BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 20/12646 20. Wahlperiode 19.08.14 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Wieland Schinnenburg (FDP) vom 11.08.14 und Antwort des Senats Betr.: Aufzüge an Schnellbahnstationen Immer wieder fallen Aufzüge an Schnellbahnstationen aus. Oft dauert es lange, bis diese repariert sind. Dadurch wird die Barrierefreiheit der jeweiligen Station meist beseitigt. Ich frage den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf Grundlage von Auskünften der Verkehrsunternehmen Hamburger Hochbahn (HOCHBAHN), der Eisenbahn Altona-Kaltenkirchen- Neumünster (AKN), der Deutschen Bahn AG (DB AG) sowie des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) wie folgt: 1. An welchen Schnellbahnstationen in Hamburg gibt es einen oder mehrere Aufzüge? Bitte für jede Station angeben, wie viele Aufzüge es gibt und wann diese installiert wurden. Betreiber Haltestelle Anzahl der Aufzüge Baujahr AKN Eidelstedt Zentrum 2 2004 Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) S-Bahnhaltestelle Harburg Rathaus S-Bahnhaltestelle Neugraben 2 2001 2 1986 Die Schnellbahnhaltestellen der DB AG sind in Anlage 1 und die der HOCHBAHN in Anlage 2 aufgeführt. Darüber hinausgehende Angaben haben die Unternehmen nicht gemacht. 2. Welche dieser Aufzüge sind in den Jahren 2012 2014 von wann bis wann länger als einen Tag ausgefallen? 3. Was war der jeweilige Grund für den Ausfall? 4. Was war der jeweilige Grund, warum der Aufzug nicht innerhalb von 24 Stunden repariert wurde? Bei der HOCHBAHN: Keine. Die HOCHBAHN gewährleistet durch ihr Instandhaltungsmanagement eine hohe Verfügbarkeit ihrer Anlagen. Nichtverfügbarkeiten ergeben sich durch planmäßige Wartungen, TÜV-Prüfungen sowie die planmäßige Erneuerung von Aufzügen. In 2012 lag
Drucksache 20/12646 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 20. Wahlperiode die Aufzugsverfügbarkeit bei 96,3 Prozent, in 2013 bei 95,4 Prozent sowie in den ersten sechs Monaten 2014 bei 97,1 Prozent. Bei der AKN gab es keinen längeren Ausfall von Aufzügen. Bei der DB AG, beim LSBG und der zuständigen Behörde werden keine Statistiken über Ausfallzeiten im Sinne der Anfrage geführt. Generell sind die häufigsten Ursachen für die Ausfälle Vandalismus und technische Störungen. In 2014 wurden von DB Station&Service AG größere Störungen für die Aufzüge an den Stationen Wilhelmsburg, Bergedorf und Airport erfasst. Für diese drei Aufzüge waren größere Reparaturen notwendig, es mussten nicht lagerfähige Ersatzteile beschafft werden. In der Regel werden Störungen an Aufzügen umgehend soweit möglich und innerhalb von 24 Stunden behoben. Im Übrigen siehe Drs. 20/9275 und 20/6492. 5. Wer ist für die Instandhaltung der Aufzüge zuständig? Für die Instandhaltung der Aufzüge sind die jeweiligen Betreiber zuständig. Diese sind die HOCHBAHN, DB Station&Service AG, Bahnhofsmanagement Hamburg, die AKN und der LSBG. 6. Wie erfährt der Zuständige vom Ausfall des Aufzuges? Gibt es eine automatische Benachrichtigung? Wenn nein: warum nicht? Die Aufzüge in den Hamburger Schnellbahnhaltestellen sind mit automatischen Störungsmeldungen ausgestattet, das heißt die Aufzugsbetreiber erhalten in bestimmten Zeitintervallen Statusmeldungen zum Betriebszustand der Aufzüge. 7. Gibt es Sanktionen für das jeweilige Schnellbahnunternehmen oder den Zuständigen, wenn Aufzüge länger als 24 Stunden ausfallen? Wenn ja: Wann wurde wer wie sanktioniert? Wenn nein: warum nicht? Die Funktionsfähigkeit von Fahrtreppen und Aufzügen in den S-Bahnhöfen wird im Rahmen des Qualitätssteuerungsverfahrens kontrolliert und monetär sanktioniert. Zum einen wird die Funktionsfähigkeit bei den Qualitätstests stichprobenweise geprüft, zum anderen wird bei den Kundenzufriedenheitserhebungen nach der Zufriedenheit der Fahrgäste mit der Funktion von Fahrtreppen und Aufzügen gefragt. In beiden Fällen wird bei Unterschreiten eines Referenzwertes eine Sanktion fällig. In den Jahren 2012 und 2013 ergaben sich folgende Sanktionsbeträge für den Bereich der S-Bahn: rund 117.000 Euro (2012), rund 152.000 Euro (2013). Für 2014 gibt es noch keine Ergebnisse, da nur jährlich berechnet wird. Für die U-Bahn ergaben sich keine Sanktionen. 8. Wie werden die Fahrgäste über den Ausfall eines Fahrstuhls informiert? Die Fahrgäste können sich auf der Internetseite des HVV über den Betriebszustand der meisten Aufzüge in Hamburger Schnellbahnhaltestellen informieren. Unter der Rubrik Wissenswertes/Mobilität für alle barrierefrei unterwegs/haltestellen und besondere Orte können einzelne Haltestellen ausgewählt werden. Es folgt eine detaillierte Haltestellenskizze mit Aufzugsinformationen, die unter anderem den Betriebszustand der an der Haltestelle vorhandenen Aufzüge wiedergeben. Der HVV strebt an, den Internetauftritt und die Auffindbarkeit der Informationen für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste zu verbessern. Darüber hinaus kann die Information zu den Betriebszuständen auch telefonisch unter der HVV-Service-Telefonnummer 040-19 449 abgefragt werden. Bei geplanten Außerinbetriebnahmen von Aufzügen, zum Beispiel aufgrund von Instandhaltungs- oder Wartungsarbeiten, werden die Fahrgäste zudem vor Ort durch entsprechende Aushänge der Aufzugsbetreiber informiert. Hierbei werden auch barrierefreie Fahralterna- 2
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 20. Wahlperiode Drucksache 20/12646 tiven aufgezeigt. Die Störungsmeldung auf der Internetseite des HVV kann aus technischen und Sicherheitsgründen derzeit weitgehend nur indirekt beziehungsweise halbautomatisch und damit zeitverzögert über die Betriebsleitzentrale erfolgen. Dieses Angebot soll perspektivisch weiterentwickelt werden. Ziel ist die Echtzeit- Anbindung aller Aufzüge an die Online-Auskunft des HVV via www.hvv.de oder der HVV-App, sodass Informationen zu Störungen schnell und ohne Zeitverlust kommuniziert werden können. 9. Wie können Fahrgäste den Zuständigen vom Ausfall eines Aufzuges informieren? Gibt es eine zentrale Rufnummer? Ja, Fahrgäste können den Ausfall telefonisch über die HVV-Infoline 040-19 449 oder über das HVV-Kontaktformular im Internet melden. Es erfolgt eine direkte Weiterleitung der Meldung an den zuständigen Aufzugsbetreiber und sofern keine automatische Störungsmeldung stattgefunden hat an das Auskunftssystem im Internet. Darüber hinaus können Fahrgäste der U-Bahn den Ausfall von Aufzügen unter der Hochbahn-Nummer 3288-7000 oder über die Informationssäulen auf dem Bahnsteig melden (diese Information erscheint auf dem Display bei ausgefallenen Aufzügen). Fahrgäste der DB können den Ausfall über den Notrufknopf und über die Hotline im Aufzug oder per Telefon der Zentrale der DB Station&Service AG (040 3918-1053) melden. Eine Meldung ist zusätzlich über die Notruf/Informationssäulen auf den Bahnsteigen oder direkt auf den Stationen mit Service-Personal möglich. Außerdem können über die sozialen Netzwerke wie Facebook oder Twitter Informationen weitergegeben werden. Im Übrigen siehe Antworten zu 5. und zu 8. 3
Drucksache 20/12646 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 20. Wahlperiode Anlage 1 Anzahl Aufzüge in den Hamburger S-Bahnstationen (inkl. Hamburg Hbf, Hamburg-Dammtor, Hamburg-Altona, Hamburg-Harburg und den Stationen der Linie R10) Stand: August 2014 Station Anzahl Aufzüge Allermöhe 1 Alte Wöhr 1 Aumühle 1 Bahrenfeld 1 Barmbek 1 Blankenese 1 Eidelstedt 1 Elbgaustraße 1 Friedrichsberg 1 Hamburg Airport (Flughafen) 4 Hamburg Dammtor 2 Hamburg Hbf 8 Hamburg-Altona 2 Hamburg-Bergedorf 4 Hamburg-Harburg 3 Hamburg-Rahlstedt 1 Hamburg-Tonndorf 1 Hamburg-Wandsbek 1 Hammerbrook 1 Heimfeld 1 Hochkamp 1 Hoheneichen 1 Holstenstraße 1 Klein Flottbek 1 Landwehr 1 Langenfelde 1 Mittlerer Landweg 1 Nettelnburg 1 Neuwiedenthal 1 Ohlsdorf 1 Othmarschen 1 Poppenbüttel 1 Rissen 1 Rübenkamp 1 Stadthausbrücke 1 Stellingen 1 Sternschanze 1 Veddel 1 Wandsbeker Chaussee 1 Wilhelmsburg 2 Quelle DB Station&Service AG Angaben ohne Gewähr 4
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 20. Wahlperiode Drucksache 20/12646 Standort Haltestelle Inbetriebnahme Anzahl Aufzüge Jahr an Haltestelle Barmbek 2011 2 Baumwall 1992 2 Berliner Tor 2011 3 2012 Billstedt 2000 2 Borgweg 1994 1 Christuskirche 2013 1 Dehnhaide 1995 2 Emilienstraße 2013 1 Eppendorfer Baum 2014 1 Farmsen 1995 2 Fuhlsbüttel 1990 1 2003 1 Gänsemarkt 2013 1 2012 1 Garstedt 1996 1 Großhansdorf 2004 1 HafenCity Universität Hagenbecks Tierpark 2009 1 Hamburger Straße 2002 2 Hammer Kirche 2014 1 Hauptbahnhof Nord 2006 2 1993 1 Hauptbahnhof Süd 1994 1 1996 1 Hoisbüttel 1993 1 Horner Rennbahn 2011 1 Jungfernstieg 2006 4 2009 Kellinghusenstraße 2010 1 2011 1 Kiwittsmoor 2013 1 Lattenkamp 2007 1 Lutterrothstraße 2012 1 Messehallen 1991 1 2004 1 Mümmelmannsberg 2013 1 Niendorf Markt 2008 1 Niendorf Nord 1991 1 Norderstedt 1996 1 Ohlsdorf 2001 1 Osterstraße 2013 2 Rödingsmartkt 2002 2 Schippelsweg 1991 2 Schlump 1994 3 Sengelmannstraße 1994 1 St. Pauli 2000 1 Steinfurter Allee 1990 1 Steinfurther Allee 1990 1 Trabrennbahn 2003 1 Überseequartier 2012 1 Volksdorf 2007 2 Anlage 2 5
Drucksache 20/12646 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 20. Wahlperiode Standort Haltestelle Inbetriebnahme Jahr Anzahl Aufzüge an Haltestelle Wandsbek Gartenstadt 2014 1 Wandsbek Markt 2005 1 Wartenau 1992 1 2011 1 Summe 71 6