Mini Vision, ein kleiner Baubericht Zitat des slowenischen Herstellers (http://mibomodeli.com/): Der Mini-Vision ist ein hocheffizientes Modell der 2-Meter-Klasse, das am Hang, wie auch beim Thermikfliegen und in der Ebene zuhause ist. Das MT-Profil der Tragfläche hat sich bereits bei unseren Wettbewerbs-Segelflugzeugen hervorragend bewährt, wo es ausgezeichnete Segelflugeigenschaften in einem breiten Spektrum unterschiedlichster Wetterbedingungen gezeigt hat. Der Flügel hat 5 Grad V-Form, verbunden mit den großen Wölbklappen und den Querrudern ergibt das hervorragende Flugeigenschaften sowie ein breites Geschwindigkeitsspektrum. Die Wölbklappen erlauben die Änderung der Tragflächenwölbung in allen Flugphasen sowie den Einsatz der Butterfly-Bremse für Präzisionslandungen. Der 2-teilige Flügel ist in Schalenbauweise gefertigt, hat für die leichte Servoinstallation vorgefertigte Servo-'Buchten' und wird komplett mit passenden stromlinienförmigen Servoabdeckungen geliefert. Der gesamte 2.4-GHz-freundliche Rumpf ist in Glasgewebe mit Kohlefaser-Verstärkungen aufgebaut. Der Kabinenhaubenausschnitt macht den Zugang leichter denn je zuvor, und gewährt unmittelbaren Zugang zu den Einbauten und dem vorinstallierten Anlenkungsbereich. Falls Sie ein Elektro-Modell möchten, kein Problem. Schneiden Sie einfach die Nase ab, harzen Sie einen Spant für die Motorbefestigung ein, und schon haben Sie's. Unser Testmodell war ausgerüstet mit einem HET 2 W-23-Motor mit Kontronik 5,2:1 Getriebe, einem Jazz 80 A Regler und 4 S LiPo. Es gibt wirklich ausreichend Platz im Rumpf für diese Ausstattung! Das abnehmbare Höhenruder und die 2-teilige Tragfläche ermöglichen einen leichten Transport des Mini-Vision. Mini Vision Spannweite: 2200mm, Länge: 1300 mm, Flächeninhalt: 36,7dm², Leitwerksinhalt: 4,6 dm², Profil Tragfläche: MT-23750-L Zitat Ende. Dieser Tage war ein wenig Zeit und so konnte mit der Erstellung des Modells begonnen werden. Zuerst wurde die Lagerung und das Steuergestänge für das Höhenleitwerk angefertigt und in der Seitenleitwersdämpfungsfläche verklebt.
Der Umlenkhebel wird mittels durchgehender Schraube an der Fix verklebten Drehachse gesichert. Da es sich hierbei um ein Pendelleitwerk handelt, ist peinlichst genau auf Spielfreiheit des gesamten Anlenkungsmechanismus zu achten. Die verwendeten Gabel- und Kugelköpfe sind in M 2,5er Größe ausgeführt.
Und hier die Gegenüberliegende Seite. Danach wurde mit der Halterung für das Höhen- und Seitenleitwerks Servo begonnen. Es musste eine Möglichkeit geschaffen werden, die Servos mitsamt Empfängerakku hinter dem Schwerpunkt zu installieren, ohne jedoch eine Öffnung in den Rumpf zu schneiden, welche den Rumpf schwächen würde.
Die Anlenkung der Ruder sollte über Schubstangen aus CFK-Rohren erfolgen. Hier nun meine Lösung aus 3 bzw. 8 Millimeter Pappelsperrholz: Fehlen noch der Empfängerakku, ein 4er Pack Eneloop mit einer Kapazität von 800 mah sollte allemal genügen, sowie die CFK Schubstangen. Als Servos sind hier Hitec HS 82 MG eingesetzt.
Diese Einheit wird von vorne durch die Haubenöffnung eingeschoben und mit zwei Schrauben durch den Rumpfboden hinter dem Schwerpunkt verschraubt. So bleibt vorne bequem Platz für den Empfänger und Antriebsakku. Mit dem Antriebsakku ist die korrekte Schwerpunktlage komfortabel einzustellen.
So sieht das dann im eingebauten Zustand aus. Nur die beiden Schrauben im Rumpfboden sind von außen zu sehen.
Hinten noch das Seitenruder und den Höhenleitwerksumlenkhebel eingehängt und fertig ist die Geschichte. Diese Anlenkungsart ist leicht und besonders Spielfrei. Weiter geht es mit dem Motoreinbau. Als Antrieb kommt ein Kontronik KIRA 480-31 mit Getriebeuntersetzung 5,2 : 1 zur Anwendung. Die Motor Getriebeeinheit wiegt 195 Gramm und hat nur einen Durchmesser von 28 Millimeter, sodass alles bequem in der schlanken Rumpfspitze Platz findet. Der KIRA 480-31 ist ein Hochtouriger Innenläufer, weshalb ein Getriebe erforderlich ist, um Luftschrauben mit größerem Durchmesser und somit größerem Luftschraubenwirkungsgrad betreiben zu können. In diesem Fall gelangt eine Aeronaut CAM Carbon 15 x 8 Zoll zum Einsatz. Damit ergibt sich laut Drive Calculator (ein Antriebsauslegungsprogramm, www.drivecalc.de) eine Eingangsleistung von ca. 330 Watt bei einer Stromaufnahme von 31 Ampere an einem 3S Lipo. Der errechnete Standschub wird mit ca. 2000 Gramm beziffert. Bei einem kalkulierten Gesamtgewicht des Modells von ungefähr 1600 Gramm sollte das allemal ausreichend sein. Ein Außenläufer mit
Adäquater Leistung ist auf Grund des geringen Rumpfquerschnittes und der daraus resultierenden Einbauverhältnisse meines Wissens nicht Verfügbar. Als Motorsteller kommt ein YGE 60 L / BL mit einer max. Belastbarkeit von 60 Ampere zum Einsatz, die max. Motorstromaufnahme läge bei 55 Ampere. Also alles im grünen Bereich. Das vorhandene BEC des Stellers kann laut Hersteller direkt und ohne Zwischenschaltung von Dioden zur Pufferung eines Empfängerakkus verwendet werden, es wird ja wie weiter oben beschrieben, ein zusätzlicher Empfängerakku zur Abdeckung von auftretenden Stromspitzen durch die 6 Servos verwendet. Vermutlich werde ich die Spannungsversorgung trotzdem mit Schottky Dioden entkoppeln. Dies ist meinem Bauchgefühl geschuldet!
Als erstes muss die Rumpfspitze abgesägt werden. Es wird ein CFK Spinner von Freudenthaler mit 30 Millimeter Durchmesser verwendet. Diese Spinner werden mit integriertem Mitnehmer geliefert und haben einen sauberen Rundlauf.
Abgetrennt wurde die Spitze mit etwa 4 bis 5 Grad Sturz und mit geringfügig kleinerem Durchmesser als am Spinner. Erst nach dem Motoreinbau wird dann mit aufgesteckten Spinner und dazwischen eingelegtem Schleifpapier der Rumpf auf den korrekten Durchmesser zurückgeschliffen. Den Motorspant fertige ich bei kleineren Modellen wie hier, aus 3 Millimeter starken, 6-Fach verleimten Birkensperrholz. Dieses Material lässt sich einfach mit der Laubsäge bearbeiten und hält den hier auftretenden Belastungen ohne weiteres Stand. Für eine ausreichende Motorkühlung wurden im Spant entsprechende Öffnungen eingearbeitet. Zunächst wird der Spant mit ein zwei Tropfen Sekundenkleber in der korrekten Lage positioniert und danach mit langsam härtenden Epoxydharz mit wenig Microballons vermischt, verklebt. Nach dem Einbringen des Harz-Microballongemisches um den Motorspant wird das Ganze mit dem Föhn erwärmt, dadurch wird das Harz dünnflüssig und dringt durch alle Spalten zwischen Rumpf und Motorspant, sodass eine einwandfreie Verklebung gewährleistet ist.
Nach Montage des Spinners sieht das dann so aus.
Für den Kühlluftaustritt werden in der Haube noch Öffnungen eingearbeitet. Somit wären die Arbeiten am Rumpf vorerst Abgeschlossen. Weiter geht es mit den Tragflächen. Für die Wölbklappen als auch für die Querruder kommen Digitalservos Graupner DES 488 BB/MG zum Einsatz. Dafür wurden aus 8 Millimeter starkem Pappelsperrholz entsprechende Servorahmen angefertigt.
Für die Verklebung der Rahmen wurden die Klebeflächen in der Tragfläche leicht angeschliffen und die Rahmen unter zwischenlage einer Kunststoffolie mitsamt dem Servo mit langsam härtendem Epoxydharz verklebt.
Nach dem aushärten des Klebers wird das Servo herausgenommen, die Trennfolie entfernt und man hat eine saugende Passung für das Servo.
Da an dem Modell alle Klappen unten angeschlagen, die Ruderhörner daher an der Oberseite anzubringen sind, werden die Positionen der erforderlichen Gestängedurchbrüche und Bohrungen nach oben übertragen. Dazu wird an der entsprechenden Stelle Klebeband aufgebracht. Das Klebeband verhindert ein Ausreißen der Oberfläche bei den Fräs- und Bohrarbeiten.
Danach werden die Ruderhörner Eingeharzt. Für die Querruder kommen M3 Augenschrauben und für die Wölbklappen GFK Ruderhörner zur Anwendung. Jetzt können die Rudermaschinen für die Wölbklappen endgültig montiert werden. Dazu wurden aus 1 Millimeter starkem Aluminium passende Schellen gebogen und das Servo verschraubt.
Das Gestänge ist einfach zu erstellen, da es gerade durch die Tragfläche verläuft. Auf dem Bild oben ist eine Ausfräsung am Gabelkopf zu erkennen. Diese ermöglicht maximale Ruderausschläge ohne mit der Servoabtriebsachse zu kollidieren. Das Bild unten zeigt das noch einmal, der Gabelkopf wird dadurch kaum geschwächt. Fertig sieht die Anlenkung der Wölbklappe dann so aus.
Für die Querruderservos musste aufgrund der geringeren Profilhöhe die Befestigung modifiziert werden. Aus einer Alu Getränkedose wurde ein dünnes Spannband gefertigt und damit die Servos gehaltert. Die Laschen wurden dreifach gefalzt, danach gebohrt und unter Zwischenlage einer 0,6 Millimeter starken Birkensperrholzbeilage die Rudermaschine verschraubt.
Auch hier wurde am Gabelkopf eine Freistellung für die Servoabtriebsachse ausgeschliffen.
Weiter geht es nun mit dem Erstellen der Kabelbäume für Rumpf und Tragflächen. Als Trennstelle kommen Multiplex Hochstromstecker zum Einsatz. Dies nicht wegen der hier ja eher geringen Ströme, sondern wegen der erforderlichen sicheren Kontaktgabe. Damit in den Tragflächen die Kabel nicht klappern, wurden Schaumstoffstreifen aufgeklebt und danach der Kabelbaum in die Flächen eingefädelt.
Der Vorbereitete Kabelbaum für den Rumpf wird in der Profilanformung des Rumpfes verklebt, das Gegenstück in der Wurzelrippe dann bei montierter bzw. aufgesteckter Tragfläche. Nachdem bereits bei der Erstellung der Gestänge auf die richtige Länge und korrekte Einstellung geachtet wurde, konnten die Servoschachtabdeckungen Zugerichtet und montiert werden. Dies geschieht mit schmalen Klebestreifen.
Der Transparente Klebestreifen ist ganz leicht sichtbar, dafür ist aber jederzeit Wartungsfreundlicher Zugang zu den Servos möglich. Der Bau ist nun abgeschlossen, ein kurzer Testlauf des Antriebes verlief zur Zufriedenheit, ich musste danach die Bastelbude gründlich Aufräumen.
Das Modell wiegt Flugfertig 1620 Gramm. Einem hoffentlich erfolgreichen Erstflug steht nun nichts mehr im Wege. Autor: Johann Achrainer Fotos: Johann Achrainer