Wissen fürs G8 Englisch Mathematik 5./6. Klasse
1.1 Die Wortarten erkennen und unterscheiden Partizip I (Partizip Präsens) Das Partizip I kann als Adjektiv, als Adverb oder als Substantiv verwendet werden. Gebildet wird es aus dem Wortstamm und der Endung -(e)nd. Bei Verben, die im Infinitiv auf -eln oder -ern enden, endet das Partizip I auf -elnd bzw. -ernd. frierend, glaubend, hüpfend, lachend, trinkend, zwitschernd, angelnd Ausnahmen: sein seiend, tun tuend In seiner Verwendung als Adjektiv oder Substantiv wird das Partizip entsprechend der Deklination dieser Wortarten verändert: 1 ein singender Popstar, die rasende Reporterin, die Studierenden Partizip II (Partizip Perfekt) Das Partizip II wird bei der Bildung der Tempusformen gebraucht. Das Plusquamperfekt, das Perfekt und das Futur II benötigen diese Form des Verbs. Darüber hinaus dient es der Bildung des Passivs und als Substantiv, Adjektiv oder Adverb. Das Partizip II setzt sich in den meisten Fällen aus der Vorsilbe ge-, dem Wortstamm und einer Endung zusammen. Schwache Verben enden auf -t (gehört), während starke Verben die Endung -en (gefunden) aufweisen. Viele Verben sind unregelmäßig und ändern im Partizip II den Stammvokal. Personalform und Numerus Die Personalform eines Verbs zeigt an, wer handelt oder wer von einem Zustand oder Vorgang betroffen ist. Singular 1. Person ( sprechende Person) ich 2. Person ( angesprochene Person) du 3. Person ( besprochene Person / Sache) er / sie / es Plural 1. Person wir 2. Person ihr 3. Person sie Bei der Bildung der Personalformen im Singular und im Plural musst du an den Stamm des Infinitivs eines Verbs für jede Person eine andere Personalendung anhängen. Bei regelmäßigen Verben sind das -e, -st, -t, -en, -t und -en. Singular ich spiele du spielst er / sie / es spielt Plural wir spielen ihr spielt sie spielen 13
1 Grammatik Es gibt jedoch auch unregelmäßige Verben, bei denen sich z. B. in der zweiten und dritten Person Singular der Stammvokal ändert. Infinitiv sein fahren Singular 1. Person ich bin ich fahre 2. Person du bist du fährst 3. Person er / sie / es ist er / sie / es fährt Plural 1. Person wir sind wir fahren 2. Person ihr seid ihr fahrt 3. Person sie sind sie fahren Tempus Du erkennst am Tempus (Zeit) eines Verbs, wann etwas passiert. Jede Handlung, jeder Vorgang und jeder Zustand kann sich früher ereignet haben, jetzt oder in Zukunft geschehen. Die einzelnen Tempora können dementsprechend den Zeitstufen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugeordnet werden. Genau wie bei den Personalformen gibt es in den unterschiedlichen Zeitformen Regeln, nach denen du ein Verb in die verschiedenen Tempora setzt. Ich lief (Vergangenheit). Ich laufe (Gegenwart). Ich werde laufen (Zukunft). Im en unterscheidet man für die Vergangenheit die Tempora Plusquamperfekt, Präteritum und Perfekt. Das Tempus für die Gegenwart heißt Präsens und für die Zukunft gibt es das Futur I und das Futur II ( Kap. 1.2). Modus Der Modus eines Verbs zeigt dir, ob eine Aussage eine Tatsache (Indikativ), ein Wunsch (Konjunktiv) oder eine Aufforderung (Imperativ) ist. a) Durch den Indikativ (Normalform) werden reale Ereignisse ausgedrückt. Heute muss ich viele Hausaufgaben machen. b) Der Konjunktiv ermöglicht, Wünsche oder mögliche Ereignisse zum Ausdruck zu bringen, und er dient zur indirekten Rede. Es gibt zwei Konjunktivformen: Im Konjunktiv I werden die Endungen -e, -est, -en oder -et an den Präsens-Wortstamm und im Konjunktiv II an den Präteritum-Wortstamm gehängt. Ich wünschte, ich müsste weniger Hausaufgaben machen. c) Mithilfe des Imperativs kann der Sprecher deutlich machen, dass er seinen Gesprächspartner auffordert, etwas zu tun. Mit dem Imperativ kann man zudem einen Wunsch, eine Bitte oder ein Verbot aussprechen. Im Singular wird zum Teil ein -e und im Plural ein -t an den Präsensstamm angehängt. Mach jetzt bitte deine Hausaufgaben! Macht jetzt bitte eure Hausaufgaben! 14
1.1 Die Wortarten erkennen und unterscheiden Adjektive (Eigenschaftswörter) Adjektive veranschaulichen und verdeutlichen das Gesagte. Sie beziehen sich meist auf ein Substantiv oder ein Pronomen und bilden dann mit diesen zusammen eine Einheit. Adjektive benennen Eigenschaften, Merkmale oder Besonderheiten, um Personen, Gegenstände oder Dinge zu beschreiben oder zu bewerten. Im folgenden Beispiel dienen die Adjektive dazu, die Leistungen eines Schülers / einer Schülerin zu bewerten. Die Sätze unterscheiden sich lediglich durch die verwendeten Adjektive, nehmen aber eine grundsätzlich andere Bewertung vor. In deiner Klassenarbeit hast du alle Erwartungen gut umgesetzt und einen angemessenen und anschaulichen Aufsatz verfasst, der überzeugend ist. In deiner Klassenarbeit hast du alle Erwartungen schlecht umgesetzt und einen unübersichtlichen und langweiligen Aufsatz verfasst, der nicht stichhaltig ist. 1 Adjektive werden kleingeschrieben. Im Satz stehen sie entweder direkt bei ihrem Bezugswort (attributive Verwendung) oder bilden zusammen mit dem Verb einen Teil des Prädikats (prädikative Verwendung). Bei der attributiven Verwendung der Adjektive richtet sich ihre Veränderung nach dem Bezugswort. Es gelten für die Veränderung des Adjektivs in diesen Fällen die gleichen Regeln wie beim Substantiv. In der prädikativen Verwendung bleiben Adjektive unverändert. Adjektive können ebenfalls die Rolle eines Substantivs einnehmen. Man nennt den Vorgang, bei dem aus einem Adjektiv ein Substantiv wird, Substantivierung. In diesen Sonderfällen musst du Adjektive großschreiben ( Kap. 2.4). Attributive Verwendung der kluge Freund die gelbe Limonade das verlorene Spiel Prädikative Verwendung Draußen ist es dunkel. Er ist heute sehr fleißig. Eis ist am besten. Substantivierung der Beste, das Blau des Meeres Der Jüngste beginnt. Alles Gute! Um die Intensität, die Stärke, mit der ein Adjektiv etwas beschreibt, verändern zu können, kannst du es steigern. Die Grundform (Positiv) beschreibt etwas normal. Die Steigerungsstufe (Komparativ) beschreibt etwas stärker. Die Höchststufe (Superlativ) beschreibt etwas am stärksten. Um den Komparativ zu bilden, wird an das Adjektiv die Endung -er angehängt, aus Vokalen werden Umlaute. Bei der Bildung des Superlativs wird an das Adjektiv die Endung -st angehängt (in manchen Fällen -est) und meist wird auch hier der Umlaut eingefügt. Die Königin ist schön. Schneewittchen ist schöner als die Königin. Schneewittchen ist am schönsten im Vergleich mit allen anderen. 15
1 Grammatik Artikel (Begleiter) Die Wortart Artikel ist in zwei Gruppen unterteilt. Den unbestimmten Artikel (ein, eine) verwendest du, wenn das zugehörige Substantiv unbekannt ist. Der bestimmte Artikel (der, die, das) kommt zum Einsatz, wenn das Substantiv bekannt ist. Der Artikel stimmt immer mit dem zugehörigen Substantiv in Genus, Numerus und Kasus überein. In einem Land vor unserer Zeit lebten Dinosaurier. Die Bundesrepublik land hat ca. 82 Millionen Einwohner. Deklination des bestimmten Artikels (Singular) Maskulinum Femininum Neutrum Nominativ der Mann die Frau das Kind Genitiv des Mannes der Frau des Kindes Dativ dem Mann der Frau dem Kind Akkusativ den Mann die Frau das Kind Deklination des unbestimmten Artikels (Singular) Maskulinum Femininum Neutrum Nominativ ein Mann eine Frau ein Kind Genitiv eines Mannes einer Frau eines Kindes Dativ einem Mann einer Frau einem Kind Akkusativ einen Mann eine Frau ein Kind Der Plural des bestimmten Artikels ist für alle Genera gleich (Nom.: die, Gen.: der, Dat.: den, Akk.: die), während es für den unbestimmten Artikel keine Pluralformen gibt. Pronomen (Stellvertreter, Fürwörter) Pronomen (lat.: pro nomine = für ein Nomen) stehen in Sätzen stellvertretend für bereits bekannte Substantive. Durch Pronomen können unnötige Wiederholungen in Sätzen vermieden werden. Pronomen ersetzen Personen (Personalpronomen), beziehen sich auf bereits genannte Personen (Reflexivpronomen), drücken ein Besitzverhältnis aus (Possessivpronomen), weisen auf eine Person, einen Sachverhalt hin (Demonstrativpronomen), leiten (auch indirekte) Fragen ein (Interrogativpronomen), leiten Nebensätze / Relativsätze ein (Relativpronomen) oder werden verwendet, wenn es keine näheren Angaben gibt (Indefinitpronomen). 16
1.1 Die Wortarten erkennen und unterscheiden a) Personalpronomen stehen stellvertretend für Personen, Gegenstände, Zustände und Sachverhalte. Ich wünsche mir, dass du mir hilfst, weil ich dich darum bitte. Es gibt unterschiedliche Formen für jede Person in den verschiedenen Kasus. 1. Person Singular / Plural 2. Person Singular / Plural 3. Person Singular / Plural Nominativ ich, wir du, ihr er / sie / es, sie Genitiv meiner, unser deiner, euer seiner, ihrer Dativ mir, uns dir, euch ihm, ihnen Akkusativ mich, uns dich, euch ihn, sie 1 b) Das Reflexivpronomen (rückbezügliches Fürwort) stellt einen Bezug zu dem Agierenden (dem Subjekt) des Satzes her. Ich freue mich auf Simone. Du bedankst dich bei Daniel. Er verletzt sich. c) Possessivpronomen (besitzanzeigende Fürwörter) drücken aus, wem etwas zuzuordnen ist, und entsprechen ihrem Bezugswort in Kasus und Genus. Meine Uhr ist stehen geblieben. Unsere Ferien sind bald vorbei. d) Ein Demonstrativpronomen (hinweisendes Fürwort) dient dazu, auf eine Person oder einen Gegenstand (bzw. auf einen Sachverhalt) zu verweisen. Zu den Demonstrativpronomen zählen: dieser, diese, dieses, der, die, das, jener, jene, jenes, derjenige, diejenige, dasjenige. Sie kommen als Begleiter und als Stellvertreter vor. Heute spielt Köln gegen München. Auf dieses Spiel freue ich mich schon lange. e) Mit einem Interrogativpronomen (Fragepronomen), z. B. wer, wo, was, welcher usw., kannst du Fragen oder indirekte Fragesätze einleiten. Was machst du heute? Ich bin gespannt, wie das Spiel ausgeht. f) Mit einem Nebensätze einleitenden Relativpronomen wird eine Beziehung zwischen einem Bestandteil des Hauptsatzes und dem Nebensatz hergestellt. Es richtet sich in Numerus und Genus nach seinem Bezugswort. Der Regenbogen, der am Himmel steht, lädt zum Träumen ein. g) Indefinitpronomen (unbestimmte Fürwörter) (man, etwas, nichts, keiner, niemand, jemand, alle, einige, mehrere, viel, wenig ) werden eingesetzt, wenn eine nähere Bestimmung der bezeichneten Person oder Sache nicht erforderlich ist oder wenn eine konkrete Mengenangabe nicht genau bekannt ist. Niemand weiß, wie es weitergehen soll. Alle vergaßen, für den Test zu lernen. 17