Sinai Feldzug (1956) 1.1 Ursachen des Konflikts: Nach dem Waffenstillstandsabkommen, das auf den Unabhängigkeitskrieg 1948 folgte, vertiefte sich die Kluft zwischen Israel und den arabischen Nachbarstaaten, und die Situationen an Israels Grenzen verschlechterte sich. Denn trotz der Vereinbarungen kam es zu blutigen Grenzzwischenfällen, arabischen Überfällen, zum Wirtschaftskrieg und anderen Verletzungen des Abkommens. Von 1954 an hatte man auch erkannt, dass die Übergriffe der arabischen Mordgruppen Fedajin mit Wissen und Mithilfe der arabischen Regierungen organisiert und durchgeführt wurden. Mit der Revolution ägyptischer Offiziere am 23. Juli 1952, die König Farouk absetzten und nach kurzer Zeit den nationalsozialistischen Gamal Abdul Nasser an die Macht brachten, verschärfte sich die Lage im Nahen Osten erheblich. 1955 näherte sich das von Nasser regierte Ägypten dem Ostblock an, was noch im selben Jahr zu einem umfangreichen Waffenlieferungsvertrag mit der Tschechoslowakei führte. Als die USA diesen Schritt 1956 mit der Verweigerung einer Anleihe für die Errichtung des Assuan-Staudamms beantworteten, verstaatlichte Nasser nach dem Abzug der britischen Truppen den Suezkanal und sperrte diesen durch die Versenkung von Schiffen für alle israelische Schiffe. Ägypten hatte schon 1950 in Folge des arabisch-israelischen Krieges die Benutzung für israelische Schiffe untersagt. Dadurch waren die Öltransporte aus dem nahen Osten nach Israel blockiert. Obwohl Frankreich und England damals die Hauptteilhaber der Suezkanal-Gesellschaft waren, wurden sie nicht entschädigt. 1.2 Sinai Feldzug 1956: Sechs Jahre später am 29.Oktober1956 marschieren israelische Truppen in Ägypten ein, um durch die Einnahme der Sinaihalbinsel, den für die Öltransporte wichtigen Suezkanal zu sichern. England stellte ein Ultimatum, in dem es Israel aufforderte das Gebiet zu räumen und die Kämpfe einzustellen, obwohl England und Frankreich von diesen Plänen wussten und sie auch unterstützten, da sie an der Suezkanal-Gesellschaft beteiligt waren und von Ägypten nicht entschädigt wurden. Das Ultimatum wurde jedoch von beiden Seiten abgelehnt. Daraufhin stellten die USA bei der UN einen Antrag zum sofortigen Rückzug Israels, welches von der UdSSR unterstützt wurde. Der Antrag wurde jedoch durch ein Veto von Frankreich und England verhindert.
Am 31.Oktober bombardieren französische und englische Bomber Ziele in Ägypten. Während des 5.November landeten englische und französische Fallschirmjäger entlang des Suezkanals und besetzen die Festung Scharm El- Scheik, am Golf von Akaba. Der nächste Schritt war die Herstellung einer direkten Versorgungsroute von Israel zu dem Fallschirmjägerbataillon mit Hilfe weiterer Fallschirmjäger unter dem Kommando von Oberst Ariel Sharon (heute Ministerpräsident von Israel). Nach 31 Stunden vereinigten sich die beiden Teile der Fallschirmjägerbrigade und die Route zum Mitla-Paß war ohne weiteren Kampf offen. Innerhalb von 100 Stunden, mit einem Verlust von 180 israelischen Soldaten, stand die israelische Armee am Suezkanal. Dank dieser Operation wurde die Straße von Tiran für die israelische Schifffahrt geöffnet, und die Fedajin - Überfälle aus dem Gazastreifen hörten auf. Am 6. November kam erneut die UdSSR ins Spiel. Sie drohte, nachdem sie einen Aufstand in Ungarn niedergeschlagen hatte, mit dem Einsatz von Interkontinentalraketen, falls Israel sich nicht zurückziehen würde. Daraufhin begann der am 7.November wiedergewählte amerikanische Präsident Eisenhower ebenfalls Druck auf Israel, Frankreich und England auszuüben, bis sich die 3 Staaten wieder aus Ägypten zurückzogen hatten. Unter starkem Druck der UNO, der Sowjetunion und der USA räumte Israel im März 1957 die Sinaihalbinsel. Dafür wurde eine UN-Friedenstruppe im Sinai stationiert, die aber wenige Tage vor dem Sechstagekrieg 1967 auf Aufforderung des ägyptischen Präsidenten Nasser die ägyptisch-israelische Sicherheitszone verlassen musste. Die relativ ruhige Periode nach dem Sinai- Feldzug endete zehn Jahre später, als 1967 der Sechstagekrieg ausbrach. 1.3 Folgen: Als Folge des Rückzugs der Engländer, gerieten Jordanien und der Irak unter Druck, da diese bisher von England unterstützt wurden. Der ägyptische Staatspräsident Nasser verstaatlichte nach dem Rückzug Israels alle ausländischen Banken, Gesellschaften und den Suezkanal. Dadurch verließen sehr viele Ausländer darunter zahlreiche Spezialisten der einzelnen Bereiche, das Land. Die Folgen der großen Anzahl an Flüchtlingen, waren der wirtschaftliche Zusammenbruch Ägyptens. Durch die fehlende Zusammenarbeit der arabischen Staaten traten in der Region immer wieder Konflikte auf. Außerdem war es das erste Mal, dass die UdSSR und die USA eine gemeinsame Politik verfolgten. Frieden war nach dem Krieg im Nahen Osten noch nicht in Sicht. Eine Wende zeichnete sich erst mit der neuen Politik des ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat ab, der sich Mitte/Ende der siebziger Jahre bereit erklärte, mit Israel
unter Vermittlung der USA Friedensverhandlungen aufzunehmen. Die Hinwendung Sadats zum Westen schuf ihm und seinem Land tödliche Gegner arabischen Lager. Die Verträge von Camp David und die spätere Unterzeichnung des ägyptischisraelischen Friedensvertrags am 26. März 1979 bildeten jedoch die Grundlage für einen beginnenden Friedensprozeß, auch wenn dieser häufig gestört und gefährdet schien.
Quellenangabe: google.de nai-israel.de discovery.de hagalil.com net-lexicon.de politikforum.de israelnews.de
Sinai Feldzug (1956)
Inhaltsverzeichnis Sinai Feldzug (1956) 1.1Ursachen des Konflikts 1.2Der Sinai Feldzug 1956 1.3Folgen des Sinai Feldzugs 1.4Quellenangabe 1.5Bilder Karte naher Osten Gamal Abdul Nasser blockierter Suezkanal