Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Beiträge des Bundesprogramms Biologische Vielfalt zur Erhaltung von Auen und Gewässern Prof. Dr. Beate Jessel Bundesamt für Naturschutz Dialogforum "Bundesprogramm Biologische Vielfalt Auen- und Gewässerprojekte" Foto: Olaf Büttner/UFZ
Flussauen in Deutschland - naturnah Naturnahe Flüsse und Auen sind natürliche Zentren der Biodiversität Bilder: Thomas Ehlert, BfN Bild: Henrik Hufgard
Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Nutzungsansprüche Flüsse und Auen Schifffahrt Siedlung Gewerbe Landwirtschaft Forstwirtschaft Freizeit / Erholung Gewässerschutz Auenschutz
Hochwasserschutz: Ökosystemleistungen - naturnahe Auen Durch großräumige Deichrückverlegungen kann der Wert der Hochwasserschutzwirkung mehrere Millionen bis über 100 Millionen Euro betragen (Schäfer A. & A. Kowatsch im Druck) Nährstoffrückhalt Überflutete Flussauen halten jährlich bis zu 42.000 t Stickstoff und 1.200 t Phosphor zurück. Damit erbringen deutsche Flüsse und Flussauen eine Reinigungsleistung im Gegenwert von rund 500 Mio. pro Jahr durch Nährstoffrückhalt. (Scholz et al. (2012)) Klimaschutz Organische Moorböden in den Auenlandschaften können große Mengen an klimarelevanten Treibhausgasen binden. Für Auwälder ergibt sich ein Gesamtvorrat von 56,5 Mio t CO 2 Äquivalente (Scholz et al. (2012)) Erholung Bereits auf regionaler Ebene beträgt der Erholungsnutzen bis zu mehreren Millionen Euro jährlich. (Schäfer A. & A. Kowatsch im Druck)
Zustand der rezenten Flussauen Bestandsentwicklung Gewässer- <1 % 20% u. Auen-Biotope 9 % nicht abschätzbar 36 % positiv 34 % negativ Verteilung der Auenzustandsklassen rezente Flussauen weitgehend nur noch 10% der vorhandenen Flussauen stabil sind naturnah Brunotte et al. 2009 Ellwanger et al. 2012, Auswertung Rote Listen BRD Die Bestandentwicklung von 44% der Gewässer-/Auen- Biotope ist negativ Mehr als ¾ der Auen- und Gewässerbiotope sind gefährdet
BfN - Engagement für den Auen- und Gewässerschutz Veröffentlichungen Kartendienst Flussauen in Deutschland Förderprogramme Fachtagungen Richtlinien (FFH/WRRL) Int. Aktivitäten Bilaterale Zusammenarbeit mit China fokussiert derzeit auf Ökosystemleistungen und TEEB Naturschutzgroßprojekte incl. Gewässerrandstreifenprojekte Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben seit 1987 Verbändeförderung Bundesprogramm Biologische Vielfalt seit 2011 seit 2013 Waldklimafonds
Das Bundesprogramm Biologische Vielfalt Ziel: Förderung von Projekten, die echte Akzente zur Umsetzung der Nationalen Strategie setzen und die Ziele hervorragend und beispielhaft umsetzen; soll Multiplikatorwirkung entfalten; fordert die Integration Akzeptanz bildender Maßnahmen der Information und Kommunikation zur Stärkung des gesellschaftlichen Bewusstseins bei der Planung und Umsetzung der Projekte soll die Kooperation zwischen Staat, Nutzungsgruppen (Land-, Forstwirtschaft, Sport ) und im Naturschutz Tätigen fördern; unterstützt innovative Ideen und Konzepte (bestpractice); verbindet den Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt
Stand der Umsetzung des Bundesprogramms BPBV FuU S (BPBV+FuU) Summe der eingereichten Skizzen 185 90 275 Bewilligte Projekte / Teilprojekte 35/88 5/6 40/94 Summe Bundesmittel nach Förderschwerpunkt Weitere Maßnahmen 9,9 Mio. Euro 21 34 Verantwortungsarten 13,8 Mio. Insgesamt 43 Mio. Euro Ökosystemleistungen 9,1 Mio. Euro 7 32 Hotspots 10,2 Mio. Euro Stand 13.11.2014
Übersicht über Gewässerprojekte im BPBV Verantwortungsarten und HotSpots Stefan Kostyra/piclease.de Claire Tranter WWF Deutschland Stärkung und Vernetzung von Gelbbauchunken Vorkommen in Deutschland in ca. 125 Projektgebieten in acht teilweise länderübergreifenden Projektregionen. Stellenweise aktive Wiederansiedlung nach IUCN Kriterien. Aufbau eines langfristigen Pflegeregimes. (NABU-Nds) Alpenflusslandschaften Vielfalt erleben vom Ammersee bis Zugspitze (WWF) - vier Alpenflüssen "Isar", "Loisach", "Ammer" und "Lech" geprägt. Erhalt besonders artenreiche aber auch besonders gefährdete Ökosysteme. Akteursübergreifendes Projekt mit 15 Partnern Waltraud Lang
Übersicht über Gewässerprojekte im BPBV Ökosystemleistungen und Weitere Maßnahmen Fran k Meyer Tim Schwarzenberger, BUND Garbe - Auenverbund Mittlere Elbe Deichschlitzung um Auwald wieder mit entsprechendem Wasserregime zu versehen. (Burg Lenzen) Einbindung aller relevanten Akteure und Nutzer Bundesweite Kommunikationsmaßnahmen Ökonomische und naturschutzfachliche Evaluierung Michael Pütsch Wasserläufer Bachoberläufe und Quellen der Mittelgebirgsregionen - Ehrenamtliche als Botschafter für einen Gewässerschutz (BUND RP).
Auen- und Gewässerschutz Fran k Meyer Stefan Kostyra/piclease.de lohnt sich - Biologische Vielfalt, Hochwasservorsorge, Nährstoffrückhalt, Klimaanpassung und Erholungswert werden nachhaltig verbessert ist machbar - Gute Modellprojekte vorantreiben durch Sensibilisierung der Öffentlichkeit fördern gemeinsam mit anderen Partnern umsetzen Wasserwirtschaft (HWRM-RL, WRRL), Kommunen, Land- und Forstwirtschaft, Energiewirtschaft, Bundeswasserstraßenverwaltung, Tourismus, Planer etc. durch politische Weichenstellung verbessern Langfristige Konzepte, Flächensicherung, Landwirtschaftliche Förderung, Erneuerbare Energien ist eine Generationenaufgabe
Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! und herzlichen Dank für die Vorbereitung des Vortrags an Michael Pütsch sowie Thomas Ehlert, Bernd Neukirchen, Barbara Petersen, Ulrike Gefäller und Brigitte Schuster Dialogforum "Bundesprogramm Biologische Vielfalt Auen- und Gewässerprojekte" Foto: Olaf Büttner/UFZ