Erfahrungsbericht: Auslandssemester an der Edinburgh Napier University Heimathochschule:DHBW Stuttgart Studienfach: RSW- Accounting and Controlling Jahrgang: 2011 Semester: 4. Semester Zeitpunkt: September bis Dezember 2012 Gasthochschule:
Erfahrungsbericht: Auslandssemester an der Edinburgh Napier University Vorbereitung des Aufenthaltes Den Beschluss ein Auslandssemester absolvieren zu wollen, hatte ich früh gefasst. Hinsichtlich des Ort und Zeitpunkt war ich mir allerdings nicht sicher. Klar war, dass es in ein englischsprachiges Land gehen sollte. Aus finanziellen Gründen liegt daher ein Aufenthalt in England auf der Hand insbesondere die Studiengebühren der Edinburgh Napier University sind finanzierbar. Nach eigener Recherche über die Stadt sowie die schottische Umgebung fiel mir die Entscheidung schlussendlich nicht schwer. Hinsichtlich des Bewerbungsprozesses kann auf die detaillierten Informationen auf der DH-Homepage verwiesen werden. Insoweit trotzdem Probleme bestehen, ist das Auslandsamt zudem sehr hilfsbereit. Auch bei begründet zu später Abgabe von Unterlagen ist ein Entgegenkommen möglich. Da die Semestertermine in Edinburgh zudem auch gut mit den Terminen der DHBW übereinstimmten und nach Absprache mit meinem Betrieb und mit meinem Studiengangsleiter möglich war, stand einer Bewerbung nichts im Wege. Der Bewerbungsprozess gestaltete sich einfach und die Rückmeldung kam dann auch nach ein paar Wochen. Dann fing die Planung letztendlich erst richtig an und unter anderem wurde der Flug gebucht und die Wohnungsformalitäten abgeschlossen. Tipps: Flug: Insofern man aus dem süddeutschen Raum kommt, bietet es sich an mit Ryanair von Memmingen aus zu fliegen und zunächst nur den Hinflug zu buchen. Den Rückflug reicht es vor Ort zu buchen, allerdings ist zu beachten, dass im Winter keine Flugverbindung zwischen Edinburgh und Memmingen besteht. Unterkunft: Seitens der Edinburgh Napier University werden Studentenwohnheime grds. nur für Studenten angeboten, die sich länger als 3 Monate an der Universität befinden. Allerdings durch höfliche Nachfrage, ob vielleicht noch Zimmer frei sind, besteht bei entsprechender Begründung auch 1
die Möglichkeit, dass man trotzdem ein Zimmer bekommt. Jedoch ist hierbei zu erwähnen, dass private Unterkünfte durchaus billiger sein können als die Studentenwohnheime. Positiv an Studentenwohnheimen ist festzuhalten, dass alle international Students in einem Wohnheim i.d.r. Wrights Houses untergebracht sind, sodass man schnell Kontakte insbesondere mit Amerikanern knüpfen kann. Falls vor der Ankunft noch keine Wohnung gefunden wurde, ist das auch kein größeres Problem. Einfach in einem Hostel einquartieren und in Ruhe nach einer Wohnung vor Ort suchen. Anreise: Seitens der Edinburgh Napier University wird innerhalb der typischen Anreisezeiten ein Fahrservice zur Verfügung gestellt, welcher die Internatioal Students an Ihrer jeweiligen Unterkunft (auch bei Unterbringung in keinem Studentenwohnheim) abliefert. Studium im Gastland Anfang September ging dann mein Flug nach Schottland. Die ersten Eindrücke der Stadt waren atemberaubend. Meine Wohnung (Studentenwohnheim Wrights Houses ) lag sehr zentral und ich konnte alles bequem zu Fuß erreichen. Nur zum Craiglockhart Campus ging es mit dem Bus. Campus Craiglockhart Jedoch konnte bei schlechtem Wetter auch jederzeit auf die öffentlichen Verkehrsmittel in alle Teile der Stadt zurückgegriffen werden. 2
Der Start an der Edinburgh University war gut geplant. Die Einführungsveranstaltung liefert allg. Informationen und verschafft einen ersten Überblick über den Studienablauf. Meine Modulwahl gestaltete sich dagegen etwas schwieriger, da meine geplante Modulwahl nicht möglich war. Es ist anzumerken, dass die voraussichtlichen Vorlesungstermine bereits kurz vor Beginn des Semesters und somit noch im Heimatland abgerufen werden können. Insoweit wird die Planung erleichtert. Nach Rücksprache mit dem heimischen Studiengangsleiter erfolgte die Modulwahl: Managerial Finance (ACC08102) Corporate Accounting (ACC08104) Scottish culture and society (LNG08107) Alle Module waren sehr interessant und auch sehr unterschiedlich. In Managerial Finance erfolgte eine direkte Umsetzung der durch die lectures vermittelten Inhalte durch praktische Assignments. Auf diese Weise konnte wurden die theoretischen Inhalte anhand von Praxisbeispielen untermauert. Neben zweier Assignments musste eine abschließende schriftliche Prüfung abgelegt werden. In Corporate Accounting wurden durch eine sehr gute Dozentin Inhalte des IFRS vermittelt. Der erste Teil der Prüfung bestand zunächst aus einem Multiple Choice Test. Abschließend erfolgte eine schriftliche Prüfung. Scottisch cuture and society enthielt neben allgemeinbildenden Informationen auch enorm viele Details gestaltete sich durch einige kürzere Prüfungen als schwieriger und zeitaufwändiger als erwartet. Darüber hinaus musste noch ein Projekt in Gruppenarbeit sowie ein Assignment verfasst werden. Ein Vergleich zwischen der DHBW und dem Studium an der Edinburgh Napier University ist meines Erachtens nicht möglich: Auf der einen Seite werden nur drei Module belegt und dementsprechend hatte ich nicht so viele Wochenstunden Vorlesung musste aber doch einiges im Selbststudium lernen. Ich war nur drei Tage die Woche verpflichtend an der Uni und habe den Rest ggf. in der Bibliothek oder von daheim aus gearbeitet. 3
An der Uni selbst findet man sich recht schnell zurecht und die Mitarbeiter und Dozenten helfen immer gerne. Es gab viele andere Auslandsstudenten, mit welchen ich auch vorwiegend Kontakt hatte, insbesondere mit Studenten aus meinem Wohnheim. Neben den drei Modulen konnte man noch andere freiwillige Module belegen. So zum Beispiel unterschiedliche Englisch-Kurse, die den Start an der Uni erleichtern sollen. Man muss zu diesen Kursen nicht regelmäßig kommen, sondern konnte bei Bedarf hingehen und bekam Unterstützung. Aufenthalt im Gastland Die Zeit in Schottland verging viel zu schnell. Edinburgh ist eine eher ältere Stadt, die eine ganz besondere Atmosphäre hat. Neben vielen historischen Gebäuden gibt es einen neueren Stadtteil. Edinburgh liegt direkt am Meer. Im Laufe der Zeit werden die Tage aufgrund der nördlichen Lage immer kürzer. Das Wetter ist auch sehr speziell. Ein Tag mit strahlendem Sonnenschein konnte innerhalb weniger Stunden sich komplett verändern und durch Regenschauer unterbrochen werden. Doch richtig gekleidet ist das kein größeres Problem. Bei warmem Wetter bot sich die Möglichkeit zu Portobello an den Strand zu gehen oder einfach in den vielen Parks zusammen zu sitzen oder auch zu joggen. Man lernt sehr schnell andere Studenten kennen und so sind wir abends mit anderen Auslandsstudenten zusammen in Pubs gegangen und haben die Stadt erkundet. Ich habe im Stadtteil Bruntsfield gewohnt. In 15 Minuten war ich zu Fuß im Stadtzentrum und Einkaufsmöglichkeiten waren ebenfalls nur wenige Fußminuten entfernt. Meine Wohnung war zwar klein aber trotzdem vollkommen ausreichend für den kurzen Zeitraum und auch mit deutschen Studentenwohnheimen vergleichbar. Ich hatte besonderes Glück mit meinen Mitbewohnern, sodass ich gerade gelandet und doch schon in Edinburgh angekommen war. An der Edinburgh University werden auch unterschiedliche Sportmöglichkeiten angeboten. Dieses habe ich auch genutzt und wurde Mitglied im Soccer team der Napier University. Durch diesen Teamsport ist das Kennenlernen von weiteren Studenten ebenfalls einfach gemacht. 4
Für mich war außerdem schnell klar, dass ich mehr von Schottland sehen möchte. Ich war fasziniert von den Highlands mit seinen vielen Castles und Lochs. Durch eine organisierte 3-Tages-Tour kam ich in den Genuss einer Landschaft mit den vielen Schafen, Seen und Burgen. Ein Trip durch ganz Schottland gehört meiner Meinung nach zu einem solchen Auslandsaufenthalt dazu. Verschiedene Organisationen bieten Trips in die Highlands, für welche die Kosten im Rahmen bleiben. Besonderes Highlight war für mich die Isle of Skye, welche eine atemberaubende Kulisse bietet. Forth bridge Edinburgh Isle of Skye Fazit Ich kann jedem nur einen Auslandsaufenthalt im Allgemeinen aber insbesondere in Edinburgh empfehlen. Wo es letztendlich hingehen soll, muss jeder trotzdem für sich entscheiden. Ich persönlich fand die Entscheidung nach Edinburgh zu gehen perfekt. Ich habe immer noch Kontakt zu Kommilitonen und werde definitiv nochmals nach Edinburgh und Schottland reisen. Man lernt eine Stadt einfach ganz anders kennen, wenn man dort mehrere Monate lebt. Für mich hat sich der Auslandsaufenthalt gelohnt auch wenn ich im Nachhinein einige Vorlesungen nacharbeiten muss. Mein Englisch hat sich mit Sicherheit verbessert und ich habe Erfahrungen gemacht, die ich so schnell nicht vergessen werde. 5