Verdienstentwicklung im Handwerk des Landes Brandenburg 2004 gegenüber 2000



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Verdienstentwicklung im Handwerk des Landes Brandenburg 2004 gegenüber 2000 Niveau und Wachstumstempo der Verdienste im Handwerk blieben in den ersten vier Jahren des neuen Jahrtausends deutlich hinter der Industrie zurück. Der Zuwachs war auch niedriger als der Verbraucherpreisindex. Gleichwohl wird in Brandenburg etwas mehr verdient als in den anderen Flächenländern des neuen Bundesgebietes. Der Abstand zu den Handwerkerverdiensten im früheren Bundesgebiet hat sich allerdings vergrößert. Vorbemerkungen Verdienste im Handwerk werden nach dem Lohnstatistikgesetz 1) in jährlichen Abständen für den Monat Mai (bis November 1993 halbjährlich für die Monate Mai und November) erhoben. Die Erhebung wird bei den zum Mai 1997 repräsentativ ausgewählten Betrieben in Brandenburg 15,5 Prozent der Handwerksbetriebe für folgende zehn Gewerbezweige durchgeführt: Maler und Lackierer Metallbauer Kraftfahrzeugmechaniker Klempner Gas- und Wasserinstallateure Zentralheizungs- und Lüftungsbauer Elektroinstallateure Tischler Bäcker Fleischer Einbezogen werden Handwerksbetriebe mit mindestens einem vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer. Erfragt werden Angaben zu den durchschnittlich bezahlten Wochenarbeitsstunden und den Verdiensten der vollzeitbeschäftigten Arbeiter im Handwerk nach Arbeitergruppen. Bis einschließlich Mai 1996 bezogen sich die Angaben ausschließlich auf männliche Arbeiter in der Gliederung Vollgesellen, Junggesellen und übrige Arbeiter. Den Gesellen waren auch Facharbeiter zugeordnet, die eine dem Gesellenbrief entsprechende Facharbeiterprüfung abgelegt haben. Ab Berichtsmonat Mai 1997 ist dieser Personenkreis den übrigen Arbeitern zugeordnet. Zugleich verzichtet die Erhebung auf die Gliederung nach Voll- und Junggesellen. Seit 1997 werden auch Frauen in die Erhebung einbezogen. 1) Gesetz über die Lohnstatistik in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. April 1996 (BGBl. I S. 598), zuletzt geändert durch Artikel 35 des Gesetzes vom 19. Juni 2001 (BGBl. I S. 1046), in Verbindung mit dem Bundesstatistikgesetz (BStatG) vom 22. Januar 1987 (BGBl. I S. 462, 565) zuletzt geändert durch Artikel 16 des Gesetzes vom 21. August 2002 (BGBl. I S. 3322) Die Erfassung erfolgt als Summe für die jeweilige Arbeitergruppe im Handwerksbetrieb. Die aus diesen Angaben ermittelten Durchschnittswerte für den Gewerbezweig liegen den folgenden Ausführungen zu Grunde. Verdienst- und Arbeitszeitentwicklung Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst der Arbeiter und Arbeiterinnen in den ausgewählten Gewerbezweigen betrug im Mai 2004 in Brandenburg 9,07. Das waren nur 2 bzw. 4,9 Prozent mehr als im Jahr 2000. Bei nahezu konstanter Arbeitszeit in den vergangenen vier Jahren stieg der durchschnittliche um 69 bzw. 4,6 Prozent auf 1 577. Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstumstempo von 1,1 Prozent. Der Zuwachs lag deutlich unter der Teuerungsrate. Der Verbraucherpreisindex für das Land Brandenburg stieg in den letzten vier Jahren um durchschnittlich jährlich 1,6 Prozent. Bezahlte Wochenstunden und Bruttoverdienste der vollzeitbeschäftigten Arbeiter/-innen im Handwerk und im produzierenden Gewerbe in Brandenburg 2000 und 2004 Merkmal Einheit 2000 1) 2004 1) Bezahlte Wochenarbeitszeit Handwerk Std. 40,1 40,0 Produzierenden Gewerbe Std. 40,0 39,5 Bruttostundenverdienst Handwerk 8,65 9,07 Produzierendes Gewerbe 14 11,63 Handwerk 1 508 1 577 Produzierendes Gewerbe 1 832 1 997 1) Handwerk Mai, produzierendes Gewerbe April des jeweiligen Jahres 38 Daten + Analysen I/2005

Im Vergleich zu den Arbeitern und Arbeiterinnen im produzierenden Gewerbe des Landes Brandenburg wurde im Handwerk trotz längerer Arbeitszeit erheblich weniger verdient. Der Bruttostundenverdienst lag 2004 im Handwerk bei 78 Prozent und der bei 79 Prozent des Niveaus im produzierenden Gewerbe. Nicht nur die Verdiensthöhe, auch die Verdienstentwicklung blieb im Handwerk hinter der im produzierenden Gewerbe weit zurück. Die Zuwachsrate der e 2004 gegenüber 2000 war im produzierenden Gewerbe mit 9,0 Prozent etwa doppelt so hoch wie im Handwerk. Der Verdienstabstand hat sich im gleichen Zeitraum um 96 auf 420 erhöht. Brandenburg Spitzenreiter in den neuen Ländern Im Vergleich der neuen Länder nehmen die Verdienste im brandenburgischen Handwerk allerdings eine Spitzenposition ein. Von den Flächenländern hatten Arbeiter/-innen in Brandenburg im Mai 2004 gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern die kürzeste Arbeitszeit und die absolut höchsten Verdienste. So lag der Stundenverdienst in Brandenburg 2,3 Prozent über dem Durchschnitt der neuen Länder einschließlich Berlin-Ost und 7,0 Prozent höher als in Sachsen, dem Land mit dem niedrigsten Verdienstniveau. Gemessen an den Ländern des früheren Bundesgebietes war die Arbeitszeit um 0,8 Stunden länger. Nur in Niedersachsen (4 Stunden) und im Saarland (40,3 Stunden) war die Wochenarbeitszeit länger als in Brandenburg (40,0 Stunden). Bezahlte Wochenstunden und Bruttoverdienste im Handwerk im Mai 2004 nach Bundesländern Bundesland Bezahlte Wochenstunden Bruttostunden- Bruttomonatsdarunter verdienst insgesamt Mehrarbeitsstunden absolut Brandenburg absolut Brandenburg = 100 = 100 Stunden Baden-Württemberg 38,5 0,8 13,33 147,0 2 291 145,3 Bayern 39,0 12,48 137,6 2 115 134,1 Berlin 38,9 11,34 125,0 1 918 121,6 Berlin-West 38,8 11,98 132,1 2 018 128,0 Berlin-Ost 39,1 10,60 116,9 1 802 114,3 Brandenburg 40,0 9,07 100 1 577 100 Bremen 38,4 0,7 13,00 143,3 2 169 137,5 Hamburg 39,5 0,9 13,27 146,3 2 276 144,3 Hessen 39,0 0,8 12,93 142,6 2 189 138,8 Mecklenburg-Vorpommern 40,0 8,98 99,0 1 563 99,1 Niedersachsen 4 0,9 12,68 1 2 227 141,2 Nordrhein-Westfalen 38,6 1,1 13,37 147,4 2 241 142,1 Rheinland-Pfalz 39,5 0,7 12,49 137,7 2 142 135,8 Saarland 40,3 1,4 12,32 135,8 2 158 136,8 Sachsen 4 8,48 93,5 1 488 94,4 Sachsen-Anhalt 4 0,6 8,79 96,9 1 542 97,8 Schleswig-Holstein 39,3 0,6 12,81 141,2 2 189 138,8 Thüringen 40,3 0,6 8,63 95,1 1 509 95,7 Deutschland 39,4 0,8 12,16 134,1 2 081 132,0 Früheres Bundesgebiet 39,2 0,8 12,94 142,7 2 204 1 Neue Länder und Berlin-Ost 40,2 8,86 97,7 1 547 98,1 Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 16, Reihe 3, Arbeiterverdienste im Handwerk Mai 2004 Daten + Analysen I/2005 39

Die Verdienste in Brandenburg lagen bei 70,1 Prozent (2000 = 70,9 Prozent) des Stundenverdienstes und 71,6 Prozent (2000 = 72,4 Prozent) des Monatsverdienstes im früheren Bundesgebiet. Der Aufholprozess gegenüber dem früheren Bundesgebiet hat sich damit umgekehrt. Der relative Verdienstabstand ist in den ersten vier Jahren des neuen Jahrtausends sowohl beim Stunden- als auch beim Monatsverdienst um 0,8 Prozentpunkte angestiegen. Absolut ist der Verdienstunterschied beim Stundenverdienst um 0,32 auf 3,87 und beim Monatsverdienst um 53 auf 627 angewachsen. Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen relativ konstant geblieben, absolut aber gestiegen Wie in der Industrie sind auch im Handwerk die Verdienste der Frauen im Durchschnitt niedriger als die der Männer. Bei gleicher relativer Zunahme der Löhne für Frauen und Männer von 4,8 Prozent betrug die Verdienstdifferenz gegenüber den Männern wie 2000 rund 24 Prozent. Absolut ist der Abstand um 18 auf 389 im Monat 2004 angestiegen. Struktureffekte tragen zu den Verdienstunterschieden zwischen den Geschlechtern bei. So sind nur vier Prozent der Gesellen, aber 24 Prozent der schlechter verdienenden übrigen Arbeiter Frauen. Sektoral sind Frauen insbesondere im Lebensmittelhandwerk, in dem die Verdienste weit unter dem Durchschnitt liegen, tätig. im Handwerk mit 5,1 Prozent bzw. jedem zwanzigsten Beschäftigten noch weniger vertreten. Gesellen/-innen verdienen mehr als übrige Arbeiter/- innen Gesellen/-innen verdienten im Mai 2004 in Brandenburg mit 9,24 pro Stunde 0,91 bzw. 10,9 Prozent mehr als die übrigen Arbeiter/-innen. Beim ist der Unterschied wegen der um 0,2 Stunden pro Woche kürzeren Arbeitszeit der Gesellen/-innen gegenüber den übrigen Arbeiter/-innen mit 1 Prozent etwas geringer. Absolut verdienten Gesellen/-innen mit 1 604 im Monat 151 mehr als ihre Kollegen/- innen ohne fachbezogene Ausbildung. In den anderen Bundesländern ist der Verdienstunterschied zwischen den Gesellen/-innen und den übrigen Arbeiter/-innen allerdings deutlich ausgeprägter. So betrug der Abstand im früheren Bundesgebiet im Mai 2004 beim Bruttostundenverdienst 2,22 bzw. 20,2 Prozent und beim 352 bzw. 18,6 Prozent. Im Durchschnitt der neuen Länder und Berlin-Ost verdienten Gesellen/-innen jeweils knapp 17 Prozent mehr als ihre Kollegen/-innen ohne fachbezogene Ausbildung. e im Handwerk im Mai 2004 nach Gewerbezweigen 2 500 2 000 1 500 1 000 500 Durchschnittliche e im Handwerk 2000 und 2004 nach dem Geschlecht Frauen Männer Fleischer Bäcker Tischler Zentralheizungsund Lüftungsbauer Metallbauer Klempner Maler und Lackierer Elektroinstallateure Kraftfahrzeug mechaniker Gas- und Wasserinstallateure 0 500 1 000 1 500 2 000 Gesellen/-innen übrige Arbeiter/-innen 0 2000 2004 2000 2004 Brandenburg Deutschland Anzumerken ist, dass der Frauenanteil im Handwerk an der Gesamtzahl der Vollzeitbeschäftigten sehr gering ist. In Brandenburg war mit einem Anteil von 7,8 Prozent nur jeder dreizehnte Beschäftigte eine Frau. Im Durchschnitt der neuen Länder waren es 8,8 Prozent bzw. etwa jeder elfte Beschäftigte. Im früheren Bundesgebiet sind Frauen Der im Vergleich zu den anderen Ländern relativ geringe Verdienstunterschied zwischen Gesellen/-innen und übrigen Arbeiter/-innen wird in Brandenburg maßgeblich durch den Gewerbezweig der Metallbauer bestimmt, in dem die übrigen Arbeiter einen überdurchschnittlich hohen Monatsverdienst von rund 1 700 erreichen. Ohne den Gewerbezweig der Metallbauer beträgt der Verdienstabstand zwischen Gesellen/-innen und den übrigen Arbeiter/-innen in Brandenburg wie im Durchschnitt der neuen Länder rund 17 Prozent. 40 Daten + Analysen I/2005

Bruttoverdienste im Handwerk in Deutschland und Brandenburg 2000 und 2004 nach fachbezogener Ausbildung Jahr _ Gebiet Bruttostundenverdienst Gesellen übrige Arbeiter Gesellen übrige Arbeiter Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen 2000 Deutschland 11,64 9,15 10 7,69 1 993 1 571 1 818 1 324 Früheres Bundesgebiet 12,52 9,93 11,05 8,72 2 129 1 691 1 931 1 491 Neue Länder und Berlin-Ost 8,56 6,81 8,10 6,02 1 500 1 198 1 417 1 045 Brandenburg 8,84 7,26 8,53 6,38 1 541 1 261 1 490 1 101 2004 Deutschland 12,53 9,68 10,88 8,34 2 140 1 668 1 908 1 425 Früheres Bundesgebiet 13,29 19 11,53 9,25 2 260 1 791 2 000 1 565 Neue Länder und Berlin-Ost 9,13 7,80 8,61 6,38 1 693 1 291 1 506 1 113 Brandenburg 9,90 7,79 8,94 6,36 1 615 1 366 1 562 1 105 Bei den Frauen sind die Verdienstunterschiede stärker ausgeprägt als bei den Männern. Die wenigen Gesellinnen verdienten im Durchschnitt in Brandenburg im Monat 24 Prozent mehr als die übrigen Arbeiterinnen. Der Verdienstabstand der Gesellinnen zu den männlichen Gesellen ist in Brandenburg mit 15,4 Prozent bzw. 249 nur etwa halb so groß wie bei den Beschäftigten ohne Fachausbildung mit 29,3 Prozent bzw. 457. Lebensmittelhandwerk mit großem Abstand am Ende der Verdienstskala Zwischen den zehn ausgewählten Gewerbezweigen weisen Arbeitszeiten und Verdienste erhebliche Unterschiede auf. Die längsten Arbeitszeiten hatten im Mai 2004 die Tischler mit wöchentlich 41,1 Stunden, darunter leisteten sie Mehrarbeitsstunden. Die kürzesten Arbeitszeiten wurden in Brandenburg mit durchschnittlich 39,6 Stunden, darunter Mehrarbeitsstunden, für die Elektroinstallateure ermittelt. Überdurchschnittlich hohe Mehrarbeitsstunden fielen im Mai 2004 nur für die Metallbauer (1,0 Stunden) und die Kraftfahrzeugmechaniker (0,7 Stunden) an. Bei den Verdiensten sind tarifliche und betriebliche Vereinbarungen sowie Struktureffekte (Unterschiede im Frauen- und Gesellenanteil) ausschlaggebend für die Lohnunterschiede. Am besten verdienten im Mai 2004 die Gas- und Wasserinstallateure mit monatlich 1 684. Dies war auch der einzige Gewerbezweig mit einer zweistelligen Zuwachsrate im Vergleich zu 2000. Danach folgten die Kraftfahrzeugmechaniker (1 653 ) und die Elektroinstallateure (1 639 ). Mit Abstand am Ende der Verdienstskala liegt das Lebensmittelhandwerk. So kamen Fleischer in Brandenburg im Mai 2004 nur auf 78,9 Prozent und Bäcker auf 81,5 Prozent des monatlichen handwerklichen Durchschnittslohnes. An dem wenn auch geringen Lohnzuwachs im Handwerk 2004 waren nicht alle Gewerbezweige beteiligt. In acht Gewerbezweigen stieg der Monatslohn, darunter wie o. a. zweistellig bei den Gas- und Wasserinstallateuren (12,8 Prozent) sowie überdurchschnittlich mit jeweils 8,1 Prozent bei den Elektroinstallateuren und Bäckern. Lohneinbußen erlitten die Klempner und Tischler (vgl. nachfolgende Tabelle). Fazit Brandenburger Handwerker verdienen im Vergleich zu ihren Kollegen in den anderen neuen Flächenländern relativ gut. Gemessen am Verdienst der Handwerker im früheren Bundesgebiet ist der Verdienstunterschied allerdings beträchtlich. In den vergangenen vier Jahren ist der Abstand sogar angewachsen. Die Lohnzuwachsrate war im Handwerk Brandenburgs in den letzten vier Jahren im Vergleich zur Industrie nur etwa halb so hoch. Daten + Analysen I/2005 41

V ERDIENSTE IM H ANDWERK Bezahlte Wochenstunden und Bruttoverdienste der vollzeitbeschäftigten Arbeiter/-innen in Brandenburg im Mai 2004 nach Gewerbezweigen Bezahlte Wochenarbeitszeit Gewerbezweig insgesamt darunter Mehrarbeitsstunden Stunden Bruttostunden- absolut Veränderung 2004 zu 2000 absolut Prozent Veränderung 2004 zu 2000 Verteilung der Arbeiter/innen Prozent Gas- und Wasserinstallateure 0,1 9,74 11,7 1 684 12,8 9,2 Kraftfahrzeugmechaniker 0,7 9,56 7,1 1 653 5,9 16,0 Elektroinstallateure 39,6 9,53 8,8 1 639 8,1 19,9 Maler und Lackierer 0,3 9,37 3,2 1 618 3,8 12,3 Klempner 40,1 9,27 1,4 1 614 1,1 1,2 Metallbauer 40,0 1,0 9,26 6,4 1 610 3,3 14,8 Zentralheizung- und Lüftungsbauer 40,2 9,01 0,1 1 573 9,7 Tischler 41,1 8,39 1,2 1 499 0,1 7,5 Bäcker 4 7,32 6,9 1 285 8,1 5,7 Fleischer 4 0,2 7,09 2,3 1 245 2,7 Gewerbezweige insgesamt 40,0 9,07 2,3 1 577 4,6 Frauen verdienen auch im Handwerk wie in allen anderen Bereichen deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Die fachbezogene Ausbildung bringt auch in Brandenburg mehr Geld in die Lohntüte. Der Verdienstunterschied zwischen den Gesellen und übrigen Arbeitern ist aber geringer als im Durchschnitt der anderen Bundesländer. Gemeindeverzeichnis 2003 für Deutschland erschienen Die aktualisierte Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder "Gemeindeverzeichnis, Stand 31. Dezember 2003" ist jetzt auf CD-ROM erschienen. Die CD-ROM enthält die Gemeindeschlüsselnummern für alle selbstständigen Gemeinden Deutschlands und die Zugehörigkeit der Gemeinden zu den übergeordneten Einheiten wie Landkreise, Regierungsbezirke und Bundesländer. Zudem bietet die CD-ROM Angaben über Fläche und Einwohnerzahl sowie die Anschriften der Verwaltungssitze der Gemeinden und der übergeordneten Verwaltungseinheiten. Die Daten werden in einer netzwerkfähigen Microsoft Access Datenbank unter MS Office XP zur Verfügung 42 3,7 100 Das Lebensmittelhandwerk der Bäcker und Fleischer bildet mit Abstand das Schlusslicht unter den abgebildeten Gewerbezweigen. Wilfried Schenk Katrin Schönecker gestellt und können menügesteuert abgerufen und in verschiedene Formate exportiert werden. Die CD-ROM "Gemeindeverzeichnis" (Hrsg.: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Bestellnummer 8348001-03700-3 - ISBN 3-8246-0738-7, Einzelplatzlizenz: 98,00, Erscheinungsweise: jährlich) ist erhältlich beim: Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Brandenburg Dezernat Informationsmanagement Postfach 60 10 52 14410 Potsdam 0331 39-418 E-Mail: vertrieb@lds.brandenburg.de Internet: www.lds-bb.de Daten + Analysen I/2005