Alarm. Sicherheitstechnik für Designer Outlet Sinorix -1230 bei dm-drogerie-markt-gruppe Sinteso-Technologie für Carl Zeiss in Jena



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Transkript:

s Building Technologies Alarm Ausgabe Nr. 23/2007 Juli 2000 Sicherheitstechnik für Designer Outlet Sinorix -1230 bei dm-drogerie-markt-gruppe Sinteso-Technologie für Carl Zeiss in Jena

DIES + DAS INHALT TITEL Brandmelde-, Video- und ELA-Technik in den Designer Outlets Zweibrücken 4 5 NACHGEFRAGT Erfinderpreis für Karlheinz Schreyer 6 7 INTERN Neues Zutrittskontrollsystem SiPass Entro von Siemens 8 TELA -Versicherung 9 Brandmeldesysteme sind unverzichtbar 10 11 Erste nationale PFEIL WEB Roadshow 12 13 NAHDRAN Sinorix -1230-Gaslöschsysteme bei der dm-drogerie markt-gruppe 14 15 Erneuerung der ELA-Anlage und der Bedienung durch den Bahnhofsbedienrechner für die EVAG 16 17 DIES + DAS Siemens Innovation News Sicherer kochen mit Pflanzenöl 18 SIGMASYS im Gipfelhaus Brauneck 19 Klaus Faber AG Fichtenau 20 21 Mehrere Generationen Brandschutztechnik im Kölner KHD-Hochhaus 22 23 SIGMASYS-Brandmeldetechnik im Kloster St. Magdalena in Altötting 24 25 Vernetztes FS20-Brandmeldesystem sichert die Firma Sommer in Kirchheim 26 27 Migration auf neueste Sinteso- Technologie bei Carl Zeiss in Jena 28 29 ZUM SCHLUSS Sicherheitstechnik in Kraftwerken 30 31 IMPRESSUM Herausgeber: Siemens Building Technologies GmbH & Co. ohg Redaktion: Gerlinde Gilly, Marketing/Kommunikation E-Mail: info.de.sbt@siemens.com www.siemens.de/buildingtechnologies Grafik-Design, Litho: typoform Bettina Löffler Redaktionelle Beratung: Prospero GmbH Der Nachdruck ist nach Rücksprache mit der Redaktion unter Quellenangabe und Einsendung eines Belegexemplars gestattet. Alarm Nr. 23/2007 2

DIES EDITORIAL + DAS Gerlinde Gilly Siemens Building Technologies, München Europa wird sich nicht in Quantensprüngen voranbewegen, sondern Schritt für Schritt, sagte einmal der weise Richard von Weizsäcker. Anders ausgedrückt: Der Erfolg liegt in nichts anderem als in dem kontinuierlichen Bemühen, jeden Tag ein bisschen besser zu werden. Niemand weiß das besser als Karlheinz Schreyer. Denn kaum eine Arbeit ist mehr vom beharrlichen Schritt-für-Schritt geprägt als das Tüfteln. Nach dem Motto Das geht nicht also machen wir's gelang es dem Erfinder und seinem Team, entscheidende Innovationen bei der Funkübertragung in der Gefahrenmeldetechnik zu entwickeln. Für seine Leistungen wurde Schreyer mit dem Erfinderpreis 2006 geehrt. Herzlichen Glückwunsch, Karlheinz Schreyer! Weitere Innovationen in diesem Heft: das neue Zutrittskontrollsystem SiPass Entro für den Einsatz in mittelgroßen Gewerbebetrieben, die weltweit erste Installation unserer auf der Security 2006 vorgestellten Brandmelderzentrale FS20 und natürlich wieder viele spannende und gelungene Referenzen und Fachbeiträge rund um die Sicherheitstechnik. Für angenehme Erinnerungen, so heißt es, muss man im Voraus sorgen. Das habe ich getan. Wenn ich am 31. Januar die Alarm-Redaktion an Michael Eichler übergebe und mich in den Ruhestand verabschiede, denke ich zum einen gern an meine Zeit bei Siemens zurück und freue mich zugleich auf das, was kommt. In diesem Sinne ganz herzlichen Dank an Sie, viel Erfolg, Michael Eichler, und jetzt viel Spaß bei der Lektüre! Ihre Gerlinde Gilly 3 Alarm Nr. 23/2007

TITEL Brandmelde-, Videound ELA-Technik in den Designer Outlets Zweibrücken Große Lösung für Deutschlands größtes Outlet Center Wo früher Militärflugzeuge starteten und landeten, gehen heute die Liebhaber edler Marken- Mode auf Schnäppchenjagd: in den Designer Outlets Zweibrücken. Siemens stattete dieses größte deutsche Center seiner Art mit umfangreicher Sicherheitstechnik aus und realisierte bereits die erste Erweiterung. Michael Margardt Siemens Building Technologies, Region Rhein-Main Mit den Designer Outlets Zweibrücken (DOZ) betreibt die in London ansässige Outlet Centres International (OCI) das größte Outlet Center in Deutschland. Der im März 2001 eröffnete Neubau wurde auf dem ehemaligen Natoflughafen realisiert und ist Teil eines großen Projektes zur Umnutzung ehemaliger Militärflächen in Rheinland- Pfalz. Das Center ist direkt über die Autobahn A8 zu erreichen. Allein im Jahr 2005 zählten die DOZ 1,3 Millionen Besucher, was etwa der Einwohnerzahl Münchens entspricht. Sicherheitstechnik in den DOZ Große Besucherströme stellen naturgemäß hohe Ansprüche an die Sicherheitstechnik. Zur Sicherung des Centers mit zunächst 11000 Quadratmetern Verkaufsfläche entschieden sich die Verantwortlichen der DOZ daher von Anfang an für Siemens. Im Bereich der aktiven Sicherheit kommt ein Videosystem mit 33 Kameras zum Einsatz, die die Einkaufsmeile im Blick behalten. Die digitale Bildspeicherung übernimmt ein Bildspeicher SISTORE MX 32 Pro mit einer Aufzeichnungsgeschwindigkeit von 100 Bildern pro Sekunde. Dieses Überwachungs- und Bildaufzeichnungssystem ist für eine Vielzahl von Anwendungen unterschiedlicher Anforderungen einsetzbar und ist damit auch für so große Gebäudekomplexe wie die DOZ ausgelegt. Insgesamt lassen sich bis zu 48 Kameras an einen Bildspeicher anschließen. Ein echter Preisvorteil, denn bei mehr als 16 erforderlichen Kameraeingängen benötigen viele Systeme zwei Aufzeichnungsgeräte. Die passive Sicherheit gewährleistet ein SIGMASYS- Brandmeldesystem mit direkter Aufschaltung zur Feuerwehr Zweibrücken. 149 automatische Rauchmelder sichern das Gebäude flä- Alarm Nr. 23/2007 4

TITEL Fazit Große Besucherströme und enorme Verkaufsflächen bestimmten die Konzeption der Video-, Brandmeldeund ELA-Technik in den Designer Outlets Zweibrücken. Die von Siemens realisierte Lösung ist dabei auch offen für teilweise bereits abgeschlossene Erweiterungen. chendeckend. Zusätzlich wurden alle Shop-Einheiten und die öffentlichen Bereiche mit 164 Druckknopf-Meldern zur manuellen Alarmierung ausgestattet. Parallel zur Alarmierung der Feuerwehr steuert die Zentrale der Brandmeldeanlage eine elektroakustische Anlage (ELA) an. So werden die Besucher im Alarmfall sofort durch automatische Durchsagen über das Geschehen informiert. Denn im Brand- bzw. Evakuierungsfall müssen sie nicht nur zügig, sondern vor allem geordnet das Center verlassen. Nur so lassen sich Paniksituationen ausschließen. Entsprechend sind Aufbau und Funktion solcher Alarmierungsanlagen strengen Normen unterworfen. Im Alltag wird die Beschallungsanlage für Werbeeinspielungen bzw. Hintergrundmusik und Durchsagen genutzt. Nach den guten Erfahrungen im ersten Bauabschnitt beauftragten die DOZ Siemens auch mit der Realisierung der Sicherheitstechnik für den 2006 eröffneten Erweiterungsbau, der die Verkaufsfläche um weitere 4500 auf nun über 15 000 Quadratmeter erhöht. Zu den vorhandenen 55 Shops kamen weitere 25 neue Outlet Stores hinzu. Für Siemens ging es darum, die bisherigen Sicherheitssysteme zu erweitern bzw. alte und neue Anlagen zu vernetzen. Eine dritte Bauphase für noch einmal zwölf Outlet Shops ist bereits geplant. Optimaler Branchenund Markenmix Marken-Artikel direkt vom Hersteller das ist das Erfolgskonzept der Outlet Centers. In den DOZ überwiegen Designer Outlets aus dem Modebereich mit rund 80 Prozent. Das Spektrum reicht dabei von Top-Designer-Marken und jungen Labels bis hin zu Sports- und Activewear. Marken wie adidas, Aigner Outlet, Bogner, Burberry, Burlington, Chevignon, Claire, Cottenfield, Diesel, Dockers, Halhuber, Jaques Heim, Lacoste, Levi s, Mandarina Duck, Mango Outlet, Marc Picard, Martinique, Polo, Ralph Lauren, Tom Tailor, Benetton, Versace, Nike, Vestebene und Zucchi sind hier vertreten. Weitere erfolgreiche Marken werden demnächst hier ihre Stores eröffnen. Die Gastronomie in den Designer Outlests Zweibrücken überrascht mit unterschiedlichen kulinarischen Angeboten, dem Zett Bistro, der Zett Vinothek und dem Zett Café. Internationale Gerichte stehen genauso im Angebot wie die regionale Küche. www.zweibrueckenoutlet.com 5 Alarm Nr. 23/2007

NACHGEFRAGT Erfinderpreis für Karlheinz Schreyer Innovationen made by Siemens Fast 50 000 Mitarbeiter beschäftigt Siemens in Forschung und Entwicklung. Im vergangenen Jahr sind die Erfindungsmeldungen des Hauses um 17 und die Patentanmeldungen um acht Prozent angestiegen. In Deutschland belegt Siemens in der Patentstatistik den ersten Platz, beim Europäischen Patentamt den zweiten und in den USA ist Siemens in den Top 10 ein Beleg für die globale Innovationskraft des Unternehmens. An seine zwölf erfolgreichsten Forscher vergibt Siemens die Auszeichnung Erfinder des Jahres 2006. Für Siemens Building Technologies wurde geehrt: Senior Hardware Developer Karlheinz Schreyer. Seit 1972 arbeitet er bei Siemens. Alarm sprach mit dem Preisträger. Alarm: Zunächst einmal ganz herzlichen Glückwunsch zum Siemens Erfinder-Preis 2006. Wie wird man denn Erfinder? Waren das Kleine- Jungen-Träume à la Daniel Düsentrieb? Schreyer: Kreativität ist natürlich Veranlagung. Förderlich war aber sicher, dass mein erster Vorgesetzter im Hause Siemens neue Gedanken förderte, soweit es in seiner Macht stand. Er hat übrigens, wie kein anderer, durch seine Erfindungen die Brandmeldewelt maßgeblich und nachhaltig gestaltet. Das hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen und war immer ein Ansporn für mich. Alarm: Welche Bedeutung hat diese Auszeichnung für Sie als erfahrenen Brandschutz-Projektleiter? Ist sie die Krönung Ihrer vielen Erfindungen? Kommt sie im richtigen Moment? Schreyer: Wenn man wie ich als Projektleiter bis über beide Ohren in der täglichen aufreibenden Projektarbeit steckt, dann trifft einen eine solche Auszeichnung wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Man braucht durchaus eine gewisse Zeit, um die Tragweite dieser Auszeichnung richtig zu begreifen. Sie ehrt nicht nur den Preisträger und sein Team, sondern stellt auch die gesamte Gefahrenmeldetechnik des Hauses als ein hoch innovatives und am technologischen Wandel intensiv teilhabendes Unternehmenssegment heraus. Krönung bedeutet meist den Höhepunkt und in gewissem Maße das Ende eines Weges. Ein Innovationspreis kann deshalb nach meinem Dafürhalten keine solche Krönung, sondern immer nur der Ansporn zu weiteren gedanklichen Höchstleistungen sein. Zu schnell wandelt sich die Technologie, und der Wettbewerb auf dem Markt gewährt niemandem und zu keiner Zeit auch nur eine kleine Verschnaufpause. Nach einer Phase tief greifender Restrukturierungen bei Siemens Building Technologies sig- Alarm Nr. 23/2007 6

NACHGEFRAGT nalisiert die Auszeichnung allen Kunden und Mitarbeitern, dass die eigentliche Konstanz unseres Geschäftes in der beständigen Innovation liegt. Alarm: Wie sind Sie zu Siemens gekommen? Schreyer: Die Zugangsvoraussetzung für ein Studium am Polytechnikum war damals ein zweijähriges Praktikum. Das absolvierte ich bereits bei Siemens. Nach dem Studium entwickelte ich bei Rohde & Schwarz Kurzwellenempfänger. Danach stellte ich meine Kenntnisse durch ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens auf eine breitere Basis. Nach dem Abschluss begann ich bei Siemens, weil ich den Eindruck hatte, in der angebotenen Tätigkeit mein breites Basiswissen am besten einsetzen zu können. Alarm: Wireless ist eines der großen Stichworte in der Sicherheitstechnologie. Lassen Sie uns deshalb von Ihrer Erfindung für Wireless Technology sprechen: Können Sie uns in möglichst einfachen Worten die prämierte Erfindung erklären? Schreyer: Ich erhalte die Auszeichnung nicht für eine spezielle einzelne Erfindung, sondern für mehrere Erfindungen, die sich mit dem Thema Funkübertragung in der Gefahrenmeldetechnik beschäftigen. Unter Gefahrenmeldetechnik versteht man die Brand- und die Einbruchmeldetechnik. Bei meinen Arbeiten ging es darum, für die Funktechnik Lösungen zu finden, die zwei fast diametral gegensätzliche Problemstellungen zusammenführen. Die eine ist die ständige und unverzügliche Einsatzbereitschaft und die andere die extrem geringe Energieaufnahme aus der Batterie. Ein Funkbrandmelder aus unserem System SIGMASYS/ TeleRex kann sich heute sechs Jahre lang aus einem Batteriesatz versorgen. Das beinhaltet sowohl den eigentlichen Detektor zur Raucherkennung als auch die nachgeschaltete, normengerechte Funkübertragung. Das Besondere an normengerechten Funkübertragungen ist dabei, dass die Übertragungswege im Turnus von wenigen Sekunden überwacht werden müssen, damit der Alarm im Fall des Falles sofort übertragen werden kann. Besonders anspruchsvoll wird das Problem, weil auf den für unsere Anlagen reservierten Funkkanälen nur während einem Tausendstel der Zeit von einer Station gesendet werden darf. Das Zauberwort zur Lösung heißt Synchronität aller Funkteilnehmer. Dazu haben wir bereits seit sieben Jahren ein Patent im Einsatz und sind immer noch die Einzigen, die die Alarmkanäle nutzen. Im Zusammenhang mit der Preisverleihung wird die Anmeldung der großen synchronen Funkzellen zitiert. Bei der genannten Anmeldung geht es um den Aufbau eines kabellosen Netzwerkes von mehr als 100 Funkbrandmeldern, die synchrone Mechanismen nutzen, um den Batterieverbrauch nicht steigen zu lassen. Jeder Melder wird so zu einem Knotenpunkt in einem reinen, gebäudeübergreifenden Funknetzwerk für Brandmelder. Alarm: Welche Funktion besitzen denn die sogenannten großen synchronen Funkzellen in funkbetriebenen Systemen? Schreyer: Brandmeldeanlagen schützen Leben und bewahren Sachwerte vor Zerstörung durch Feuer. Diesen Dienst verrichten sie mit hoher Zuverlässigkeit. Grundlage dazu ist traditionell ein eigener Übertragungsweg, also ein nur von der jeweiligen Anlage genutztes Kabel. Bei der Wireless-Technologie, also bei Funk, ist das anders. Abgesehen von wenigen Alarmkanälen muss bei der Informationsübertragung auf Frequenzen zurückgegriffen werden, die auch andere Techniken nutzen. Andererseits darf sich bei Funkbrandmeldern, die ja nicht mit Kabeln an einer Energieversorgung hängen, natürlich der Wartungsaufwand, etwa durch Batterietausch, nicht erhöhen. Zudem sind die Alarmkanäle vom Gesetzgeber mit einem strengen Duty Cycle von 0,1 Prozent belegt. Jeder Melder darf, um zu senden, nur während einem Tausendstel der Zeit auf den Kanal zugreifen. Der Vorteil dieser Beschränkung: Im Falle eines Alarms findet jeder Melder einen freien Kanal vor und kann somit ohne Verzug alarmieren. Selbstverständlich müssen funkgestützte Brandmelder alle anderen Forderungen der EN 54 einhalten. Dazu gehört auch das sichere Erkennen einer Störung auf dem Übertragungsweg, der sogenannten Funkstrecke, in weniger als 100 Sekunden. Wie schwer es ist, all diese Anforderungen gleichzeitig zu erfüllen, mag verdeutlichen, dass ein Handy oder ein schnurloses Telefon gerade mal eine Woche im Stand-by-Betrieb arbeiten kann. Unsere Brandmelder aus der Serie SIGMASPACE / TeleRex kommen aber sechs Jahre mit einem Batteriesatz aus. Zudem sind wir, wie bereits erwähnt, bis heute immer noch die Einzigen, die die Alarmkanäle mit ihren strengen Duty-Cycle- Anforderungen nutzen können und das sechs Jahre nach der Markteinführung. Darüber hinaus zeigen die Kanäle ein exzellentes Hochlastverhalten. Das Geheimnis dieser starken Vorteile ist ein besonderer synchroner Betrieb der Funkzellen, den wir uns über verschiedene Patente haben schützen lassen. Ich möchte das am Beispiel von SIGMASPACE / TeleRex erklären. Für jeden Teilnehmer ist ein kleiner, sehr kurzer Zeitschlitz reserviert, in dem er den Kanal belegen kann, ohne dass ein anderer Teilnehmer dazwischenfunkt. Daneben gibt es noch einen allgemeinen Teil, für den prinzipiell jeder andere Teilnehmer ein temporäres Nutzungsrecht beim Master beantragen kann. Dieser Master entscheidet für seine Zelle, wer das Recht des Zugriffs erhält. Die Kommunikation muss nun so geschickt ablaufen, dass der Strom der Batterien für über 50 000 Betriebsstunden, einschließlich des Melderteils mit seinen aufwendigen Algorithmen, reicht. Alarm: Was ist der Mehrwert / Fortschritt dieser Technologie? Was ist das Besondere an der aktuellen Erfindung? Schreyer: Die Funktechnologie, in Brandmeldeanlagen lange Zeit verpönt, hat mit unseren Produkten eine Zuverlässigkeit erreicht, die in manchen Situationen sogar über die der herkömmlichen, drahtgebundenen Systeme hinausgeht. Aufgrund der langen Batterielebensdauer der Mitbewerb erreicht übrigens gerade einmal ein Drittel unseres Wertes schonen wir die Umwelt und den Geldbeutel des Anwenders. Mit der zukünftigen Vergrößerung der Funkzellen wird auch die heute noch etwas aufwendige Projektierung entfallen. Das wird die Kosten weiter senken und trägt zu einer weiteren Ausweitung des Brandschutzes bei. In der Folge steigt das Sicherheitsniveau in der Gesellschaft. Alarm: Was sind Ihre aktuellen Projekte? Gibt es Ideen zur Weiterentwicklung? Schreyer: In Zukunft werde ich mich wieder verstärkt der drahtgeführten Übertragung widmen. Alarm: Ihr Lebens- oder Arbeitsmotto? Schreyer: Das geht nicht also machen wir s. Alarm: Herr Schreyer, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg. 7 Alarm Nr. 23/2007

DIES INTERN + DAS Neues Zutrittskontrollsystem SiPass Entro von Siemens SiPass Entro ist ein umfassendes, PC-basiertes Zutrittskontrollsystem für den Einsatz in mittelgroßen Gewerbe- oder Industriebetrieben. SiPass Entro regelt zuverlässig den zeitlichen und räumlichen Zutritt für jede Betriebsumgebung, ohne den Bewegungsraum der Personen mit Zutrittsberechtigung einzuschränken. Das neue Zutrittskontrollsystem SiPass Entro eignet sich für kleine und mittelgroße Unternehmen aus allen Wirtschaftssektoren, die den Zugang zur Betriebsinfrastruktur sicher und effizient gestalten möchten. Das System erkennt unmissverständlich, wer wann wo Zutritt hat. Je nach Mitarbeiterprofil können die Zutritte zeitlich und räumlich individuell parametriert und Ausschlüsse oder Änderungen effizient ausgeführt werden. SiPass Entro bietet eine Reihe von Lesegeräten und Identifikationsmitteln, die auf üblichen Technologiestandards basieren, und sich an die unterschiedlichsten Nutzerbedürfnisse sowie Umgebungsbedingungen anpassen lassen. SiPass Entro kann einfach parametriert werden, und das Erstellen oder Ändern der Zutrittsberechtigungen und Ausweiskarten erfolgt mit minimalem Schulungsaufwand über die PC-basierte Software (Windows). Die Systemkontroller speichern die Systemeinstellungen und Nutzerberechtigungen lokal und sind alle mit einem integrierten Display ausgestattet, das Systeminformationen übersichtlich anzeigt. Bei Doppelnutzung kann der Zutritt in definierten Sektoren automatisch gesperrt werden (Anti-Passback). SiPass Entro ermöglicht eine Reihe von nützlichen Zusatzfunktionen. Zum Beispiel lassen sich über das System Räumlichkeiten reservieren, Fahrstühle für berechtigte Bereiche entsprechend ansteuern oder intelligente Alarmfunktionen mit einem externen Einbruchmeldesystem realisieren. Zudem können über das System die Anzahl der anwesenden Personen abgefragt oder auch Fahrzeuge an der Parkplatzeinfahrt automatisch erfasst werden. SiPass Entro ist mit TCP/IP- Schnittstellen ausgestattet, über die zusammen mit dem BAPSI Interface Drittsysteme angeschlossen werden können, beispielsweise für die Anbindung von zusätzlicher Software für Zeiterfassung oder Zahlungsverkehr. Produktmerkmale SiPass Entro Zutrittskontrolle für bis zu 512 Türen und 40000 Karten/Personen PC-basierte Software (Windows) erleichtert effizientes Erstellen und Bearbeiten von bis zu 480 Zutrittsprofilen Automatische Fahrzeugidentifizierung (Automatic Vehicle Identification), Fahrstuhlsteuerung, Anwesenheitsanzeige (Rollcall), Anti-Passback-Sperre bei Doppelnutzung, Bereichsschärfung für Einbruchmeldeanlagen Einfache Integration von Drittsystemen über TCP/IP- Schnittstelle mit BAPSI Alarm Nr. 23/2007 8

INTERN TELA -Versicherung Sorglos-Paket für den Kunden Siemens Building Technologies bietet zusammen mit der Allianz eine spezielle Versicherung für Schäden an Brandmeldeanlagen und anderen elektronischen Systemen. Angelika Staimer Siemens Building Technologies, München Wie eine empirische Untersuchung zur Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit von Sicherheitsanlagen gezeigt hat (wir berichten darüber ausführlich in der kommenden Alarm-Ausgabe), ist Blitzschlag einer der häufigsten Gründe für den Ausfall von Brandmeldeanlagen: Bei kleineren Anlagen geht mehr als die Hälfte der Störfälle darauf zurück. Diese und andere Schäden sind nicht nur lästig abzuwickeln, sie belasten auch das Budget. Siemens-Kunden können sich jedoch gegen solche unvorhersehbaren Schadensereignisse mit einem speziellen Angebot absichern: der TELA -Versicherung. Diese heute von der Allianz angebotene Versicherung ist ein Unikat am Markt. Zum einen ist sie konkret auf den Versicherungsschutz für Elektronik aller Art wie Telefon, PC, Netzwerk, Brandmeldeanlagen, Intrusionsmeldeanlagen bis hin zum Kernspintomografen zugeschnitten. Zum anderen ist sie das Produkt einer engen Zusammenarbeit zwischen dem Versicherer und dem Hersteller der jeweiligen Komponenten. Für Siemens-Kunden, die diese Versicherung in Anspruch nehmen, bedeutet das: Sie melden einen eventuellen Schaden direkt an Siemens Building Technologies und müssen sich von da an um nichts mehr kümmern. Die Siemens-Servicetechniker beheben sämtliche Schäden an betroffenen Anlagen und Produkten, damit diese wieder uneingeschränkt funktionstüchtig sind. Auch die lästige Pflicht, Schadensanzeigen auszufüllen, bleibt dem Kunden erspart. Dies erledigt der Siemens-Techniker für ihn. Selbstbehalte sieht der Versicherungsvertrag dabei gar nicht erst vor. Zudem ist der Versicherungsschutz nahezu lückenlos. Bis auf wenige Ausschlusskriterien wie Vorsatz, Abnutzung, höhere Gewalt et cetera sind alle Schäden gedeckt. Nachgefragt bei Peter Braun, Leiter Vertrieb Elektronikversicherungen / Hersteller bei der Allianz, Unterföhring 1. Wie profitiert der Kunde von dem Versicherungsmodell? Der Kunde hat ausschließlich mit dem Vertriebsbeauftragten von Siemens zu tun, er muss sich also nicht mit neuen Leuten oder mit einem neuen Unternehmen beschäftigen. Der Siemens-Mitarbeiter schließt die Versicherung in Vollmacht der BVB/Allianz ab. Siemens führt die Versicherungsverträge und übernimmt das Prämieninkasso zusammen mit den Mietbzw. Wartungsgebühren. 2. Was passiert im Schadensfall? Der Kunde meldet Siemens eine eventuelle Störung der Anlage. Der Servicetechniker übernimmt als Gutachter die Beurteilung der Störung. Er entscheidet, ob ein Versicherungsfall vorliegt. 3. Was muss der Kunde im Schadensfall tun? Er muss lediglich schadenmindernde Maßnahmen ergreifen. Er ist also frei von jeglichem Papierkrieg, da alles Weitere, den Schaden betreffend, direkt zwischen Siemens und BVB/Allianz geregelt wird. 9 Alarm Nr. 23/2007

INTERN Brandmeldesysteme sind unverzichtbar Alles aus einer Hand Beim Gefahrenmanagement für Gebäude lautet das oberste Ziel: Schutz von Leib und Leben. Und dann: Schutz von Sach-, Vermögensund Immobilienwerten. Diese Forderungen erfüllen normenkonforme Brandmeldesysteme wie die von Siemens. Ausgeklügelte Algorithmen in den Sensoren bieten zuverlässigen, täuschungssicheren Brandschutz, die Logistikkomponenten der Zentralen erlauben die homogene Anpassung an jede Nutzungskonfiguration. Angelika Staimer Siemens Building Technologies, München Sinnvolles Gefahrenmanagement für Gebäude steht im Zentrum des Personen- und Sachschutzes. Brände verhindern sollte die oberste Devise in Sachen Gebäudesicherheit sein. Dies geschieht mit den bekannten organisatorischen und baulichen Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes. Darüber hinaus gilt aber, wenn ein Brand ausbricht, ihn so früh wie möglich sicher zu erkennen und umgehend Maßnahmen einzuleiten, die die Entwicklung und Ausbreitung verhindern. Brände bekämpfen als die dritte Phase im Brandschutz ist meist Aufgabe der zuständigen Feuerwehr, die durch automatische Löschanlagen frühzeitig und zielgerichtet unterstützt werden kann. Das Vorhandensein einer Brandmeldeanlage reduziert im Brandfall den zu erwartenden Schaden in hohem Maß. Je frühzeitiger gemeldet wird, desto mehr Zeit bleibt für die organisatorischen Abläufe danach : die gezielte Alarmierung der Gebäudenutzer, die Verhinderung der Rauchausbreitung insbesondere in die Fluchtwege oder Einsatzwege der Rettungskräfte, die Rettung verletzter Menschen, das Eindringen der Rettungskräfte in das Gebäude und den Löscheinsatz selbst. Dabei ist anzumerken: Der durch einen Brand entstehende Schaden an einem Gebäude steht in engem Phase 0 Brandphasen vor einem Brand Schwelbrand Entstehungsbrand Vollbrand Abklingen Schutzziele Brandvermeidung Rettung von Menschen Rettung von Menschen und Tieren Schadensbegrenzung, Löscharbeiten Begrenzung der Folgeschäden Brandschutzmaßnahmen betriebliche und organisatorische Vermeidung von Zündquellen, Rauchverbot, Schweißerlaubnis, regelmäßige Prüfungen des Brandschutzes Brandschutzordnung, Entflammbarkeit von Stoffen und Waren Reduzierung und Kapselung von Brandlasten, Funktionssicherheit technischer Einrichtungen Höhe der Brandbelastung, Löschwasserrückhaltung Entsorgung und Löschwasserrückhaltung bauliche Abschottungen Äußerer Blitzschutz, Verwendung nicht brennbarer Baustoffe Fluchtwege, Rauchabzüge, Kapselung von Brandlasten, Brandschutzklappe, Rauchschutzklappe Fluchtwege, Rauchabschnitte, Rettungswege, Rauchabzüge, Kapselung von Brandlasten Brandabschnitte, Schutzräume, Wärmeabzüge, natürliche Rauchabzüge Resttragfähigkeit, Kaltentrauchung der Brandabschnitte anlagentechnische Überspannungsschutz, sichere elektr. Anlage, Sauerstoffreduktion Brandmeldeanlage, Notrufeinrichtungen, elektr. Alarmierungsanlagen, Rettungswege Brandmeldeanlage, Notrufeinrichtungen, elektr. Alarmierungsanlagen, maschinelle Rauchabzugsanlagen keine keine abwehrende Sicherheitswachen Feuerlöscher, Wandhydranten Löschwasserversorgung, automatische Feuerlöschanlagen Organisation der Feuerwehr, Löschwasserversorgung Nachlöscharbeiten Tabelle 1: Brandphasen und Zuordnung der Wirkung; Quelle VDI Alarm Nr. 23/2007 10

INTERN Zusammenhang mit der Rauchmenge, die sich durch das Brandereignis entwickelt. Rauch besteht in erster Linie aus CO, CO 2, Rußpartikeln, Säuren und einer Vielzahl von gasförmigen oder auch flüssigen chemischen Verbindungen, die an den Wänden eines Gebäudes kondensieren und dabei mit den Wandmaterialien reagieren. Das bedeutet in den meisten Fällen, dass nach dem Brand die Wände abgeschlagen und neu verputzt werden müssen, um die Räume wieder nutzbar zu machen. Tabelle 1 zeigt die einzelnen Phasen des Brandschutzes und die wesentlichen Maßnahmen zur Erreichung der definierten Schutzziele auf. Wirkung von Brandmeldeanlagen Brandmeldeanlagen wirken zu einem sehr frühen Zeitpunkt innerhalb der Brandentstehungsphase. Der Ansprechzeitraum hängt von den räumlichen und physikalischen Gegebenheiten, der Raumgeometrie, der Thermik, der Lüftungsverhältnisse und natürlich der Ansprechempfindlichkeit der verwendeten Brandmelder ab. Der wesentliche Vorteil einer Brandmeldeanlage liegt im Zeitgewinn. Die DIN 18 232 setzt als Zeitgewinn mindestens zehn Minuten an. Die DIN 18 230 setzt den Zeitgewinn mit der Anwesenheit einer hauptamtlichen Werkfeuerwehr in Staffelstärke gleich. Keine signifikanten Mittel- und Großbrände in Verbindung mit Brandmeldeanlagen Anhand einer Untersuchung zur Erhebung von Brand- und Falschalarmen von Brandmeldeanlagen des ZVEI von über 1370 Bränden im Krankenhaus- und Industriebereich konnten unter anderem auch die Brandgrößen analysiert werden. Dabei wurde festgestellt, dass sich etwa in Krankenhäusern, die über eine automatische Brandmeldeanlage verfügten, keiner der Brände zu Mittel- oder gar Großbränden ausbreiten konnte. Die statistisch erfassten Todesfälle, die auf einen Brand zurückzuführen waren, waren immer in Kliniken ohne Brandmeldeanlage zu beklagen. Im Bereich der Industrie entstanden in Firmenanlagen, die über eine Brandmelderzentrale verfügten, in 1,4 Prozent der Brandfälle Mittelbrände. Sofern noch überprüfbar, waren in diesen Fällen die Brandmeldeanlagen nicht korrekt gewartet bzw. die Melder falsch ausgewählt worden. In einem einzigen Fall kam es im letzten Jahr trotz einer Brandmeldeanlage innerhalb einer Verkaufsstätte zu einem Großbrand. Hier wird jedoch von Brandstiftung mit Brandbeschleunigern ausgegangen. Kosten von Bränden in Krankenhäusern mit und ohne BMA Im Bereich der Krankenhäuser konnten in Verbindung mit Angaben der Versicherungen und Krankenhausbetreiber Schadenshöhen ermittelt werden. Der Vergleich macht deutlich, dass bei einer Alarmierung durch eine automatische Brandmeldeanlage nicht nur Menschenleben gerettet werden können, sondern auch Sachwerte. Richtige Berücksichtigung im Brandschutzkonzept Wenn ein Brand ausgebrochen ist, greifen zum Schutz anwesender Personen und zum Schutz von Sach- und Vermögenswerten viele Komponenten ineinander. Ein schlüssiges Konzept individuell für jedes Gebäude ist also unabdingbar. Dazu gehört, dass im Brandfall über die Zentrale der Brandmeldeanlage weitere Funktionen automatisch angesteuert werden. Für den Personenschutz sind dabei besonders entscheidend: Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, die Alarmierung sowohl optisch als auch akustisch durch Sprachdurchsagen aus Textkonserven, Live-Durchsagen mit individuellen, aktuellen Anweisungen sowie eine op- Brandgröße Fazit Brandmeldeanlagen sind unverzichtbar, wenn es um wirkungsvolles Gefahrenmanagement bei Gebäuden geht. Sie schützen Menschen und Sachwerte. Sie alarmieren schnell und zuverlässig, entscheidend beim Brandschutz. Denn wesentliche Größe bei der Brandschadenbekämpfung ist die Zeit. Um keine der wertvollen und oft genug lebensentscheidenden Sekunden zu verlieren, müssen die verschiedenen Komponenten der Brandmeldesysteme richtig ineinandergreifen und in den Brandschutzkonzepten spezifiziert werden. Die Technik ist vorhanden, Telefon/ Handfeuermelder %-Anteil Alarmierung über Automatische Brandmeldeanlage %-Anteil Großbrand 3,4% Mittelbrand 3,4% Kleinbrand-B 6,1% 2,2% Kleinbrand-A 39,7% 19,0% Rauchentwicklung 12,3% 12,8% Tabelle 2: Brände und Alarmierung in Krankenhäusern Industrie Krankenhaus Kleinbrand 98,6% 100% Mittelbrand 98,6% 100% Großbrand Tabelle 3: Brandgrößen in Verbindung mit automatischen Brandmeldeanlagen (Summe: 1370 Brände) Alarmierung der Feuerwehr durch Automatische Brandmeldeanlage Schadenshöhe in Euro 17 800,00 Telefon 852 750,00 Tabelle 4: Vergleich der durchschnittlichen Kosten durch Brände nach Art der Alarmierung tische und akustische Fluchtwegsteuerung. Interdisziplinär muss die aktive Ansteuerung von Lichtzeichen, von Alarmierungsgeräten und von Brandschutztüren ebenso gewährleistet sein wie die Aufzugsteuerung und die Steuerung von Feststellanlagen. sie muss allerdings in den Brandschutzkonzepten auch entsprechend definiert werden, um ihre Wirkung entfalten zu können. Wird nur eine Brandmeldeanlage nach DIN 0833-2 oder 14 675 gefordert, kann gegebenenfalls auch nur eine Brandmeldeanlage mit Handfeuermeldern und Alarmierung der anonymen Öffentlichkeit gebaut werden. Da dies oft nicht im Sinne der Ersteller von Brandschutzkonzepten ist, sollte jedem die Bedeutung komplexer Brandmeldesysteme im Rahmen von Brandschutzkonzepten bewusst sein. 11 Alarm Nr. 23/2007

INTERN Erste nationale PFEIL WEB Roadshow Neueste Leitstellentechnik mal anders Experten-Informationen aus erster Hand und exklusive Blicke hinter die Kulissen prominenter Leitstellen mit diesem Angebot machte die erste nationale PFEIL WEB Roadshow von Siemens Building Technologies in drei deutschen Städten Station. Charlotte Rösler Siemens Building Technologies, Köln Seit seiner Markteinführung im Jahr 2004 hat sich das webbasierte Einsatzleitsystem PFEIL WEB von Siemens vielfach in der Praxis bewährt. Und auch technisch wurde das System konsequent weiterentwickelt. Grund genug für Siemens, im Sommer 2006 unter dem Motto Welcome @PFEIL zur ersten nationalen PFEIL WEB Roadshow einzuladen. Mehrere Hundert Entscheider aus Rettungsdienst, Feuerwehren, Werkschutz, Industrie, Flughäfen, Polizei und Liegenschaftsverwaltungen folgten der Einladung nach Köln, Hamburg oder Fürth. Die Initiatoren der Roadshow: Charlotte Rösler und Martin Neumann, Siemens Building Technologies. Exklusive Blicke hinter die Kulissen Neben Referaten von Siemensund externen Experten standen exklusive Führungen durch eine mit PFEIL WEB ausgestattete Leitstelle auf dem Programm. In Köln führte Hans Jochen Blätte, Präsident der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb e. V.), als Moderator durch den Tag und öffnete in der neuen Einsatzzentrale der Berufsfeuerwehr noch vor der offiziellen Inbetriebnahme die Alarm Nr. 23/2007 12

INTERN Auch die von Horst Schwemmer und Roland Förthner, die den Leitstellenvertrieb bei Siemens Automation and Drives verantworten, vorgestellten Leitstellenlösungen zeichnen sich durch das ungehinderte Zusammenspiel von Informations- und Kommunikationstechnik ohne Medienbrüche und Schnittstellenvielfalt aus. Die Referenten legten den Schwerpunkt ihrer Ausführungen auf das IP-basierende Kommunikationssystem VAS (Vermittlungs-, Ermittlungsund Abfrage-System) von Siemens. Diese Software- Applikation für Einsatzleitzentralen integriert sämtliche Kommunikationsmedien einer Leitstelle in einer einheitlichen Applikationsoberfläche. Türen für die Tagungsteilnehmer (Bericht folgt). In Fürth begrüßte Helmut Pawlischek, der Leiter des Siemens Airport Centers, das Plenum in dieser außergewöhnlichen Einrichtung. Seit 2005 lassen sich dort sämtliche technischen Prozesse an einem Flughafen simulieren und erproben. Dazu zählt auch eine integrierte Leitstelle auf dem neuesten Stand der Technik. Auch hier spielt PFEIL WEB eine tragende Rolle bei der effizienten Steuerung und Bearbeitung von Sicherheitsaufgaben bis hin zu Großschadenslagen. Fachinformationen aus erster Hand Für die theoretische Einbettung sorgten jeweils fünf Fachreferate, die ganz verschiedene Aspekte moderner Leitstellentechnik beleuchteten: Zunächst stellte Martin Neumann, Vertriebsleiter Einsatzleitsysteme bei Siemens Building Technologies, das grundsätzlich Neue an einem webbasierten Leitsystem wie PFEIL WEB vor: So werden durch die dezentrale Struktur des Systems erstmals auch zentrale Funktionen für die Einsatzkräfte vor Ort verfügbar. Denn durch die Web-Architektur können auch mobile und räumlich entfernte Arbeitsplätze eins zu eins auf das System der Leitstelle zugreifen. So verfügt beispielsweise die Besatzung eines Einsatzleitwagens über sämtliche Informationen, die der Zentrale vorliegen, und kann sogar direkt im System Maßnahmen auslösen. Die Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen kann zeitnah und noch am Einsatzort erfolgen. Die so erfassten Daten laufen dann zentral im System zusammen. Ein weiterer Vorteil von webbasierten Einsatzleitsystemen liegt schließlich in flexiblen Redundanzkonzepten. Was das im Detail bedeutet, zeigte Dr. Frank Herzog vom Ingenieurbüro Dohmen, Herzog und Partner. Er stellte die Möglichkeit der Virtualisierung in den Mittelpunkt seines Referates, also die Möglichkeit, Rechnerstrukturen auf der Ebene der Betriebssoftware oder auch der Hardware auf einem anderen Rechner virtuell gespiegelt abzubilden. Die Vernetzung über Webtechnologien bringt es dabei mit sich, dass die beiden gespiegelten Server sehr weit voneinander entfernt sein können. Damit eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten für die Vernetzung von Leitstellen und damit auch für flexible Redundanzkonzepte: So kann zum Beispiel der Rechner der Leitstelle A als Rückfallebene für eine über Web verbundene Leitstelle B dienen und umgekehrt. Ein weiterer technologischer Trend in der Entwicklung der Leitstellentechnik ist unbestritten die Integration des digitalen Bündelfunks. Mit einem TETRAPOL-basierten System verfügt Siemens hier über eine eigene anspruchsvolle Lösung zur Übertragung von Sprachund Bilddaten, die z.b. auch in Krisengebieten zum Einsatz kommt. Die zentrale Entwicklungsabteilung für diesen Produktbereich ist bei Siemens in Wien angesiedelt. Von dort kam Edgar Wassner, um das System vorzustellen. Zentraler Bestandteil ist ein sogenannter Computer Aided Dispatcher (CAD) mit einer grafischen Benutzeroberfläche. Über den CAD lassen sich sämtliche Kommunikationsteilnehmer über Einzel- und Gruppenrufe zentral disponieren. Eine leicht bedienbare, grafisch unterstützte und mehrsprachige Benutzerführung erschließt übersichtlich alle TETRA-Funktionalitäten wie Prioritäten und Monitoring sowie das integrierte GPS-basierende Geoinformationssystem. Arbeit menschengerechter gestalten! forderte schließlich Jürgen Dobschies in seiner Präsentation. Mit seinem Unternehmen Easypac hat er sich auf maßgefertigte Möbel und Einrichtungen für Sonderanwendungen spezialisiert. Dazu zählt auch die konsequent ergonomische Gestaltung von Leitstellentischen. In Leitstellen hat sich dabei nach der Beobachtung von Easypac besonders die Cockpitform bewährt, die einen gleichmäßigen Abstand zu allen Bildschirmen gewährleistet. Und gerade für den Schichtdienst empfehlen sich sogenannte Steh-Sitz-Arbeitsplätze mit höhenverstellbarer Tischplatte, wie sie inzwischen auch in den Arbeitsschutz-Normen verankert sind. Fazit Neueste Leitstellentechnik einmal anders: Geballte Information und spannende Einblicke konnten die Besucher der ersten nationalen PFEIL WEB Roadshow mit nach Hause nehmen. Dabei wurde deutlich, dass der Einzug von Webtechnologien die Arbeit in den Einsatzzentralen von Behörden und Unternehmen ganz wesentlich bestimmen wird. 13 Alarm Nr. 23/2007

NAHDRAN Sinorix -1230-Gaslöschsysteme bei der dm-drogerie markt-gruppe Eine der größten Anlagen in Deutschland Heribert Fabry Siemens Building Technologies, Region Südwest Die Daten von über 1600 Märkten der dm-drogerie markt-gruppe laufen in der Firmenzentrale in Karlsruhe zusammen. Im Juni 2006 wurde dort das Backup- Rechenzentrum komplett modernisiert und die bisherige CO 2 -Löschanlage durch eine Sinorix -1230-Anlage von Siemens ersetzt. Sichere Rechnersysteme benötigen auch sichere Betriebsumgebungen. Das vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v. (GDV) im Einvernehmen mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie e.v. (BDI) und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) herausgegebene Merkblatt VdS 2007 stellt in diesem Zusammenhang fest, dass ein adäquates Maß an Sicherheit nur durch ein ganzheitliches Konzept erreicht werden kann. Besonderer Wert wird auf die sinnvolle Verknüpfung von Schutzmaßnahmen gelegt. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei der Brandschutz. Zu einem umfassenden Brandschutzkonzept für Rechenzentren zählen heute auch automatische Gaslöschanlagen. Potenzielle Gefährdungen von Personen oder der Umwelt durch Löschmittel wie CO 2 oder Halon sind mit den modernen Löschmitteln der dritten Generation ausgeschlossen. Die sinnvolle Verknüpfung von Schutzmaßnahmen spart Kosten und minimiert die Gefährdungen. Für den Brandschutz ist das einwandfreie Zusammenspiel von Branddetektion und zielgerichteter Löschung ein zentraler Aspekt. Eine allgemeine Fehleranalyse des VdS lokalisiert Anlagenversagen am häufigsten bei der Schnittstelle, wo das Brandmeldesystem die mechanische Löschanlage elektronisch ansteuert. Gerade beim Schutz vor Betriebsausfall gilt die Zeitspanne zwischen beginnen- Alarm Nr. 23/2007 14

NAHDRAN der Brandentstehung und sicherer Detektion mit Aktivieren der Löschung als der kritische Faktor zur Wirksamkeit des Schutzkonzepts. Lösungen aus einer Hand bieten hier klare Vorteile. Das Backup-Rechenzentrum der dm-drogerie markt-gruppe Entsprechend überzeugte Siemens auch die Auftraggeber der dm-drogerie markt- Gruppe mit einer umfassenden Sicherheitslösung. Mit über 1600 dm-drogerie märkten in neun europäischen Ländern und über 23 000 Mitarbeitern zählt das Unternehmen zu den großen Einzelhandelskonzernen in Europa. Die erste Filiale eröffnete Götz W. Werner 1973 in Karlsruhe, wo sich bis heute die Firmenzentrale befindet. Seinen Erfolg gründete er dabei von Anfang an nicht nur auf ein ganzheitliches unternehmerisches Denken, sondern auch auf soziales Engagement. Innerhalb der dm-drogerie markt-gruppe ist FILIADATA als Dienstleister für die Informationstechnologien verantwortlich. Für sämtliche Filialen sowie für die Zentralen entwickelt, betreibt und betreut FILIADATA mit rund 250 Mitarbeitern die Informationssysteme der Gruppe. Im Juni 2006 wurde das Backup-Rechenzentrum in Karlsruhe erweitert und komplett modernisiert. Alle Server sind als Aktiv/Aktiv- Cluster ausgelegt, das heißt, jeder Server kann die Aufgaben eines anderen erfüllen. Als eines von zwei Rechenzentren spielt das Backup- Rechenzentrum eine entscheidende Rolle für die Prozesse der Unternehmensgruppe. Mit dem Neubau wurde es zusätzlich aufgewertet, beschreibt Christian Stäblein, bei dm-drogerie markt in Deutschland verantwortlich für IT und Rechenzentren, die Aufgaben der neu gestalteten Infrastruktur. Ein Ausfall wäre zwar nicht unternehmenskritisch, aber doch mit erheblichen Folgen verbunden. Entsprechend wurden bei der Konzeption der Sicherheitseinrichtungen höchste Maßstäbe angesetzt. Die Sinorix -1230-Anlage von Siemens Vor diesem Hintergrund erfolgte die Ablösung der bisherigen CO 2 -Löschanlage durch eine Sinorix -1230- Anlage von Siemens. Die Anlage umfasst zwei Löschbereiche von 200 und 25 Quadratmetern. Für diese relativ große Fläche sind zwölf Löschmittel-Flaschen notwendig. Detektiert das Brandmeldesystem im Rechenzentrum einen Brand, wird der jeweilige Löschbereich in Sekundenschnelle geflutet. Gleichzeitig wird automatisch die Feuerwehr alarmiert. Die Steuerung erfolgt über eine Brandmelderzentrale SIGMASYS mit integrierter Löschzentrale X100 und Web-Bedienfeld. Über die Zentrale laufen nicht nur die Lösch- und die Brandmeldetechnik, sondern auch die Einbruch- sowie die Störmeldetechnik. Auch zwei Druckentlastungsklappen und die Lüftungsöffnungen der Klimaanlage werden von der X100 automatisch angesteuert. Mit Siemens haben wir einen Partner gefunden, der alle Subsysteme unseres neuen Rechenzentrums in eine einheitliche All-in-one - Lösung integrieren konnte und uns mit der realisierten Web-Lösung auch ein hohes Maß an Zukunftssicherheit bietet, fasst Stäblein die Argumente für die Siemens- Lösung zusammen. Für das umweltneutrale Löschmittel Novec 1230 sprach nach Stäbleins Einschätzung insbesondere der deutlich geringere Platzbedarf: Wegen der ausgezeichneten Löscheigenschaften benötigen wir jetzt nur etwa halb so viele Gasflaschen wie bei einem vergleichbaren Gas. Aber auch die ökologische Verträglichkeit des Gases war für uns als Unternehmen mit hoher gesellschaftlicher Verantwortung ein wichtiges Argument. Fazit Das Backup-Rechenzentrum der dm-drogerie markt-gruppe verfügt mit einem neuen Sinorix - 1230-Gaslöschsystem nicht nur über eine der größten, sondern auch eine der modernsten automatischen Löschanlagen mit dem innovativen Löschmittel Novec 1230. Das System zeichnet sich insbesondere durch geringen Platzbedarf, hohe Umweltverträglichkeit und zukunftssichere Technologien aus. 15 Alarm Nr. 23/2007

NAHDRAN Erneuerung der ELA-Anlage und der Bedienung durch den Bahnhofsbedienrechner für die EVAG Siemens Building Technologies installiert eine neue Beschallungsanlage mit neuem Bahnhofsbedienrechner in 40 U-Bahnhöfen und Haltepunkten der Essener Verkehrs-Aktien-Gesellschaft EVAG. Automatische Bandansagen oder Live-Durchsagen per Mikrofon informieren die Fahrgäste über Services und Aktuelles. Verständlich, klar und in Echtzeit. Die Kunden danken es. RT[s] 6 5 4 3 2 1 0 RT U-Bahnhof Saalbau Essen * * * + + 100 125 160 200 250 315 400 500 f[hz] x + x x + x * * x+ Alfons Krahl Siemens Building Technologies, Region Ruhr Ein modernes Nahverkehrsnetz für eine moderne Großstadt, dafür steht die EVAG (Essener Verkehrs AG). Mit ihr kommen Arbeitnehmer morgens pünktlich zur Arbeit, Konzertbesucher bequem zu Bach oder Beethoven im berühmten Aalto-Opernhaus oder Schüler und Studenten rasch zu ihren Schulen, Instituten oder angesagten Szenetreffs. Über 300 000 Menschen benutzen täglich die EVAG. Um allen Fahrgästen bestmöglichen Service zu bieten, entschieden sich die Essener Verkehrsbetriebe im Dezember 2004 für Siemens. Mit VARIODYN D1 bekam Essens Untergrund ein programmierbares Verstärkersystem, das über einen internen Ethernet-Bus verfügt. Dieses vernetzbare System lässt sich über Software individuell an die Kundenerfordernisse anpassen. Dynamische Einstellungen wie Lautstärkeregelungen, Kompressor und Limiter- Funktionen können individuell auf die Raum-Klangsituation ausgerichtet werden. Die nicht immer guten raumakustischen Eigenschaften können somit kontrolliert ausgesteuert werden. Verwaltet werden die 40 Bahnhöfe von der Leitstelle in Essen-Haarzopf aus. Von dort aus können Sprachkonserven automatisch oder Live-Durchsagen per Mikrofon zu allen Bahnhöfen übertragen werden. Die Übertragung erfolgt über das bereits vor vier Jahren gelieferte OTN (Open Transport Network). Dieses Netzwerk ist in der Lage, Dienste direkt und ohne Zeitverzögerung in Echtzeit zu übertragen. Akustik-Analysen und Optimierungskonzepte Zum Umfang des Auftrags gehört auch die akustische Analyse einiger U-Bahnhöfe der EVAG. Die Verständlichkeit der Sprachdurchsagen war aufgrund der schlechten Raumakustik an einigen Bahnhöfen nicht optimal. Hier entwickelten die Experten von Siemens Vorschläge für den Kunden, um eine Verbesserung der Satz- und Silbenverständlichkeit bei Durchsagen zu erzielen. So wurden unter anderem Simulationsmodelle der betreffenden U-Bahnhöfe erstellt. In diese Modelle werden Messergebnisse wie Nachhall und Raumdaten wie Beschaffenheit der Wände und Decken Alarm Nr. 23/2007 16

NAHDRAN x x x x + * * x + x * x + * x Pos.1 * Pos.2 x * x Pos.3 x * * Pos.4 x * Pos.5 x * x + Pos.6 * * Pos.7 Mittelwert 630 800 1000 1250 1600 2000 2500 3150 4000 5000 6300 8000 10000 sowie des Bodens und deren Materialien eingegeben. Das raumakustische Simulationsprogramm EASE errechnet mit den eingegebenen Daten sehr zuverlässig die statistischen Raumparameter wie Nachhallzeit, Schallausbreitung im Raum, Direktschall, Reflexionsschall oder Sprachverständlichkeit in STI oder in Alcons. STI, (Speech Transmission Index) bzw. Alcons sind Sprachverständlichkeitsindexe mit jeweils spezifischen Bewertungsstufen. Beispiel: U-Bahnhof Saalbau / Philharmonie Am Beispiel des Bahnhofs Saalbau/ Philharmonie lässt sich deutlich machen, welche schwierigen raumakustischen Verhältnisse in manchen U-Bahnhöfen herrschen. Die Wände und der Boden sind gefliest, die Decke besteht aus Rohbeton und damit durchgängig aus so genannten schallharten reflektierenden Flächen. Für die Aussteuerung der Akustik ist dies eine Herausforderung. Die Nachhallzeit ermittelten Siemens-Experten mithilfe mehrerer Schüsse aus einer Schreckschusspistole, die, unter Wahrung sämtlicher Sicherheitsvorkehrungen, mehrere Male und an verschiedenen Orten des Bahnsteigs abgefeuert wurde. Das Ergebnis zeichnete dann ein Messmikrofon auf einem DAT-Recorder auf. Die Daten dieser Aufzeichnung wurden in das EASE-Simulationsprogramm eingegeben. Die oben stehende Kurve zeigt die Nachhallzeit im Frequenzspektrum von 100 Hertz bis 10 Kilohertz. Zielsetzung der Beschallung im U-Bahnhof Saalbau/ Philharmonie war es, trotz der akustisch schwierigen Umstände eine hinreichende Sprachverständlichkeit für die Ansage von Zugläufen und für Notfalldurchsagen zu erzielen. Des Weiteren sollte die Lautsprecheranlage möglichst unauffällig im Raum installiert werden. Es galt, das besondere Erscheinungsbild des Bahnhofs nicht zu stören. Um die Installation aus optischen und aus finanziellen Gründen mit möglichst wenigen Lautsprechern ausführen zu können, erstellte Siemens ein Konzept mit nur zwei Lautsprechern pro Bahnsteig. Die mit einer integrierten digitalen Signalverarbeitung ausgestatteten Lautsprecherzeilen ermöglichen eine weit reichende und sehr klar gerichtete Beschallung der Bahnsteige, ohne den restlichen Raum dabei unnötig akustisch anzuregen. Installiert wurde das Lautsprechermodell Intellivox 2c. Die Abmessungen der Lautsprecherzeile betragen 2800 mal 134 mal 92 Millimeter bei einem Gewicht von 33 Kilogramm. Die gesamte Elektronik einschließlich der Endverstärker ist in die Lautsprecher integriert. Die Grafik zeigt die ermittelte Sprachverständlichkeit in STI berechnet. Das Ergebnis zeigt Werte zwischen 0,45 und 0,54 STI. Diese werden mit der Definition akzeptabel bewertet für einen akustisch schwierigen Raum ein sehr guter Wert. Fazit Das Engagement der EVAG sowie das Know-how von Siemens zeigen: Auch unter schwierigen Bedingungen lassen sich Modernisierungen erfolgreich und kosteneffizient durchführen. 17 Alarm Nr. 23/2007

DIES + DAS Siemens Innovation News Sicherer kochen mit Pflanzenöl Ein speziell für Entwicklungsländer konzipiertes Kochgerät macht die Zubereitung von Speisen sicherer und umweltfreundlicher. Der handliche Kocher verwendet erstmals herkömmliches, regenerativ produzierbares Pflanzenöl als Brennstoff und stößt im Gegensatz zu Holz und anderen fossilen Brennstoffen nahezu keine Schadstoffe aus. Der Kocher, der mit einem Preis von etwa 30 Euro für den Großteil der Bevölkerung erschwinglich ist, wurde erfolgreich auf den Philippinen getestet und wird jetzt in anderen Ländern eingeführt: In Tansania sind erste Geräte im Einsatz. In China und in Indien laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Mehr als ein Drittel der gesamten Menschheit ist auf offene Kochstellen angewiesen. Vor allem in Entwicklungsländern verwenden die Menschen heute an offenen Feuerstellen oft Holz und setzen sich dadurch großen Gefahren aus. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich mindestens 1,6 Millionen Menschen an den Folgen. Die Nutzer atmen große Mengen Schadstoffe ein. Oft ziehen sich kleine Kinder schwere Verbrennungen zu. Zusätzlich haben massive Rodungen der Wälder nachhaltige Konsequenzen wie Erosionen oder die Ausbreitung der Wüsten. Dagegen sind ölhaltige Pflanzen wie Kokospalmen, Sonnenblumen oder Raps im Überfluss vorhanden. Deren Öl verbrennt schadstoffarm. Das von der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte entwickelte Gerät Protos funktioniert wie ein Campingkocher: Hat der Nutzer mit einer Luftpumpe in einem mit Pflanzenöl gefüllten Tank einen Druck von bis zu drei Bar erzeugt, fließt das Öl durch eine Leitung in ein sogenanntes Verdampferrohr am Brenner. Dort erhitzt es sich dank der Wärme der Kochflamme, verdampft und verbrennt schließlich. Die BSH wurde bei der Entwicklung unter anderem in einem Public-Private-Partnership- Projekt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) unterstützt. Weitere Infos unter: www.pflanzenoelkocher.de Alarm Nr. 23/2007 18

DIES + DAS SIGMASYS im Gipfelhaus Brauneck Lückenloser Schutz in luftiger Höhe Wenn der Berg ruft bei Lenggries und die Wanderer sich auf den Weg nach oben machen, ist das Gipfelhaus Brauneck nicht selten Ziel einer wunderschönen und unbeschwerten Tour. Jetzt wurde das Brauneckhaus renoviert und erweitert und mit einer topmodernen SIGMASYS B- Brandmeldeanlage ausgestattet. Peter Mayer, Rainer Gruber Siemens Building Technologies, Region Bayern Zugegeben, Extremkletterer zieht es in andere alpine Regionen. Doch dafür bietet das Brauneck bei Lenggries für all diejenigen, die erlebnisreiches Bergwandern dem Hochleistungssport vorziehen, ein lohnendes Ziel, denn eine Übernachtung oder zumindest eine zünftige Einkehr im Brauneckgipfelhaus lohnt auf alle Fälle. Das Haus bietet mit 70 Betten, vom Doppelzimmer bis zum sogenannten Matratzenlager, reichlich Platz. Brandschutz mit SIGMASYS Sicherheit, das versteht sich von selbst, wird in den Bergen von jeher großgeschrieben. Denn mit der Natur ist nicht zu spaßen, und so mancher Wanderer hat sich schon mit einem Stoßseufzer beim Allmächtigen bedankt, weil er, vom Unwetter überrascht und nicht richtig ausgerüstet, die schützende Hütte erreichen und sich bei Jagertee oder Glühwein die durchfrorenen Knochen aufwärmen konnte. Klar also, dass Waltraud Panawong und Herwig Pietsch neben dem leiblichen Wohl ihrer Gäste auch deren Sicherheit am Herzen liegt. Nach umfangreichen Renovierungs- und Umbauarbeiten wurde das Brauneckgipfelhaus nicht nur offiziell wiedereröffnet, sondern auch die nagelneue Brandmeldeanlage SIGMASYS B von Siemens in Betrieb genommen. Die Anlage wurde wegen des Erweiterungsbaus notwendig; die Konzeption entstand in Zusammenarbeit mit dem Alpinen Skiclub e.v. München-Unterhaching, dem Architekturbüro Michael Mayr aus Schaftlach und mit Siemens Building Technologies. Installiert wurde die Anlage durch eine ortsansässige Elektrofirma. Mit 24 Funkrauchmeldern sowie 40 drahtgebundenen SIGMASYS- Rauchmeldern ist eine lückenlose Brandüberwachung im gesamten Haus gewährleistet. Schutz von Menschenleben Über fünf Handfeuermelder lässt sich auch manuell Alarm auslösen. Im Alarmfall sorgen zwölf Warntonsirenen dafür, dass auch die müdesten Wanderer aus den Federn und ins Freie kommen. Die Störungsmeldungen vom Brauneckgipfelhaus laufen in der Siemens-Serviceleitstelle und alle Alarmmeldungen bei der örtlichen Feuerwehr auf; ein Wartungsvertrag mit Siemens sorgt für ständige Verfügbarkeit der Anlage. Fazit Sicherheit wird großgeschrieben, in den Bergen und in den Berghütten. Deshalb entschieden sich die Pächter vom Gipfelhaus Brauneck, einem Gebäude mit 70 Übernachtungsmöglichkeiten und einem Gastraum mit 80 Sitzplätzen, für SIGMASYS-Brandschutz von Siemens. 19 Alarm Nr. 23/2007

DIES + DAS Klaus Faber AG Fichtenau Die weltweit erste FS20-Anlage Die Klaus Faber AG in Fichtenau, einer der größten Kabel-Distributoren in Europa, erhielt die erste FS20-Brandmeldeanlage. Die Anlage überwacht den kompletten Lagerbereich sowie den daran angeschlossenen Bürobereich. Alarm Nr. 23/2007 20