Vermarktungsmöglichkeiten für Holz
0. Gliederung 1. Marktteilnehmer 1.1. Sägewerke 1.2. Holzwerkstoffindustrie 1.3. Biomassekraftwerke 1.4. Händler 2. Sortimente und Abrechnungseinheiten 3. Verkaufsverfahren 4. Holzmarktsituation
Allgemein historische Entwicklung des Holzmarktes von der Naturalwirtschaft über landesherrlich festgelegte Holzpreise zum Verkauf nach Höchstgebot In den vergangenen 15 Jahren kam es zu bedeutenden Veränderungen am Holzmarkt Entstehung neuer Märkte und Produkte (OSB, Bioenergetische Verwertung) tiefgreifende industrielle Veränderungen (Großinvestitionen Neue Bundesländer ) Entwicklung neuer Unternehmensstrukturen (Integration von Holzernte, Holztransport und Holzhandel) Umstrukturierungen der Landesforstverwaltungen umfangreiche technische Neuerungen (Werksvermessung, Harvestervermessung, GPS, GIS) Es ergeben sich dadurch viele neue Anforderungen an Wissen und Können im Bereich Rohholzvermarktung!
Sägeindustrie Schwerpunkt ist Nadelholzsägeindustrie in den vergangenen Jahren erfolgten in der deutschen Nadelholzsägeindustrie strukturelle Veränderung hin zu größeren Sägewerken mit einer jährlichen Verarbeitungskapazität von 1-2 Mio. m³ insbesondere im mitteldeutschen Raum wurde durch Neu- bzw. Ausbauten die Einschnittskapazität für Nadelholz wesentlich erhöht ( ca. 9 Mio. Fm = 25 % am bundesdeutschen Gesamteinschnitt) Laubholzsägewerke nutzen die vorhandenen Einschlagkapazitäten nach Einschätzung einer Studie aus dem Jahr 2007 noch nicht voll aus Sortimente Stammholz, Stammholzabschnitte, Stangen, Palette, Schwelle
Sägeindustrie
Sägeindustrie
Sägeindustrie
Sägeindustrie
Holzwerkstoffindustrie durch Zerkleinern von Holz und anschließendes Zusammenfügen der Strukturelemente erzeugte Werkstoffe (Sperrholz, Spanplatte, Faserplatte) in den Nachkriegsjahren große Erfolge der Plattenindustrie da Holzreststoffe aller Art einsetzbar waren in den vergangenen Jahren umfangreiche Investitionsmaßnahmen große Anlagen und großer Holzbedarf zunehmende Konzentration auf wenige große Gruppen indirekte Abhängigkeit von der Sägeholzbereitstellung, da Industrieholzanfall an Stammholz gekoppelt und Restprodukte der Sägeindustrie verarbeitet werden Sortiment Industrieholz
Holzwerkstoffindustrie
Zellstoffindustrie Zerlegung des Holzgewebes in Fasern Aufschluss des Holzes mechanisch durch Holzschliff oder chemisch Verkaufssortiment Industrieholz (FK) Industrieholz (N)
Biomassekraftwerke Erzeugung von elektrischer Energie und/oder thermischer Energie aus Biomasse in Deutschland wird die Erzeugung von Strom aus Biomasse durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert intensive Konkurrenz zur stofflichen Industrie Stadtwerke Leipzig, Biomassekraftwerk Schkölen Sortimente Industrieholz, Hackschnitzel, Energieholz
Holzhandel Holzhandel ist kein unmittelbarer Holzverbraucher, spielt aber als Mittler zwischen Erzeuger und Verbraucher eine wichtige Rolle Sammel-, Sortier- und Verteilerfunktion Grenze zwischen Werkseinkauf, Handel und Forstunternehmern im engeren Sinne ist mittlerweile fließend Holzvermarktung aus dem Privatwald durch die Landesforstverwaltungen Selbstwerbung Forstunternehmen Selbstwerbung rundholzverarbeitende Industrie mit Weiterverkauf nicht benötigter Sortimente (Thosca, WHF) Freie Händler mit fester Anbindung an bestimmte Werke (Bockelmann) Freie Händler (Holzhandel des Landesforstbetriebs Sachsen - Anhalt)
2. Sortimente und Abrechnungseinheiten
2. Sortimente und Abrechnungseinheiten
3. Verkaufsverfahren Freihandverkauf Versteigerung (offene Versteigerung) Submission (verdeckte Versteigerung) Freihandverkauf Holz wird einem oder mehreren Kunden angeboten potentielle Käufer prüfen das Angebot und geben innerhalb einer bestimmten Frist eine Absage oder Zusage ab bzw. machen ein Gegenangebot (Verhandeln) in freier Verhandlung kommt der endgültige Verkaufspreis zustande und der Holzkaufvertrag wird abgeschlossen Stockkauf (Selbstwerbung von aufzubereitenden Sorten, Vertrag vor Einschlag) Nachverkauf (Verkauf nach Einschlag und Rückung, Frei Wald)
4. Holzmarktsituation die Marktsituation für die meisten Sortimente ist gut bis sehr gut aktuelle Nachfrage basiert im wesentlichen auf einem unterdurchschnittlichen Angebot von Nadelrundholz weniger Aufgrund einer hohen Nachfrage auf den Schnittholzmärkten die Rundholzversorgung der Holzindustrie hat sich gegenüber den ersten beiden Quartalen deutlich verbessert mit großen Preissprüngen im Nadelholz wird nicht gerechnet im Laubrundholz wird allgemein von einem höheren Mengenbedarf als in der letzten Saison ausgegangen Tendenz moderate Preissteigerungen sind möglich
3. Verkaufsverfahren Stockkauf (Vorverkauf aufzubereitender Sorten) Verträge werden abgeschlossen, bevor das Holz eingeschlagen und gerückt wird Verkaufsobjekt ist aber eingeschlagenes, gerücktes, vermessenes und sortiertes Rundholz genaue Mengen, Güteklassen und Stärkeklassen sind bei Vertragsschluss nicht bekannt Preis und Vertragsbedingungen werden vor Beginn des Holzeinschlages ausgehandelt (Ausführungszeitraum, Vermessung und Umrechnung, Zahlungsfristen) Rechnung /Gutschrift wird nur über Holz geschrieben, welches eingeschlagen und vermessen wurde Vorteile Liquidität (Umsatzsteuer) geringer Aufwand bei der Holzvermarktung Nachteile Hoher Betreuungsaufwand Sortierungsgewinn / Aufarbeitungsqualität (Unternehmer bevorzugt eigennützig das Sortiment mit höchstem Gewinn) Marktpreisänderungen