Bergpark: Wer löst das Parkplatzproblem? Polizei, KVG und Busfirmen sehen dringenden Handlungsbedarf

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Transkript:

Bergpark: Wer löst das Parkplatzproblem? Polizei, KVG und Busfirmen sehen dringenden Handlungsbedarf V ON BASTIAN LUDWIG KASSEL. Zweimal wöchentlich herrscht derzeit Verkehrschaos am Bergpark Wilhelmshöhe. Seit dem Welterbetitel kommen nach Schätzungen der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) durchschnittlich 8000 Besucher zu den Wasserspielen mittwochs und sonntags. Die 520 Stellplätze auf den Parkplätzen unterhalb des Schlosses reichen bei Weitem nicht aus. Nach der jüngsten HNA-Berichterstattung fordern nun auch Polizei, KVG und Reisebusunternehmer Stadt und MHK zum schnellen Handeln auf. An den Wasserspieltagen stellen Hunderte Autofahrer ihre Wagen verbotenerweise an der Tulpenallee und auf Feldwegen ab. Wir beobachten die Situation mit großer Sorge, sagt Achim Scholz, Leiter der Verkehrsinspektion der Kasseler Polizei. Zentrales Problem sei der Parkplatzmangel, und der bestehe nicht erst seit dem Welterbetitel nun aber verstärkt. Eine Bewirtschaftung der bestehenden Parkplätze mit Einweisern könne zumindest kurzfristig entlastend wirken. Das Wildparken sei ein drängendes Problem, sagt KVG-Sprecherin Heidi Hamdad. Die Busse könnten an den Wasserspieltagen den Park oft nicht zuverlässig anfahren, weil Autos im Weg stünden und Wendemöglichkeiten zugeparkt seien. Die KVG baue gern ihre Verbindungen zum Park aus, aber zuerst müssten Stadt und MHK ein Konzept erstellen und klären, wer zusätzliche Angebote bezahlt. Beim hessischen Fachverband Omnibusverkehr sind unterdessen erste Beschwerden von Reisebusfirmen eingegangen, die über zu wenige oder von Autos belegte Busparkplätze klagen. Es ist ganz offensichtlich ein Problem, sagt Dr. Ulrich Adolphs, Sprecher des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Lösungen würden heute in einem Gespräch mit Stadt, MHK, KVG und Polizei gesucht. Im Rathaus wollte sich vor dem heutigen Termin niemand äußern. SEITE DREI, ZUM TAGE

ZUM TAGE Vernunft hilft ULI HAGEMEIER über die Bergpark-Probleme Kassels Bergpark ist Weltkulturerbe - und es ist an der Zeit, dass die Vertreter aller Interessengruppen mal Vernunft walten lassen, um die Probleme, die das erwünschte Besucherinteresse mit sich bringt, zu lösen. Da ist die MHK: Sie muss und kann übergangsweise einige Wiesen entlang der Zufahrt zum Herkules als Parkraum zur Verfügung stellen. Da sind die Freunde der Herkulesbahn: Selbst wenn deren Bau finanzierbar sein sollte, wird es Jahre dauern, bis die Tram rollt - notwendig sind kurzfristige Lösungen. Da sind Stadt und Land: Es kann doch nicht so schwer sein, einen Park-&-Ride-Platz zu finden - beispielsweise auf dem ehemaligen Truppenübungsgelände am Hohen Gras. Da sind wir Kasseler: Für jeden, der zur Wartburg oder nach Neuschwanstein fährt, ist es selbstverständlich, Parkgebühr und Eintritt zu entrichten. Der Eintritt in unseren Bergpark bleibt frei - das ist außergewöhnlich. Und die Welt geht auch in der Autofahrerstadt nicht unter, wenn wir fürs Parken am Herkules ein paar Euro zahlen. hai@hna.de

KS-LO3 Kassel Mittwoch, 17. Juli 2013 CDU: Mehr Parkplätze am Herkules nötig KASSEL. Die Parkplatzsituation könne Bergpark-Besuchern nicht länger zugemutet werden, sagt Dominique Kalb, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Deshalb schlage die CDU vor, die Parkflächen im Umkreis des Herkules und der Ehlener Straße durch Shuttlebusse und ein Parkleitsystem einzubinden. Parkgebühren seien nicht der richtige Weg, dadurch werde der Parkdruck in angrenzende Wohngebiete (Mulang) verlagert. Ein Fehler der Stadt sei es gewesen, die Parkplätze am Herkules um 270 zu verringern, teilt die CDU mit. Als Kulturministerin ist Kassels CDU-Chefin Eva Kühne- Hörmann aber auch für die MHK zuständig. (bal) ANZEIGE Alles für den guten Schlaf Betten, Matratzen, Bettenreinigung www.betten-jaehrig.de Noch keine Lösung in Sicht Heute wollen Stadt und Museumslandschaft Ideen zur Lösung des Parkplatzproblems im Bergpark erörtern V ON BASTIAN LUDWIG KASSEL. Das Problem wird spätestens seit dem Welterbetitel von allen Seiten als solches anerkannt: Am Bergpark Wilhelmshöhe herrscht zu den Wasserspieltagen Verkehrschaos. Uneinig sind sich die Beteiligten aber noch bei den Fragen, wer dafür verantwortlich ist und wie eine Lösung aussehen könnte. Bei einer heutigen, gemeinsamen Sitzung wollen Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK), Stadt Kassel, KVG und Polizei darüber nachdenken. Das Problem ist im Grunde nicht neu. Schon seit jeher wurde es an schönen Tagen voll im Bergpark. Die Kapazitäten auf den Parkplätzen Ochsenallee (320 Plätze) und Brandt-Stoph-Parkplatz (200 Plätze) unterhalb des Schlosses waren schon häufiger erschöpft. Auf diesen Umstand weist auch Achim Scholz, Lei- Verkehrschaos im Bergpark Stoßstange an Stoßstange: An den Wasserspieltagen mittwochs und sonntags parken Autofahrer ihre Fahrzeuge regelmäßig im Halteverbot. Zum Beispiel, wie auf unserem Foto zu sehen, an der Tulpenallee. Foto: Schachtschneider meinsamen Gesprächen äußern, doch das für die MHK zuständige Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst nahm Stellung. Dessen Sprecher Ulrich Adolphs sagte, dass ein Verkehrsleitsystem in erster Linie städtische Aufgabe sei. Varianten wie einen weiter entfernten Parkand-Ride-Platz mit Bus-Pendelverkehr seien denkbar, müssten aber erst mit allen Beteiligten erörtert werden. Adolphs zeigte sich verwundert, dass Ordnungsamt und Polizei die im Halteverbot steter der Verkehrsinspektion der Kasseler Polizei, hin. Bisher sei dieser Situation noch nicht entgegengewirkt worden. Polizei greift im Notfall ein Polizeisprecher Wolfgang Jungnitsch ergänzt, dass die Polizei nicht regelmäßig dieses Verkehrschaos lösen könne. Sicher greife die Polizei ein, wenn Autos Feuerwehrzufahrten blockierten, aber das grundsätzliche Problem müssten MHK und Stadt lösen. Deren Vertreter wollen sich aber erst heute nach den ge- henden Autos nicht massenhaft abschleppten. In anderen Städten sei dies bei Großveranstaltungen üblich. Auf die Frage, warum nicht längst mit Planungen für einen neuen Ulrich Adolphs Parkplatz begonnen wurde, sagte Adolphs: Hätten wir vor dem Welterbetitel für viele Mio. Euro einen Parkplatz gebaut und es hätte dann nicht geklappt, wäre der Ärger programmiert gewesen. Der Brandt- Stoph-Parkplatz, den die MHK in den nächsten Jahren zu einer Streuobstwiese umgestalten will, solle jedenfalls bei Bedarf weiterhin als Überlaufparkplatz zur Verfügung stehen. Auf die Frage, warum das Ordnungsamt im Bergpark keine Strafzettel für Falschparken verteilt, sagte Stadtsprecher Ingo Happel-Emrich nur, dass zunächst die Zuständigkeitsverhältnisse geklärt werden müssten. Von Seiten der KVG heißt es, dass insbesondere die Tramlinie 1 und die Buslinie 23 zu den Wasserspieltagen sehr stark ausgelastet seien. Eine Erweiterung des Angebots sowie einen Pendelverkehr von einem möglichen Park-and-Ride-Platz einzurichten, sei kein Problem, wenn die Finanzierung geklärt sei, sagt KVG-Sprecherin Heidi Hamdad. WEITERE ARTIKEL Kommentieren Sie dieses Thema auf http://zu.hna.de/bergpark17 Blick auf andere Weltkulturerbestätten: So wird dort der Verkehr geregelt Kloster Lorsch Das Kloster Lorsch in der gleichnamigen südhessischen Stadt (Kreis Bergstraße) ist gerade eine Baustelle. Die Anlage wird umgestaltet und erweitert. Im Zuge dieser Arbeiten musste ein Parkplatz einer Grünfläche weichen. Die Autos störten die Wirkung des Weltkulturerbes, urteilte die Unesco. Jetzt sind Parkplätze in der Stadt Mangelware. Als Lösung fordern die einen ein neues Parkhaus im Stadtzentrum, die anderen wünschen sich einen neuen Parkplatz in Klosternähe etwas weiter außerhalb. Wer das Projekt bezahlen soll, ist auch noch nicht klar. Gut, dass das Kloster auch mit Bus und Bahn zu erreichen ist. Der Bahnhof ist zehn Fußminuten entfernt. Kloster Lorsch: Es gibt Streit um neue Parkplätze. Wartburg Direkt unterhalb des ehemaligen Verstecks von Martin Luther gibt es Parkplätze für Busse, Motorräder und Autos. Die Gebühren betragen je nach Fahrzeugart zwischen zwei und sechs Euro. Wenn die Parkplätze am Fuße der Burg voll sind, zeigt ein elektronisches Leitsystem alternative Parkmöglichkeiten in der Umgebung an. Vom Parkplatz aus sind es noch 500 Meter bis zur Wartburg, für Gehbehinderte gibt es einen Pendelbus. Wer mit der Bahn anreisen möchte, kann das Kombi-Ticket Wartburg buchen. Darin enthalten sind die Hin- und Rück- reise mit der Bahn (zum Beispiel ab Kassel), Bustransfer von Eisenach zur Burg, eine Führung und der Museumseintritt. Kosten: 24,90 Euro. Wartburg: Die Bahn bietet Sonderangebote an. Neuschwanstein Täglich machen sich gut 6000 Menschen auf, das wohl bekannteste Schloss der Welt zu besichtigen. Anlaufstelle für sie alle ist der Ort Hohenschwangau zu Füßen des Schlosses. Nur von dort aus ist Neuschwanstein, welches auf einem zerklüfteten Felsen liegt, auf drei Wegen zu erreichen: mit dem Bus, der Pferdekutsche oder zu Fuß. Der Fußmarsch dauert 30 Minuten. Die Fahrt mit der Kutsche kostet bergauf sechs, bergab drei Euro. Die Hin- und Rückfahrt mit dem Bus kostet 2,60 Euro. Wer mit dem Auto anreist, kann es auf einem der vier kostenpflichtigen Parkplätze in der Stadt abstellen. Ein Tagesticket kostet fünf Euro. (jal) Neuschwanstein: Parkplätze gibt es nur am Fuße des Schlossberges. Fotos:dpa

HINTERGRUND Herkulesbahn als Alternative? Die Mitglieder des Fördervereins Neue Herkulesbahn plädieren unter anderem wegen der mit hohem Besucherandrang verbundenen Verkehrsprobleme für die Wiederbelebung der Herkulesbahn auf einer der historischen Strecke angelehnten Führung über die Druseltalstraße zum Park. Dies sei eine umweltfreundliche Alternative zu den Autokolonnen. Sie fordern Korrekturen am Erschließungskonzept sowie Verhandlungen mit dem Land über die Finanzierung einer Verlängerung der Tramlinie 3 bis zum Herkules. Dazu haben auch die Stadtverordneten den Magistrat im Februar 2011 aufgefordert. Allerdings schrecken die notwendigen Investitionen in Höhe von 14 Millionen Euro viele ab. (chr)

Lesermeinung Mittwoch, 17. Juli 2013 Dichtes Gedränge: Während der Wasserspiele war am Wochenende im Bergpark Wilhelmshöhe wieder ein großer Besucherandrang. Parkplätze waren für die per Auto angereisten Ausflügler rar. Unser Foto zeigt die Wasserspiele an der Station Teufelsbrücke. Archivfoto: Koch Bergpark macht Probleme Weltkulturerbe: Lesermeinungen zu Besucherzahlen und chaotischem Straßenverkehr Wir sind Weltkulturerbe. Das ist ein toller Erfolg, nur sollte Kassel sich jetzt nicht darauf ausruhen. Ein schöner, nicht zu heißer Tag reicht scheinbar schon, um die Planungssünden der Stadtväter zu offenbaren. Bei einer Fahrt von Niederzwehren nach Vellmar gegen 16 Uhr wählte ich unglücklicherweise die Route über die Tulpenallee. Was folgte, war leider Verkehrschaos pur. Trotz relativ geringem Verkehrsaufkommen hat es sich rund um den Zebrastreifen auf Höhe der Einfahrt Schlosshotel gestaut. Wartezeit etwa 15 Minuten. Der Grund war leicht ausgemacht: Menschenmassen, die das neue Weltkulturerbe besichtigen wollten. Der Zebrastreifen war im Dauerbetrieb, für Autos kein Durchkommen. Viele der Autofahrer waren dazu scheinbar noch auf Parkplatzsuche. Die direkt im Anschluss an den Zebrastreifen gelegenen Bushaltestellen platzten auf eine Länge von ca. 50 Metern aus allen Nähten. Auf die Straße ausweichende Fußgänger, die nicht selten Autofahrern in die Quere kamen, wechselten sich ab mit Fußgängern, die, den Zebrastreifen ignorierend, zwischen den Autos die Seite wechselten. (...) Eine gute Präsentation von Kassels Besuchermagneten sieht anders aus. (...) Ohne bauliche Entlas- tung und ein ausgereiftes Leitsystem wird das Umfeld des Weltkulturerbes auf Dauer eher an eine Provinzposse erinnern. Volker Knochensperger, Kassel Wenn die Wasserspiele so toll sind, hätte (...) man doch schon mal davon gehört haben müssen. Diese Aussage in einem HNA- Bericht sagt alles über die Fähigkeit der Stadt Kassel, mit ihren Pfunden zu wuchern. (...) Dabei setzt unsere Region Maßstäbe. (...) Zwei Kasseler Baumriesen (...) spielen sozusagen in der obersten Liga der mächtigsten Bäume Norddeutschlands. Unweit der Löwenburg ragt eine 56 Meter hohe Douglasie zum Himmel, und inmitten der Karlsaue wurzelt eine Eiche, die sogar die berühmte Kamin-Eiche im Naturschutzgebiet Urwald Sababurg an Umfang übertrifft. Das Problem: Beide Hünen sind so gut wie unbekannt, man wirbt nicht mit ihnen, und in neueren Baumführern sucht man sie vergebens. (...) Gerhard Landau, Kassel Mit Interesse verfolgte ich die Worte von Herrn Oberbürgermeister Hilgen während des Hessentags im Bergpark. Er forderte meinem Verständnis nach dazu auf, unser neues Weltkulturerbe zu begehen statt zu befahren (beradeln?). Wobei ich befürchte, dass sich im schönen Bergpark Wilhelmshöhe allmählich (...) Zustände einschleichen könnten, wie ich sie täglich durch zahlreiche Radler auf Kassels Radwegen erleben darf. Klaus Reschke, Kassel Mit diesem Leserbrief möchte ich einen Verbesserungsvorschlag unterbreiten, um das Zentrum des Bergparks durch die Verlagerung des Durchgangsverkehrs zu beruhigen. Eine Verkehrszählung könnte exakte Zahlen liefern. Viele Autofahrer aus dem nördlichen Kreisteil Kassel (...) erreichen Kassel-Bad Wilhelmshöhe oder die Autobahnauffahrt Bad Wilhelmshöhe oder Baunatal mit dem VW-Werk über die fast ampelfreie Rasenallee/ Tulpenallee (L 3217) und Konrad-Adenauer-Straße (L 3218). Während des Berufsverkehrs ist hier ebenfalls ein erhöhtes Verkehrsaufkommen festzustellen; aber auch tagsüber müssen oft mehrere Fahrzeuge am Fußgängerüberweg Schlossgarten-Schlosshotel anhalten, wenn Parkbesucher die Straße überqueren wollen. Diesen Durchgangsverkehr könnte man durch eine neue Querspange, aus dem Kernbereich des Parks (Schloss-Schlosshotel-Schlosscafé) verbannen. (...) Eine freie Zufahrt zum Schlosshotel und Schlosscafé ist durch eine entsprechende Verkehrsbeschilderung sicherzustellen. (...) Horst Schirakowski, Espenau Ich frage mich, haben die Verantwortlichen der Parkverwaltung und Stadt sich nicht vorher mal Gedanken gemacht? Jetzt, wo die Situation da ist, wird diskutiert, geredet und Vorschläge unterbreitet. Was soll das? Schafft doch erst einmal eine vernünftige Parksituation. Jetzt werden die Autos abgestellt, wo gerade Platz ist - im absoluten Halteverbot und auf der Wiese. Behinderten-Parkplätze werden einfach ignoriert, und keiner kümmert sich darum. Aber es wird schon über Parkgebühren diskutiert, damit kann man auch die Gäste vertreiben. Als Vorschlag: Ab Endstation der Linie 1 wird die Straße komplett gesperrt, es werden Busse eingesetzt, die für einen geringen Kostenbeitrag die Besucher zum Schloss oder zur Löwenburg befördern. Ein weiterer Stein des Anstoßes ist die kleine Baustelle, die schon seit vier oder fünf Jahren mehr oder weniger unberührt ist, die Absperrgitter liegen zum Teil in der Baustelle. (...) Für Sehbehinderte oder blinde Menschen kann dies zu schlimmen Folgen führen! (...) Reinhard Müller, Kassel