpation des Muskeltonus... 21 6.1.2. Palpation der Milz im Sitzen... 21 6.1.3. Palpation der Milz in Rückenlage... 22 6.2. Tests... 22 6.2.1. Prüfung der unteren Rippen in der Frontalebene... 22 6.2.2. Prüfung der unteren Rippen in der Sagittalebene... 23 6.2.3. Test der unteren Rippen in der Horizontalebene... 23 7. Osteopathische Techniken... 24 7.1. Allgemeine Techniken... 24 7.1.1. Apnoe... 24 7.2. Mobilisation... 25 7.2.1. Mobilisation der unteren Rippen in der Frontalebene... 25 7.2.2. Mobilisation der unteren Rippen in der Sagittalebene... 26 7.2.3. Mobilisation der unteren Rippen in der Horizontalebene... 26 7.3. Drainage... 27 7.3.1. Drainage der Milz im Sitzen... 27 7.3.2. Drainage der Milz in Rückenlage... 27 7.3.3. Drainage der Milz in Seitlage... 28 7.4. Induktion... 28 7.4.1. Induktion der Milz... 28 7.5. Reflexe... 29 7.5.1. Neurolymphatische Reflexe... 29 3

8. Bibliographie... 31 9. Über die Autoren... 33 10. Danksagung... 34 11. Viszerale Osteopathie... 35 11.1. Einführung... 35 11.2. Bewegungsphysiologie... 36 11.2.1. Die Bewegungen des muskuloskelettalen Systems... 36 11.2.2. Die Bewegungen des viszeralen Systems... 36 11.2.2.1. Das Diaphragma... 37 11.2.2.2. Das Herz... 38 11.2.2.3. Peristaltik... 38 11.3. Viszerale Wechselwirkungen... 38 11.3.1. Generell... 38 11.3.2. Beziehungen... 38 11.3.2.1. Gleitende Oberflächen... 38 11.3.2.2. Ligamentäres Aufhängungssystem... 39 11.3.2.3. Das Mesenterium... 39 11.3.2.4. Die Omenta (Omentum major und minor)... 39 11.3.2.5. Der Turgor-Effekt und die intrakavitären Drücke... 39 11.4. Mobilitätsverlust... 40 11.4.1. Dysfunktion des Diaphragmas... 40 11.4.2. Adhäsionen / Verklebungen... 40 11.4.3. Verkürzungen... 41 11.4.4. Trophische Gewebeveränderungen... 41 11.4.5. Stauungen... 41 11.4.6. Haltungsbedingte Abweichungen... 41 11.4.7. Viszeraler Mobilitätsverlust... 42 11.5. Viszerale Hypermobilität... 43 11.6. Osteopathische viszerale Untersuchung... 43 11.7. Bibliographie Viszerale Osteopathie... 44 12. Abkürzungen... 45 13. Glossar... 46 14. Alle Videos... 47 4

1. Einleitung Die Milz ist ein Organ, das in der Klinik oft vergessen wird, hauptsächlich deswegen, weil der Zustand der Milz scheinbar kein definiertes klinisches Bild zeigt. Darüber hinaus wurde die Milz beim Erwachsenen lange Zeit, wie auch die Mandeln, als überflüssiges Organ betrachtet. Faktisch ist die Milz das größte lymphatische Organ im Körper und ist an der Blutzirkulation beteiligt. Im Foetus ist das Organ an der Hämatogenes beteiligt, während es beim Erwachsenen Lymphozyten produziert. Die Milz ist für das Blut das, was die Lymphknoten für das lymphatische System sind. Die Milz reinigt und filtert das Blut, indem tote Zellen und fremdes Material aus dem Blutkreislauf, als und aus den Blutzellen entfernt werden. Die Funktion der Reserve an roten Blutzellen ist ebenso bedeutsam für die Erhaltung der menschlichen Aktivitäten. Osteopathen identifizieren einen Milzstau bei schwacher Diaphragmafunktion. Einige Symptome, die mit einer Dysfunktion der Milz in Zusammenhang stehen, sind: Anämie bei Kindern. Störungen der Blutentwicklung. Gingivitis (schmerzhaftes und blutiges Zahnfleisch). Glossitis (geschwollene, schmerzhafte Zunge) mit Dysphagie (Schluckstörung). Müdigkeit, Hyperempfindlichkeit, Unruhezustände aufgrund der Anämie. Drehschwindel und Tinnitus. Anhaltende Erkältungen und Infektionen aufgrund schwacher Abwehrkräfte. Thrombozytose. Spannungskopfschmerzen. Die Milz wird von Osteopathen auch deswegen als wichtiges Organ betrachtet, weil sie eine entscheidende Rolle für das Immunsystem hat und als Blutspeicherorgan während der körperlichen Anstrengung regulativ auf den Blutkreislauf wirkt. Für Leser, die noch nicht mit dem osteopathischen viszeralen Konzept vertraut sind, ist am Ende dieses E-Books ein erklärender Anhang (Kapitel 11) eingefügt. 5

2. Anatomie (Dalley und Agur 2004, Gray 2000, Netter 2006) 2.1. Position Die Milz ist ein Organ, das unter der linken Kuppel des Diaphragmas (Abbildung 1) zu finden ist und 12 bis 15 cm lang-, 4 bis 8cm breit- und 3 bis 4 cm dick ist. Die Milz wiegt zwischen 140 und 180 Gramm. Sie ist zu finden zwischen der 9. und 11. Rippe (Abbildung 3 und 6). Bei Neugeborenen ist die Milz klein, aber das Volumen vergrößert sich rapide während der ersten drei Lebensjahre auf das 4-bis 6-fache. Die Lage verändert sich stufenweise mehr nach lateral in Richtung epigastrische Position. Ausgehend vom Magen situiert sich die Milz postero- latero- superior. Die arterielle Versorgung geschieht über die Milzarterie und die Arteria gastroepiploica sinistra (Abbildung 2). Der venöse Abfluss geschieht über die Milzvene in die Pfortader (Abbildung 2). Rechts Links Abbildung 1 - Die Milz 6

4. Mobilität Während der Diaphragmaeinatmung bewegt sich die Milz nach inferior (etwa 4 cm) und neigt sich nach medial und anterior. Gleichzeitig macht sie eine Innenrotation in der Horizontalebene (Abbildung 9). Die Achse der Bewegung geht durch den Hilus der Milz. Links Rechts Innenrotation Heruntergleiten und Neigen nach medial Heruntergleiten und Neigen nach ventral Abbildung 9 - Mobilität der Milz während der Einatmung 17

5. Funktionsdiagnose und klinische Diagnose Die Diagnose der Patientenbewegung in Kombination mit der klinischen Untersuchung erlaubt die Identifizierung von verschiedenen Funktionsstörungen der Milz. Die Wandermilz (Milzabsenkung) Die Ursache der Wandermilz ist eine angeborene oder erworbene Schwäche der Aufhängebänder der Milz. Sie tritt in seltenen Fällen bei Kindern mit angeborenen Anomalien auf, aber auch bei Erwachsenen als erworbener Zustand: bei Frauen häufiger als bei Männern (7:1) und dann in Verbindung mit einer Ptose der abdominalen Organe (Vermylen et al 1983). Diese Erkrankung ist jedoch selten. Chirurgisch wird die Milz dann erneut fixiert. In manchen Fällen wird eine Splenektomie durchgeführt, um der Gefahr vorzubeugen, dass sich das Problem auf andere Organe ausweitet oder abdominale Schmerzen verursacht, denn es besteht ein hohes Risiko einer Torsion der Milzgefäße, was zu einem akuten Abdomen führen könnte. Splenomegalie (Wright und Wilkins 2000) Eine Milz, die palpierbar ist, ist mindestens doppelt so groß wie normal. Eine vergrößerte Milz führt nicht sofort zu Symptomen. Wenn eine vergrößerte Milz auf den Magen drückt, verursacht dies ein Völlegefühl auch nach nur einer kleinen Menge Essen. Wenn die vergrößerte Milz zu viele rote Blutkörperchen abbaut, kommt es zu anhaltender Müdigkeit. Dauernde Infektionen oder Anfälligkeit für Blutungen können ebenfalls auf eine Dysfunktion aufgrund von Splenomegalie hinweisen. Ursachen der Splenomegalie: Viraler Infekt bei z.b. Mononucleosis (Pfeiffer-Drüsenfieber). Bakterielle Infektionen bei z.b. Syphilis oder Endokarditis. Malaria. Leberzirrhose oder Leberstau. Hämolytische Anämie. Systemische Zustände wie Leukämie oder Hodgkin-Lymphom. Verschiedene Stoffwechselstörungen wie Gaucher-Krankheit oder Niemann- Pick-Krankheit. Bei einer Kongestion der Leber (Stau) gibt es immer auch aufgrund der venösen Relation einen gewissen Grad an Milzstau. Innerhalb der osteopathischen Strategie 18

6. Klinische Diagnose 6.1. Palpation 6.1.1. Palpation des Muskeltonus Palpation der hypertonen paravertebralen Muskulatur rund um T 7 herum, zusammen mit einem erhöhten Tonus des linken transversalen Abdominalmuskels weisen auf ein mögliches Milzproblem hin. 6.1.2. Palpation der Milz im Sitzen Der Patient sitzt und der Osteopath steht hinter ihm. Beide Hände werden zum Palpieren unter der linken Erhöhung des Diaphragmas in kraniale/linke Richtung benutzt. Wenn der Patient sich in die Kyphose fallen lässt, kann manchmal eine normale Milz palpiert werden, aber normalerweise ist dies nicht möglich. Eine klar tastbare Milz deutet auf eine Schwellung hin. Das venöse Blut fließt über die Vena lienalis in die Vena portae zur Leber. Neben immunologischen Gründen, entsteht die Milzstauung also häufig in Folge einer Leberstauung bzw. einer Stauung des gesamten oberen Verdauungssystems. Video 1 - Palpation der Milz 21

7.2. Mobilisation 7.2.1. Mobilisation der unteren Rippen in der Frontalebene Der Patient sitzt mit aufrechtem Oberkörper. Der Osteopath nimmt mit beiden Händen lateral an den unteren Rippen Kontakt auf und bewegt die Rippen nach superior während der Einatmung des Patienten und nach inferior bei dessen Ausatmung. Während der Einatmung ist die Brustwirbelsäule in Extension, bei der Ausatmung in Flexion. Die Mobilisierung erfolgt in Richtung des Mobilitätsdefizits. Mobilisation nach superior ist am effektivsten während der Einatmung und nach inferior während der Ausatmung. Video 6 - Mobilisation der unteren Rippen 25

9. Über die Autoren Grégoire Lason Luc Peeters Gent (B), 21.11.54 Terhagen (B), 18.07.55 Beide Autoren haben einen osteopathischen Universitätsabschluss (Master of Science in Osteopathie) und engagieren sich für Förderung und Akademisierung der Osteopathie in Europa. 1987 gründeten sie The International Academy of Osteopathy (IAO) und sind bis heute deren Co-Direktoren. Die IAO ist seit einigen Jahren das größte Lehrinstitut für Osteopathie in Europa. Beide Osteopathen sind Mitglieder in diversen Berufsverbänden, beispielsweise der American Academy of Osteopathy (AAO), der International Osteopathic Alliance (IOA) und der World Osteopathic Health Organisation (WOHO). Diese osteopathische Enzyklopädie hat das Ziel, das ganzheitliche Osteopathie- Konzept der IAO vorzustellen, welches auf einer integrierten osteopathischen Untersuchung und Behandlung des musculoskelettalen, des viszeralen und des craniosacralen Systems basiert. 33

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