Gottesdienstablauf 28. April 2013 Katechismus- Gottesdienst am Sonntag Kantate ----------------------------------------------------------------------------------------------------------- Begrüßung und Votum Lied: Wir haben Gottes Spuren festgestellt EG 656,1-3 Wochenspruch: Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder (Ps. 98,1) Psalm: EG 766; Eingangsgebet Hier bin ich, Gott, so wie ich bin. Ich brauche nicht viel zu reden, damit du mich hörst Ich hole mich aus meiner Zerstreutheit zusammen Und vertraue mich dir an.ich lege mich in dich hinein, wie in eine große Hand. Stilles Gebet Lied: Du bist du (Liedblatt) Einleitung und Vorstellung der KonfirmandInnen Predigttext (2. Mose 3,1-15) Mose aber hütete die Schafe Jitros, seinem Schwiegervater, des Priesters in Midian und treib die Schafe über die Steppe hinaus und kam an einen Berg Gottes den Horeb. Und der Engel des Herrn erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde. Da sprach er: Ich will hingehen und die wundersame Erscheinung besehen, warum der Busch nicht verbrennt. Als aber der Herr sah, dass er hinging, um zu sehen, rief Gott ihm aus dem Busch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Gott sprach: Tritt nicht herzu. Zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land! Und er sprach weiter. Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaak und der Gott Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. Und der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört, ich habe ihre Leiden erkannt. Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie herausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. Weil denn nun das Geschrei der Israeliten vor mich gekommen ist und ich dazu ihre Not gesehen habe, wie die Ägypter sie bedrängten, so geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten aus Ägypten führst. Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen. Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt!, und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name? Was soll ich ihnen sagen? Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und Gott sprach weiter zu Mose: so sollst du zu den Israeliten sagen: Der Herr, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaak, der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name auf ewig, mit dem man mich anrufen soll von Geschlecht zu Geschlecht.
Predigt Wie heißt du? Wie ist dein Name? Dies war eine meiner ersten Fragen als wir im September mit dem Konfirmandenunterricht begannen. Nicht die Gruppe, sondern jede und jeden Einzelnen habe ich gefragt. Manche habe ich sehr oft gefragt, über viele Wochen hinweg, weil ich ihren Namen leider immer wieder vergessen hatte. Mit dem Namen angesprochen zu werden, ist etwas ganz Persönliches. Wenn ich meinen Namen höre, weiß ich, ich bin gemeint. Erst recht wenn ich einen Namen habe, der nur selten vorkommt. Manche von euch finden ihren Namen gerade deshalb besonders schön, weil es ihn nicht so oft gibt. Wenn ich mit meinem Namen angesprochen werde, weiß ich, da gibt es ein Gegenüber, da ist jemand der mit mir spricht. Ich bin Gegenüber. Wenn ich mit meinem Namen angesprochen werde, kommt es zur Begegnung. Es entsteht eine Beziehung in der man sich kennenlernt, Was zwischen Mensch und Mensch stattfindet, wenn wir uns mit unserem Namen ansprechen, das geschieht auch zwischen Mensch und Gott, wenn wir uns von ihm angesprochen wissen. Davon erzählt die Geschichte von Mose am brennenden Dornbusch. Es war die erste Geschichte die wir im Konfirmandenunterricht miteinander betrachteten. Für Mose war es ein Tag wie jeder andere. Er ging seinem Beruf nach. Schafhirte in einer kargen Landschaft. Diese Tätigkeit war für ihn in der Zwischenzeit zur Gewohnheit geworden. Vielleicht war es auch eine Tätigkeit bei der seine Gedanken über seine Herkunft und Vergangenheit zur Ruhe kamen. Sein Leben verlief alles andere als gradlinig. Heute würde man sagen, Mose war ein Mann, der nach seinen Wurzeln suchte um seine Identität ringen musste. Geboren war er als Hebräer. Eigentlich hätte er gar nicht leben sollen. Der Pharao hatte befohlen alle männlichen Neugeborenen zu töten, weil er die Übermacht seines Sklavenvolkes verhindern wollte. Mose hatte überlebt aufgrund des Mutes, der List und Tücke einiger Frauen.
Da waren der Hebammen, die um des Lebens willen dem Pharao gegenüber keinen Gehorsam leisteten und die Unwahrheit sagten. Da waren seine Mutter und seine Schwester die um des Lebens willen einen nicht ungefährlichen Plan schmiedeten und auch durchführten. Als Baby versteckt in einem Binsenkörbchen am Nil wurde Mose zum Findelkind der ägyptischen Prinzessin. Aufgewachsen war als Prinz am Hof des Pharos mit hebräischen Wurzeln. Wer bin ich? Vermutlich war das die zentrale Lebensfrage des Mose. Wer bin ich? Mose hatte sein Leben nicht im Griff. Durch eine unbändige Wut über die Unterdrückung des hebräischen Volkes erschlug Mose einen Menschen. Damit konnte er im Hause des Pharaos, dem Ort der sein Zuhause sein sollte, nicht leben. Mose floh in die Wüste. Er entfloh seiner Vergangenheit. Fernab aller Kindheits- und Jugenderinnerungen kam nach und nach Ruhe in sein Leben. Der Alltag hatte wieder eine Strukur, wenn auch eine ganz andere wie früher. Wer bin ich? Dieser Frage hatte er wohl mitgenommen. Mitten in seinem gewohnten Alltag kommt sie ihm wieder die Lippen. Warum nur immer wieder diese Frage wer bin ich? Der Alltag war doch jetzt geregelt. Mose hörte seinen Namen in der Stille der Wüste. Er fragt nicht, wer bin ich? Er antwortet, hier bin ich. Das ist zunächst seine Antwort, auch wenn er sich die Erscheinung des nicht verbrennenden Dornbusches nicht erklären kann. Mose bleibt stehen. Er steht zu dem von dem er sich angesprochen weiß. Er steht zu sich, auch wenn er vieles nicht versteht. Mose zieht seine Schuhe aus. Er spürt die Erde, den Sand, die Steine unter seinen Füßen. Mose hat Boden unter den Füßen heiliges Land. Dieses Mal wird er nicht fliehen, sondern standhalten. Auf dem Boden seiner Wirklichkeit entwickelt sich ein Zwiegespräch zwischen Mose und dem, der seinen Namen kannte, und ihn angesprochen hatte. Mose ist ein Gegenüber Gottes.
Gott wird für Mose zum Gegenüber. Es entsteht eine Begegnung, eine Beziehung in der Moses Fragen einen Platz haben. Auf behutsame Weise wird er mit seiner Geschichte konfrontiert. Der Gott der mit ihm spricht ist der Gott seiner Väter und Mütter. Seine wahre Herkunft wird benannt. Die Not seines Volkes soll keine Not auf ewig bleiben. Die Ketten der Sklaverei sollen gelöst werden. Veränderung, Rettung soll sich anbahnen. Das Geschrei der Israeliten ist nicht verhallt. Der Gott seiner Väter und Mütter, der Gott Israels, der Gott der Menschheit hat die Not der Bedrängten gesehen und gehört. Mose möchte den Gott kennenlernen von dem er sich angesprochen weiß. Er ahnt, der, der ihn hier anspricht, ist kein anonymer Gott, kein namenloser Gott. Mose fragt nach seinem Namen und versteht, Ich bin der ich bin, ich bin für dich da. Ja, der nahe Gott, der mit Mose in Beziehung tritt ist nie ganz zu fassen, aber er ist Gott, der für ihn da ist und mit ihm sein wird. Das hatte Mose verstanden. Mit diesem Gott konnte er zurückgehen nach Ägypten. Er konnte zurückgehen in das Land in dem viel Unrecht geschah. Er konnte hingehen zu seinem Volk, zu den Menschen die in Unfreiheit und Unterdrückung lebten. Mit dem Gott an seiner Seite, dessen Name bedeutet, ich bin für dich da, konnte Mose die Aufgabe in Angriff nehmen für die er bestimmt war. Er konnte das tun, wozu Gott ihn berufen hatte. Sein Volk, die Israeliten aus der Skalverei in die Freiheit zu führen. Die Frage, wer bin ich? kam ihm trotz allem immer wieder in den Sinn. Wer bin ich? diese Frage tauchte meist in einer Krise auf oder wenn eine Veränderung angesagt ist. Wer bin ich? ist eine bewusste oder auch unbewusste Frage von Jugendlichen Als Konfirmandinnen und Konfirmanden seid ihr keine Kinder mehr. Ihr seid aber auch nicht erwachsen. Diese Jahre sind oft konfliktreich, für euch, für eure Eltern, Lehrer und Lehrerinnen. Wer bin ich? Das ist die Frage in Zeiten der Veränderungen um Umbrüche. Wie gut, dass in dieser Zeit die Konfirmandenzeit liegt, in der man sich mit dem Gott auseinandersetzten kann, dessen Name bedeutet, ich bin der ich bin. Ich bin für dich da. Ich werde mit dir sein. Ich schließe mit einem Gedicht von Dietrich Bonhoeffer: Wer bin ich? Sie sagen mir oft, ich trete aus meiner Zelle gelassen und heiter und fest
wie ein Gutsherr aus seinem Schloss. Wer bin ich? Sie sagen mir oft, ich spräche mit meinen Bewachern frei und freundlich und klar, als hätte ich zu gebieten. Wer bin ich? Sie sagen mir auch, ich trüge die Tage des Unglücks gleichmütig, lächelnd und stolz, wie einer, der siegen gewohnt ist. Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen? Oder bin ich nur das, was ich selbst von mir weiß? Unruhig, sehnsüchtig, krank, wie ein Vogel im Käfig, ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer die Kehle, hungernd nach Farben, nach Blumen, nach Vogelstimmen, dürstend nach guten Worten, nach menschlicher Nähe, zitternd vor Zorn über Willkür und kleinlichste Kränkung, umgetrieben vom Warten auf große Dinge, ohnmächtig bangend um Freunde in endloser Ferne, müde und leer zum Beten, zum Denken, zum Schaffen, matt und bereit, von allem Abschied zu nehmen? Wer bin ich? Der oder jener? Bin ich denn heute dieser und morgen ein andrer? Bin ich beides zugleich? Vor Menschen ein Heuchler und vor mir selbst ein verächtlich wehleidiger Schwächling? Oder gleicht, was in mir noch ist, dem geschlagenen Heer, das in Unordnung weicht vor schon gewonnenem Sieg? Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott. Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott! Amen Lied: When Israel was in Egyptsland (EG603, 1-4) Die 10 Gebote als Leitfaden Lied: Gib uns Ohren die hören (NL 42) Fürbitten singen wir Christus dein Licht verklärt unsere Schatten (NL 11) Wir beten für die verfolgten Christen in Nordkorea, dass sie es nicht so schwer haben. Clarissa Christus dein Licht verklärt unsere Schatten. Wir beten für die Obdachlosen in dieser Welt, dass sie eine warme Mahlzeit bekommen und nachts ein Bett zum Schlafen haben. Jakob Christus dein Licht verklärt unsere Schatten. Wir beten für Kinder in der 3. Welt, dass sie etwas zum Essen haben und die Möglichkeit haben in die Schule zu gehen Marie Christus dein Licht verklärt unsere Schatten. Gott sieht in unser Herz. Er weiß auch um das wofür wir keine Worte finden.
Alles was wir in uns tragen bringen wir vor Gott in den Worten die Jesus uns gelehrt hat, dem Vater unser. Vater unser Lied: Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen (NL 71,1+2) Segensstrophe: Meine Hoffnung und meine Freude (EG 576) Segen