Nützlinge. Kleine Helfer für den Garten

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Nützlinge Kleine Helfer für den Garten

ISBN: 978-3-8094-2866-4 Deutsche Erstausgabe 2012 by Bassermann Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, 81673 München der französischen Originalausgabe: LOSANGE 63400 Chamalières France 2010 Originaltitel: Les animaux bénéfiques au jardin Die Verwertung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen. Fotos: Stéphanie Tridoux Redaktion: Hervé Chaumeton, Sophie Jutier Lektorat: Léo Mirabel Desktop-Publishing: Nathalie Lachaud, Francis Rossignol Umschlaggestaltung: Atelier Versen, Bad Aibling Übersetzung: Dr. Beate Herting Gesamtproducing der deutschen Ausgabe: berliner buch.macher Projektleitung: Andrei-Sorin Teusianu Die Ratschläge in diesem Buch sind vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Druck: Těšínská tiskárna, Český Těšín Verlagsgruppe Random House FSC -DEU-0100 Das für dieses Buch verwendete FSC -zertifizierte Papier Profibulk liefert Sappi, Ehingen. Printed in the Czech Republic

Vincent Albouy Nützlinge Kleine Helfer für den Garten

Inhalt Es lebe die Artenvielfalt!............ 6 Im Einklang mit der Natur.......... 9 Insekten.............. 12 Andere Wirbellose........ 58 Lurche & Kriechtiere...... 72 Vögel................ 88 Säugetiere............ 114

6 Es lebe die Artenvielfalt Es lebe die Artenvielfalt IIn jedem Garten wimmelt es nur so von Tieren, die in vielen Gartenbüchern als so genannte Schädlinge erwähnt werden. Der Kartoffelkäfer ist hierfür ein gutes Beispiel. Meist folgen dann Tipps, wie man sich dieser Schädlinge entledigen kann, wobei dem Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln viel Raum gegeben wird. Gelegentlich wird auch auf Nützlinge verwiesen, die Schädlinge attackieren. Das beliebteste Beispiel dafür ist der Marienkäfer. Beim ökologischen Gärtnern gilt der Garten als Lebensraum. In ihm bauen Nahrungspyramiden aufeinander auf, und auch ein Insekt wie die Blattlaus, die gemeinhin als Schädling gilt, wird als nützlich angesehen. Denn ohne Blattläuse gibt es auch keine Marienkäfer. Nicht das bloße Vorhandensein dieser Tiere bringt Probleme, sondern das Anwachsen ihres Bestandes über eine bestimmte Grenze hinaus. Erst dann richten sie auch Schaden an. Die meisten Tiere im Garten gehören weder zu den Schädlingen noch zu den Nützlingen. Man könnte annehmen, dass es egal ist, ob sie vorhanden sind oder nicht. Doch diese Annahme ist falsch. Sie beruht auf unserer geringen Kenntnis vom Zusammenspiel der Arten im reduzierten Naturraum Garten. Jede Tierart spielt hier eine wichtige Rolle. Natürlich kann die eine oder andere tatsächlich Schaden anrichten, aber die meisten haben eine positive Wirkung, die oft verkannt wird. Die große Gruppe der Pflanzenfresser Raupe des Tagpfauenauges Raupe des Großen Kohlweißlings Jedes Tier im Garten hat seinen Platz in komplexen Nahrungspyramiden. Die Schädlinge sind Pflanzenfresser, die leider oft dieselben Früchte mögen wie wir. Sehr zahlreich sind die Blattfresser, z. B. die Raupen des Großen Kohlweißlings. Oft unterscheiden sich die Ernährungsgewohnheiten der erwachsenen Tiere von denen der Larven, so ernährt sich der Große Kohlweißling als Schmetterling von Blütennektar. Alle Pflanzenteile können Tieren als Nahrung dienen: Wurzeln den Larven des Maikäfers, Körner den Samenkäfern, Pflanzensaft den Zwergzikaden. Manchmal erkennt man diese Pflanzenfresser nur an ihren Spuren, wenn sie etwa Gänge oder Gallen hinterlassen. Aber auch schädliche Pflanzenfresser machen sich nützlich, wenn sie Unkraut fressen, wie es die Raupen des Tagpfauenauges mit Nesseln tun. Die Pflanzen fressenden Tiere sorgen im dynamischen natür - lichen Gleichgewicht dafür, dass keine Pflanzenart die Oberhand über die anderen gewinnt. Da wir aber meist nur ausgewählte Kulturpflanzen anbauen, bieten wir manchen Pflanzenfressern praktisch unbegrenzte Nahrungsressourcen.

7 Es lebe die Artenvielfalt Räuber und Parasiten Die Nützlinge rekrutieren sich aus den Räubern und Parasiten, die Schädlinge angreifen. Am Gartenboden und in der Vegetation sind viele Generalisten aktiv, wie das Grüne Heupferd oder Lauf- und andere Käfer, die verschiedene wirbellose Bodenbewohner fressen. Andere sind spezialisierter, so der Marienkäfer, die Florfliege und die Schwebfliege, die als Feinde der Blattlaus bekannt sind und im ökologischen Land- und Gartenbau gezielt gegen dieses Insekt eingesetzt werden. Manche Arten haben trotz der großen Menge an Schädlingen, die sie vertilgen, einen schlechten Ruf. Etwa die staatenbildenden Wespen, die eine Vorliebe für reifes Obst haben, für ihre Larven aber auch zahllose Fliegen und Raupen erbeuten. Die Webspinnen, die nur lebende Beutetiere fressen, fangen in ihren Netzen viele Flug - insekten. Parasiten, wie Schlupfwespen und Raupenfliegen, sind weit weniger auffällig. Sie allein sind jedoch in der Lage, die übermäßige Vermehrung einer Pflanzen fressenden Art zu stoppen und deren Bestand innerhalb weniger Wochen zu regulieren. Links: Der Goldlaufkäfer, ein räuberischer Generalist. Mitte: Die Hainschwebfliege, ein auf Blattläuse spezialisierter Räuber. Rechts: Die Gartenkreuzspinne, eine Webspinne. Die Gehörnte Mauerbiene (oben) und das Taubenschwänzchen (unten) sind wichtige Bestäuber im Garten. Unverzichtbare Bestäuber Um Pflanzen zu befruchten, muss der Pollen von einer Blüte zur anderen transportiert werden. Das wird sehr selten vom Wasser, manchmal vom Wind, meistens jedoch von einem Tier erledigt. In Europa werden 80 Prozent der höheren Pflanzen von Tieren, fast ausschließlich Insekten, bestäubt. Ohne Insekten gäbe es im Garten keine Tomate, Gurke, Erdbeere oder Kirsche. Die Beziehung zwischen Blüten und Insekten kennt verschiedene Erscheinungsformen. Die Blüten werden abgeweidet, wie vom Rosenkäfer, oder deren Nektar wird getrunken. Dieser ist allerdings für Insekten ohne angepasste Mundwerkzeuge, etwa Fliegen und Wespen, schwer erreichbar. Die effektivsten Bestäuber sind daher perfekt ausgestattet.

8 So haben Schmetterlinge einen Rüssel, den sie ausrollen und in den tiefsten Kelch tauchen können. Solitärbienen haben eine Zunge und behaarte Beine, an denen der Pollen hängen bleibt. Die leistungsfähigsten Bestäuber sind staatenbildend, dazu gehören die Honigbiene und die Hummel. Verborgene Verwerter Abgestorbenes organisches Material tierischen oder pflanzlichen Ursprungs besteht aus Molekülen, die zu komplex sind, als dass sie von den Wurzeln der Pflanzen aufgenommen werden könnten. Damit der Boden fruchtbar wird, muss dieses organische Material mineralisiert werden. Das übernehmen vor allem Bakterien, doch deren Wirken wird von vielen Tieren unterstützt, die das Material zerkleinern und vorverdauen. Pflanzenreste im Boden oder auf dem Kompost ernähren Larven der Rosenkäfer und Springschwänze, aber auch Regenwürmer, die eine entscheidende Rolle im Boden spielen. Selbst so hartes Pflanzenmaterial wie Holz wird von Insekten, etwa dem Bockkäfer, in kleinste Teilchen zerlegt. Tierkot wird von Mistkäfern und Maden verwertet. Auch Tierkadaver ziehen spezialisierte Verwerter wie den Gemeinen Totengräber oder die Blaue Schmeißfliege an. Der Gemeine Widderbock ist ein nützlicher Bockkäfer, der Totholz verwertet. Im Garten lebende Wirbellose ziehen Vögel wie den Zaunkönig (unten) und Säugetiere wie den Igel (rechts) an. Wirbeltiere auf Beutezug All diese vielen Wirbellosen stellen eine wichtige Nahrungsquelle für verschiedene Wirbeltiere dar. Die Kröte, die zu den Lurchen, oder die Blindschleiche, die zu den Kriechtieren gehört, jagen nachts alle möglichen Beutetiere, von Würmern über Weichtiere bis hin zu Insekten. Letztere werden auch von zahlreichen Vögeln gejagt. Einige davon sind reine Insektenfresser, wie die Meisen, andere ernähren damit nur ihre Brut, wie die Sperlinge. Während die Gartenvögel vorrangig tagaktiv sind, gehen die Säugetiere meist nachts auf die Pirsch, Igel und Spitzmäuse am Boden, Fledermäuse in der Luft.

9 Im Einklang mit der Natur Die verschiedenen Tiere bringen im Garten nicht nur einen jeweils konkreten Nutzen, sondern ermöglichen uns allein durch ihre Anwesenheit den täglichen Kontakt mit der Natur. Das Summen der Bienen im blühenden Kirschbaum, das Zwitschern der Vögel bei Tagesanbruch, der Tanz der Schmetterlinge um die Lavendelstaude, die Stippvisite des Igels an einem Sommerabend, die spontane Begegnung mit der Kröte im Gemüsegarten all diese kleinen Freuden sollten es uns wert sein, beim Gärtnern umzudenken und den Tieren mehr Platz im Garten einzuräumen. Natur statt Chemie Wenn wir Tiere im Garten haben wollen, lautet die erste Regel: keine Chemikalien. Denn all die speziellen Mittelchen mit der Endsilbe -zid töten viel mehr als nur die jeweils angegebenen Arten. Die zweite Regel besagt, dass der Natur Raum gegeben werden muss. Damit sind vor allem Wildpflanzen gemeint. Sie können ausgesät oder angepflanzt werden, oft reicht es aber auch schon, sie nicht herauszureißen, denn meistens erscheinen sie von selbst. Sie bringen aber nur dann etwas, wenn sie sich entfalten dürfen. Sie müssen zusammenhängende Bestände und damit eine Art Mini- Biotope bilden können. Der ideale Garten lässt Wildpflanzen und naturnahen Mini- Biotopen genügend Raum. 1 3 4 5 1-Hohe Bäume 2-Blumenrasen 3-Komposthaufen 4-Schuppen 5-Obsthecke 6-Gemüsegarten 7-Teich 8-Blumenbeete 8 2 7 6

10 Im Einklang mit der Natur Die urwüchsige Hecke mit dem Grassaum davor oder die Brachfläche, auf der sich die Unkräuter entfalten können, die bei den Menschen so unbeliebt sind, auf Tiere aber sehr anziehend wirken. Die Blumenwiese als wunderbarer Ersatz für den kurz geschorenen Rasen, die Trockenzone, in der sich Duftpflanzen wohlfühlen, der Teich mit seiner speziellen Flora und Fauna. All diese naturnahen Mini-Biotope können in einem ganz gewöhnlichen Garten ihren Platz finden. Gärtnern auf neue Art Naturschutz im Garten schließt auch die intensiver genutzten Flächen nicht aus, die das Auge erfreuen oder Frisches für die Küche liefern. Ein Blumenbeet, in dem alte Arten wie Ringelblume, Borretsch, Spornblume oder Nachtviole stehen, ist eine unerschöpf - liche Ressource für pflanzenfressende Arten und Nektarsammler. Wichtig ist, dass Sie Sorten mit einfachen, ungefüllten Blüten auswählen und dass die Pflanzen nicht alle gleichzeitig, sondern ins - gesamt über einen längeren Zeitraum blühen. Auch im Gemüsegarten können Sie einiges tun, um Tiere anzu - locken. Bauen Sie alte, nicht überzüchtete Sorten an, lassen Sie Zwiebeln, Petersilie oder Mohrrüben blühen, verwenden Sie schön blühende Pflanzen wie Bienenfreund als Gründünger oder überlassen Sie den Raupen des Schwalbenschwanzes eine Fenchelknolle. Damit locken Sie Räuber und Parasiten an und halten die Schädlinge soweit unter Kontrolle, dass sie nicht zur Plage werden. Schaffen Sie naturnahe Mini- Biotope, wie einen Steingarten (unten), aber auch künstliche Unterschlupfmöglichkeiten, wie ein Insektenhotel (rechts). Was Sie noch tun können Ein Garten voller Leben wird sozusagen bewusst vernachlässigt, zumindest in den Randbereichen. Abgefallenes Laub, tote Halme, Stängel und Moos bieten zahlreichen Tieren Nahrung und Unter-

11 Im Einklang mit der Natur schlupf. Sie sollten deshalb liegen bleiben und nicht entsorgt werden. Ein besenrein sauberer Garten ist tot. Biotope oder Unterschlupfmöglichkeiten für Tiere können auch angelegt werden. Ein kleiner Teich in der Nähe des Fallrohres, ein Stapel Äste, der unter der Hecke verrotten kann, das gemähte Gras, das zusammengeharkt und liegen gelassen wird. Ein Sandhaufen an einer besonnten Mauer, der Grabwespen anlockt, der Kompost, der Küchen- und Gartenabfälle aufnimmt, ein Haufen Steine, die vergessen in einer Ecke liegen an Möglichkeiten, den vielen kleinen Tieren im Garten Nahrung und Unterschlupf zu bieten, fehlt es nicht. Auch bei den Nist- und Überwinterungshilfen ist die Auswahl riesig. Man kann verschiedene Insektenhotels kaufen oder bauen, sei es für die Überwinterung von Marienkäfern, Florfliegen und Schmetterlingen oder für die Tagesruhe von Ohrwürmern und anderen nachtaktiven Insekten. Die effektivsten Nisthilfen sind die für Solitärbienen und -wespen. Dagegen werden die speziell für Hummeln gedachten oft nicht spontan angenommen. Am Rand eines Gemüsebeetes aufgestellte Bündel von Brombeer- oder Bambusstängeln sollen zwar in erster Linie Raubwespen anlocken, die Erfahrung zeigt aber, dass sich darin genau wie in Holzscheiten mit verschieden großen Löchern sehr schnell auch andere Bewohner einfinden. Nistkästen für Vögel gibt es ebenfalls in vielen Varianten. Die meisten Gartenvögel sind mit dem klassischen Kasten mit Einflugloch zufrieden, wobei die Größe des Lochs je nach Vogelart variieren sollte: 26 Millimeter für Blaumeisen, 32 Millimeter für Kohlmeisen, 36 Millimeter für Sperlinge und 40 Millimeter für Stare. Rotkehlchen bevorzugen halboffene Kästen. Von den Säugetieren nehmen nur Igel und Fledermäuse gelegentlich einen vom Menschen angebo - tenen Unterschlupf an. Der Nistkasten mit Einflugloch ist ein bewährter Klassiker, der von vielen Vögeln angenommen wird, so auch von der Kohlmeise (oben). Tipp Die Hinweise, wie ein Garten umgestaltet werden sollte, damit er attraktiver für wildlebende Tiere wird, erscheinen Ihnen vielleicht sehr allgemein. Genauere Aus - führungen sind aus Platzgründen nicht möglich und auch nicht der eigentliche Gegenstand des Buches. Im Buchhandel und im Internet finden Sie zahlreiche detailliertere Darstellungen darüber, wie Sie aus Ihrem Garten ein kleines Natur - paradies machen können, in dem sich viele Tiere wohlfühlen.

Insekten

14 I N S E K T E N / U r i n s e k t e n Springschwänze (Klasse Collembola) Die Bodenflöhe Merkmale Die Farbe des 0,25 bis 8 mm langen Körpers ist variabel. Am Abdomen befindet sich die Sprunggabel, die im Ruhe zustand unter Spannung gehalten wird. Wird die Spannung gelöst, vollführt das Tier einen Sprung. Springschwänze leben meist in der Humusschicht, in der abgestorbenes pflanzliches Material zersetzt und mit der unbebauter Boden dauerhaft bedeckt wird. Sie ernähren sich von zerfallendem Pflanzenmaterial, aber auch von Bakterien und Mikroalgen, Pilz - fäden und Pollen. Einige Arten fressen junge lebende Blätter und können auch Schaden an Kulturpflanzen anrichten, wie der Luzernefloh. Außer im Boden kommen Springschwänze an Steinen, Baumstämmen und anderen Stellen vor, die mehr oder weniger direkten Kontakt mit dem Boden haben. Auch in feuchten Lebensräumen wie Teichufern und Mooren sind sie zu finden und leben in zahlreichen Arten nebeneinander. Welche das genau sind, hängt von Faktoren wie Tiefe und Nutzung des Bodens, Vegetationstyp (Wald, Heide, Grasland, bebautes Land), Feuchtigkeit und Licht ab.

15 Lebensweise und Nutzen Springschwänze sind durch den Abbau ihrer Nahrung, abgestorbene Pflanzenteile, wesentlich an der Bildung von Humus beteiligt. Dabei beseitigen sie organische Rückstände und tragen zur Aufrechterhaltung der Bodenfrucht - barkeit bei. Treten sie im Kompost massenhaft auf, ist das ein Zeichen für die gute Qualität des Pflanzenmaterials. Diese Tiere erfüllen ihre wichtige Funktion seit Hunderten Millionen von Jahren: Das älteste Fossil eines Springschwanzes, das einigen heutigen Arten sehr ähnlich ist, wurde in einer 395 Millionen Jahre alten geologischen Schicht gefunden. I N S E K T E N / U r i n s e k t e n Regulierung Bei Zimmerpflanzen kann es zum massenhaften Befall von Springschwänzen kommen, die sich jedoch nur im Erdreich aufhalten. Begünstigend wirken ein hoher Anteil an organischem Material in der Blumenerde, regelmäßiges Gießen und die angenehme Temperatur. Zu erkennen sind nur winzige weiße Punkte, die auf der Oberfläche umherhopsen. Bei einer Überpolulation der Tiere sollten Sie die befallenen Pflanzen umtopfen und dabei die Erde sehr sorgfältig von den Wurzeln entfernen. Um eine von Springschwänzen freie Erde zu erhalten, breiten Sie diese in einer dünnen Schicht aus und lassen Sie an einem geschützten Ort mehrere Tage lang austrocknen oder Sie legen die Packung für eine Woche in den Tiefkühler (kein Insekt hält länger als 24 Stunden Temperaturen von -18 C aus). Das massenhafte Auftreten von Springschwänzen im Kompost ist ein Zeichen für dessen gute Qualität. In Blumenerde, die reich an organischem Material ist, sind Springschwänze häufig zu finden.

16 I N S E K T E N / L i b e l l e n Plattbauch (Libellula depressa) Die Hüterin des Teiches Merkmale Der 4 bis 5 cm lange Körper ist abgeflacht, beim Weibchen braun, beim Männchen bläu - lich. Die vier Flügel, die viel länger sind als breit, können in Ruhestellung nicht über dem Körper zusammengelegt werden und werden daher seitlich abgespreizt. Larve des Plattbauchs Libellen sind Insekten, die an feuchte Milieus gebunden sind, da ihre Larven im Wasser leben. Im Gegensatz zu den grazilen Kleinlibellen oder Wasserjungfern können die längeren und kräftigeren Großlibellen ihre Flügel in Ruhestellung nicht zusammenlegen. Am Gartenteich und sogar am einfachen Badebecken aus Kunststoff lassen sich verschiedene Libellenarten sehen, wobei der Plattbauch zu den am häufigsten beobachteten gehört. Das Männchen ist standorttreu und verteidigt sein Revier, oft sitzt es dabei an einem Halm oder einem Zweig in Teichnähe. Die Larven leben im Wasser und graben sich oft vollständig im Schlamm ein.

17 Lebensweise und Nutzen Ausgewachsene Libellen wie auch Larven sind Fleischfresser, die sich vornehmlich von kleinen Insekten, wie Mücken und Fliegen, ernähren. Die Larven verfügen über ein spezielles Mundwerkzeug, die so genannte Fangmaske, die sie ausklappen können, um das Beutetier zu ergreifen. Die erwachsenen Libellen jagen im Flug und sind dabei äußerst geschickt. Haben sie ein Beutetier erspäht, starten sie aus dem Ansitz und fliegen pfeilschnell in dessen Richtung. Ein Plattbauch brummt dabei wie ein Hubschrauber! I N S E K T E N / L i b e l l e n Ansiedlung Eine große Sorge vieler Gartenbesitzer vor Anlage eines Teiches ist ein gehäuftes Auftreten von Mücken. Doch vor den Mückenlarven sind deren Gegenspieler, die Libellen, bereits am Zug. Daher ist ein naturnaher Teich mit passender Bepflanzung, an dem sich Libellen wohlfühlen, alles andere als ein Mückenparadies, denn sie fressen sowohl die Mückenlarven als auch die erwachsenen Tiere. Libellen, die problemlos längere Distanzen zurücklegen, besiedeln neu angelegte Teiche oft sehr schnell und sind dort leicht zu erkennen. Im Frühling verlassen die Larven das Wasser und klammern sich an leicht erreichbare Pflanzenteile in Ufernähe. Nachdem die ausgewachsenen Tiere geschlüpft sind, bleiben die leeren Larvenhüllen, die so genannten Exuvien, zurück. Ausgewachsene Libelle, die aus der Larvenhülle (Exuvie) schlüpft Ein natürlicher oder naturnaher Teich ist der ideale Ort für Libellen.

18 I N S E K T E N / G e r a d f l ü g l e r Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima) Die Säbelträgerin Merkmale Der 3 bis 4 cm lange Körper ist kräftig grün, oft mit einer braunen Längslinie auf dem Rücken. Die in Ruhestellung über dem Körper zusammen - gelegten Flügel ragen weit über den Hinterleib hinaus. Dieser schließt beim Weibchen mit der säbelartig gekrümmten Legeröhre ab. Dank seiner kräftigen Mundwerkzeuge kann das Grüne Heupferd auch große Beutetiere attackieren. D as Grüne Heupferd sitzt vorzugsweise an höheren Wiesenpflanzen oder niedrigen Büschen, wo es aufgrund seiner grünen Färbung nur schwer auszumachen ist. Am Ende des Sommers, wenn die Zeit zur Fortpflanzung gekommen ist, verrät das Grüne Heupferd seinen Aufenthaltsort durch einen sonoren, weithin hörbaren Gesang, der an das Zirpen der Feldgrillen im Frühling erinnert. Einige im Garten vorkommende Verwandte des Heupferds sind reine Pflanzenfresser, die gelegentlich Schaden an Zierpflanzen und jungem Gemüse anrichten. So frisst die Punktierte Zartschrecke bevorzugt Rosen- und Himbeerblätter.

Lebensweise und Nutzen Das Grüne Heupferd ernährt sich vorwiegend räuberisch und richtet daher, da es selten pflanzliche Nahrung zu sich nimmt, keinen großen Schaden an. Eher im Gegenteil, denn es ist ein nützlicher Helfer des Gärtners, da zu seiner Nahrung Raupen, Blattläuse, Fliegen und Fliegenlarven, sogar die Larven des Kartoffelkäfers zählen. Somit ist das Grüne Heupferd eines der wenigen Insekten unserer Breiten, das der Kartoffelkäfer fürchten muss. Larve des Kartoffelkäfers Larve de doryphore Blattläuse 19 I N S E K T E N / G e r a d f l ü g l e r Ansiedlung Um im Garten zu gedeihen, brauchen Heupferde hohes Gras, Bäume und Sträucher, die ihnen Jagdrevier und Zufluchtsort zugleich sind. Flächen mit hohem Gras bieten ihnen Schutz vor dem Blick Insekten fressender Vögel. Werden solche Flächen gemäht, sollte dafür immer ob im Frühling oder im Herbst eine Sense oder Sichel genutzt werden und nicht der Rasenmäher. Das schützt die Tiere, die im Gras Zuflucht gesucht haben. Flächen mit hohem Gras ziehen Heupferde an.

20 I N S E K T E N / O h r w ü r m e r Gemeiner Ohrwurm (Forficula auricularia) Der anspruchslose Allesfresser Merkmale Der Körper ist 1 bis 2 Zenti - meter lang, abgeflacht und länglich. Die Deckflügel sind sehr kurz und bedecken weder das Abdomen noch die Hinter flügel vollständig. Der Hinter leib geht in ein Paar Zangen über, die eine je nach Ge schlecht spezifische Form haben. Der männliche Ohrwurm (oben) hat viel längere Zangen als das weibliche Tier (unten). Die Weibchen betreiben Brutpflege und umsorgen die jungen Larven. Diese Mutterliebe, wie es Insektenforscher im 19. Jahrhundert nannten, ist für die ungefährdete Entwicklung der Brut unerlässlich und beugt Pilzbefall vor. Der Ohrwurm galt lange als Schädling, doch der Schaden, den er an Samen, Blüten und Früchten verursachen kann, ist geringfügig und oft ein rein ästhetisches Problem. Als Vertilger von Blattläusen kann er nützlich sein, und daher setzen Gärtner ihn heute von Stellen, an denen er gehäuft vorkommt, gezielt auf befallene Obstbäume um.

21 Lebensweise und Nutzen Als Allesfresser ist der Ohrwurm nicht wählerisch. Zu seiner pflanzlichen Kost gehören an Baumstämmen wachsende Grünalgen, Keimlinge, Blüten- und Staubblätter sowie junge Früchte und seine tierische Nahrung besteht aus Blattläusen, Insektenlarven, Fliegen, Thripse, Milben, Spinnen und andere Ohrwürmer. Einen Teil seiner Nahrung bezieht er auch aus abgestorbenen Pflanzenteilen und Kadavern. I N S E K T E N / O h r w ü r m e r Ansiedlung Wollen Sie Ohrwürmer gezielt zur Blattlausbekämpfung ansiedeln, genügt es, mit Stroh gefüllte Blumentöpfe umgedreht aufzuhängen, in die sich die nachtaktiven Tiere am Tag verkriechen können. Durch grobmaschigen Draht wird das Stroh im Topf gehalten, wenn Sie diesen mit der Öffnung nach unten in den Baum hängen. Ist das Blattlausproblem gelöst, können Sie den Topf oder gar die Töpfe, je nach Lausbefall, wieder entfernen und woanders aufhängen. Ohrwürmer sind nachtaktiv, lichtscheu und feuchtigkeitsliebend. Am Tag ziehen sie sich unter Rinde und Steine oder auch in Risse im Mauerwerk oder Holz zurück. Wenn Sie Unterschlupfmöglichkeiten schaffen wollen, legen Sie einige große flache Steine hier und da im Garten aus. Auch ein Holzhaufen im Schatten der Hecke oder im Obstgarten erfüllt diesen Zweck. Ohrwurmtopf

22 I N S E K T E N / W a n z e n Wald-Blumenwanze (Anthocoris nemorum) Die winzige Räuberin Merkmale Der 5 Millimeter lange Körper ist oval, abgeflacht und hinten deutlich abgerundet. Der Kopf ist verlängert. Zwei runde dunkle Flecke markieren die Flügelmitte. Wald-Blumenwanze, die von einer Wicklerraupe frisst. Die Blumenwanzen sind eine Familie kleiner räuberischer Wanzen und leisten gute Dienste bei der Bekämpfung von Wirbel - losen, die im Garten unerwünscht sind. Die Wald-Blumenwanze ist nicht nur eine der größten Arten dieser Familie, sondern auch die - jenige, die am häufigsten im Garten vorkommt. Wie alle Blumenwanzen jagt die Wald-Blumenwanze auf den Blättern verschiedener Pflanzen nach Milben, Blattläusen, Blatt - flöhen, Zwergzikaden und kleinen Raupen. Mit ihren langen Beinen bewegt sie sich auf Blättern und Blüten von Sträuchern und Bäumen leicht fort, am besten beobachten kann man sie auf Blüten. Einige Arten leben in Stroh, Pflanzenabfällen oder unter der Rinde abgestorbener Bäume, andere wiederum im Laubwerk hoher Bäume.

23 Lebensweise und Nutzen Blumenwanzen sind für Gärtner vor allem deshalb interessant, da sie meist im Erwachsenenstadium überwintern. Ausgehungert, da alle Fettreserven aufgebraucht sind, verlassen sie zu Beginn des Frühlings ihre Verstecke und beginnen sofort zu jagen. Sie greifen vor allem Blattläuse und Milben an, die zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht so zahlreich und daher leichter einzudämmen sind. Besonders nützlich sind die Wanzen auf Obstbäumen, wo sie Blattläuse, Schildläuse, Blattflöhe, Thripse, Zwergzikaden und Milben bekämpfen. I N S E K T E N / W a n z e n Ansiedlung Die Weibchen legen ihre Eier oft in kleinen Gruppen in Blattgewebe oder -adern krautiger Pflanzen ab. Schaffen Sie den Tieren ein Jagdrevier und einen Platz zur Eiablage, indem Sie am Fuß einer Hecke einen Streifen mit Wildwuchs stehen lassen, der nur alle zwei Jahre abwechselnd zur Hälfte gemäht wird. Mehrere Arten der Familie, die zur Gattung Orius und Anthocoris gehören, werden speziell für die biologische Schädlingsbekämpfung gezüchtet und sind bei entsprechenden Anbietern erhältlich. Die Wald-Blumenwanze ist wirksam gegen Blutläuse (oben) und Zwergzikaden (unten). Lassen Sie am Fuß einer Hecke einen Streifen Wildwuchs stehen, um Wald-Blumen - wanzen anzuziehen.

UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE Vincent Albouy Nützlinge Kleine Helfer für den Garten Gebundenes Buch, Pappband, 128 Seiten, 17,0 x 23,0 cm ISBN: 978-3-8094-2866-4 Bassermann Erscheinungstermin: März 2012 Gartenschädlinge mit ihren Gegnern vertreiben Insekten, Reptilien, Lurche, Vögel und nützen dem Gärtner, weil sie Schädlinge vertilgen, den Boden verbessern, ein spezielles Ökosystem schaffen oder das natürliche Gleichgewicht wieder herstellen. Jeder Tierart ist ein reich illustriertes Kapitel gewidmet, das die wichtigsten Merkmale, Lebensweise und Nutzen der Tiere beschreibt. Was ein Gärtner tun muss, um eine nützliche Art anzulocken und im Garten heimisch werden zu lassen, wird ebenfalls erläutert.