Voraussetzungen zur Produktionsortabgrenzung bei Betrieben mit Pflanzkartoffelerzeugung:



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Transkript:

werden. Die entsprechende Organisation des Verfahrens ist über den zuständigen Pfl anzenschutzdienst zu erfragen. Der amtliche Pfl anzenschutzdienst prüft, ob die Voraussetzungen für eine Betriebsteiltrennung gegeben sind. Eine schriftliche Anzeige über Abgrenzung von Produktionsorten ist vor der Vegetationsperiode beim amtlichen PS-Dienst einzureichen! Allgemeine Hinweise zur Abgrenzung von Produktionsorten: Nach der Verordnung zur Neuregelung pfl anzenschutzrechtlicher Vorschriften zur Bekämpfung von Schadorganismen der n vom 05.06.2001 (BGBl. I S. 1006) dürfen n nach Artikel 2 10 und 11, die in einem Betrieb erzeugt worden sind, in dem Bakterielle Ringfäule oder Schleimkrankheit festgestellt wurde, nicht angebaut werden. Der amtliche Pflanzenschutzdienst darf als zuständige Behörde Ausnahmen gemäß 10 und 11 Abs. 7 zulassen, wenn durch Einhaltung bestimmter Voraussetzungen eine Verschleppung der Bakterien ausgeschlossen werden kann. Diese sind nachfolgend durch die zuständige Behörde klar defi niert und deren Einhaltung wird kontrolliert. Als abzugrenzende Größe ist ein Betriebsteil oder ein Feld anzusehen, soweit in beiden Fällen eine Produktionseinheit vorliegt, die phytosanitär zusammengehört. Ein Anbau verschiedener Gebrauchswerte (Pflanzkartoffeln, Speise- und Wirtschaftskartoffeln) in einem Betriebsteil ist nicht statthaft. Klonal zusammenhängende Vermehrungsvorhaben (gleiche Sorte, gleiche Kategorie, gleiche Herkunftsfl äche im Vorjahr) sollen nur in einem Produktionsort im Betrieb angebaut werden. Eine deutliche Trennung der Betriebsteile liegt insbesondere vor, wenn Anbau, Behandlungen und Lagerung der n getrennt in Betriebsteilen erfolgt. Das bedeutet, dass der Anbau in solcher Form organisiert wird, dass Schlageinheiten gleicher Reifegruppen gebildet werden, die z. B. durch einen Weg voneinander getrennt sind. Das gilt auch für einzelne Schläge. der Betrieb ist verpflichtet, über Herkunft und Verwendung aller erzeugten partien und über Art und Zeitpunkt der Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen vollständig Buch zu führen die Lagerkisten werden nur partieweise gestapelt. Bei Lagerung in Einzelboxenlager muss die öglichkeit zur Vermischung ausgeschlossen werden (z. B. keine Netzabtrennung). Annahme, Aufbereitung und Lagerung von Speise- und Wirtschaftskartoffeln sind von Pflanzkartoffeln zu trennen wird Befall festgestellt, ist die Abgrenzung von Produktionsorten in Betrieben nur vertretbar, wenn es sich eindeutig um Befall klonalen Zusammenhangs handelt, der seinen Ursprung außerhalb des Betriebes hat, dieses Pflanzgut zugeführt und erstmalig im Betrieb verwendet wurde und keine Symptome aufgetreten sind die Durchführung der Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen und der Erntebeginn ist dem Pflanzenschutzdienst vor Durchführung anzuzeigen der Pflanzenschutzdienst überprüft mindestens einmal jährlich alle Aufzeichnungen des Betriebes und stichprobenartig während der Vegetationsperiode die ordnungsgemäße Durchführung der Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen. Für diese aßnahmen werden Hochdruckreiniger, Rückenspritze und Desinfektionsmittel (enno Florades) benötigt. Zur Reduzierung der Betroffenheit des betriebes bei Befall mit Qua- sollte die öglichkeit der phytosanitären Produktionsort- rantänebakteriosen abgrenzung genutzt werden. Voraussetzung dafür ist jedoch die exakte Erfüllung der o. g. Anforderungen. 6.4 Krankheiten n Die Kraut- und Knollenfäule ist weltweit verbreitet und gilt auch in unseren Anbaugebieten noch immer als Krankheit der mit dem höchsten Schadpotenzial. Aufgrund der hohen Anpassungsfähigkeit ihres Erregers Phytophthora infestans ist in jeder Vegetationsperiode mit einer neuen Ausgangssituation zu rechnen. Dies bedeutet für den Landwirt die Bekämpfungsstrategien anzupassen, um fl exibel reagieren zu können. Das zeitliche Auftreten und die Ausbreitung der Krautfäule sind sehr stark von der Witterung abhängig. Insbesondere ein hohes Feuchtigkeitsangebot in der Jugendentwicklung der Pfl anzen mit andauernder Bodennässe (ai, Juni) fördert ein frühes Auftreten der Krankheit. Herrschen dann für den Pilz ideale Witterungsbedingungen (feucht und nicht zu warm) vor, kann sich die Krankheit ausgehend von einzelnen Befallsherden binnen weniger Tage epidemieartig über das gesamte Feld ausbreiten. Deshalb kommt dem richtigen Termin der ersten Fungizidmaßnahme zur Krautfäulebekämpfung (Spritzstart) noch vor dem ersten Befallsauftreten eine entscheidende Bedeutung zu. it Hilfe von wetter- und schlagdatenbasierten Prognosemodellen ist eine Optimierung der Bekämpfungsstrategie als Hilfe für den Entscheidungsprozess in der Praxis möglich. Bewährt hat sich seit Jahren das Prognosemodell SIPHYT und für Höhenlagen über 400 eter die Negativprognose. Das Prognosemodell Voraussetzungen zur Produktionsortabgrenzung bei Betrieben mit Pflanzkartoffelerzeugung: im Betrieb hat es in den Vorjahren keine Infektionen mit Clavibacter michiganensis sepedonicus oder Ralstonia solanacearum gegeben. In der Regel ist von einem Zeitraum von 3 Jahren (entsprechend der Sicherheitszone) auszugehen. Es liegt ein Nachweis über den Zukauf getesteten anerkannten Pflanzgutes vor und Speise- und Wirtschaftskartoffeln aus eigenem Nachbau wurden im angemessenen Umfang negativ getestet. es können nur deutlich voneinander getrennte Produktionsflächen (Feldstücke) abgegrenzt werden es wird im gesamten Betrieb kein geschnittenes Pflanzgut verwendet Reinigung und Desinfektionsmaßnahmen sind bei nachfolgenden aschinen und Gerätschaften vor dem Einsatz in den einzelnen Produktionsorten eines Betriebes vorzunehmen Pflanzmaschine, Erntegeräte und Erntevorbereitungsgeräte Einlagerungsgeräte (Lagerkisten, Paletten), Bänder, Sortierungs- und Auslagerungsgeräte Düngungs- und Pflanzenschutzmaschinen (bei der Anlage von Fahrgassen sind diese beiden Bearbeitungsschritte von den Desinfektionsmaßnahmen ausgenommen) SIPHYT berechnet auf regionaler Ebene den Epidemiebeginn der Krautfäule 222 223

in Abhängigkeit von Temperatur, Luftfeuchte, Niederschlag, Sortenresistenz und it der demnächst erwarteten Zulassung von Revus Top soll rechtzeitig zur Saison Aufl auftermin. Ziel des Verfahrens ist es, den optimalen Tag für den Spritzbeginn 2013 ein Produkt mit den Indikationen Krautfäule und Alternaria spp. in n prognostisch zu ermitteln, um dadurch vorzeitige und unnötige Behandlungsmaßnahmen zur Verfügung stehen. Revus Top enthält die beiden Wirkstoffe andipropamid und zu vermeiden. Das odell signalisiert mit einem Vorlauf von 8 Tagen den Difenoconazol mit je 250 g/l, die als Suspensionskonzentrat formuliert sind. Der Epidemiestart, der als optimaler Behandlungsbeginn empfohlen wird. Die amtlichen Wirkstoff andipropamid aus der Gruppe der Carbonsäureamide ist in dem Pro- Pfl anzenschutzdienste stellen die Ergebnisse der Prognosen, verbunden mit dukt der vom bisherigen Revus bekannte wirksame Partner gegen Phytophthora einem Befallsmonitoring, im Internet unter der Adresse www.isip.de zur Verfügung. infestans. Der Wirkstoff Difenoconazol aus der Gruppe der Triazole wird erstmalig Dort besteht auch die öglichkeit, die Behandlungsabstände mit Hilfe aktueller Bedingungen für den anbau zugelassen und ist ein wichtiger Baustein auch hinsichtlich vor Ort wie z. B. Krautwachstum, Fungizid und Niederschlag seit der des Resistenzmanagements. Damit steht eine neue Wirkstoffgruppe zur Bekämp- letzten Spritzung schlagspezifi sch zu berechnen. Die Beobachtungen der eigenen fung von Alternaria spp. zur Verfügung. Der Wirkstoff dringt schnell über die Blätter Schläge sowie der örtlichen Witterung sollten jedoch auch weiterhin mit in die Entscheidungsfi und Stängel in die grünen Pfl anzenteile ein und wird in der Pfl anze systemisch ndung einfl ießen. Sind schläge zu Beginn der Vegetationspe- verlagert. Vorgesehen ist die Anwendung von bis zu drei al innerhalb einer Saison riode aufgrund ergiebiger Niederschläge über mehrere Tage nicht befahrbar, ist mit mit einer Aufwandmenge von 0,6 l/ha. einem sehr frühen Befall oftmals noch vor Reihenschluss zu rechnen. In diesem Angepasster Fungizideinsatz: Die Fungizidwahl und die Anpassung der Spritzfolgen Fall muss die erste Spritzung vor dem prognostiziertem Spritzstart erfolgen. an den Infektionsdruck sind weitere wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Neue Fungizide: Für die Bekämpfung der Krautfäule wird auch 2013 eine breite Krautfäulebekämpfung. Für die Bekämpfung gibt es eine Auswahl zwischen kon- Auswahl zugelassener Fungizide für verschiedene Befallssituationen verfügbar takt-, teilsystemisch- oder systemisch-wirkenden itteln (Tab. 6.4.2). Die Kontakt- sein (Tab. 6.4.2). Bei einem sachgemäßen und gezielten Einsatz lassen sich Schäden fungizide bieten nur einen Schutz auf der behandelten Oberfl äche, besitzen keine durch die Kraut- und Knollenfäule eingrenzen. Zur Saison 2012 wurden 4 neue kurative Wirkung und sind vor allem für infektionsarme, trockene Perioden geeigfungizide Fluazinam-Produkte zugelassen. Banjo (Fa. Feinchemie), Nando 500 SC (Nufarm) net. Teilsystemische (translaminare) Fungizide dringen in die Pfl anze ein, ohne und Terminus (Fa. Stähler) sind hinsichtlich Wirkstoffgehalt, Aufwandmenge, dass eine Weiterverteilung der Wirkstoffe in der Pfl anze erfolgt, während bei den Formulierungstyp und Wirkung vergleichbar mit Shirlan. Die Unterschiede bei der systemischen Fungiziden die Wirkstoffe aufgenommen und über den Saftstrom Zahl der Anwendungen und den Aufl agen sind der Tabelle 6.4.2 zu entnehmen. nach oben in der Pfl anze verteilt werden. Das vierte Fluazinam-Produkt, Banjo forte (Fa. Feinchemie) ist eine Kombination In Jahren mit witterungsbedingt hohem Infektionsrisiko im Frühjahr hat sich der des Wirkstoffes Fluazinam mit dem aus dem Acrobat bekannten Wirkstoff. Beginn der Spritzungen mit systemischen Präparaten, wie zum Beispiel Ridomil Der Einsatz dieses Krautfäulefungizides mit sporenabtötender und teilsys- Gold Z, Infi nito, Epok und Fantic WG bewährt. Zur Vermeidung von Resisten- temischer Wirkung wird in der Hauptwachstumsphase empfohlen. zen sollten Ridomil, Epok und Fantic möglichst nur einmal und nicht bei sporulierendem Dazu hat sich im Verlauf der Anbausaison 2012 die Palette der verfügbaren Krautfäulefungizide Befall appliziert werden. Bei geringerer Krautfäulegefahr kann zu Spritzbe- durch die Zulassung von Ranman Top erweitert. Vorgesehen ist ginn ein lokalsystemisches ittel wie Curzate WG, Tanos, Acrobat Plus, Valbon der Einsatz in n mit einer Aufwandmenge von 0,5 l/ha und maximal 6 Anwendungen oder Zetanil zur Anwendung kommen. pro Saison. Neben den bekannten Eigenschaften vom bisher zuge- Nach dem Spritzstart ist das weitere Vorgehen, wie ittelwahl und Spritzabstän- lassenen Ranman, wie Schutz von Zuwachs, gute Regenfestigkeit und sporenabtötender de, aufbauend auf die Ausgangssituation fl exibel und den aktuellen Witterungs- und Wirkung kommt hinzu, dass bei dieser neuen Fertigformulierung kein Wachstumsverläufen angepasst zu gestalten. Bei hohem Krautfäuleinfektionsdruck zusätzliches Netzmittel mehr notwendig ist. Orvego Duo wird nicht mehr vermarktet sind enge Spritzabstände und leistungsstarke ittel wie z. B. Infi nito, Revus oder und seit letztem Jahr durch das Krautfäulefungizid Zampro (300 g Initium + 225 g Valbon zu wählen. Bei mittlerem Infektionsdruck haben sich sporenabtötende ittel ) ersetzt. Zampro wird mit 0,8 l/ha plus 0,8 l/ha Dash eingesetzt und wie Ranman Top oder Shirlan bewährt. Bei schwachem Druck reichen zumeist die darf maximal dreimal pro Saison angewendet werden. Das Netzmittel Dash senkt preiswerten Kontaktfungizide z. B. Dithane Neo Tec oder Vondac DG. ögliche den ph-wert und verbessert die Wirkstoffanlagerung und -aufnahme. Beispiele für Spritzfolgen in Abhängigkeit vom Infektionsdruck sind in der Tabelle Für 2013 wird die Zulassung von Areva Z (Fa. Feinchemie) erwartet. Dieses 6.4.1 aufgeführt. Krautfäulefungizid ist hinsichtlich Wirkstoffgehalt und Wirkung vergleichbar mit Acrobat Aktuelle, regionale Informationen zu Infektionsdruck und Spritzabständen können Plus WG. Die neu zugelassenen Produkte Cuprozin progress und Fungu- während der Vegetationsperiode unter www.isip.de eingesehen werden. Grund- ran progress sind die Nachfolgeprodukte von Funguran und Cuprozin. Die Kupferaufwandmengen sätzlich sollte bei der Bekämpfungsstrategie darauf geachtet werden, zur Resis- dieser neu entwickelten Formulierungen sind im Vergleich zu den tenzvermeidung Fungizide unterschiedlicher Wirkklassen (FRAC) im Wechsel und Vorgängerprodukten weiter reduziert, mit dem Ziel, den Kupfereintrag auf landwirtschaftlich die Präparate gemäß ihrer Leistungsfähigkeit gezielt einzusetzen. Ein Produktzerer genutzte Flächen zu minimieren. wechsel ist insbesondere auch dann zu beachten, falls witterungsbedingt ein kür- Spritzabstand (< 7 Tage) notwendig wird, da die meisten Krautfäulefungizide mit einem Spritzabstand von mindestens 7 Tagen zugelassen sind. Konnte trotz 224 225

aller Bemühungen ein Krautfäulebefall im Bestand nicht verhindert werden, ist eine Stoppspritzung notwendig. Hierbei sind ischungen der vollen Aufwandmenge eines lokalsystemischen Produktes mit einem sporiziden Präparat (z. B. Ranman Top, Shirlan) zu wählen. Tabelle 6.4.1: Beispiele für Spritzfolgen gegen Krautfäule Zeitpunkt/ Kosten Infektionsdruck (kg o. l/ha) niedrig mittel stark Startspritzung Acrobat Plus WG (2,0) Infi nito (1,6) Ridomil Gold Z (2,0) Folgespritzung (Hauptwachstum) Dithane Neotec (1,8) Revus (0,6) Infi nito (1,6) Curzate WG (2,5) Shaktis (2,0) Zampro (0,8) Electis (1,8) Revus (0,6) Tanos (0,7) Tanos (0,7) Abschlussspritzung Shirlan (2,0) Ranman Top (0,5) Ranman Top (0,5) Kosten ca. ( /ha) 100 145 200 Die Spritzabstände bei einer Stoppspritzung sollten möglichst nicht mehr als 3 Tage auseinander liegen. Die optimale, schlagbezogene Gestaltung der Spritzfolge erfordert neben der Nutzung von Prognosemodellen auch die Berücksichtigung eigener Feldbeobachtungen und Erfahrungen. Eine besondere Beachtung gilt bei den Kontrollen im Bestand den Stängelinfektionen, die oftmals schwer zu fi nden sind. Typische Symptome sind zu Befallsbeginn hellbraune, später dunkelbraune Läsionen in Längsrichtung des Stängels. In mit Stängelphytophthora befallenen Beständen werden für die ersten beiden Behandlungen Fungizidmischungen mit kurativer und sporenabtötender Wirkung empfohlen. Für die Nachfolgebehandlungen eignen sich dann je nach Infektionsdruck als ischungspartner oder solo Kontaktfungizide mit sporenabtötender Wirkung (Electis, Shaktis, Ranman, Shirlan). Benachbarte und damit auch gefährdete Flächen sind in gleicher Weise zu berücksichtigen. Sobald die unteren Blätter beginnen gelb zu werden und kein Krautwachstum mehr stattfi ndet, steht der Schutz der Knollen vor Braunfäule im Vordergrund. Um die gebildeten Tochterknollen im Boden vor Krautfäuleinfektionen zu schützen, sollte ca. acht bis zehn Tage vor der Krautbeseitigung die Abschlussspritzung mit einem sporenabtötenden ittel Ranman oder Shirlan (anstatt Shirlan wahlweise Banjo, Nando 500 SC, Terminus) durchgeführt werden. Solange wie grünes kraut vorhanden ist, werden Phytophthora-Sporen gebildet. Diese gelangen durch Wind, Tau- und Regentropfen in den Boden und bleiben dort einige Wochen infektionsfähig. Eine weitere wichtige Pilzerkrankung der, die Alternaria-Dürrfleckenkrankheit (Alternaria spp.) gewinnt immer mehr an Bedeutung. Als Verursacher der Krankheit sind die Erreger A. solani und A. alternata bekannt. Beide Arten sind als Erregerkomplex am Epidemieverlauf beteiligt. Eine Differenzierung beider Arten anhand der Symptome im Feld ist nicht möglich. Symptome sind zumeist beginnend auf den unteren Blättern zerstreut liegende schwarz braune Flecken. Später können typische konzentrische Kreise in dem abgestorbenen Pfl anzengewebe erkennbar sein. Hohe Tagestemperaturen ab 25 C und ausreichend Feuchtigkeit begünstigen die Ausbreitung der Dürrfl eckenkrankheit. Ertrags- und Qualitätseinbußen können möglich sein, wenn in Trockenphasen die Nährstoffversorgung der Pfl anzen beeinträchtigt ist und weitere witterungsbedingte Stressfaktoren auftreten. Bei optimalen Wuchsbedingungen für die ist die Ausbreitungsgefahr für Alternaria herabgesetzt. Reduzieren lässt sich das Schadausmaß mit einer weit gestellten Fruchtfolge, sorgfältigem Einarbeiten des krautes und einer ausreichenden Wasser- und Nährstoffversorgung. Eine Nebenwirkung auf Alternaria besitzen alle -haltigen Krautfäulemittel. Diese können bei geringem Infektionsdruck und früh bzw. mittelfrüh abreifenden Sorten zur Bekämpfung der Dürrfl eckenkrankheit in die Krautfäule-Spritzfolge integriert werden. Für Gebiete, in denen neben der Kraut- und Knollenfäule verstärkt Alternaria-Befall beobachtet wurde, bewährt sich zumeist zu Beginn der Krautfäule-aßnahmen, den Alternaria-Befallsdruck bereits durch den Einsatz -haltiger Präparate zu senken. In Abhängigkeit von Befallsausmaß sind im Rahmen der weiteren Phytophthora-Behandlungen insbesondere bei späten oder/und anfälligen Sorten und einem witterungsbedingt hohen Infektionsdruck die Alternaria-Spezialfungizide wie Ortiva (Azoxystrobin) und Signum (Boscalid + Pyraclostrobin) einzugliedern. Verspätete Behandlungen auf bereits stark befallenen Pfl anzen sind nicht sinnvoll. Zur Vermeidung eines Resistenzrisikos bei den Fungiziden aus der Klasse der Strobilurine sollten diese im Verlauf der Saison nicht öfter als dreimal eingesetzt werden. it der rechtzeitigen Zulassung und Vermarktung von Revus Top wäre dann ein weiterer Wirkstoff (Difenoconazol aus der Gruppe der Triazole) gegen Alternaria spp. und somit auch wichtiger Partner im Antiresistenz-anagement verfügbar. Der Pfl anzenschutzdienst gibt im Warndienst / ISIP aktuelle Hinweise zum Spritzstart und zu notwendigen Folgebehandlungen für den Fungizideinsatz gegen Krautfäule. Diese Informationen sollten eine wichtige Grundlage für die Gestaltung des Fungizideinsatzes sein. 226 227

Tabelle 6.4.2: Fungizide in n Tabelle 6.4.2: Fungizide in n PS Zulassung bis Wirkstoff WSG (g/l o. kg) AW (kg o. l/ha) Hang Abstand (m) Gewässer Saumbiotop Abdriftminderung (%) - 50 75 90-50 75 90 PS FRAC-Einstufung Wartezeit max. AWH Regenfestigkeit Wirkung gegen Krautfäule Blattbefall Stängelbefall Schutz Neuzuwachs kurative Wirkung Wirkung/Nebenwirkung gegen Alternaria Kosten ( /ha) Kontaktmittel Banjo Canvas 05/2014 Cuprozin Progress 02/2014 Cuprozin flüssig 12/2013 Dithane Neo Tec 12/2014 Electis 12/2016 Funguran Progress 05/2014 Nando 500 SC Ortiva Orvego Duo 1) 02/2014 Polyram WG Ranman + FHS Ranman Top 12/2021 Shaktis 05/2014 Shirlan 12/2021 Signum Terminus Tridex DG Vondac DG Fluazinam 500 0,4 0 15 10 5 5 0 0 0 0 Amisulbrom 200 0,5 0 0 0 0 0 Kupferhydroxid 383 2,0 0 5 5 0 0 0 0 Kupferhydroxid 461 2,5 0 5 5 0 0 0 0 750 1,8 0 20 10 5 5 20 0 0 0 Zoxamide 83 667 1,8 0 10 5 5 20 20 0 0 Kupferhydroxid 537 2,5 0 5 5 0 0 0 0 Fluazinam 500 0,4 0 15 10 5 5 20 0 0 0 Azoxystrobin 250 0,5 0 5 0 0 0 0 Ametoctradin 80 480 2,5 0 15 10 5 5 20 20 20 0 etiram 700 1,8 0 15 10 5 0 0 0 0 Cyazofamid 400 0,2 + 0,15 0 0 0 0 0 Cyazofamid 160 0,5 0 5 0 0 0 0 Amisulbrom 600 30 2,0 0 10 5 5 25 25 25 5 Fluazinam 500 0,4 10 10 5 5 0 0 0 0 Boscalid Pyraclostrobin 267 67 0,25 0 5 0 0 0 0 Fluazinam 500 0,4 0 10 5 5 0 0 0 0 750 2,0 0 15 10 5 5 20 0 0 0 aneb 770 2,0 0 15 10 5 5 0 0 0 0 Kontaktmittel Banjo Canvas Cuprozin Progress 1 Cuprozin flüssig 1 Dithane NeoTec Electis B3/ Funguran Progress 1 Nando 500 SC Ortiva C3 Orvego Duo C8/ Polyram WG Ranman Ranman Top Shaktis / Shirlan Signum C2/C3 Terminus Tridex DG Vondac DG 7 8 x 7 6 ++ x x 24 14 6 x 55 14 6 x 69 7 6 +(+) x x 17 7 3 ++ x x x 28 14 4 x 37 7 10 x 7 3 ++ x 25 7 4 ++ x x 28 14 5 +(+) x x 13 7 6 +++ x x x 28 7 6 +++ x x x 7 6 ++ x 30 7 10 ++(+) x x 24 3 4 ++ x 15 7 8 x 7 8 x x 18 7 6 x 14 228 229

Tabelle 6.4.2: Fungizide in n Tabelle 6.4.2: Fungizide in n PS Zulassung bis Wirkstoff WSG (g/l o. kg) AW (kg o. l/ha) Hang Abstand (m) Gewässer Saumbiotop Abdriftminderung (%) - 50 75 90-50 75 90 Teilsystemisch bzw. lokalsystemisch sowie translaminar wirkende Präparate Acrobat Plus WG Banjo forte Curzate WG 12/2014 Revus 07/2013 Tanos 12/2014 Valbon Zampro 1) 01/2014 Systemische Präparate Epok 12/2017 Fantic WG 10/2013 Infinito 2) Proxanil Ridomil Gold Z 12/2021 Fluazinam 90 600 200 200 45 680 2,0 0 10 5 5 20 0 0 0 1,0 0 10 5 5 0 0 0 0 2,5 0 15 10 5 20 20 20 0 andipropamid 250 0,6 0 0 0 0 0 Famoxadone Benthiavalicarb Ametoctradin etalaxyl- Fluazinam Benalaxyl 1) es gelten NG 338 und NG 339 2) es gelten NG 324-2 und NG 325 Fluopicolide Propamocarb Proparmocarb etalaxyl- 250 250 18 700 225 300 194 400 40 650 62 625 400 50 39 640 0,7 0 15 10 5 5 0 0 0 0 1,6 0 10 5 5 20 0 0 0 0,8 5 0 0 0 0 0,5 10 20 20 0 0 0 0 2,5 0 20 10 5 5 0 0 0 0 1,2 0 0 0 0 0 1,6 0 5 0 0 0 0 2,5 10 0 0 0 0 2,0 0 15 10 5 5 0 0 0 0 PS FRAC-Einstufung Wartezeit max. AWH Regenfestigkeit Wirkung gegen Krautfäule Blattbefall Stängelbefall Schutz Neuzuwachs kurative Wirkung Wirkung/Nebenwirkung gegen Alternaria Teilsystemisch bzw. lokalsystemisch sowie translaminar wirkende Präparate Acrobat Plus WG F5/ 14 5 ++ x x x x 28 Banjo Forte F5/ 7 4 x Curzate WG 7 3 ++ x x x x 26 Revus F5 7 4 ++(+) x x x x 26 Tanos C3 14 8 ++ x x x 27 Valbon F5/ 7 6 ++ x x x x 26 Zampro F5/C8 7 3 ++ x x x Systemische Präparate Epok A1/ 7 4 ++(+) x x x 33 Fantic A1/ 14 3 ++ x x x x x 38 Infinito B5/F4 Proxanil F4 Ridomil Gold Z A1/ 14 4 ++(+) x x x x 14 4 x x x x 11 14 4 ++(+) x x x x 35 Regenfestigkeit (Quelle LfL Bayern, 03/2012): +++ = sehr gute, ++ = gute, + = befriedigende Wirkung Kosten ( /ha) 25/ 33 6.5 Virosen n In den Vermehrungsbeständen kann nur durch einen Komplex von aßnahmen Zur Erzeugung von gesundem Pfl anzgut gehört u. a. auch eine termin- und sachgerechte gesundes Pflanzgut mit einer geringen Virusbelastung erzeugt werden. Dazu gehört: Vektorenbekämpfung. Ursache für Aberkennungen von Pfl anzgut war in Verwendung von anerkanntem Pflanzgut, frühe Pflanzung vorgekeimter Knollen, den letzten Jahren hauptsächlich das Y-Virus. Das nicht persistente Virus wird sehr möglichst große räumliche Trennung von Vermehrungs- und Konsumflächen, leicht und in sehr kurzer Zeit übertragen. Neben den bekannten blattläusen, wiederholte rigorose Selektion aller virusverdächtigen Pflanzen, wie die Grüne Pfi rsichblattlaus, die Kreuzdorn- und Faulbaumlaus sowie die Beseitigung von durchwuchs, Grünstreifige und Grünfl eckige laus sind derzeit über 20 weitere Blattlausarten intensive Vektorenbekämpfung nach Warndiensthinweisen, u. a. die Schwarze Rübenblattlaus, die Kleine Pfl aumenlaus, die Trauben- rechtzeitige Krautabtötung zur Vermeidung der Virusabwanderung in die Knollen, kirschenlaus sowie Cavariella-Arten bekannt, die ebenfalls als Vektoren fungieren sichere Verhinderung von Wiederaustrieb. können. Weitere Informationen zu viren enthält Tabelle 6.5.1. 230 231