EINZELNE UNTERRICHTSEINHEIT: Wespen - die verkannten Nützlinge II (Solitäre - Einzeln lebende Wespen)

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1 Infos für Lehrerinnen und Lehrer Allgemeine Informationen B&U PLUS ist ein frei zugängliches, speziell auf die Inhalte der Schulbuchreihe B&U abgestimmtes ONLINE-Zusatzmaterial ( ). B&U PLUS - EINZELEINHEITEN können zur Differenzierung des Unterrichts für besonders schnelle oder sehr interessierte Schülerinnen und Schüler und auch fürs Offene Lernen eingesetzt werden. B&U PLUS - PROJEKTE eignen sich für kleinere und größere mehrstündige Projekte. Das Angebot von B&U PLUS wird kontinuierlich erweitert, so dass Sie im Laufe der Zeit eine größere Sammlung von Zusatzmaterial anlegen können. Informationen zum Thema: Insekten Die Honigbiene EINZELNE UNTERRICHTSEINHEIT: Wespen - die verkannten Nützlinge II (Solitäre - Einzeln lebende Wespen) Dieses PLUS - Thema ist wie folgt aufgebaut: 1. Infos für Lehrerinnen und Lehrer Seite 1 2. Lösungsvorschläge Seite 2 3. Arbeitsblätter für SchülerInnen Seite 3-7 Basisinformationen: Lehrbuch, S. 84 bis 89 Lehrbuch, S. 96 und 97 Erweiterungsstoff: Materialien für LehrerInnen B&U2 CD-Rom Arbeitsblatt Honigbiene, S. 29 und 30 Praxis Honigbiene S. 48 Lernziel-Vorschläge / Kompetenzen: Fachkompetenz erweitern: Kenntnisse über Formenvielfalt der Wespen erweitern Zusammenhänge zwischen Mundwerkzeugen und Ernährungsweise herstellen Erweitern der ökologischen Kompetenz Alle Fotos sind von Johann Burgstaller, Salzburg PLUS VERITAS-Verlag Seite 1

2 Lösungsvorschläge für die Aufgaben 1. Was sind die sogenannten Raupeneier wirklich? Erkläre! Maden oder Puppen der Kohlweißlings Schlupfwespe, die die Raupenhülle verlassen haben. 2. Worin unterscheidet sich die Entwicklung der Kohlweißlings Schlupfwespe von der einer Erzwespe? Die Maden verlassen die Raupenhülle und Kohlweißlings Schlupfwespe: verpuppen sich außerhalb. _ Die Maden verpuppen sich in der Insektenpuppe. Erst die fertigen Erzwespe: Wespen verlassen die Puppenhülle. _ 3. Überlege, warum sich bei dieser Schlupfwespenart nur eine einzige Wespe pro Puppe entwickeln kann. Jede Wespe braucht den ganzen Inhalt der Puppe für sich alleine. 4. Mörtelwespen bauen ihre Brutzellen mit feuchtem Ton oder Lehm. Überlege, warum sie diese nur an vor Regen geschützten Orten anbringen. Wasser würde die Zellen aufweichen. 5. Warum sind die genannten einzeln lebenden Wespen Nützlinge? Sie vertilgen viele Insekten und Spinnen. (Sie bremsen die übermäßige Vermehrung einzelner Insekten und Spinnen.) PLUS VERITAS-Verlag Seite 2

3 Wespen - die verkannten Nützlinge II: Solitäre Wespen Solitäre Wespen bilden keine Staaten und leben immer einzeln. 1 Schlupfwespen Kohlweißlingsraupe mit den Maden der Kohlweißlings-Schlupfwespe, die gerade die ausgehöhlte Raupe verlassen haben und beginnen, sich einzuspinnen. Manchmal kannst du im Herbst eine Raupe an einer Mauer finden. Auffällig sind kleine, gelbliche, einem Ei ähnliche Gebilde an ihrer Seite die Raupeneier. Dabei handelt es sich jedoch um Maden oder Puppen der winzigen Kohlweißlings - Schlupfwespe. Einige Wochen vorher hat sie mithilfe ihres Legestachels die Raupe angestochen und viele Eier hineingelegt. Aus ihnen sind Maden geschlüpft und haben die inneren Organe der Raupe langsam aufgefressen. Danach verlassen die Maden fast gleichzeitig die sterbende Raupe und spinnen sich sofort in einen Kokon aus selbst gesponnener Seide ein. In diesem Kokon verpuppen sich die winzigen Maden. So sorgen diese Schlupfwespen auf natürliche Weise dafür, dass die Kohlweißlingsraupen, die an Kraut und Kohl großen Schaden anrichten können, nicht überhand nehmen. So folgt einem Jahr mit vielen Raupeneiern meist eines mit weniger Kohlweißlingen. Raupeneier - Innerhalb weniger Stunden sind die eiförmigen Kokons der Schlupfwespen fertig. Manche Erzwespen legen ihre Eier im Herbst in eine Kohlweißlingsraupe, kurz bevor sich diese verpuppt. Die geschlüpften Maden fressen die Organe der Kohlweißlingspuppe auf und verpuppen sich dann in der leeren Hülle. Im Frühling schlüpfen die winzigen Wespen und beißen sich nach außen durch. Frisch geschlüpfte Erzwespen verlassen die ausgehöhlte Puppe. PLUS VERITAS-Verlag Seite 3

4 . Diese metallisch glänzenden Erzwespen werden knapp 5mm groß. Größere Schlupfwespenarten legen in jede Raupe nur ein Ei. Die heranwachsenden Maden brauchen den gesamten Inhalt für ihr Wachstum alleine. Die fertige Wespe beißt sich zum Schlüpfen durch die tote Hülle der Puppe und sucht sich einen entsprechenden Partner für die Fortpflanzung. Puppe eines Admirals Schlupfwespen, deren Maden einzeln in der Puppe eines Admirals leben. Nur das Weibchen dieser Schlupfwespenart hat einen Legestachel, der über den Hinterleib hinausragt. PLUS VERITAS-Verlag Seite 4

5 2 Mörtel- oder Töpferwespen Für ihre tönnchenförmigen Brutzellen sucht die Mörtelwespe einen geschützten trockenen Platz. Diesen findet sie meist im Wohnbereich des Menschen, z. B. im Buchregal, hinter Vorhängen oder auf Bilderrahmen. Ihre Tönnchen baut sie aus Ton oder Lehm, die mit Speichel zu Mörtel vermischt werden. Die Wespe ist für Menschen und Haustiere völlig ungefährlich. Lehmnester der Orientalischen Mörtelwespe auf Büchern. Für den Bau einer einzelnen Brutzelle braucht die Wespe etwa einen Tag. Bei der etwa 20mm großen Orientalischen Mörtelwespe sitzt der Hinterleib an einem auffallend langen Stiel. Wenn das Tönnchen fertig ist, sucht die Mörtelwespe nach Spinnen und betäubt sie mit ihrem Stich. Die reglose Spinne wird zum Tönnchen geflogen und hineingelegt. Sind genug Spinnen drinnen, legt die Wespe ein Ei dazu und verschließt die Brutzelle mit einem Deckel. Nach dem Schlüpfen frisst die Made die betäubten Spinnen und verpuppt sich dann. Wenn die fertige Wespe schlüpft, zwängt sie den Deckel auf und fliegt davon. Puppe der Mörtelwespe neben dem geöffneten Tönnchen PLUS VERITAS-Verlag Seite 5

6 verschlossen aufgebrochen offen Die Brutzellen der Pillenwespe sind kugelförmig. Die Entwicklung verläuft ähnlich der einer Mörtelwespe. Für die Maden sammelt die Pillenwespe vorwiegend Schmetterlingsraupen und andere Insektenlarven. 3 Wegwespen Viele Wegwespen graben einen Gang in den lockeren Boden. In die Kammer am Ende bringt das Weibchen eine betäubte Spinne als lebende Nahrung für die Larve. Nachdem die Wespe ein Ei abgelegt hat, verschließt sie den Gang mit Steinchen. Die neue Wespe schlüpft im Frühling. Wegwespe beim Graben. Das Häufchen heller Steine hat sie bereits aus dem Boden herausgeholt. Eine Wegwespe transportiert eine Spinne ab, die sie vorher mit einem Stich gelähmt hat. Die große Bedeutung dieser einzeln lebenden solitären Wespen besteht darin, dass sie Mengen an (Schad-) Insekten und Spinnen vertilgen und so deren rasante Vermehrung bremsen. PLUS VERITAS-Verlag Seite 6

7 Zeige nun deine neu gewonnene Fachkompetenz! 1. Was sind die sogenannten Raupeneier wirklich? Erkläre! 2. Worin unterscheidet sich die Entwicklung der Kohlweißlings Schlupfwespe von der einer Erzwespe? Kohlweißlings Schlupfwespe: Erzwespe: 3. Überlege, warum sich bei dieser Schlupfwespenart nur eine einzige Wespe pro Puppe entwickeln kann. 4. Mörtelwespen bauen ihre Brutzellen mit feuchtem Ton oder Lehm. Überlege, warum sie diese nur an vor Regen geschützten Orten anbringen. 5. Warum sind die genannten einzeln lebenden Wespen Nützlinge? PLUS VERITAS-Verlag Seite 7