Allgemeine Psychologie



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Website zur Vorlesung http://www.allpsych.uni-giessen.de/thomas/teaching Folien als PDF, kostenlos zum Download, in Farbe, immer aktuell. Statt Stud.IP, dessen Speicherkapazität zu gering ist.

Zimbardo & Gerrig: Psychologie: Eine Einführung. Pearson Studium. 2004 Offizielle Prüfungsliteratur fürs Nebenfach Psychologie

Rosenzweig, Leiman & Breedlove: Biological Psychology 4 th Ed. Sinauer, Sunderland, MA, USA.

Etwas entspanntere Lektüre

Was sind die Grundlagen des Verhaltens?

Allgemeine Psychologie als Teil der Neurowissenschaften Die Neurowissenschaften untersuchen die biologischen Grundlagen menschlichen Verhaltens. Die Neurowissenschaften bestehen aus dem Zusammenspiel einer Vielfalt von Disziplinen. Die Neurowissenschaften erklären Verhalten auf einer Vielzahl unterschiedlicher Ebenen. Aber: alle diese Erklärungsebenen versuchen sich letztlich auf menschliches Verhalten und Erleben rückzubeziehen!

Wozu Grundlagenforschung? 1. Praktische Anwendung

Wozu Grundlagenforschung? 2. Wissenschaftliche Neugier Albert Einstein, ca. 1915 Mariner 10 s erste Aufnahme des Merkur, 1974

Analyseebenen Zooming in out

Beispiel: Sprache Beschreibung (wie setzen sich Sprachreize zusammen?) Evolution (des Sprachapparates) Sprachentwicklung bei Kindern Mechanismen (aktive Gehirnregionen) Anwendungen (bei Sprachstörungen)

Umbau im Rachenraum

Anatomische Grundlagen Broca Gyrus angularis Wernicke

Moderne Bildgebung

Beispiel: Scheinkonturen Kanisza-Dreieck Beschreibung (was kann man mit Scheinkonturen alles anstellen?) Entwicklung (können schon kleine Kinder Scheinkonturen sehen?) Mechanismen (gibt es Zellen, die auf Scheinkonturen reagieren vielleicht so wie auf echte Konturen?)

Beispiel: Scheinkonturen modal completion : Scheinkonturen sind subjektiv sichtbar Ehrenstein-Variante Wenig Information reicht aus Gerade und krumme Scheinkonturen durch regelmäßige und unregelmäßige Formen Was bestimmt hier die Form der Scheinkonturen?

Einige Zellen in V2 reagieren nur auf Schein-, nicht auf echte Konturen:

Manche Zellen reagieren sogar auf Scheinkonturen, wenn sich eigentlich gar nichts in ihrem rezeptiven Feld befindet:

Neurowissenschaft als moderne Phrenologie? Phrenologischer Atlas Moderne Lokalisationsversuche

Methoden Verhaltensexperimente (z.b. Psychophysik) Einzelzellableitungen (Tierversuche!) Studien von Hirnverletzungen (Neuropsychologie) Pharmakologische Studien Elektroenzephalogramm (EEG) Ereigniskorrelierte Hirnpotentiale Bildgebende Verfahren (z.b. fmri) u.v.a.

Methodenvielfalt

Physiologische Intervention Physiologische Intervention Verhalten Hormonzugabe Stärke des Paarungsverhaltens Elektrische Stimulation von Hirnregionen Bewegung zum Ausgelöste Zielobjekt Körperbewegungen Künstliche Hirnläsionen (bei Tieren) Störungen Erkennen der von Reizerkennung Stimuli

Verhaltensintervention Physiologische Effekte Verhaltensintervention Veränderungen des Hormonspiegels Induktion von Stress Veränderungen der Aktivität im Gehirn Bewegung zum Präsentation Zielobjekt eines visuellen Reizes Anatomische Veränderungen in Nervenzellen Erkennen Übung von Stimuli

Korrelation Physiologische Variable Verhalten Gehirngröße Korrelation Lernergebnisse Hormonspiegel Korrelation Bewegung Stärke des zum Paarungsverhaltens Zielobjekt Vergrößerte zerebrale Ventrikel Korrelation Schizophrene Erkennen von Stimuli Symptome

Methoden Die neurowissenschaftliche Psychologie versucht all diese Beziehungen zu verstehen Physiologische Intervention Physiologische Variablen Korrelation Bewegung zum Verhalten Zielobjekt Verhaltensintervention

8. April: Neurophysiologie

15. April: Sinnesphysiologie

22. April: Visuelle Wahrnehmung

29. April: Auditive Wahrnehmung

6. Mai: Motorik

13. Mai: Lernen

20. Mai: Gedächtnis

27. Mai: Denken

3. Juni: Sprache und Lateralisation

10. Juni: Emotion und Motivation

17. Juni: Zirkadiane Rhythmen und Schlaf

24. Juni: Wiederholung und offene Themen

1. Juli: Klausur Wichtig: Buchkapitel sind der entscheidende Prüfungsstoff! Die Folien sind ergänzend, aber nicht immer selbsterklärend. Sie reichen zur alleinigen Prüfungsvorbereitung nicht aus! In der Vorlesung gibt es Tipps zu den wichtigsten Themen! Ohne Lernen lässt sich die Klausur nicht bestehen bitte nehmen Sie nicht aufs Geratewohl an der Klausur teil, sondern nur nach ernsthafter Vorbereitung!