HOLZ Für den Holzschnitt eignen sich fast alle Massivhölzer, aber auch Sperrholz oder altes Möbelholz wird gelegentlich von Künstlern verwendet. Besonders geeignet für feine detailreiche Entwürfe sind die harten feingemaserten Hölzer von Obstbäumen bevorzugt Birnbaum wegen seiner hervorragenden Maßbeständigkeit, aber auch Kirsche und Nussbaum. Leichter zu schneiden und geeignet für großflächige Arbeiten sind Weichhölzer wie Linde oder Pappel, die allerdings auch leichter splittern. Birnbaumholz im Längsschnitt Das verwendete Holz wird gewöhnlich längs zur Faser geschnitten (Längsholz). Die Maserung oder Struktur eines Holzes wird mitunter bewusst als grafisches Element eingesetzt. Dazu eignen sich besonders verwitterte Holzbretter, deren Maserung reliefartig hervorgehoben ist. Für äußerst filigrane Arbeiten (z.b. Holzstich) wurde in Asien und Europa das harte und extrem feinfaserige Holz des Buchsbaumes verwendet. Diese Pflanze wächst nur sehr langsam. Heute zählt dieses Holz zu den Edelhölzern und ist sehr teuer. Buchsbaumholz im Längsschnitt
DRUCKPLATTE HERSTELLEN Wir verwenden für unsere Kalender-Druckstöcke seit jeher Lindenholz. Vier Kanthölzer werden zu einem Balken mit den Außenmaßen der Druckplatte verleimt und dann scheibenweise in Platten mit 2-4 cm Stärke geschnitten. Die Platten werden anschließend über eine Bandschleifmaschine sorgfältig geschliffen und geglättet. Die Schnittfläche ist also Stirnholz, wodurch man trotz weicher Holzart sehr feine Details ausarbeiten kann. Außerdem hat solch ein Druckstock im Vergleich zum Längsholz eine viel längere Lebensdauer. BEGRIFF HOLZSCHNITT (auch als Xylographie bezeichnet; Zu den xylografischen Verfahren zählt allerdings neben dem Holzschnitt auch der Holzstich sowie der Blockdruck.) Der Holzschnitt ist eine Drucktechnik, bei der ein reliefartiger hölzerner Druckstock verwendet wird, um Grafiken zu erzeugen; auch die so erzeugte einzelne Grafik wird Holzschnitt genannt. Als Ausdruck einer künstlerischen Idee wurde der Holzschnitt vor allem im 16. Jahrhundert und später von den Expressionisten verwendet. Zur Herstellung des Druckstocks werden von einem glatt gehobelten Holzbrett mit Schneidemessern die nicht druckenden Teile entfernt und die erhabenen Teile danach eingefärbt und abgedruckt (Hochdruck). Der Abdruck erfolgt durch Handabreibung oder durch eine Druckpresse.
TRANSFER DES ENTWURFES Beim Übertragen des Entwurfes muss beachtet werden, dass dieser spiegelverkehrt auf die Druckplatte aufgebracht wird. Man kann direkt auf die Platte zeichnen, was dem Motiv eine gewisse Spontaneität und Frische verleiht. In unserem Fall verwenden wir jedoch Kohle- oder Transparentpapier, um die Vorzeichnung so genau wie möglich zu übertragen. Das erleichtert auch das spiegelverkehrte Anordnen der Schriftzeichen.
SCHNEIDEN Alle Linien und Flächen, die später im Druck weiß erscheinen sollen, werden nun vertieft ausgeschnitten. Dazu stehen verschiedene Schnitzwerkzeuge zur Verwendung wie Linienmesser Flach- und Hohleisen, Geißfuß. Zwischendurch müssen die Schnitzwerkzeuge regelmäßig geschärft werden. Am Ende dieses Prozesses bleiben die Linien und Flächen der Zeichnung als Grate, Stege oder Inseln stehen. Mit dem sogenannten Grabstichel, einem zierlichen Schnitzeisen, lassen sehr feine und feinste Linien und Schraffuren im Stirnholz anlegen. So kann auch mit Schattierungen gearbeitet werden, ähnlich wie bei einer Radierung.
klassische Techniken des Holzschnitts Schwarzlinienschnitt, bei dem die erhabenen und damit druckenden Teile des Druckstocks die Zeichnung wiedergeben. Der Schwarzlinienschnitt ist die ursprünglichste Form des Holzschnitts. Weißlinienschnitt, bei dem die Linien der Zeichnung wie eine Gravur in den Holzblock eingeschnitten werden. Beim Abzug wird damit die Fläche abgedruckt, die eigentlich den Hintergrund ausmacht, und die Darstellung ergibt sich - nicht druckend - aus den weißen Linien. Flächenschnitt, die Zeichnung wird meist negativ in ein großflächiges Brett geschnitten. Holzstich (Xylografie), bei dem Faser geschnittene Holzplatte statt Messer mit einem Kupferstichbearbeitet wird. Damit kann größere Halbtonabstufung erreicht Holzstich ist als technische Weiterentwicklung des einzustufen. eine quer zur mit einem Grabstichel künstlerisch eine werden. Der Holzschnitts Beim Weißdruck werden die erhabenen Flächen der Druckplatte mit weißer Farbe eingestrichen und auf schwarzem Papier abgezogen.
FEHLDRUCKE Viel Zeit vergeht mit Einstellungen und kalibrieren bis endlich ein befriedigender Probedruck vorliegt. Es gibt zwei häufig vorkommende Fehldrucke. Das Motiv wurde entweder zu schwach oder zu stark gedruckt Mögliche Ursachen sind zu wenig Druck, zu wenig Farbauftrag oder eine verzogene Druckplatte, nicht richtig eingestellter Aufzug Mögliche Ursachen sind auch nicht tief genug geschnittener Druckstock, zuviel Farbauftrag
DRUCK Zum Drucken des Holzschnitts wird Ölfarbe oder Aqualinolfarbe verwendet, die mit einer Rolle in einer dünnen Schicht gleichmäßig auf den Druckstock aufgebracht wird. Auf den eingefärbten Druckstock wird das saugfähige, ungeleimte Papier gelegt und von hinten mit der Hand oder einem Reibewerkzeug abgerieben. Alternativ zur Handabreibung kann man den Holzschnitt auch mit der Presse (Kniehebel-, Andruck-, Walzen-, Stempelpresse) drucken. Bei größeren Stückzahlen ist es sinnvoll eine Maschine einzusetzten. Die Abzüge für den Holzschnittkalender hat unser Drucker Karl Glotzbach mit einer automatischen Buchdruckpresse hergestellt. Nach jedem gedruckten Blatt muss der Druckstock neu eingefärbt werden. Als Papier verwenden wir hochwertige Ware aus Finnland.
Trocknung Die nun folgende Trocknung dauert 2 Wochen. Jedes Blatt muss einzeln ausgelegt werden.unser Drucker Karl Glotzbach nutzt dazu seine gesamte Wohnung!