Geschichte der HypoVereinsbank München, Filiale Isartorplatz Zweibrückenstraße 2

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Transkript:

Geschichte der HypoVereinsbank München, Filiale Isartorplatz Zweibrückenstraße 2

2 Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Isartorplatz Inhalt Überblick 3 Die Vereinsbank am Isartorplatz 4 Exkurs: Die Hypo-Bank im Tal 8 Die HypoVereinsbank am Isartorplatz 10 in der Münchner Zweibrückenstraße 2

Geschichte der der HypoVereinsbank Filiale Filiale Großmarkthalle Isartorplatz 3 Überblick Die HypoVereinsbank ist Teil der UniCredit, einer der größten Bankengruppen Europas. Mit deutschlandweit über 14.000 Mitarbeitern sowie mehr als 500 Geschäftsstellen gehört sie zu den größten Finanzinstituten in Deutschland. Für die UniCredit verantwortet sie das gesamte Deutschlandgeschäft und ist gleichzeitig das Kompetenzzentrum für das internationale Investment Banking. Die HypoVereinsbank setzt auf Kundennähe durch eine lokale Vertriebsorganisation und zeitgemäße Kommunikationsmittel. Der Filialstandort Isartorplatz in der Münchner Zweibrückenstraße 2 spiegelt aufs Schönste die lange Geschichte der Bank wider. Seit 75 Jahren ist die HypoVereinsbank den Kunden dort verbunden. Die Geschichte begann im Jahr 1939 mit der Eröffnung einer Geschäftsstelle der Bayerischen Vereinsbank AG. Die Bayerische Vereinsbank verdankt ihre Gründung im Jahr 1869 einer Privatinitiative. Bedeutende Münchner und Augsburger Hofbankiers, Angehörige des Hofadels und bürgerliche Geschäftsleute schlossen sich zusammen und erhielten am 11. April 1869 von König Ludwig II. von Bayern die Konzession, eine Bank in Form einer Aktiengesellschaft zu gründen. Gemäß ihrer Satzung betrieb die Vereinsbank von Beginn an sowohl das Kredit- als auch das Hypothekenbankgeschäft. Sie war also ein gemischtes Institut und der vorwiegend agrarischen Struktur Bayerns angepasst. Auch im 20. Jahrhundert war die Vereinsbank in beiden Bereichen tätig. Die hohe Exportquote der bayerischen Industrie nach der Währungsreform 1948 veranlasste die Bank, in den frühen 1950er- Jahren Geschäftsstellen im Ausland zu eröffnen. Durch den Zusammenschluss mit der Bayerischen Staatsbank im Jahr 1971 avancierte die Vereinsbank zu einer der größten Banken Bayerns. Nach einer weiteren Fusion mit der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank zur HypoVereinsbank entstand 1998 das zweitgrößte deutsche Kreditinstitut. Die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, im Volksmund Hypo-Bank genannt, wurde 1835 auf Initiative König Ludwigs I. von Bayern ins Leben gerufen. Er wollte damit die Agrarwirtschaft durch Kredite unterstützen. Die Hypo-Bank wurde ebenfalls als gemischtes Institut errichtet und durfte sowohl dem Hypothekenbank- als auch dem Kreditgeschäft nachgehen. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Bank zur größten Hypothekenbank in Deutschland. Im 20. Jahrhundert beteiligte sie sich nach Kräften am wirtschaftlichen Fortschritt Bayerns. Die Hypo-Bank, auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch eine bayerische Regionalbank, begann in den 1960er-Jahren deutschlandweit und in den 1970er- Jahren international zu expandieren. Sie entwickelte sich von einer Regionalbank hin zu einem international agierenden Finanzkonzern. Seit 2005 ist die HypoVereinsbank Mitglied der UniCredit und profitiert von deren Größe und Stärke: Mit ihrem Netzwerk in 22 Ländern Europas und rund 50 Ländern weltweit ist die UniCredit regional breit aufgestellt. Insgesamt vertrauen ihr 35 Millionen Kunden. Wie keine andere deutsche Bank verbindet die HypoVereinsbank ihre langjährige regionale Verwurzelung mit einem konzernweiten Banken-Netzwerk. Zum 15. Dezember 2009 wurde der im Handelsregister eingetragene Firmenname der Bank von Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG in UniCredit Bank AG geändert. Der Markenname Hypo- Vereinsbank ist von dieser Änderung nicht betroffen und bleibt bestehen. Erkunden Sie mit dieser Broschüre die Entwicklung von den Anfängen der Bank am Isartorplatz bis zur heutigen Münchner Filiale in der Zweibrückenstraße 2.

4 Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Isartorplatz Die Vereinsbank am Isartorplatz Die Geschichte der Bayerischen Vereinsbank begann in der Münchner Prannerstraße 5. Dort eröffnete die Vereinsbank am 1. Juli 1869 ihre erste Geschäftsstelle. In der Stadt München hatte die Bank bis zum Ende des 19. Jahrhunderts keine weiteren Filialen, obwohl in 1 der Gründungsstatuten festgelegt war, dass die Bank das Recht auf Zweigniederlassungen in den hierzu geeigneten Orten hatte. Um 1900 hatte München ca. 500.000 Einwohner. Die Bayerische Vereinsbank beschloss nun, im Stadtgebiet Filialen zu eröffnen. Ziel war es, den Kunden vor Ort entgegenzukommen und insbesondere den Geschäftsleuten den langen Weg in die Bankzentrale zu ersparen. Die ersten Münchner Filialen der Vereinsbank entstanden 1905, wie im Geschäftsbericht zu lesen war, an zwei verkehrsreichen Punkten in der Stadt : in der Bayer- und in der Rumfordstraße. Um weitere Filialen zu eröffnen, bedurfte es sowohl einer Genehmigung durch den Reichskommissar als auch der geeigneten Räume für die Geschäftsstellen. Mitte der 1930er-Jahre fand die Bank ein Lokal am Isartorplatz. Allerdings musste es noch umgebaut werden, und das gestaltete sich in jenen Jahren aufgrund der herrschenden Materialnot und des Arbeitermangels durchaus schwierig. Am 24. April 1939 eröffnete die Bayerische Vereinsbank eine Stadtteilfiliale am Isartorplatz 5, Ecke Thierschstraße. Derzeit befindet sich dort, schräg gegenüber der heutigen Hypo- Vereinsbank-Filiale, ein Café. Die rund 210 Quadratmeter umfassenden Räume wurden durch fünf große Schaufenster mit Licht durchflutet. Die Mitarbeiterzeitung Betrieb und Vertrauen Nr. 3 von 1939 bezeichnete die Neueröffnung als die wohl schönste Zweigstelle unseres Institutes und schwärmte vom Blick nach draußen auf die Anlage des Isartorplatzes. Sie entspricht den Anforderungen, die an einen Bankbetrieb gestellt werden müssen, lautete dagegen die nüchterne Beschreibung der Journalisten in den Münchner Neuesten Nachrichten vom 21. / 25. April 1939. Die Bauabteilung der Bank stattete ihre neue Filiale mit eisernen Rollläden aus und setzte so die seinerzeit geltende Richtlinie für die Durchführung der Verdunkelung vom 1. Mai 1936 um. Laut dieser mussten unter anderem Arbeitsstätten so verdunkelt werden, dass ihr Auffinden durch Luftfahrzeuge und somit ein gezielter Bombenabwurf erschwert wurde. Fünf Monate nach der Filialeröffnung war der Grund für diese Baumaßnahme klar, das Deutsche Reich löste mit dem Angriff auf Polen den Zweiten Weltkrieg aus. In diesen unruhigen Zeiten hatte die Filiale kaum eine Chance, sich richtig zu etablieren. Das Kreditgeschäft ging stark zurück. Die Filiale wurde während des Krieges mehr und mehr zum Einlagesammelbecken. Es stiegen vor allem die Spareinlagen, und auch das Pfandbriefgeschäft lief gut. Die Anfangsjahre gestalteten sich aber auch deshalb so schwierig, weil Angestellte zum Kriegsdienst eingezogen worden waren. Die Filiale musste auf Aushilfskräfte zurückgreifen. Trotz der Anhebung der gesetzlichen Arbeitszeit im Jahr 1941 von 46 auf 51 Stunden war das Pensum kaum zu schaffen. 1944 wurde durch Fliegerangriffe die Münchner Zentrale der Bayerischen Vereinsbank zerstört. Die Filiale am Isartorplatz wurde nur wenig beschädigt. Anzeige der Bayerischen Vereinsbank zur Eröffnung von Münchner Zweigstellen, unter anderem am Isartorplatz 5, aus: Münchner Neueste Nachrichten vom 21. /25. April 1939, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG

Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Isartorplatz 5 Außenansicht der Vereinsbank- Filiale in der Münchner Zweibrückenstraße 2, München 1952, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG Direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatten die Bankangestellten viel zu tun. Die Kunden hoben ihre Sparguthaben ab. Sie mussten auf die Rücklagen zugreifen, da die meisten von ihnen noch keine Arbeitseinkünfte hatten. Der Schwarzhandel blühte, besonders rund um den Isartorplatz. Erst nach der Währungsreform 1948 konnte die Filiale geregelter arbeiten. Die Vereinsbank stellte aufgrund der langjährigen bewährten Zusammenarbeit mit der Stadt die notwendigen Kredite für den Wiederaufbau bereit, und so kam auch das Geschäft der Filiale am Isartorplatz immer mehr in Schwung. Die Räume am Isartorplatzplatz 5 wurden schließlich zu klein. Die Bauabteilung fand in unmittelbarer Nähe ein weit besser gelegenes Gebäude an der Ecke Zweibrückenstraße / Isartorplatz. Am 7. Juli 1952 zogen die Filialmitarbeiter in die heutigen Räume. Das Geschäft stieg in der Folgezeit derart an, dass die räumliche Situation den Anforderungen nur zehn Jahre standhielt. Die Räume mussten vergrößert werden. Nach dem Umbau warb die Zweigstelle Isartorplatz im Münchner Stadtanzeiger Nr. 46 vom 13. November 1964 mit dem Slogan: Für alle Geldgeschäfte vom Tal bis zur Ludwigsbrücke stehen wir in unseren umgebauten Räumen zur Ihren Diensten. Die Kunden staunten bei der Wiedereröffnung im Jahr 1964 nicht schlecht über die neue, großzügige Kassenhalle. Bis in die späten 1950er-Jahre waren die Kunden der Bank zu 80 Prozent Kleinst- und Großfirmen. Nun standen neben den Geschäfts- auch Privatkunden im Fokus. Das lag daran, dass um 1960 die bargeldlose Lohn-, Gehalts-, Miet- und Rentenzahlung üblich wurde. Ein Girokonto war nun für jeden Bürger unumgänglich. Das Angebot der Filiale in der Zweibrückenstraße 2 wurde ausgiebig genutzt. Privatpersonen, die im Zentrum arbeiteten, fragten in ihren Pausen oder nach Dienstschluss zudem Klein-, Anschaffungs- und Hypothekendarlehen nach. Innenansicht der Vereinsbank-Filiale in der Münchner Zweibrückenstraße 2, München 1967, Fotograf: Georg Kruse, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG

6 Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Isartorplatz Innenansicht der Vereinsbank-Filiale in der Münchner Zweibrückenstraße 2, München 1975, Fotograf: Georg Kruse, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG 1971 übernahm die Bayerische Vereinsbank die Bayerische Staatsbank sowie deren Filialen. Eine davon war die 1966 eröffnete Staatsbank-Filiale am Münchner Baaderplatz 20. Am 10. Mai 1978 wurde diese Filiale geschlossen. Die Kunden wurden fortan in der Vereinsbank-Zweigstelle an der Zweibrückenstraße 2 betreut. Gut, dass zuvor die Filiale erneut modernisiert worden war. Es zieht sich durch die Geschichte der Filiale Isartorplatz, dass sie immer am Puls der Zeit war. Nur konsequent also, dass sie im November 1982 eine Pilotfunktion erhielt und das Konzept einer sogenannten Stadtfiliale testete. Für die Kontoführung sollten weiterhin die einzelnen Zweigstellen zuständig sein, aber die Vereinsbank plante, den Stadtfilialen mehr generelle Aufgaben zu übertragen. Die Stadtfiliale Isartorplatz bekam zusätzliches Personal, das andere Zweigstellen koordinierte, und die modernste technische Ausstattung, beispielsweise das Kreditprogramm CREDIS und damals etwas Besonderes Textverarbeitungsprogramme. Nach der dreijährigen Pilotphase wurde die Idee der Stadtfiliale in ganz Deutschland umgesetzt. In den 1980er-Jahren begann der Computer seinen Siegeszug als Arbeitsgerät in den Banken. Konnten die Kunden beim Betreten der Filiale im Jahr 1952 noch die Schreibmaschine rattern hören, klackerte zum 50-jährigen Bestehen der Bankfiliale die Computertastatur. Die Einführung modernster Kommunikationstechniken sorgte für einen schnellen Datenfluss und sicherte dadurch die zügige Abwicklung aller Transaktionen. Auch die Art der Vermögensanlagen veränderte sich zunehmend. Hatten die Kunden ihr Vermögen zuvor vor allem in Pfandbriefen investiert, lag in den 1980 / 90er-Jahren das Hauptaugenmerk auf Aktien. 1985 nahm das Interesse der Kunden derart zu, dass die Vereinsbank- Filiale Informationsabende veranstaltete und Infobroschüren zu tagesaktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen verteilte. Die Diskussionsabende über Geldanlagemöglichkeiten und den Aktienmarkt waren rege nachgefragt. Neben der fachlichen Expertise widmete sich die Vereinsbank auch dem kulturellen Leben in der Stadt. Zahlreiche Ausstellungen, beispielsweise 1989 zum Leben und Werk Franz Xaver Gabelsbergers, dem Erfinder der Kurzschrift, begeisterten das Publikum in der Filiale Isartorplatz.

Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Isartorplatz 7 Bedenklich war die Häufigkeit der Banküberfälle in den 1980er-Jahren. Der Leiter des Münchner Raubdezernats vertrat die Ansicht, es handele sich bei den Tätern meist nicht um Profis. In einem Artikel der tz vom 4. Januar 1985 äußerte er die Vermutung, die Raubüberfälle hätten verschuldete Bürger begangen. Auch in der Filiale Isartorplatz gab es Schrecksekunden: Im August 1986 versuchte ein Mann, den Kassierer zu überfallen. Der Täter hielt einen zusammengerollten Regenschirm wie eine Maschinen-Pistole im Anschlag, bedrohte die anwesenden Angestellten und rief, wie am 30. August 1986 in der Süddeutschen Zeitung zu lesen war, Überfall, Geld oder Leben. Zur Erleichterung aller konnte die Polizei den Täter schon nach kurzer Zeit festnehmen. Die Bank reagierte auf die Überfälle, indem sie ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärkte. Außenansicht der Vereinsbank-Filiale in der Münchner Zweibrückenstraße 2, München 1996, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG Drei Jahre später war der Vorgang fast vergessen, und die Filialmitarbeiter feierten im September 1989 den 50. Geburtstag der Vereinsbank-Filiale. Da war die Filiale am Isartorplatz bereits zu einer Institution vor Ort geworden. Kasse der Vereinsbank-Filiale in der Münchner Zweibrückenstraße 2, München 1996, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG 1996 wurde die Filiale Isartorplatz erneut renoviert. Die Bauabteilung modernisierte den Keller, das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss des Gebäudes. Nun standen insgesamt 482 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, wo die Mitarbeiter den Wünschen der Kunden nach zeitgemäßer Betreuung und Beratung Rechnung trugen. Die neuen Eichenholztheken und Teppiche schufen ein stilgerechtes Ambiente. Im Erdgeschoss befand sich der Servicebereich mit den Schaltertheken und Beratungsinseln. 1997 arbeiteten 17 Mitarbeiter in der Filiale. Auch die Sicherheit wurde 1996 noch einmal auf den neuesten Stand gebracht; eine Kassenbox mit beschusssicherer, verglaster Front wurde eingebaut. In den 1990er-Jahren wuchs bei den Bankkunden der Wunsch nach Wohneigentum. Mit der umfangreichen Produktpalette der Vereinsbank zur Wohnungsfinanzierung, zur Altbausanierung und zum Bausparen unterstützten und berieten die Mitarbeiter die Kunden dabei, ihre eigenen vier Wände zu erwerben.

8 Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Isartorplatz Exkurs: Die Hypo-Bank im Tal Die Geschichte der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel- Bank in München begann am 15. November 1835 mit der Eröffnung einer Geschäftsstelle in der Residenzstraße 26, die 1884 in die Theatinerstraße verlegt wurde. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Hypo-Bank in München keine Filialen. Am 6. August 1908 eröffnete die Hypo-Bank dann eine Depositenkasse im Tal 2, an der Ecke Sparkassenstraße. Es war die dritte Zweigstelle in München und die vierte der Bank überhaupt (nach Landshut, München-Zenettistraße und Pasing), die zur bankmäßigen Betreuung des Münchener Kundenkreises ins Leben gerufen wurde. Die Hypo-Bank-Mitarbeiter und die Sparkassenmitarbeiter teilten sich den Personaleingang und die Sozialräume heute undenkbar. Damals nicht ungewöhnlich, denn die Sparkasse betätigte sich im Spargeschäft, während die Depositenkasse der Hypo-Bank das klassische Bankgeschäft wie kurzfristige Einlagen, Kontokorrent und Wechselkredite betrieb. Beide sahen sich nicht als Konkurrenten. Die Hypo-Bank-Filiale im Tal konnte sehr bald eine gute Entwicklung verzeichnen. Zum Kundenkreis gehörten die Gaststättenbesitzer, Metzger, Wild- und Geflügelhändler und nahezu alle Inhaber der Obst- und Gemüsestände vom Viktualienmarkt. Die Kunden rechneten der Hypo-Bank diesen Schritt zur Filiale in ihrer Nähe hoch an. Mitte der 1930er-Jahre platzte die Zweigstelle aus allen Nähten. Der Filialleiter und elf Mitarbeiter betreuten die Kunden auf engstem Raum. 1937/38 verlegte die Hypo-Bank ihre Filiale ins sogenannte Däntlhaus an die Ecke Hochbrückenstraße. Die Filiale mit der Postadresse Tal 18 galt als die modernste der Hypo-Bank, denn sie hatte als eine der ersten Filialen in München eine Nachttresoranlage, einen Tresorraum mit Kundenschließfächern im Keller und eine für damalige Verhältnisse hochmoderne Alarmanlage. Während des Zweiten Weltkrieges wurden fast alle wehrfähigen Mitarbeiter eingezogen. Die Filiale wurde von den beiden ältesten Mitarbeitern und von Lehrlingen betrieben. Erstmals verstärkte auch eine Frau die Filiale im Tal. Nach Kriegsende arbeiteten die Angestellten inmitten zerstörter Häuser, Ruinen und Schuttberge. Die Filiale der Hypo-Bank war nicht ausgebombt. Das sogenannte Wirtschaftswunder hatte eine sprunghafte Ausweitung des Geschäfts zur Folge, sodass die Räumlichkeiten erneut zu klein wurden. Im Juli 1958 bezogen die Mitarbeiter deshalb neue Geschäftsräume im Tal 23, im damaligen Wohn- und Geschäftsneubau der Firma Möbel-Storz. Die Filiale zeichnete sich durch einen langjährigen, treuen Kundenstamm aus, der teilweise schon in zweiter Generation und zwar nicht nur aus der unmittelbaren Nähe zum Geschäftsbereich der Zweigstelle, sondern auch aus der Umgebung der Stadt München besteht. Im Kundenkreis sind nahezu alle Berufe und Branchen vertreten, meldete 1958 der Filialdirektor an die Zentrale.

Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Isartorplatz 9 Prospekt der Münchner Hypo-Bank-Filiale im Tal 22, München 1960, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG Ab 19. September 1960 zog die Hypo-Bank-Filiale ins Tal 22. Die nächsten Jahre brachten weiterhin ein kontinuierliches Wachstum, der einen neuerlichen Umzug, diesmal ins Tal 23, mit sich brachte. Auch dort war die Aufwärtsentwicklung der Zweigstelle nicht zu stoppen, sodass 1984 eine erneute Investition in größere Geschäftsräume notwendig wurde. Die Zweigstelle Tal 23 meldete an ihre Kunden, dass die beengte Raumsituation sie dazu genötigt habe, im Nachbaranwesen Tal 21 Räume anzumieten. Diese seien Ende 1984 bezugsfertig. Doch es kam zu Bauverzögerungen, und da die Bank ihre Filiale im Tal 23 räumen musste, wurden ihre Kunden bis zur Wiedereröffnung des neuen und repräsentativen Geschäftsareals am 25. Januar 1986 von umliegenden Filialen betreut.

10 Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Isartorplatz Die HypoVereinsbank am Isartorplatz in der Münchner ZweibrückenstraSSe 2 Seit dem 1. September 1998 sind die Bayerische Vereinsbank und die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank zur Hypo- Vereinsbank verschmolzen. Es gab Kunden, die sowohl bei der Vereinsbank als auch bei der Hypo-Bank ein Konto besaßen. Für Kunden, wie auch für einzelne Mitarbeiter war es ein Gewöhnungsprozess, den wir aber gemeinsam gut hinbekommen haben., berichtet der ehemalige Filialleiter Wolfgang Krapfenbauer. Zunächst wurde in der Nähe des Isartors sowohl die Hypo-Filiale als auch die BV-Filiale unter dem Namen Hypo- Vereinsbank weitergeführt, doch die unmittelbare Nähe der beiden veranlasste die Zentrale dazu, zukünftig nur noch eine Filiale weiterzuführen. Am 30. April 2002 schloss die Bank die Filiale im Tal 21. Einige Mitarbeiter zogen vom Tal in die Zweibrückenstraße 2. Seit dem Zusammenschluss der HypoVereinsbank mit der UniCredit im Jahr 2005 profitieren die Kunden von einem noch größeren und attraktiveren Netzwerk. An der weißen, nach rechts gekippten Eins auf rotem Kreis können die Kunden europaweit erkennen, welche Geschäftsstellen zu ihrer Hausbank gehören, und dort kostenfrei am Automaten Geld abheben. Seit dem Frühsommer 2008 erstrahlt auch die Filiale in der Zweibrückenstraße 2 in München im neuen Design der europäischen Bankengruppe. Im Dezember 2009 erfolgte die rechtliche Umbenennung der Bayerischen Hypound Vereinsbank AG in UniCredit Bank AG. Dadurch wird die Nähe und Zugehörigkeit zu einer der führenden europäischen Banken betont. Trotz dieser europäischen Dimension ist der Bank der regionale Bezug sehr wichtig. Servicetheke der HypoVereinsbank-Filiale in der Münchner Zweibrückenstraße 2, München 2013, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG

Geschichte der HypoVereinsbank Filiale Isartorplatz 11 Seit Herbst 2010 ist Richard Willer mit seinen sechs Mitarbeitern für die Privatkunden in der Zweibrückenstraße 2 verantwortlich. Gemeinsam beraten sie die Kunden in allen Fragen rund ums Geld, ob Finanzierung, Vermögensaufbau, Versicherung oder Altersvorsorge. Privatpersonen, Unternehmen sowie Kunden des lokalen Gemeinwesens können jederzeit auf die Möglichkeit einer persönlichen Fachberatung zurückgreifen. Eine gute, breitgefächerte Ausbildung war in der Münchner Filiale Zweibrückenstraße 2 immer ein wichtiger Bestandteil des geschäftlichen Erfolgs. Zurzeit unterstützen drei Auszubildende das Filialteam und erlernen den Beruf des Bankkaufmanns. Über das Bankgeschäft hinaus versteht sich die HypoVereinsbank als Corporate Citizen und pflegt ein intensives gesellschaftliches Engagement. Die Identifikation mit ihrer Stadt bringen die Filialmitarbeiter beispielsweise seit 2009 mit einer Motiv eckarte zum Ausdruck, auf der mehrere Ansichten von München abgebildet sind. Die Kunden können so immer ein Stück ihrer schönen Heimat bei sich tragen und gleichzeitig alle Funktionen einer modernen Bankkarte nutzen. Zudem spenden sie mit jeder Karte 2 Euro für einen guten Zweck, denn über ihre beruflichen Aufgaben hinaus engagieren sich die Filialmitarbeiter auch in sozialen Bereichen. Neben der umfangreichen Angebotspalette der Bank können die Kunden in der Filiale Isartorplatz außerhalb der regulären Öffnungszeiten die Selbstbedienungszone nutzen. Dort stehen zwei Geldautomaten (einer davon mit Ein- und Auszahlungsfunktion), ein Überweisungsterminal sowie zwei Kontoauszugsdrucker bereit. Darüber hinaus können die Kunden viele weitere Angebote der Bank nutzen, vom Internet- und Telefon- Banking über App-Funktionen bis hin zur Videoberatung. Die Filiale am Isartorplatz trug stets den Wünschen ihrer Kunden nach zeitgemäßer Betreuung und Beratung Rechnung. Es entspricht also ganz der Tradition, dass die Filiale im Februar 2013 kurz ihre Tore schloss, um ihre Kunden anschließend mit einem neuen Filialdesign zu überraschen. Die neu gestaltete Filiale in der Zweibrückenstraße 2 bringt viele Veränderungen mit sich nicht nur im Design. Neu ist, dass die Arbeitsplätze der Servicemanager direkt in die Servicetheke integriert sind. Die Wartezonen sind in attraktive Flächen eingebettet, die mit Flachbildfernseher, Kaffeeautomat, Kaltgetränken und Tageszeitung ausgestattet sind. Das ermöglicht den Kunden einen angenehmen und komfortablen Aufenthalt. Die neuen Arbeitsplätze der Berater sind als offene Einzelbüros konzipiert, diskret aber dennoch in kommunikativer Verbindung zum Gesamtraum. Ein separates Besprechungszimmer steht dem gesamten Filialteam für diverse Anlässe zur Verfügung. Die Berater können hier zum Beispiel in einem Kundengespräch über Videoberatung einen Spezialisten zuschalten. Die Geschäfts- und Privatleute rund um den Isartorplatz hatten für ihren Erfolg eine gute Voraussetzung: die Zusammenarbeit mit einer leistungsfähigen, international vernetzten Bank. Seit 75 Jahren können die Kunden nun schon auf diese Zusammenarbeit bauen eine Zeit, die das Vertrauen widerspiegelt, das die Kunden seit langem der Filiale entgegenbringen. Dieser langjährigen Partnerschaft ist es auch zu verdanken, dass die Bank seit 1939 gemeinsam mit ihren Kunden immer wieder aufs Neue Höhen und Tiefen gemeistert hat.

Stand 03 / 2014 Impressum UniCredit Bank AG Corporate History Arabellastraße 12 81925 München www.hvb.de/geschichte