Windpark Simmersfeld 2007
"WENN DER WIND DES WANDELS WEHT BAUEN DIE EINEN MAUERN, DIE ANDEREN WINDMÜHLEN" Chinesisches Sprichwort
1992: Vogelsberg in Hessen, Versuchsanlagen 1995: großer Windpark in Ostfriesland Die ersten Windmühlen wurden 500 Jahre v. Chr. im Perserreich zum Schöpfen des Wassers gebaut. In Nordeuropa sind Windmühlen im 11. Jahrhundert durch die Kreuzfahrer eingeführt worden. Große Teile der Niederlande wurden erst bewohnbar gemacht, als Windmühlen Pumpen antrieben, um den Wasserspiegel zu senken. Um 1900 gab es in Deutschland ca. 30000 Windmühlen der alten Bauart. Ab 1976 fing in Dänemark die Entwicklung von Windräder für die Stromgewinnung an. Im Vogelsberg wurde ein Versuchspark aller deutschen Windkraftanlagenhersteller gebaut, um die Mittelgebirgstauglichkeit zu erproben. In ihm standen 2- und 3-flüglige Anlagen mit noch geringer Leistung. Windturbinen moderner Bauart gibt es bis jetzt 22000 in Deutschland.
Eine Baugrunduntersuchung, durch Bohrkerne, war für jedes Fundament bis in 15 m Tiefe erforderlich. Für den Bau einer Anlage in Simmersfeld wurde ein Fundament mit 17,7 m x 17,7 m x 2,5 m gebaut. Es wurden 60 t Baustahl als Betonbewehrung eingebunden. An einem Tag wurde dann das Fundament mit 792 cbm betoniert. Das sind 99 Betonmischer voll. Erst nach 56 Tage Aushärtungszeit durfte mit dem Turmaufbau begonnen werden.
Der Kran wiegt beim Straßentransport 96 t und 36 LKW befördern seine Einzelteile. Beim Aufstellen des Krans mit 150 m Höhe, waren hinten zusätzlich 300 t Gegengewicht erforderlich. Er hebt eine max. Last von 600 t. Der Mast kann bis auf 192 m aufgebaut werden. Die Größe der Hakenflasche sieht man nur am Boden.
Das Maschinenhaus mit 78 t und der Kohlefaserflügel mit 7 t werden hochgezogen Turmelement am Boden Durchmesser 4,46 m Flügel mit Befestigungschrauben
Vestas V 90, Nabenhöhe 125 m, Rotordurchmesser 90 m Leistung: 2 MW = 2000 KW = 2700 PS
Durch gute Kontakte (die Monteure wohnten bei uns) waren Besichtigungen der Turbinen möglich. Es war die V 24703; so viel Windräder hat die Firma Vestas aus Dänemark schon gebaut. Nach einer kurzen Sicherheitsunterweisung durch "Kapo Matze" (Männer immer Helm auf und Schwindelfreiheit ist erforderlich!) ging es dann los, die lange Leiter hinauf...
Die Männer aus Ost-Vorpommern mussten hart arbeiten und feierten noch härtere Feste!
Doch zum Glück hat die Mühle einen Aufzug für 2 Pers., der Ausstieg ist allerdings nur 35 cm breit. Am Übergang vom Turm ins Maschinenhaus wurde es ganz schön eng, da man unter dem Hauptgetriebe durchkriechen muss, wie unter einem Stuhl. Hauptgetriebe mit dahinter liegendem Generator. Das Maschinenhaus hat die Größe von einem Omnibus mit ca. 42 Sitzplätzen
Wir oben - die Familien unten rechte Seite: Blick nach Norden, Richtung Kaltenbronn
Interkom Simmersfeld
Fünfbronn
Fünfbronn
1000 m über Grund Werner Gaiser Oppenauer Gleitschirmflieger e.v
Blick zur Hornisgrinde 1164 m ü.n.n Arbeiter auf dem Maschinenhaus Am Flügel mit 44 m ist keine Durchbiegung sichtbar Das Areal des ehemaligen Munitionsdepot mit seinen todbringenden "Granaten" konnte keiner friedlicheren Nutzung zugeführt werden als mit diesem inovativem Windpark. Die 14 Windturbinen erzeugen im Jahr ca. 52 Mio./ kwh sauberen Strom. Das ist die Energiemenge von 5,2 Mio. Liter Heizöl. Dieser Strom reicht für 52000 Pers. Unser Kreis Calw hat 158000 Einwohner. 42 Windräder könnten den Strom für alle Einwohner im Landkreis liefern. Die Vergütung ist mit 8,19 Cent pro kwh die niedrigste unter den erneuerbaren Energien und wird jährlich um 2 % reduziert.nach 20 Jahren wird dann das kwh mit nur noch ca. 5,5 Cent vergütet.
Das Windrad- Lied von 2007 in Anlehnung an die "Mühle im Schwarzwälder Tal" 100 Jahre früher 1. Dort droben auf luftigen Schwarzwälder Höhn, da drehn sich viel Räder im Wind. Sie sind von ferne recht deutlich zu sehn, weil sie so gigantisch groß sind. Ref. Und wo ich geh` und steh in der Ferne - in der Näh`: Da seh ich die Flügel, die drehn sich im Wind und weiß, wo zu Hause wir sind. 2. Erfragst du den Namen der Berghügel dort, wo solch eine Technik sich find, erfährst du vom Simmersfeld-Luftkurort, wo Strom wird aus stetigem Wind. Ref. 3. Des Nachts siehst du Lichter, sie blinken dich an. Und du denkst du seist in der Stadt. Doch ruhen kann jeder, ob Frau oder Mann, weil Fluglärm man hier gar nicht hat. Ref. 4. So drehn sich die Flügel ganz leise im Wind. Im Tale, da klappert s nicht mehr. Wo früher viel Mühlen gewesen sind ist s heute ganz stille und leer. Ref. 5. Die Zeiten sich wandeln mit Kommen und Geh n, der Mensch kämpft um Leben und Glück. Aus Mühlrad wurd` Windrad, so kannst du es sehn, der Uhrzeiger geht nicht zurück. Ref. Melodie und alter Text: Paul Schulz, 1876-1924 Neuer Text: Beate Seeger Beuren Bild: Schildmühle 1611-1930 im Schnaitbachtal
W _ R K! Car powered by windturbine Der Transport der Einzelteile war eine logistische Herausforderung. Zwei Ing.Büros waren beauftragt die Fahrstrecke vom Werk in Dänemark bis zur Baustelle auszusuchen. Das unterste Turmteil hat 4,46 m Durchmesser. Eine Eisenbahnbrücke in Hamburg war das Nadelöhr. Mit 4,50 m Höhe wäre ein Durchkommen möglich gewesen (4 cm Luft), aber das Turmteil schleifte so stark auf der Straße und an der Decke, dass die dicke Schweissnaht und der Lack sehr stark oben und unten abgeschliffen wurde. Trotz Nachlackierung noch gut sichtbar am Windrad Nr. 11. Der Putz an der Decke fehlte nachher und so passten die folgenden besser durch, teilweise noch geringe Schleifpuren sichtbar.
Simmersfeld: weitblickend - fortschrittlich - zukunftsorientiert!
Windstrom wird somit immer billiger, Strom aus herkömmlichen Energien dagegen immer teurer! Sorgsam müssen wir die Folgen all unserer Entscheidungen auf die nächsten sieben Generationen bedenken Indianische Weisheit Copyright by: Kurt & Stefan Seeger, Flurstr. 50, 72226 Simmersfeld-Beuren Tel. 07453 7530, jolly_swag@yahoo.de, www.ferienhaus-seeger.de 2. Auflage 2010 Führungen im Windpark nach Absprache