Zielsetzung der Materialien

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1 Zielsetzung der Materialien Die sprachliche Entwicklung von Kindern am Schulanfang führt zu vielen Besorgnissen bei Eltern und Pädagogen. Jedes vierte Kind hat im letzten Kindergartenjahr und in der ersten Klasse der Grundschule Probleme mit dem Sprachverstehen, dem Gebrauch der Sprache, der Sprechfertigkeit und weiteren wichtigen Voraussetzungen für das Lesen und Schreiben wie beispielsweise das Sprachbewusstsein und die phonologische Bewusstheit. Hinzu kommen noch spezielle Probleme ausländischer Kinder, die auf einem sehr heterogenen und komplexen Migrationshintergrund»Deutsch als Zweitsprache«erwerben. Die Erzieher/innen im Kindergarten und den Kindertagesstätten sowie die Lehrer/innen in den Grundschulen stehen großen Herausforderungen gegenüber. Sie sollen die Kinder beim Spracherwerb unterstützen und für das Lesen und Schreiben vorbereiten. Daher brauchen sie geeignete Materialien zur zeitgemäßen Gestaltung der Förderung. Die ausgewählten Materialien enthalten sieben Förderleitbilder und sind so konzipiert, dass sie einen schnellen Zugriff zu wichtigen Themen im Bereich der Sprachförderung und eine schnelle Multiplikation in Form von Bausteinen und Kopiervorlagen ermöglichen. Die vorliegenden Materialien können die praktische Arbeit der Erzieher/innen im Kindergarten und der Lehrer/innen am Schulanfang unterstützen. Sie können eine wichtige Grundlage sein zur Erreichung folgender Ziele: Information und Erfahrungsaustausch unter den Kolleg/innen, Sensibilisierung und Information der Erziehungsberechtigten, systematische Erfassung aller Problemkinder am Schulanfang, natürliche Förderung der Sprachkompetenz, Hinführung zum Lesen und Schreiben. Die Materialien sind in der Absicht entwickelt und erprobt worden, den Erzieher/innen und Lehrer/innen die oft mühsame und zeitaufwändige»sucharbeit«abzunehmen. Je nach individueller Problemlage und speziellen Förderbedürfnissen des einzelnen Kindes können in kurzer Zeit geeignete Bausteine ausgewählt werden, um die Kinder in ihrem Spracherwerb zu unterstützen. Die Kinder werden mit Texten, Sätzen, Wörtern, Silben und Lauten konfrontiert. Sie entwickeln eigenaktiv und kreativ ihr persönliches Sprachgefühl, ihr Sprachverstehen, den Sprachgebrauch, ihre Wohlfühlsprache, die literalen und metasprachlichen Fähigkeiten als Voraussetzungen für den Erwerb der Schriftsprache. Diese Materialien sind als ein Pool von praktischen Anregungen zu betrachten, die je nach individuellem Förderbedarf auf das einzelne Kind zugeschnitten werden müssen. Nicht alle Kinder brauchen alle vorgestellten Materialien. Hören, Sprechen sowie der Sprachgebrauch als zentrale Voraussetzungen für das Lesen und Schreiben können nur durch und über Menschen vermittelt werden; dabei spielen emotionale, soziale und kognitive Aspekte im Verbundsystem eine wichtige Rolle. Sprache und Sprechen insbesondere bei der Förderung ausländischer Kinder erfolgt über das Herz und die Seele des Menschen, nicht über Papiervorlagen, Arbeitsblätter und einseitige Förderkonzepte. 7

2 Gliederung der Materialien Die vorliegenden Materialien gliedern sich grob wie folgt: Einführung in die sprachpädagogische Arbeit, Beobachtung und Einschätzung der Voraussetzungen, Förderleitbilder mit Bausteinen und Kopiervorlagen. Hinweis: Das gesamte Förderpaket wurde in einem Zeitraum von drei Jahren an 183 Kindergärten, Kindertagesstätten und Grundschulen in Rheinland-Pfalz und im Saarland erprobt. Die praktischen Erfahrungen sowie die Auswertungen vieler empirischer Studien zum Thema Spracherwerb bei deutschen und ausländischen Kindern flossen in die Erarbeitung der vorliegenden Materialien ein. Die Bausteine und Kopiervorlagen können sowohl bei Kindern mit Problemen in ihrer Muttersprache (Erstsprache) als auch bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache eingesetzt werden. Dabei müssen die individuellen Voraussetzungen des Kindes insbesondere der spezielle Migrationshintergrund exakt beobachtet und eingeschätzt werden. Auf der Grundlage dieser Beobachtungen können die entsprechenden Bausteine zur Förderung ausgesucht werden. Wichtig ist der Hinweis, dass die Beobachtungen beim Kind, die Einschätzung seiner speziellen Problemlage beim Spracherwerb und die ihm zugedachten pädagogischen Anregungen als untrennbare pädagogische Einheit betrachtet werden. Die vorliegenden Materialien wollen einen Beitrag leisten, um die nicht zu erfüllende Vision nach mehr Geld, mehr Personal und mehr spezieller Förderung zu ersetzen durch die realistische Forderung nach mehr pädagogischer Kompetenz in Sachen»Sprachkompetenz«, bewusster Ausnutzung der vielfältigen täglichen Sprach-Handlungs-Situationen im Kindergarten oder in der Schule und mehr natürlicher Sprachförderung in heterogenen Gruppen hinsichtlich Geschlecht, Alter und kultureller sowie sprachlicher Herkunft. Sie wollen... Sie finden Hinweise auf Seite Sie wollen... Sie finden Hinweise auf Seite... ein Kind beobachten hinsichtlich des Sprachgedächtnisses der auditiven Wahrnehmung dem Sprachverstehen dem Malen/Schreiben der Aussprache einzelner Wörter dem Konstruieren von Sätzen der phonologischen Bewusstheit ein Kind fördern hinsichtlich seiner sozialen Beziehungen innerhalb seiner Gruppe oder Klasse seiner Fähigkeit mit Zeichen und Symbolen umzugehen sowie des Verstehens von Sprache des Einsatzes von Mimik, Gestik, Blickkontakt, Sprachklang und Lautstärke beim Sprechen des Gebrauchs seiner Sprache und des Sprechens der kindlichen Fantasie, der sprachlichen Kreativität sowie des Sprachwitzes der bisherigen Erfahrungen im Umgang mit Lesen, Schreiben bzw. der Teilhabe an der Schrift des Bewusstseins über die eigene Sprache nachzudenken und die sprachliche Form zu betrachten

3 Ich putze mir die Zähne KV 9 1. Hört bitte gut zu (Abspielen der einzelnen Geräusche als Gesamtvorgang)! 2. Welche Geräusche passen zu welchen Bildern? 3. Malt die Bilder bunt! 4. Schneidet die einzelnen Bilder aus! 5. Legt die Bilder in der Reihenfolge, in der ihr die Geräusche hört! 6. Erzählt die Geschichte eurem Nachbarn!

4 Bildvorlage 1: Aussprache einzelner Wörter:»Sag mir, was du auf den Bildern siehst!«die zu beobachtenden Laute sind fett gedruckt Lippen-Laute (1. Artikulationsstelle) Ball Mond Puppe Wagen Apfel Treppe Fisch Blume Rachen-Gaumen-Laute (3. Artikulationsstelle) Knöpfe Rad Bank Buch Schlange Brezel Drachen Straße Hexe Kreuz Trommel

5 Bildvorlage 2a: Konstruieren von Sätzen:»Erzähl mir, was du auf dem Bild siehst!«