Erfahrungsbericht. über ein akademisches Jahr an der. Australian Catholic University, Melbourne, Australien



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Transkript:

Erfahrungsbericht über ein akademisches Jahr an der Australian Catholic University, Melbourne, Australien Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Anglistik (75%)/Südasienstudien (25%) B.A. 6. Fachsemester Februar bis Dezember 2011

Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes Schon als ich mein Studium an der Universität Heidelberg zum Wintersemester 2008 aufnahm kam mir die Idee einen Auslandsaufenthalt in Australien zu absolvieren. Damals war ich gerade erst von einem sogenannten Working Holiday vom anderen Ende der Erde zurückgekehrt. Die zahlreichen positiven Erfahrungen die ich dabei gesammelt hatte, hatten mich Neugierig darauf gemacht, noch mehr über das Land zu erfahren, sowie es zusätzlich aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Das Austauschprogramm des Akademischen Auslandsamtes war da genau das Richtige für mich. Nachdem ich schon relativ früh wusste was ich wollte, hatte ich ausreichend Zeit, mich zu informieren und vorzubereiten. Es lohnt sich auf alle Fälle frühzeitig die Website des akademischen Auslandsamtes nach Erfahrungsberichten und anderen Informationen zu durchstöbern, oder für ein kurzes Beratungsgespräch direkt beim Auslandsamt vorbeizuschauen. Für alle Vorbereitungen, vom Hinein schnuppern in die Erfahrungsberichte anderer Studenten bis hin zum Aufbruch ans andere Ende der Welt, sollte man in etwa ein Jahr einplanen. Der erste Schritt auf dem Weg zu den Auslandssemestern ist die Bewerbung beim Akademischen Auslandsamt. Nach dem Einreichen schriftlichen Bewerbung im Juni und dem darauf folgenden Bewerbungsgespräch stand schließlich Mitte August für mich fest, dass ich ab dem darauf folgenden Februar 2011 in Australien sein würde. Natürlich gab es bis dahin noch viel zu erledigen und zu organisieren. Die vier wichtigsten Punkte hierbei sind die Beantragung des Visums, die Buchung des Fluges, den Abschluss einer Versicherung und die Organisation einer ersten Unterkunft nach der Ankunft am anderen Ende der Welt. Um sich für ein Studierendenvisum beim australischen Department of Immigration zu bewerben, braucht man eine Bestätigung der Austauschuniversität. Dieses Certificate of Enrolment (CoE) (das ist quasi eine Bestätigung, dass man auch tatsächlich an der Austauschuniversität eingeschrieben ist) bekam ich schließlich im November per Mail zugeschickt. Sobald man das hat, geht die Beantragung des Visums eigentlich recht flott. Ich musste lediglich ein paar Fragen im Online Formular beantworten und 550A$ (etwa 440 ) Bearbeitungsgebühr überweisen. Wenige Tage später bekam ich per Mail Bescheid, dass mir das Visum erteilt wurde. Einen günstigsten Flug erwischt man am ehesten dann, wenn man so früh wie möglich bucht. Ich hatte mich damals bei verschiedenen Reisebüros erkundigt, und erhielt schließlich von STA Travel in Heidelberg das günstigste Angebot. Bei der Versicherung ist eine sogenannte On-Campus Versicherung obligatorisch und schon für die Beantragung des Visums vorzuweisen (weitere Informationen dazu gibt es unter www.oshcworldcare.com.au). Diese OSHC-Versicherung befindet sich in unmittelbarer Nähe des Campus. Dort trifft man in der Regel auf andere frisch angekommene Austauschstudenten und kann so schon einmal erste Bekanntschaften schließen. kostet für ein Semester 210A$ (etwa 170 ), oder, wie in meinem Fall, für zwei Semester 490A$ (etwa 400 ). Da sie aber nur bestimmte Bereiche abdeckt, empfehle ich unbedingt eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Ist das alles erledigt, bleibt vor der Abreise eigentlich nur noch eine wichtige Sache zu klären: Die Unterkunft nach der Ankunft. Dabei würde ich davon abraten, schon von Deutschland aus nach einer dauerhaften Bleibe zu suchen dafür sollte man schon vor Ort sein. Ich hatte das Glück, dass ich in Melbourne Bekannte hatte, bei denen ich meine ersten anderthalb Wochen verbringen durfte. Für all diejenigen, die niemanden kennen, vermittelt ACU bei Bedarf einen Platz in einem Hostel.

Studium an der Australian Catholic University Das Studium in Australien unterscheidet sich in einigen Punkten von dem an der Universität Heidelberg. Ich würde unbedingt empfehlen, an den Veranstaltungen der Orientation Week teilzunehmen. Dort bekommt man einen ersten Einblick davon vermittelt, was einen beim Studium an der ACU erwartet, lernt den Campus kennen, und trifft nicht zuletzt viele neue Bekannte. Die Kurse in Australien bestehen in der Regel aus einer zweistündigen Vorlesung. Dazu gehört meistens ein einstündiges Tutorium, wo in kleineren Gruppen mit Dozenten oder Tutoren das Thema der Vorlesung noch einmal vertieft wird. Eine Vorauswahl der Kurse muss man schon von Deutschland aus treffen. Diese kann man aber vor Ort, bis spätestens zur dritten Vorlesungswoche noch abändern, falls sich Kurse überschneiden, oder man sich doch noch umentscheiden möchte. Das muss man dann lediglich mit dem Course-Coordinator (das ist quasi der Fachstudienberater vor Ort) absprechen. Nachdem ich bei meinem Studium in Heidelberg nicht mehr allzu viele Kurse übrig hatte, wählte ich in meinem ersten Semester an der ACU Themen, die mich persönlich interessierten und die ich in Deutschland (zumindest teilweise) als Übergreifende Kompetenzen anrechnen konnte. Darunter waren ein Einführungskurs in die Philosophie (Theories of Human Nature), eine Einführung in die Medienproduktion (Introduction to Media Production), ein Geschichtskurs zur Geschichte der Aborigines und Torres Strait Islander seit der Ankunft der Briten (Australian Indigenous Peoples Past and Present) und einen Kurs zur australischen Literatur (Introduction to Australian Literature). Besonders viel Spaß machte mir die Einführung in die Medienproduktion, da dieser Kurs sehr praxisorientiert konzipiert war. Im zweiten Semester belegte ich zwei Literaturkurse (Postcolonial Experiences und The Visionary Imagination), die ich für mein Anglistik-Studium in Heidelberg brauchen konnte, eine weitere Vorlesung zur Geschichte Australiens (Immigrants in Australian History), sowie einen Kurs zur Medientheorie (Theories of Media). Als persönlich besonders Bereichernd empfand ich die Kurse mit Australienbezug, da ich durch diese einen noch tieferen Einblick in viele Aspekte des Landes bekam. Vom Arbeitsaufwand her würde ich sagen, dass die Kurse ähnlich waren, wie ich es aus Heidelberg gewohnt war. In der Regel muss man zwei bis drei Essays pro Kurs schreiben teilweise gibt es auch Klausuren. Da die Essays unter dem Semester geschrieben werden und die Abgabefristen oft für mehrere Kurse auf dem Selben Termin liegen, gibt es immer wieder Zeiten, die ein wenig stressiger erscheinen. Allerdings hat man so in den Semesterferien gar nichts für die Uni zu tun und damit mehr als genügend Zeit, sich das Land anzusehen. Das Leben in Australien Bei einem Auslandsaufenthalt geht es natürlich nicht nur ums Studium. Eine mindestens ebenso wichtige Rolle nimmt das Leben im Gastland und damit das Erleben der dortigen Kultur ein. Und, soviel kann ich verraten, das ist in Australien und meiner Meinung nach in Melbourne ganz besonders sehr angenehm und in vielerlei Hinsicht unglaublich bereichernd. Viele Australier sind einfach von Natur aus lockere Typen: Kontakte zu knüpfen ist kein Problem, und die Einladungen zum Barbecue kommen ganz bestimmt. Aber es sind nicht nur die Menschen weswegen es sich in Melbourne sehr gut leben lässt. Im vergangenen Jahr wurde Melbourne zum wiederholten Male zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt meiner Meinung nach völlig zu Recht. Rund vier Millionen Menschen verteilen sich auf ein riesiges Stadtgebiet, und die Offenheit und Vielseitigkeit ihrer Einwohner spiegelt sich in den verschiedenen Stadtvierteln deutlich wider: In Chinatown im Stadtzentrum (Little Bourke Street)

findet man chinesischen Einkaufsläden, Restaurants und Karaoke Bars, und der Stadtteil Carlton, und besonders die bei Touristen beliebte Lygon Street, ist unübersehbar von den italienischen Einwanderern geprägt. Wunderschöne Parks und verschiedene Stadtstrände laden zum Entspannen ein, und die Musikszene, sowie das Nachtleben der Stadt sind auch keineswegs zu verachten. Was ich allerdings auch sagen muss, ist dass es verhältnismäßig teuer ist, in Melbourne zu leben (von den australischen Städten ist nur Sydney teurer). Lebensmittel sind teurer als in Deutschland, Eintrittspreise ins Kino oder in Museen auch, und natürlich genauso die Miete. Ich habe für meine Wohnung, etwa sechs Kilometer nördlich der CBD im Stadtteil Brunswick East, etwas über 160A$ pro Woche bezahlt. Etwas viel günstigeres zu finden ist schwierig auch wenn man die Suche auf weiter Außerhalb gelegene Stadtteile ausweitet. Gleichzeitig verdient man aber auch besser als in Europa, wenn man neben dem Studium ein wenig arbeitet (das Visum erlaubt bis zu 20 Stunden pro Woche). Die beliebtesten Jobs bei Studenten sind in der Gastronomie zu finden. Viele meiner bekannten arbeiteten als Kellner oder Barkeeper. Ich hatte das Glück, beim International Office meiner Universität eine Stelle zu bekommen, wo ich als Redakteur und Editor des International Student Blog von ACU tätig war. Diese Arbeit machte mir sehr viel Spaß nicht nur, weil ich dort einen einzigartigen Einblick in die Universität bekam, sondern auch, weil ich unausweichlich ständig mit anderen internationalen Studierenden in Kontakt kam. Auch wenn Melbourne eine einmalig schöne Stadt ist, sollte man den Auslandsaufenthalt auch ein wenig dazu nutzen, sich mehr von Australien anzusehen. Für Wochenendtrips gibt es in unmittelbarer Nähe zur Stadt einige gute Ziele. Zwei davon würde ich besonders empfehlen: Das Eine ist ein Trip nach Phillip Island und zur Mornington Peninsula. Nach nur anderthalb Stunden Fahrt mit dem Auto kann man auf Phillip Island kann allabendlich zahlreiche Zwergpinguine auf ihrem Weg zu ihren Schlafplätzen beobachten; die nicht allzu weit davon entfernte Mornington Peninsula ist bekannt für ihre traumhaften Strände. Außerdem sollte man sich von Melbourne aus auch unbedingt zur Great Ocean Road aufmachen. Diese Straße ist aus gutem Grund eine der beliebtesten Touristenziele Australiens: Über weite Strecken schlängelt sie sich entlang einer spektakulären Küste auf der einen, und wunderschönem gemäßigtem Regenwald auf der anderen Seite. Natürlich gibt es in Australien noch viel mehr zu sehen. Ich würde jedem, der das nötige Kleingeld hat, dazu raten, ein wenig zu reisen und sich noch mehr vom Land anzuschauen. Ziele gibt es dabei mehr als genug: Die bei Touristen besonders beliebte Ostküste beheimatet zum Beispiel das weltberühmte Great Barrier Reef und das tropische Inselparadies der Whitsunday Islands, an der Westküste findet man einige der traumhaftesten Strände weltweit und kann die unglaublichen Weiten des Landes erkunden, und Tasmanien ist nicht nur für die spektakuläre Natur, sondern auch für seine Geschichte bekannt. Auch Sydney sollte man sich nicht entgehen lassen (auch wenn Melbourne meiner Meinung nach als Stadt bedeutend schöner ist). Das alles zu sehen ist natürlich kaum möglich. Ich habe mich am Ende meines Aufenthalts für einen längeren Ausflug ins rote Zentrum des Landes entschlossen ein Ziel, das ich jedem Reisenden empfehlen würde. Die Gegend um Uluru ist einfach etwas, was man so nur dort zu sehen bekommt. Persönliches Fazit Mein Studium in Australien wird mir für immer als eine unglaublich schöne und ereignisreiche Zeit in Erinnerung bleiben. In den zehn Monaten, die ich dort verbracht habe, habe ich so viel erlebt und gesehen, so viele neue Bekanntschaften und Freundschaften geschlossen und so viel Neues erfahren, dass ich immer gerne an diese Zeit zurückdenken werde. Besonders froh bin ich darüber, dass ich zwei, und nicht nur ein Semester, in Melbourne studieren konnte. Denn um sich richtig in ein neues Umfeld einzuleben bedarf es einfach einer gewissen Zeit und ein Semester vergeht viel zu schnell.

Ebenso schätze ich die finanzielle Unterstützung, die ich durch das Auslands-BAföG erhielt. Denn wie gesagt, das Leben in Australien ist nicht ganz günstig. Ohne BAföG wäre eine Finanzierung des Auslandsaufenthaltes für mich schwierig gewesen. So hatte ich auch noch die Gelegenheit, mir Teile des Landes anzusehen, die ich noch nicht kannte. Für diese einmalige Gelegenheit bin ich dem Akademischen Auslandsamt der Universität Heidelberg sehr dankbar. Durch meine Erfahrungen habe ich den Kontinent am anderen Ende der Welt noch mehr schätzen und lieben gelernt. Die zahlreichen Erfahrungen, die ich während dieser Zeit gesammelt habe, haben mich persönlich sehr bereichert. Und eines kann ich schon jetzt sagen: Diese zehn Monate waren bestimmt nicht das letzte Mal, dass es mich für längere Zeit nach Australien zieht.