Mechthild Kern, Mainz. Statement zum Thema. "EMNID-Umfrage: Was hält die Bevölkerung von der Positivliste?"



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Transkript:

Mechthild Kern, Mainz Statement zum Thema "EMNID-Umfrage: Was hält die Bevölkerung von der Positivliste?" Wie vom Gesetzgeber beschlossen, soll im Laufe dieses Jahres von einer eigens für diese Aufgabe berufenen Kommission ein Verzeichnis verordnungsfähiger Arzneimittel zusammengestellt werden die sogenannte Positivliste. In der Zukunft sollen dann zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) nur die in dieser Liste aufgeführten Arzneimittel verordnet werden dürfen. Wie die Handhabung der pflanzlichen Medikamente aussehen soll, ist allerdings nicht eindeutig festgelegt worden. So wie das Gesetz formuliert ist, wäre es möglich, pflanzliche Präparate genauso wie die chemisch definierten Medikamente in den Hauptteil dieser Liste aufzunehmen, gleichzeitig ist aber für die Präparate der sogenannten besonderen Therapierichtung ein Anhang vorgesehen, in den neben pflanzlichen noch homöopathische und anthroposophische Medikamente aufgenommen werden sollen. Damit schließt sich die neue Gesundheitsministerin dem Konzept ihrer Vorgängerin unterschiedslos an. Nach Einschätzung der DGVP ist der Griff zur Positivliste grundsätzlich ein ungeeignetes Mittel, um die Qualität der Versorgung zu sichern oder Kosten zu senken. Wir befürchten unabhängig davon einen erheblichen bürokratischen Mehraufwand, da die Aufstellung der Positivliste zusätzlich zum Zulassungsverfahren für Arzneimittel erfolgt. Sorgfältige und zügige Zulassungsverfahren jedoch können eine aufwendige Positivliste ersetzen und sind nach Auffassung der DGVP sowohl im Hinblick auf die Qualitätssicherung für den Patienten als auch für die Kostenentwicklung der bessere Weg. Bevor die konkreten Vorschläge der Sachverständigenkommission aber vorliegen und die Patienten womöglich vor fertige Tatsachen gestellt werden, wollte die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.v. (DGVP) jetzt wissen, was die Öffentlichkeit von dieser Liste hält

2 und was sie von ihr auch im Hinblick auf pflanzliche Medikamente - erwartet. Wir haben deshalb das EMNID-Institut beauftragt, eine repräsentative Umfrage im ganzen Bundesgebiet durchzuführen. Dabei wurden 1124 Privatpersonen älter als 14 Jahre im Zeitraum vom 12. bis 19. Februar 2001 interviewt. Hier einige der wichtigsten Ergebnisse: Mit der Frage Halten Sie die Einführung einer Positivliste für sinnvoll? wurde zunächst die grundsätzliche Bewertung des Vorhabens ermittelt. Die geplante Positivliste findet lediglich bei 32 Prozent der Bundesbürger eine Zustimmung. - 43 Prozent lehnen sie eindeutig ab, in den neuen Bundesländern hält sogar jeder zweite Bürger (53 Prozent) dieses Vorhaben nicht für sinnvoll. - Nach Berufsgruppen und Bildungsgrad aufgelistet zeigt sich, dass mit wachsender Qualifikation auch die Ablehnung gegenüber der Positivliste wächst. - Keine wesentlichen Unterschiede gibt es dagegen in der Bewertung des Vorhabens zwischen älteren und jüngeren Bürgern oder zwischen Frauen und Männern. Eine der Ursachen für die breite Ablehnung dürfte darin begründet sein, dass die Bürger anders als das Bundesministerium für Gesundheit nicht annehmen, dass durch die eingeschränkte Zahl der Arzneimittel die Qualität der medikamentösen Versorgung verbessert werden kann. Im Gegenteil. 49 Prozent der Befragten gaben an, von der Positivliste eher oder in jedem Falle eine Verschlechterung der Versorgung zu erwarten. - Diese Meinung vertraten die Bürger aus Ost und West in etwa gleich häufig. Sogar auf der Ebene der einzelnen Bundesländer ausgewertet, waren kaum Unterschiede festzustellen. Bei der Vergabe von Noten von 1 (wird sich verbessern) bis 5 (wird sich in jedem Falle verschlechtern) unterschied sich die

3 durchschnittliche Bewertung pro Bundesland kaum. Die beste Note lag bei 3,2, die schlechteste bei 3,8. - Auch Frauen und Männer und Junge und Alte waren sich bei der Beurteilung der Auswirkungen einer Positivliste einig: Knapp jeder zweite erwartet dadurch Qualitätsverluste in Kauf nehmen zu müssen. Wie sehr die Bundesbürger eine adäquate Versorgung mit pflanzlichen Medikamenten auch im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung für wichtig halten, wiederspiegeln die Antworten auf die Frage zur Einordnung der Phytopharmaka auf dieser Liste sollte sie tatsächlich erstellt werden. Auf die Frage, ob pflanzliche Präparate in die Positivliste aufgenommen werden sollten, haben 91 Prozent(!) der Gefragten mit ja geantwortet. - Lediglich 6 Prozent der Bundesbürger wünschen nur chemische Arzneimittel auf der Liste. - Ähnlich wie bei der Beurteilung der Auswirkungen der Positivliste auf die Qualität der medikamentösen Versorgung, waren sich auch bei der Befürwortung der Phytopharmaka die Bundesbürger durch alle Regionen, Schichten und Altersgruppen im wesentlichen einig. - Einige Unterschiede gab es lediglich bei der Beurteilung der Wichtigkeit einzelner Krankheitsbilder: Bei pflanzlichen Mitteln gegen Herzinsuffizienz haben sich insgesamt 79 Prozent der Befragten dafür ausgesprochen, sie in die Positivliste aufzunehmen, 10 Prozent waren dagegen. Die positive Bewertung dieser Medikamentengruppe steigt zwar mit zunehmendem Alter von 69 Prozent bei den bis 29jährigen bis zu 85 Prozent bei den über 50jährigen ansonsten gab es aber keine Unterschiede in der Bewertung zwischen einzelnen Regionen oder Gruppen. Bei pflanzlichen Mitteln gegen Hirnleistungsstörungen haben sich insgesamt 77 Prozent der Befragten für eine Aufnahme in die Positivliste ausgesprochen, 11 Prozent waren dagegen.

4 Bei diesen Präparaten sind die Bürger im Westen die größeren Befürworter der Aufnahme (79 Prozent) als die im Osten (71 Prozent) und auch Frauen sehen hier einen größeren Handlungsbedarf (81 Prozent) als Männer (74 Prozent). Bei pflanzlichen Mitteln gegen Prostatabeschwerden befürworten 75 Prozent der Befragten eine Aufnahmen in die Positivliste, 10 Prozent sind dagegen. Obwohl von dieser Therapie vor allem ältere Männer profitieren, sind Männer und Frauen genauso häufig für eine Aufnahmen und auch zwischen Jüngeren und Älteren gibt es kaum Unterschiede in der Beurteilung. Bei pflanzlichen Mitteln gegen Venenbeschwerden befürworten 74 Prozent der Befragten eine Aufnahmen in die Positivliste, 12 Prozent sind dagegen. Bei dieser Medikamentengruppe gibt es allerdings große Unterschiede in der Beurteilung zwischen einzelnen Gruppen. Während sie 76 Prozent der Bürger in Westen in die Positivliste aufnehmen möchten, sind es im Osten lediglich 64 Prozent. Ähnlich stark ist der Unterschied zwischen Frauen (80 Prozent für eine Aufnahmen) und Männern (67 Prozent dafür). Beruf, Bildung oder Einkommen spielen dagegen bei der Beurteilung dieser Medikamente keine Rolle. Bei pflanzlichen Mitteln gegen chronische Erkrankungen der Nasennebenhöhlen haben sich insgesamt 72 Prozent der Befragten dafür ausgesprochen, sie in die Positivliste aufzunehmen, 15 Prozent waren dagegen. Im Westen hat diese Therapie mehr Befürworter (74 Prozent) als im Osten (67 Prozent) und Frauen finden es wichtiger, sie auf Kassenrezept verordnet zu bekommen (76 Prozent) als Männer (69 Prozent). Keine Unterschiede ergaben sich dagegen zwischen Gruppen, die nach dem Alter der Befragten oder deren Bildung und Einkommen aufgeteilt waren. Bei pflanzlichen Mitteln gegen depressive Verstimmung oder Angst befürworten 69 Prozent der Bundesbürger eine Aufnahmen in die Positivliste, 16 Prozent sind dagegen. Bei dieser Medikamentengruppe bestehen allerdings große Unterschiede in der Beurteilung zwischen einzelnen Gruppen. Im Westen möchten 65 Prozent der Befragten die Präparate in

5 die Positivliste aufgenommen sehen, im Osten sind es lediglich 57 Prozent der Befragten. Auch die Meinung zwischen Frauen 74 Prozent dafür und Männern 63 Prozent dafür fiel ziemlich uneinheitlich aus. Starke Unterschiede waren außerdem zwischen den einzelnen Gruppen zu verzeichnen, die nach Bildungsgrad aufgesplittert waren. Grob ausgedrückt gilt, je höher die Bildung, desto höher die Bewertung dieser Medikamente: Nur 49 Prozent der ungelernten Arbeiter, aber 75 Prozent der Abiturienten sprachen sich für die Aufnahme dieser Präparate in die Positivliste aus. Bei pflanzlichen Mitteln gegen Wechseljahrbeschwerden befürworten 66 Prozent der Befragten eine Aufnahmen in die Positivliste, 16 Prozent sind dagegen. Erwartungsgemäß sind bei dieser für Frauen bestimmten Medikamentengruppe mehr Frauen als Männer unter den Befürwortern. 71 Prozent der Frauen, aber lediglich 60 Prozent der Männer waren der Meinung, diese Präparate gehören in die Positivliste. Genauso verständlich ist auch die Tatsache, dass Personen über 40 Jahre diese Therapie mit 71 bis 74 Prozent stärker bevorzugen als Jüngere (51 bis 64 Prozent). Bei pflanzlichen Mitteln zur Stärkung des Immunsystems sprachen sich 65 Prozent der Befragten für eine Aufnahme in die Positivliste, 23 Prozent waren dagegen. Bei dieser Medikamentengruppe gab es zwischen einzelnen Regionen, Altersgruppen und sozialen Gruppen keine nennenswerten Unterschiede. Bei pflanzlichen Mitteln gegen Unruhezustände und Schlafstörungen befürworten 61 Prozent der Befragten eine Aufnahmen in die Positivliste, 22 Prozent sind dagegen. Größere Unterschiede in der Bewertung gab es lediglich zwischen Ost (53 Prozent Befürworter) und West (63 Prozent Befürworter). Die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.v. (DGVP) versteht sich als eine Interessenvertretung der Versicherten in der Bundesrepublik Deutschland. Unsere Forderung an die Politik ist es daher, die Mitwirkungsrechte der Krankenversicherten bei der Gestaltung der Gesundheitspolitik zu stärken.

Mechthild Kern Stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.v. (DGVP) Lehrstraße 6 D-64646 Heppenheim 6