4 Analyse schriftsprachspezifischer Voraussetzungen

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Analyse schriftsprachspezifischer Voraussetzungen 4 Analyse schriftsprachspezifischer Voraussetzungen Der Erwerb der Schriftsprache wird als ein lange vor der Schulzeit einsetzender kontinuierlicher Prozess einer sich zunehmend entfaltenden Lese- und Schreibpraxis gesehen. Der Schulanfang stellt damit keinen Punkt Null des Schriftspracherwerbs dar (Brügelmann 1995, Dehn 2008, Kammermeyer/Molitor 2005). Im vorschulischen Bereich erfahren Kinder verschiedenen Erscheinungsformen der Literacy-Kultur (Ulich 2006). Hier umfasst der Begriff Literacy vor allem eine Teilhabe an der Buch-, Schrift- und Erzählkultur einer Gesellschaft, wobei im Zentrum der Aufmerksamkeit eine erfahrungsorientierte Auseinandersetzung von Kindern mit den Zeichen steht, von denen sie in der Lebenswelt umgeben sind (Füssenich/Geisel 2008). Der systematische Schriftspracherwerb in der Schule baut zum einen auf schriftsprachrelevante Vorerfahrungen auf, wie z. B. visuelle, sprachliche und auditiv-artikulatorische Vorerfahrungen, die von Kindern in der vorschulischen Lebenswelt spielerisch und zum Teil unbewusst angeeignet werden. Zugleich baut der Schriftspracherwerb auch auf schriftsprachspezifischen, proximalen Vorerfahrungen auf, die von Kindern zumeist in fokussierten Situationen und unter gezielter Anleitung erworben werden (Marx 1997, Kirschhock 2004). Zu letzteren Vorerfahrungen zählen z. B. die phonologische Bewusstheit (a.a.o., Schneider u.a. 1998) sowie metalinguistische Konzepte der Sprachbewusstheit (Downing/Valtin 1984). Darunter lassen sich Kenntnisse über Merkmale von Schrift, wie das Kennen erster Buchstaben als ein Indikator für eine Auseinandersetzung mit Schrift und deren Merkmalen wie auch das metalinguistische Wissen über die Funktionen von Lesen und Schreiben zählen. Ebenso zu den schriftsprachspezifischen Voraussetzungen gehören z. B. bereichsspezifische Selbstkonzepte (Weinert/Helmke 1997, Martschinke/Kammermeyer 2003). S-1 Lesen und Schreiben als Tätigkeiten erkennen (Funktionen von Schrift kennen) Die Lehrkraft dem Kind/den Kindern nacheinander acht Bildkarten oder ein Kinderbuch- Wimmelbild vor, auf denen Kinder abgebildet sind, die in unterschiedlichen Situationen lesen, schreiben oder andere Tätigkeiten ausführen. Die Lehrerin fordert das Kind auf, zu benennen, was diese Kinder tun. Wenn dem Kind die Benennung nicht gelingt, dann gibt sie jeweils die Benennung vor und lässt das Kind zeigen ( Zeige mir jemanden, der liest! ). (Kopiervorlagen S. 49/51) 43

S-2 Logos identifizieren (Bedeutungsgehalt von Zeichen kennen) Die Lehrkraft legt dem Kind/den Kindern ein Blatt oder ein Wimmelbild vor, auf dem unterschiedliche Logos aus der näheren Umgebung von vertrauten Einrichtungen u.a. zu sehen sind (Logo einer Tankstelle, Fastfoodkette, Autohaus, Medien für Kinder, ). Die Lehrerin fordert das Kind auf, zu benennen, was sie sehen und diese Logos zu benennen. Wenn dem Kind die Benennung nicht gelingt, dann gibt sie jeweils die Benennung vor und lässt das Kind zeigen (Zeige mir das Logo von ). (Kopiervorlage S. 53) S-3 Buchstaben identifizieren (Merkmale von Schrift kennen) Die Lehrkraft legt dem Kind insgesamt 20 Bildkarten vor, auf denen je ein Buchstabe oder ein buchstabenähnliches Zeichen oder ein anderes Symbol abgebildet ist. Die Lehrkraft fordert die Kinder auf, alle Buchstaben herauszusuchen. (Kopiervorlage S. 55) Auswertung Aufgaben S-1, S-2 und S-3: Kindern, die diese Anforderungen erst in Ansätzen bewältigen, fehlen vermutlich Einsichten in die Funktion und Struktur der Schrift. Sie benötigen elementare Erfahrungen in der Schriftkultur, damit der Erwerb für sie persönlich bedeutsam werden kann. Empfohlen werden nachfolgende pädagogische Angebote. 44

Analyse schriftsprachspezifischer Voraussetzungen Pädagogische Angebote: Vorlesen, Kritzelbriefe schreiben, Kinderbücher betrachten, vorlesen, Struktur des Textes betrachten/besprechen, Lieblingsbuchstaben und -wörter in einer Schatzkiste sammeln, älteren Kindern/Erwachsenen etwas diktieren und es sich vorlesen lassen, Situationen benennen, in denen etwas geschrieben oder gelesen werden muss, pantomimische Darstellungen von Lesen und Schreiben in unterschiedlichen Situationen darstellen und erraten lassen, vereinbarte Symbole und bekannte Buchstaben/Wörter für Notizen und Nachrichten verwenden, Firmenlogos, Autokennzeichen usw. sammeln, Zeichen und Schrift in der Umgebung suchen, abzeichnen und sammeln (z. B. Straßennamen, Nummernschilder, Gerätenamen), spielerisch Formulare ausfüllen ( Als-ob-Schreiben : Post, Sparkasse, Quittungen, Lottoscheine, Kreuzworträtsel usw.), Herstellen von Kindervisitenkarten, Kinderausweisen usw., Arbeit mit Magnetbuchstaben, Holzbuchstaben, Buchstabenmemory, Buchstabenlotto, Buchstabenfest, Buchstabenausstellung, Buchstabenstempel, Schuldruckerei, Buchstabenstempel selbst herstellen (Moosgummi, Kartoffeldruck), Monogramm für jedes Kind gestalten, Fühlbuchstaben, Buchstaben kneten, formen, backen, Buchstabennudeln unter der Lupe untersuchen, Buchstaben auf Tastaturen entdecken (Computer, Schreibmaschine), Buchstaben im Klassenraum, im Schulhaus, zu Hause und draußen entdecken und notieren, Arbeit mit der Anlauttabelle, Sammeln von verschiedenen Schriftformen in Katalogen, Zeitschriften und Zeitungen, auf Plakaten und in Büchern, unterschiedliche Materialien zum Schreiben und Malen ausprobieren (verschiedene Papiere und Stifte, Schiefertafel, Straßenkreide usw.). Laut-Buchstabe-Zuordnungsspiele wie Buchstabenmemory und Buchstabenlotto spielen, in Zeitungen/Zeitschriften auf die Suche nach vorgegebenen/bekannten Buchstaben gehen, verschiedene Varianten ausschneiden und sammeln, aus Wortkärtchen (z. B. Vornamen, Gegenstände) Wörter heraussuchen, deren Anfangsbuchstaben bekannt sind und die mit dem gleichen Buchstaben beginnen, Wörter sammeln, die aus dem Gedächtnis schon geschrieben werden können bzw. die Kinder gern schreiben möchten. 45

46

Kopiervorlage Aufgabe 3.2 Lese-Bild 47

Kopiervorlage Aufgabe S-1 Lesen und Schreiben als Tätigkeit erkennen 49

Kopiervorlage Aufgabe S-1 Lesen und Schreiben als Tätigkeit erkennen 51

Kopiervorlage Aufgabe S-2 Logos identifizieren 53

Kopiervorlage Aufgabe S-3 Buchstaben identifizieren 55

Analyse schriftsprachspezifischer Voraussetzungen S-4 Phonologische Bewusstheit 23 Die phonologische Bewusstheit gilt als eine der wichtigsten Fähigkeiten für das Erlernen des Lesens und Schreibens. Um beim Erlernen unserer lautbezogenen deutschen Schrift in die unerlässliche zweite Stufe der alphabetischen Strategie eintreten zu können, müssen die Kinder zunächst lernen, einzelne Silben und Laute aus gesprochenen Wörtern herauszuhören. Mit anderen Worten: Sie müssen lernen, auf den Klang sprachlicher Elemente, also auf die phonologischen Merkmale von Wörtern wie Silben und Phoneme zu achten und dabei zeitweilig die inhaltliche Bedeutung der Wörter zu vernachlässigen. Die phonologische Bewusstheit ist häufig beim Schulanfang angebahnt und entwickelt sich im Unterricht rasch weiter. Bei einzelnen Kindern müssen die Lehrkräfte die phonologische Bewusstheit durch zusätzliche Übungen gezielt fördern. Die Aufgaben unterstützen das Erkennen dieser Kinder. Zu den folgenden Aufgaben werden spezifische Übungen zur mündlichen Sprachanalyse vorgeschlagen. S-4a Erkennen von Reimwörtern Erläuterung der Aufgabe: Zu den Wörtern liegen den Kindern die entsprechenden Bilder in Reihen zu drei Bildern vor (Aufgabenblatt S-4a S 59/60). Bei zwei von drei Bildern, die jeweils von der Lehrkraft benannt werden, reimen sich die entsprechenden Wörter. Sie sollen angekreuzt werden. Die Lehrkraft benennt die Bilder einzeln und lässt dann Zeit, damit die Kinder die beiden Wörter/Bilder, die am ähnlichsten klingen und sich reimen" ankreuzen können. D. h., alle Kinder arbeiten in der Gruppenfassung im gleichen Tempo. (Die ersten drei Reihen sind Probedurchgänge. Bei den Probedurchgängen werden die Aufgaben erklärt und Hilfestellungen gegeben. Dann folgen die eigentlichen Aufgaben.) Durchführungs- und Auswertungshinweise: Probedurchgang: Demonstrieren Sie direkt am Bogen oder mithilfe einer Folie: Auf diesem Bogen seht ihr Bilder. Ich spreche euch die Wörter in jeder Reihe einmal vor, sodass ihr sie nachsprechen könnt. Dann werdet ihr merken, dass immer zwei Wörter besonders ähnlich klingen; sie reimen sich. Das erste Bild in der ersten Reihe ist ein Fisch, dann kommen ein Tisch und ein Stuhl. Tisch und Fisch klingen sehr ähnlich, sie reimen sich. Stuhl klingt anders. Deshalb wurden die Kreuze bei Fisch und Tisch gemacht. Die nächste Aufgabe ist schon etwas schwieriger: Die Wörter zu den Bildern sind: Hand Mund Sand. Welche klingen am ähnlichsten und reimen sich?" Das dritte Beispiel erfolgt analog zum zweiten Beispiel. Bei falschen Antworten korrigieren Sie im Probedurchgang und betonen die gleichen Wortteile. Bei den weiteren Aufgaben liest die Lehrkraft die Wortreihen vor, beim Erkennen darf nicht mehr geholfen werden. Die drei Probedurchgänge auf der ersten Seite werden nicht gewertet. Jede komplett richtig gelöste Aufgabenreihe auf der zweiten Seite erhält einen Punkt. Wurden in einer Reihe alle Bilder oder ein falsches Bild angekreuzt, gilt die Aufgabe als nicht gelöst. Kinder, die vier oder weniger als vier richtige Lösungen finden, benötigen spezifische Förderung. 23 Die Aufgabenserien zur phonologischen Bewusstheit wurden von Gerheid Scheerer-Neumann und Christiane Ritter entwickelt. Dazu liegt auch ein ausführlicher Beitrag im Reader vor. 2009 wurde die Aufgabengüte mithilfe einer Mixed-Rasch-Modellierung (MRM) erhoben (N=810, Rode 2009). Es ergaben sich gute bis zufriedenstellende Ergebnisse, einzelne Wortbilder wurden inzwischen überarbeitet. 57

Analyse schriftsprachspezifischer Voraussetzungen Pädagogische Angebote: Ordnen von Bildkarten nach Reimwörtern, Reime zu Schlüsselwörtern suchen, Beschäftigung mit Abzählversen und kurzen Gedichten. Erkennen von Reimwörtern Wortübersicht und Aufgabenblätter mit Lösungen: Fisch Probe Tisch Probe Stuhl Probe Hand Probe Mund Probe Sand Probe Drachen Probe Tasche Probe Flasche Probe Suppe Schippe Puppe Schlange Zange Hammer Nase Rose Vase Zwerg Berg Zahn Arm Wurm Turm Rüssel Deckel Schüssel Ohr Mond Tor 58

Aufgabe S-4a: Erkennen von Reimwörtern 59

60 Aufgabe S-4a: Erkennen von Reimwörtern

Analyse schriftsprachspezifischer Voraussetzungen S-4b Gliedern von vorgesprochenen Wörtern in Silben Erläuterung der Aufgabe: Den Kindern liegt das Aufgabenblatt S-4b S.63/64 zur Silbengliederung vor. Die Silbenbogen oder alternativ Striche oder Punkte sollen neben das Bild gezeichnet werden. Die Lehrkraft benennt die Bilder einzeln und lässt dann Zeit, die Silbenbogen entsprechend der Anzahl der Silben eines Wortes zu zeichnen. D. h., alle Kinder arbeiten in der Gruppenfassung im gleichen Tempo. Das Zeichnen von Silbenbogen sollte schon einmal geübt worden sein. Als Vorübung (nicht am gleichen Tag) bietet sich Silbenklatschen an. Die ersten drei Bilder/Wörter sind Probedurchgänge, bei denen Hilfestellungen beim Erkennen der Silbenanzahl gegeben werden können. Bei den folgenden Aufgaben darf keine Hilfe mehr gegeben werden. Die Lehrkraft liest nur die Wörter vor und wartet ab, bis alle Kinder angemessen Zeit hatten, die Aufgabe zu lösen. Durchführungs- und Auswertungshinweise: Probedurchgang: Demonstrieren Sie direkt am Bogen oder mithilfe einer Folie: Ihr wisst, dass man zu jedem Wort klatschen kann. Für Do-mi-no kann ich dreimal klatschen. Ro-se hat zwei Klatscher (jeweils vormachen). Für Hund kann ich nur einmal klatschen. Heute wollen wir aber nicht klatschen, sondern für jeden Klatscher einen Bogen (alternativ auch einen Strich oder einen Punkt) zeichnen. Auf dem Blatt seht ihr Bilder und neben jedem Bild eine Linie. Darauf sollt ihr so viele Bogen/Striche/Punkte zeichnen, wie man für das Wort klatschen kann. Das erste Wort ist Tiger. Ti-ger, dafür kann man zweimal klatschen. Deswegen sind zwei Bogen auf der Linie eingetragen. Wie oft kann man bei Papagei klatschen? (Kinder antworten lassen). Richtig, dreimal, deshalb zeichne ich drei Bogen/Striche/Punkte auf die Linie (an der Tafel oder auf der Folie demonstrieren). Wie oft kann ich bei Gans klatschen? (Kinder antworten lassen). Nur einmal, deshalb zeichne ich nur einen Bogen." (Erfahrungsgemäß treten bei einsilbigen Wörtern am ehesten Schwierigkeiten auf. Evtl. darauf hinweisen, dass man /gans/ und nicht /ga-ans/ sagt.) Bei falschen Antworten korrigieren und die richtige Gliederung vorsprechen. Bei den folgenden Aufgaben darf nicht mehr bei der Erkennung der Silbenanzahl geholfen werden. Wird die Anzahl der Silben des abgebildeten Wortes richtig wiedergegeben, so ist die Aufgabe richtig gelöst. Die drei Probeaufgaben auf der ersten Seite werden nicht gewertet. Jede weitere richtige Lösung auf der zweiten Seite erhält einen Punkt. Insgesamt können sieben Punkte erreicht werden. Kinder, die vier oder weniger als vier richtige Lösungen finden, benötigen spezifische Förderung. Pädagogische Angebote: Silbenklatschen, Silben skandieren, Silbenschreiten/Silbentanzen, Silbenbogen zu Bildern schreiben, Sortieren von Bildkärtchen nach der Silbenzahl der entsprechenden Wörter, Geräuschelotto spielen 61

Analyse schriftsprachspezifischer Voraussetzungen Gliederung von vorgesprochenen Wörtern in Silben Wortübersicht und Aufgabenblätter mit Lösungen: Tiger Probe Papagei Probe Gans Probe Hose Tomate Lampe Krokodil Bett Kinderwagen Tulpe 62

Aufgabe S-4b: Gliedern von vorgesprochenen Wörtern in Silben 63

64 Aufgabe S-4b: Gliedern von vorgesprochenen Wörtern in Silben

Analyse schriftsprachspezifischer Voraussetzungen S-4c Heraushören des gleichen Anlautes Erläuterung der Aufgabe: Zu den Wörtern liegen den Kindern die entsprechenden Bilder in Reihen mit je drei Bildern vor (Aufgabenblatt S-4c S.67/68). Bei zwei von drei vorgegebenen Bildern beginnen die entsprechenden Wörter mit dem gleichen Anlaut. Sie sollen angekreuzt werden. Die Lehrkraft benennt die Bilder einzeln und lässt dann Zeit, damit die Kinder die beiden Wörter/Bilder, die am Anfang gleich klingen", ankreuzen können. D. h., alle Kinder arbeiten in der Gruppenfassung im gleichen Tempo. Jeweils die ersten drei Reihen sind Probedurchgänge; in der ersten Reihe wurde die richtige Lösung schon angekreuzt. Bei den Probedurchgängen werden die Aufgaben erklärt und Hilfestellungen gegeben. Dann folgen die eigentlichen Aufgaben. Durchführungs- und Auswertungshinweise: Demonstrieren Sie direkt am Bogen oder mithilfe einer Folie: Auf diesem Bogen seht ihr Bilder. Sprecht euch die Wörter zu den Bildern in einer Reihe vor. Ihr werdet dann merken, dass immer zwei Wörter am Wortanfang gleich klingen. Das erste Bild in der ersten Reihe ist ein Zelt, dann kommen ein Zaun und ein Reh. Zzzzelt und Zzzaun klingen am Wortanfang gleich. Rrreh klingt am Wortanfang anders. Deshalb wurde ein Kreuz bei Zaun und bei Zelt gemacht. Die nächste Aufgabe ist schon etwas schwieriger: Die Wörter zu den Bildern sind: Tür Gabel Teller. Welche klingen am Wortanfang gleich? Die Kinder antworten lassen. Drittes Beispiel analog zum zweiten Beispiel durchführen. Bei falschen Antworten korrigieren und den Anlaut betonen. Bei den folgenden Aufgaben darf nicht mehr geholfen werden. Die Lehrkraft liest die Wörter so, dass alle Kinder im Gruppentempo arbeiten können. Die drei Probeaufgaben auf der ersten Seite werden nicht gewertet. Richtig ist die Aufgabe gelöst, wenn alle Wörter mit dem richtigen Anlaut angekreuzt und das Wort mit anderem Anlaut nicht angekreuzt wurde. Wurden in einer Reihe alle Bilder angekreuzt, gilt die Aufgabe als nicht gelöst. Es können auf der zweiten Seite insgesamt sieben Punkte erreicht werden. Jede richtig gelöste Aufgabe erhält einen Punkt. 5 richtige Lösungen sind eine gute Voraussetzung für das Erreichen der alphabetischen Strategiestufe. Pädagogische Angebote:. Wörter zu einem vorgegebenen Anlaut finden (eventuell mit Bildalternativen), Wort-zu-Wort-Vergleiche in Bezug auf den Anlaut durchführen, Kinderspiel Ich sehe was, was du nicht siehst, und das fängt mit /p/ an spielen, entsprechende Anlaute deutlich artikulieren und die Mundbewegungen erspüren lassen 65

Analyse schriftsprachspezifischer Voraussetzungen Heraushören des gleichen Anlautes Wortübersicht und Aufgabenblätter mit Lösungen: Zelt Probe Zaun Probe Reh Probe Tür Probe Gabel Probe Teller Probe Löwe Probe Milch Probe Maus Probe Sonne Sieb Kaktus Blume Bett Gans Kinderwagen Tulpe Tomate Krokodil Kirsche Lampe Pinguin Tiger Papagei Buch Ball Roller Ente Wurst Wolke 66

Aufgabe S-4c: Heraushören des gleichen Anlautes 67

68 Aufgabe S-4c: Heraushören des gleichen Anlautes

Analyse schriftsprachspezifischer Voraussetzungen S-4d Heraushören eines Lautes Erläuterung der Aufgabe: Diese Aufgabe aus dem Bereich Laute heraushören" sollte erst eingesetzt werden, wenn die entsprechenden Phonem-Graphem-Korrespondenzen (PGK) schon eingeführt und geübt wurden. Da die Buchstaben <M,m>, <A,a> und <L,I> in der Regel zu den ersten Buchstaben gehören, die im Erstleseunterricht vermittelt werden, kann die Aufgabe durchaus schon in den ersten Wochen des ersten Schuljahres durchgeführt werden. Die drei Aufgaben zu den Phonemen /m/, /l/ und /a/ sollten an verschiedenen Tagen durchgeführt werden. Die Reihenfolge kann von der Lehrkraft je nach der Einführung der Phonem-Graphem- Korrespondenzen im Unterricht bestimmt werden. Zu den kritischen Phonemen liegt jeweils ein Aufgabenbogen mit 21 Aufgabenbildern vor, von denen einige Wörter das kritische Phonem enthalten, andere dagegen nicht. Die Position des kritischen Phonems (Anlaut, Teil des Silbenbeginns, im Reim, Endlaut) wurde variiert. Je drei Bilder sind in Reihen angeordnet. Bevor die eigentliche Aufgabe gestellt wird, werden alle Bilder eventuell gemeinsam mit den Kindern benannt. Die ersten drei Bilder in der ersten Reihe eines jeden Bogens sind Probedurchgänge. Bei den Probedurchgängen werden die Aufgaben erklärt und Hilfestellungen gegeben. Im Gegensatz zu den anderen Aufgaben können die Kinder bei dieser Aufgabe nach eigenem Tempo und selbstständig arbeiten. Durchführungs- und Auswertungshinweise: Probedurchgang: Auf diesem Aufgabenbogen (S-4d S.73, 75,77) seht ihr Bilder. Wir wollen sie zunächst gemeinsam benennen: Das erste Bild stellt eine Maus dar,... Nachdem alle Bilder benannt wurden, demonstriert die Lehrkraft direkt am Bogen oder auf einer Folie: Ihr sollt heute Detektive für den Laut (je nach Aufgabe /m/ wie in Mama, ein /l/ wie Lisa oder ein /a/ wie in Anna) sein. Macht immer ein Kreuz zu dem Bild, wenn in dem Wort ein /m/ (/l/, /a/) vorkommt. Sprecht euch die Wörter zu den Bildern gut vor. Manche Wörter erhalten ein /m/ (/l/, /a/), andere nicht. Das erste Bild zeigt eine Maus. Das Wort Maus enthält ein /m/, deshalb ist in dem kleinen Kästchen schon ein Kreuz. Das zweite Bild ist eine Blume. In Blume ist auch ein /m/. Blume beginnt nicht mit /m/, aber das /m/ kommt darin vor, Blummme. In dieser Aufgabe geht es nur darum, ob ein Laut überhaupt in dem Wort vorkommt. Ich mache jetzt ein Kreuz bei Blume. Macht auf eurem Blatt auch ein Kreuz bei Blume. Das dritte Bild ist ein Frosch. Ist in Frosch ein /m/? Die Kinder antworten lassen. Nein, in Frosch ist kein /m/; deshalb mache ich kein Kreuz. Bearbeitet jetzt die anderen Bilder alleine. Wenn ihr nicht mehr wisst, was ein Bild bedeuten soll oder wie das Wort dazu heißt, meldet euch, ich komme dann zu euch!" Bei den folgenden Aufgaben dürfen die Bilder auf Nachfrage benannt werden; bei der eigentlichen Lösung darf aber nicht mehr geholfen werden. Die ersten drei Bilder auf jeder Seite zählen als Probeaufgaben und werden nicht gewertet. Jede weitere, richtig gelöste Aufgabe erhält einen Punkt. Als richtig gelöst gelten bei dieser Aufgabe alle einzelnen Bilder, die korrekt angekreuzt wurden, weil sie den kritischen Laut enthalten, sowie Bilder, die korrekt nicht angekreuzt wurden, weil sie den kritischen Laut nicht enthalten. Jeder Bogen umfasst außer den Probebildern 18 Aufgaben. Bei Kindern mit wenigen richtigen Lösungen sollte beobachtet werden, ob vor allem In- und Endlaute nicht bemerkt wurden oder das Kind sogar noch mit der Analyse von Anlauten Probleme hat. 69

Analyse schriftsprachspezifischer Voraussetzungen Pädagogische Angebote: Laut-zu-Wort-Vergleiche unabhängig von der Position des Phonems im Wort durchführen, evtl. mit Bildern: Ist im Wort Roller" ein /s/?, dabei deutlich sprechen lassen, Anlaute und Endlaute analysieren: Laut-zu-Laut-Vergleiche (Beginnt das Wort Katze" mit /s/?), Anlaute und Endlaute isolieren (Womit fängt das Wort Katze" an?). Heraushören eines Lautes /m/- Wortübersicht und Aufgabenblatt mit Lösungen: 70

Analyse schriftsprachspezifischer Voraussetzungen Heraushören eines Lautes /l/- Wortübersicht und Aufgabenblatt mit Lösungen: Heraushören eines Lautes /a/- Wortübersicht und Aufgabenblatt mit Lösungen: 71

Aufgabe S-4d: Heraushören eines Lautes /m/ 73

Aufgabe S-4d: Heraushören eines Lautes /I/ 75

Aufgabe S-4d: Heraushören eines Lautes /a/ 77

Analyse schriftsprachspezifischer Voraussetzungen 4.2 Hinweise zur Interpretation der Ergebnisse aus dem Aufgabenbereich phonologische Bewusstheit Die Kompetenzen von Kindern beim Umgang mit Reimen, Silben und Phonemen steigern sich während des Schriftspracherwerbs enorm. Die Aufgaben im Aufgabenbereich phonologische Bewusstheit geben deshalb nur einen Einblick in den derzeitigen Lernstand. Übungen zur Phonemanalyse sind heute integraler Bestandteil des Erstleseunterrichts; auch das freie Schreiben übt die Gliederung von Wörtern in Phoneme. Trotzdem werden manche Kinder zusätzliche Übungen und Hilfen benötigen. Wegen der erwähnten raschen Entwicklung der Kinder im Bereich der phonologischen Bewusstheit ist es sinnvoll, phonemanalytische Kompetenzen im Laufe des ersten Schuljahrs und ggf. darüber hinaus bis zum sicheren Erreichen der alphabetischen Strategie mehrfach zu überprüfen. Dies kann durch eine Wiederholung der vorliegenden Aufgaben geschehen, aber auch durch ein Diktat einfacher Wörter oder Pseudowörter, deren Buchstaben schon im Unterricht eingeführt wurden. 79

Analyse schriftsprachspezifischer Voraussetzungen 4.3 Ergebnisseiten und Lernplan im Bereich der schriftsprachspezifischen Voraussetzungen Ziele der Förderung und pädagogische Angebote im Hinblick auf den Erwerb der Schriftsprachstrategien: Folgende Stragtegien werden bereits eingesetzt (Auswertung: Leere Blatt ) Das Leere Blatt Grobanalyse der bereits erworbenen Strategien des Schriftspracherwerbs Erfassen von Spontanschreibungen Auf einem leeren Blatt schreiben und zeichnen Kind malt (verwendet noch keine Buchstaben oder buchstabenähnliche Zeichen) Kind verwendet einige buchstabenähnliche Zeichen, Buchstaben und/oder einzelne Wörter Kind schreibt mehrere Wörter und berücksichtigt Strukturelemente der Schrift (Schreibrichtung, Abstände...) Datum: Datum: Datum: Folgende Schriftsprachstrategien werden am Schulanfang bereits eingesetzt Das Kind befindet sich auf der Vorstufe 1 (auf dem leeren Blatt wird gekritzelt oder gemalt) befindet sich auf der Vorstufe 2 (auf dem leeren Blatt wird gekritzelt oder gemalt, Lesen und Schreiben wird als Tätigkeit erkannt) nutzt die logografemische Strategie (Kind schreibt auf leerem Blatt einzelne Buchstaben und Wörter ohne Lautbezug/aus dem Gedächtnis) nutzt erste Elemente der alphabetischen Strategie (Kind schreibt auf leerem Blatt einige Laute und Wörter mit Lautbezug, konsonantische Skelettschreibungen, bekannte Buchstaben werden benannt und geschrieben) verfügt über entfaltete alphabetische Strategie, (Kind schreibt viele Wörter auf leerem Blatt, ggf. Auslassungen bei Konsonantenhäufungen oder phonologisch komplexen Wörtern, Wörter aus bekannten Buchstaben werden erlesen und geschrieben) nutzt die orthografische Strategie (Berücksichtung orthografischer Regeln sowie Wissen über Struktur von Wörtern erkennbar) 80

Analyse schriftsprachspezifischer Voraussetzungen Folgende Strategien werden bereits eingesetzt (Auswertung: Lese-Bild ) Lese-Bild Grobanalyse der bereits erworbenen Lesefähigkeiten Kind deutet Situation auf dem Bild Kind liest einige Logos und Zeichen Kind benennt einzelne Buchstaben aus dem Gedächtnis) Kind liest einige Ganzwörter und Namen aus dem Gedächtnis Kind erliest Wörter im Satz "Lena und Tim..." teilweise oder ganz Kind liest den gesamten Text auf der Tafel Datum: Datum: Datum: Datum: Datum: Datum: Das Kind befindet sich auf der Vorstufe (Kind kann die Situation deuten, kann einige Logos und Zeichen lesen) nutzt Elemente der logografemischen Strategie (Kind kann Buchstaben aus der Buchstabenreihe am unteren Blattrand benennen und/oder einige der im Bild enthaltenen Namen/Wörter lesen ) setzt die alphabetischen Strategie ein (Kind kann sich Wörter/den ersten Satz auf der Tafel erlesen) verfügt über weiter reichende Lesekompetenzen (kann den ganzen Text auf der Tafel lesen) Vertiefende Diagnostik zu schriftsprachspezifischen Voraussetzungen bei Kindern auf der Vorstufe, Kindern mit logografemischer Strategie sowie beginnender alphabetischer Strategie Befindet sich das Kind auf der Vorstufe, so zeigen die vertiefenden Beobachtungen folgendes Ergebnis: Kind zeigt Personen, die lesen oder schreiben auf Nachfrage Kind identifiziert Tätigkeiten lesen und schreiben selbstständig Kind identifiziert Logos, die es aus seinem Umfeld kennt Kind unterscheidet Buchstaben von buchstabenähnlichen Zeichen und Ziffern Aufgabe S-1 Aufgabe S-1 Aufgabe S-2 Aufgabe S-3 Datum: Datum: Datum: Datum: 81

Analyse schriftsprachspezifischer Voraussetzungen Ziele der Förderung und pädagogische Angebote im Hinblick auf den Erwerb schriftsprachspezifischer Voraussetzungen (nur erforderlich für Kinder auf der Vorstufe): Ziel der Förderung der Funktions- und Merkmalskonzepte von Schrift: Pädagogische Angebote: Datum: Datum: Befindet sich das Kind auf der Stufe der logografemischen Strategie oder der beginnenden alphabetischen Strategie, so zeigen die vertiefenden Beobachtungen hinsichtlich der phonologischen Bewusstheit folgendes Ergebnis: Aufgabe S-4a: Aufgabe S-4b: Aufgabe S-4c: Aufgabe S-4d: Kind hört Laute heraus. Kind erkennt Reime Kind gliedert Wörter in Silben Kind hört gleiche Anlaute m l a Datum: Datum: Datum: Datum: Datum: Datum: weitere Übung nicht notwendig: Kompetenz weiter hin überprüfen Übung auf jeden Fall notwendig 82

Kopiervorlage Selbstreflexionsbogen 4.4 Das kann ich schon Selbstreflexionsbogen für die Hand des Kindes Erkennen von Reimwörtern Datum Datum Datum Suppe Schippe Puppe Schlange Zange Hammer Nase Rose Vase Zwerg Berg Zahn Arm Wurm Turm Rüssel Deckel Schüssel Ohr Mond Tor Gliederung von vorgesprochenen Wörtern in Silben Datum Datum Datum Hose Tomate Lampe Krokodil Bett Kinderwagen Tulpe 83

Kopiervorlage Selbstreflexionsbogen Das kann ich schon Heraushören des gleichen Anlautes Datum Datum Datum Sonne Sieb Kaktus Blume Bett Gans Kinderwagen Tulpe Tomate Krokodil Kirsche Lampe Pinguin Tiger Papagei Buch Ball Roller Ente Wurst Wolke Heraushören eines Lautes /m/ Datum Datum Datum Mond Baum Kirsche Pinguin Hut Ameisen Muschel Kamm Tiger Krokodil Hamster Koffer Zelt Sonne Mantel Kamel Auge Schwamm 85

Kopiervorlage Selbstreflexionsbogen Das kann ich schon Heraushören eines Lautes /l/ Datum Datum Datum Ball Herz Lupe Tomate Flasche Buch Zelt Heft Blume Brot Roller Sack Ampel Löwe Ente Koffer Messer Esel Heraushören eines Lautes /a/ Datum Datum Datum Oma Hut Nagel Ente Sofa Schokolade Brot Krokodil Sack Angel Glas Hund Affe Igel Schlüssel Rose Schwan Fisch 87