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A11 Die Zeit 1974 1987 Um 1974 wird das Ehrenmal (Denkmal) für die Mardorfer Opfer des 1.Weltkrieges (bis dahin neben der Kapelle im Dorf) in den Eichenhain hinterm Dorf versetzt und dabei um 2 neue Gedenksteine für die Zeit 1939-1945 ergänzt. Das alte provisorische Holzkreuz (seit Ende des Krieges an der Kapelle) hat damit ausgedient. 1974 Der Vorsitz im Kriegerverein Mardorf geht vom langjährigen 1.Vors. Heinrich Förthmann (Nr.12 *1.9.1904) an Rolf Lorisch (Nr.240 / *12.2.1925 / Schulrat in Neustadt und Sonderschulrektor / Foto im Juni 1995). Er bleibt es bis 1995. Gründung Kreisverband für Wasserwirtschaft Nienburg/Weser. Zuständig für Wasserläufe I.Ordnung (Weser, Leine), II.Ordnung (Meerbach, Nordbach, Südbach), Unterhaltungsverband Meerbach-Führse (Mitglied wird die Stadt Neustadt, die Grundeigentümer im Rehburger Feld und Barloh. Für Wasserläufe III.Ordnung (sonstige Zu- und Abflüsse: Mardorfer Dorfgraben, Kreuzholzmoorgraben, Schäfergraben, Bannseegraben, Hochmoorgraben) ist zunächst noch der Wasser- und Bodenverband zuständig. Die Hastra Hannover übernimmt als Stromversorger das Überlandwerk des Landkreises Neustadt. 2.1.1974 Michael Baldauf übernimmt im Fremdenverkehrsverein Mardorf den Vorsitz bis 1985. (*14.3.1918 München / Offizier, 5 Jahre russische Kriegsgefangenschaft / Bauingenieur und Unternehmensberater / oo Ursula 3 Kinder) ist seit 1963 in der CDU und vom 20.4.1971 bis 20.6.1986 im Niedersächsischen Landtag in Hannover. 1972-1974 im Kreistag Neustadt a. Rbge. 1976 holt er Franz-Josef Strauß nach Eilvese zu einem spektakulären Zelt-Auftritt vor tausenden Zuhörern. Ab 1981 ist er stellv. Bürgermeister in Neustadt. Er bewirkt auch den rasanten Anstieg der Mardorfer CDU auf über 60 Mitglieder. Am 23.4.1985 wird er Ehrenvorsitzender des Verkehrsvereins Mardorf. 12.2.1974 Bau des 2.Faulturms ( Eindicker ) der Kläranlage Mardorf. 1. März 1974 Kreis-, Verwaltungs- und Gebietsreform in Niedersachsen auch Hannover-Gesetz, weil die Reform in unserem Gebiet letztlich für die finanzielle Gesundung der Landeshauptstadt durchgeführt wird. Mardorf verliert seine Selbständigkeit und wird gegen den Willen der Bevölkerung und seiner gewählten Vertreter zu einem von 34 Teilen der neuen Kunststadt Neustadt. Das gleiche Schicksal ereilt auch Steinhude/Großenheidorn, das aus Schaumburg herausgelöst und der Stadt Wunstorf zugeschlagen wird. Dort ist der örtliche Widerstand so groß, dass ein Staatskommissar die Belange regeln muss. Die Hauptschule besteht zwar bis 1977 weiter, aber die Klassen 5 und 6 müssen jetzt mit dem Schulbus nach Neustadt zur Orientierungsstufe fahren. Mit der Eröffnung der KGS (Koop. Gesamtschule) in Neustadt 1976 ändert sich die Schullandschaft nochmals dramatisch. Der Landkreis Neustadt a.rbge. wird aber erst am 1.8.1977 rechtskräftig aufgelöst. Nach einer Idee aus dem Jahre 1959 wird der Vorläufer des späteren Naturparks Steinhuder Meer (1983 / Logo rechts) vom Großraum Hannover und den 3 Landkreisen mit 310 m² Fläche gegründet. In der Stadt Neustadt a. Rbge. ist noch Bürgermeister Gubba und Stadtdirektor Hergt im Amt. Nach der Wahl am 9.6.1974 wird Fritz Temps Bürgermeister und Felix Rohde Stadtdirektor. Im Stadtrat Neustadt ist E.Freese (Nr.226 *1920 SPD). Im Ortsrat sind zusätzlich: O.Bruns (Nr.78 *1933 CDU), Dr.G.Motzheim (Nr.656 *1927 CDU), G.Kuschbert (Nr.237 *1912 CDU), D.Meyer (Nr.49 *1951 CDU), H.Heidorn (Nr.60 *1938 SPD), G.Zocher (Nr.245 *~1920 SPD), W.Meier (Nr.312 *1940 SPD), K.Kasemir (Nr.68 *1938 SPD), W.Rabe (Nr.4 *1916 UWG). Nach der Kommunalwahl am 9.6.1974 hat die CDU sogar 6 Sitze (F.Brase = auch Stadtrat, W.Struckmann Nr.96, O.Bruns, Dr.Motzheim, G.Kuschbert, D.Meyer), die UWG mit W.Rabe, die SPD 4 Sitze (W.Nortmeier = auch Stadtrat, E.Freese, G.Zocher, H.Kowalewski). Im neuen Interims-Ortsrat Mardorf sitzen 11 Mitglieder. Erster Ortsbürgermeister ist der bisherige Gemeindebürgermeister F.Brase (Nr.59 *1923 CDU), der jetzt auch im Stadtrat Neustadt a. Rbge. sitzt. Stellvertreter und Stadtrat ist W.Nortmeier (Nr.90 *1939 SPD). Der Kindergarten Mardorf (im südlichen Schulgebäude) wird zu einem Spielkreis mit 2 Gruppen. Neu als Betreuerinnen sind: Gerlinde Benske (Nr.72) und Marina Mantei (bei Nr.77). 345

Karte für das Gebiet mit dem Landkreis Neustadt a. Rbge. (beige unterlegt) bis 31.7.1977 (Eintritt Rechtskraft): Grellgelbe Gemarkung zeigt die Gemarkung der Gemeinde Mardorf. Hellblau ist der ehemalige Bereich des Landkreises Schaumburg-Lippe am Steinhuder Meer (Großenheidorn, Steinhude und Hagenburg, Altenhagen). Östlich davon ist der Landkreis Grafschaft Schaumburg (Sachsenhagen). Dunkelgrau ist der westliche Zipfel der Stadt Hannover (Marienwerder) und hellgrau der ehemalige Landkreis Hannover nördlich (Heitlingen, Engelbostel) und südlich (Seelze) von Hannover. Hellgrün ist der ehem. Landkreis Burgdorf (Resse, Heitlingen). Westlich grenzt der Kreis Nienburg (Rehburg, Brokeloh, Husum) und nördlich der Kreis Fallingbostel (Norddrebber, Schwarmstedt) an. Der Landkreis Neustadt a. Rbge. ist ab 1.1.1963 auch Bestandteil vom Verband Großraum Hannover (...der damals viel Geld in Mardorf investiert). 346

1.3.1974 Die Mardorfer Gemeindefeuerwehr wird Ortsfeuerwehr mit den Aufgaben eines Stützpunktes. Der Gemeindebrandmeister Wilhelm Ideker (Nr.91 *1923 / bis 1984) wird zum Ortsbrandmeister. 31.3.1974 Als ev.-luth. Pastor für Mardorf und Schneeren wird Hans-Otto Gade (*1.6.1947 oo 2 K. / 1978 Buxtehude) eingeführt. Er ist auch Kapellengemeinde-Vorsteher seine stv. ist Anneliese Münchow. 11.-13.5.1974 (Pfingsten) Das erste Schützenfest nach Verlust der Selbständigkeit in Mardorf! Schützenkönig ist Dieter Mußmann Nr.190 und Kinderkönig Werner Förthmann (*1964 Nr.32). Sommer 1974 Die Hauptschule Mardorf kann den Unterricht in der bisherigen Form vorläufig weiterführen bis zum 31.7.1977. Abriss des inzwischen baufällig gewordenen Badehotels (Nr.110) am Weißen Berg. Pächter nach R.Fischer war nach 1960 Max Georg Rinne (*1938). Nach 1970 erwirbt der Verband Großraum Hannover (später Kommunalverband / Region) das gesamte unbebaute Gebiet um den Weißen Berg. Es entsteht dort 1975 das Restaurant Weiße Düne mit Parkplatz (8) und die ehemalige Wanderdüne wird von allen Camping-Hinterlassenschaften geräumt. Leider folgt dann aber die komplette Einzäunung und was noch schlimmer ist, die künstliche Begrünung mit Robinien (ein fataler Fehler, wie sich später zeigt). Von allen Übernachtungen in Mardorf und am Nordufer sind 34% Camper (22% Wohnwagen und 12% Zelt), 26% Wochenendhausbenutzer und 27% in Pensionen. In den 1970er Jahren besteht (bis 1987) eine intensive Partnerschaft zwischen dem TSV Mardorf und der SC Eintracht Polle (Oberweser). Jährlich werden im jeweils anderen Ort legendäre Zeltlager mit sportlichem Begleitprogramm abgehalten. Initiator ist der ehemalige Mardorfer August Nortmeier (Nr.25). Strandleben in den 1970er Jahren (vor 1975) an einem schönen Sommertag am Weißen Berg 347

In den 1970er Jahren heißt die wieder aufgebaute Gaststätte mit Pension Asche jetzt Asche-Bruns (Nr.78 / später Bruns-Asche ). Sie ist die einzige alte Dorfwirtschaft in Mardorf die noch nach 2000 besteht (Foto unten die bis heute fast unveränderte Ansicht seit 1964).Das Herrenhäuser Bier aus Hannover wird lange und ausschließlich in Mardorf getrunken. Bis Ende der 1960er Jahre ist es vorwiegend Exportbier (wegen fehlender Kühlmöglichkeit war lange Haltbarkeit wichtig). Danach setzt sich mehr und mehr Pilsener (Pils) durch. Mardorfer Bauern holen sich von den Brauereien in Hannover gerne den Bier-Treber (Rückstand beim Brauen / eiweißreiches Rinderfutter). Die Gaststätte schließt nach 2000. Um 2012 ist die Pension noch in Betrieb. In den 1970er Jahren gehört immer viel Spaß zum Schützenfest und Erntefest in Mardorf dazu. Besonders gern verkleiden sich die Schützendamen, manchmal sogar schon vor dem Rundmarsch. (2 Fotos links um 1975 / rechts von 1984) 348

In der Gemarkung Mardorf oft sehr zahlreich vorkommende Vogelarten: (in den 1970er Jahren) oben: Weißstorch Bekassine Dorngrasmücke Nachtigal Bläßhuhn Reiherente - Stockente / unten: Eisvogel Kiebitz Mäusebussard Großer Brachvogel Lachmöwe. Kranich Fischadler Teichrohrsänger füttert Kuckuck Wasserralle Uferschnepfe Kleiber Höckerschwan Uhu Rotmilan Turmfalke Bartkauz Schleiereule Rabe Elster Eichelhäher Buntspecht Beliebte Jagdvögel in der Mardorfer Gemarkung: (in den 1970er Jahren) Graugans Auerhahn Rebhuhn Fasan Löffelente 349

Um 1975 Im Erholungsgebiet Mardorf befinden sich 550 Wochenendhäuser und die Campingplätze sind mit 1150 Zelten belegt (Wohnwagen spielen noch keine Rolle). Die Bettenkapazität in Mardorf liegt bei 520. So wird von einer Belegung von max. fast 6.000 Personen am gesamten Nordufer ausgegangen. Dazu kommen noch ca.17.000 Tagesbesucher. An der Meerstraße (Ecke Dreieckstr. neben dem Grundstück von Nr.459 Gertrud Rost) wird ein kleiner Kiosk als Imbiss eröffnet. Er heißt u. a.: Rost s (Foto rechts) / Anke s / Conny s / Imbiss zum Meer / ab 2011 Pizzeria da Natale. In Mardorf gibt es noch 31 Haupt- und 11 Nebenerwerbsbetriebe in der Landwirtschaft. 1975 Mardorf hat 1.263 Einwohner: Davon sind 8 Ausländer und am Nordufer werden offiziell 150 Zweitwohnungen gezählt. Der Badestrand an der Weißen Düne um 1970 (Mardorf Nr.110 Badehotel) und um 2000 (neues Panorama-Restaurant) Einweihung des neuen Panorama-Cafes und Restaurants Weiße Düne (Nr.110). Der mehrgeschossige Betonneubau mit großen Fensterfronten und einem Aussichtsturm (55 m ünn) wird später zu einer Dauerreparaturstelle. Gebaut vom neuen Eigentümer fast aller Flächen am Weißen Berg dem Großraumverband Hannover. Erste Pächter werden Familie Hageböck und Christian Herr (*1946 / oo Elisabeth*1950). Herr bleibt bis 2005 erfolgreicher Pächter. 2006-2009 sind Britta Steen und Birgitt Klemenz Pächterinnen. Der neue Kiosk am Strand wird u. a. von Joachim Gossler und später Doris Schulz betrieben. Dazu Polizeiposten und DLRG-Rettungsstation. 1975 Bau des therapeutischen Hallenbads (Foto oben um 2000) im DRK-Heim (am Möwengrund). Stadt Neustadt übernimmt den Feuerbeobachtungsturm am Weißen Berg. Eröffnung der Badeinsel (Foto rechts). Die Energieversorgung der Insel erfolgt ab 2008 ausschließlich durch Sonnenenergie und Biomasse. Das Steinhuder Meer wird als "Feuchtgebiet internationaler Bedeutung" gemäß RAMSAR-Konvention ausgewiesen. 350

1975 Einweihung des größten Campingplatzes in Mardorf Nordufer Camping (Pferdeweg 3-5). Gebaut vom Großraum Hannover auf privaten Mardorfer Grundstücken (u. a. Brase Nr.3) für 330 Dauercamper, 127 Durchgangscamper, einige Wohnmobilstellplätze. Erster langjähriger Pächter ist Familie Meyer-Weidemann. Ab 2000 übernimmt Familie Brase (Nr.3) mit dem Ehepaar Hopp (Nr.43) den Platz und erreicht im Jahre 2010 die hohe Auszeichnung von 4 Sternen. 14.2.1975 Den Vorsitz der Mardorfer CDU (55 später 47 Mitglieder) übernimmt Fritz Brase (Nr.59 *1923). 21.2.1975 1.Vors. im TSV Mardorf wird Walter Grehl (*27.7.1930 Nr.58) und bleibt es bis 1986. 11.4.1975 Der bisherige Fremdenverkehrsverein heißt jetzt: Verkehrsverein Mardorf e.v. und der neue Slogan ist: Mardorf Perle am Steinhuder Meer. Frühjahr 1975 Ulrich Hermann (Mardorf Nr.195 Foto rechts oben sein Reethaus westlich der Kräheninsel) organisiert und leitet von dort privat die Wasserrettung auf dem Steinhuder Meer. Mai 1975 Hannover 96 steigt unter Trainer Fiffi Kronsbein erneut in die 1.Bundesliga auf. Das Trainingslager für die Vorbereitung ist auch einige Male in Mardorf (Hotel zur Reuse Nr.241) auf dem Fußballplatz des TSV. 17.-19.5.1975 (Pfingsten) ist Schützenkönig Wilhelm Förthmann (*1934 Nr.32), Kinderkönig zum 2x in Folge sein Sohn Werner (2 Fotos unten). Sommer 1975 Die extreme und lang anhaltende Trockenheit und Wärme führt zu zahlreichen größeren Waldund Moorbränden in Norddeutschland (das Tote Moor brennt gefährlich nah bis an Mardorf heran). 8.-18.8.1975 In der Lüneburger Heide kommt es zur Brandkatastrophe! Auch die Feuerwehr Mardorf ist mit Leuten und Gerät bei Gifhorn im Einsatz. 2 Wasserbomber (Wasserflugzeug Canadair CL 125) des französischen Zivilschutzes helfen aus und nehmen im Niedrigflug neues Löschwasser aus dem Steinhuder Meer auf ( Wasserbomber : Gemälde links: Opppermann Hamburg / Foto rechts: H- U.Opppermann Wölpinghausen) 351

Sommer 1975 Der Verkehrsverein Mardorf gibt neues Prospekt mit einem kleinen Gastgeberverzeichnis heraus: Perle am Steinhuder Meer und Sonnenstrand des Steinhuder Meeres (Umschlag unten). 1.10.1975 Nach der Gebietsreform nun auch Wegfall der alten eigenen (3071) und Einführung einer neuen Postleitzahl für Mardorf 3057 (Rehburg behält 3056). Die Poststelle bleibt auf dem Buchenberg 3 (Nr.112). 352

30.11.1975 Friedrich Meyer stirbt nach schwerer Krankheit mit 65 Jahren. Stoffers Fritz wird am 10.2.1910 in Mardorf am Steinhuder Meer geboren. Aufgewachsen auf dem elterlichen Bauernhof Nr.23. Besuch der Volksschule in Mardorf von 1916 bis 1924. 1929-1930 Ausbildung in der Landwirtschaftlichen Fachschule. Heiratet am 3.5.1930 in der Mardorfer Kapelle die Bauerntochter Ida Nortmeier (*1912 Nr.19) vom Wieschenhof. Sie haben zwei Töchter Ilse und Marlies. Aug.1939 beginnt der den Dienst als Soldat der Wehrmacht (Luftwaffe u. a. Oldenburg). Er gerät in russische Kriegsgefangenschaft und wird nach Sibirien verschleppt und kann erst 1946 völlig ausgemergelt wieder heimkehren. Er widmet sich jetzt den Rest seines Lebens dem Aufbau des neuen demokratischen Staates. Er ist an vielen Stellen und in vielen Ämtern öffentlichen und privaten zum Wohle der Allgemeinheit tätig. 1952 bis 1961 Wiedergründer und 1.Vorsitzender des Schützenvereins Mardorf, später dessen Ehrenvorsitzender. 1952 bis 1956 Mitglied des Kreiswohnungsausschusses zur Unterbringung der vielen Vertriebenen und Flüchtlinge im Landkreis Neustadt a.rbge. Niedersäscher Landvolkvorsitzender Kreisverband Neustadt: stv. Um 1952-1957 und Vors. 1.6.1959-1966 (Ehrenmitgl.1975). 1959 bis 1967 Kreislandwirt für Neustadt a.rbge. 27.11.1956 bis 15.11.1972 Landrat des Landkreises Neustadt a.rbge. (für die DP bis 1961, dann WG/FDP und ab 1964 SPD) im Kreistag noch bis 1974 (Gebietsreform). Hier setzt er sich besonders für den Wirtschaftswegebau, die Wasserwirtschaft, die Einrichtung von Spielkreisen und bis zuletzt für die Selbständigkeit Mardorfs oder zumindest als eigenständige Gemeinde in einer Samtgemeinde ein. Als dies wegen der Interessen Hannovers am Steinhuder Meer nicht mehr möglich scheint, versucht er Mardorf noch in die neue Stadt Rehburg-Loccum zu integrieren. Die Folgen einer schweren Erkrankung verhindern indes weitere Anstrengungen. 1965/66 gründet er den eigenständigen SPD-Ortsverein Mardorf und bleibt dessen Vorsitzender bis Anfang 1972. 1957 Mitbegründer und Vorsteher (-1960) des Meerbach-Verbandes (im Oberverband Leese) bis zur Gründung des Unterhaltungsverbandes Meerbach-Führse. Mitbegründer des Wunstorfer Aueverbandes Nr.53 und 54 und dessen langjähriger Vorsitzender. Initiator der Wasser- und Bodenverbände (WuBv Unteres Leinetal und im Vorstand des WuBv Steinhuder-Meerbruch). Beteiligt an wesentlichen Aufgaben der Wasserwirtschaft im Regierungsbezirk Hannover. Beisitzer der Spruchstelle für Flurbereinigung beim Landeskulturamt Hannover. 1960 Mitbegründer und 1.Vorsitzender (1965 bis 1974) des (Fremden-) Verkehrsvereins Mardorf. Als Mitglied des Großraumverbandes Hannover hat er sich schon früh für den Tourismus am Steinhuder Meer eingesetzt und versucht hartnäckig die Betroffenen vor Ort vom Nutzen zu überzeugen. Oberlandwirtschaftsrichter beim Oberlandesgericht Senat für Landwirtschaftssachen Celle. Beisitzer am Verwaltungsgericht Hannover. 4.6.1967 bis 10.5.1974 Mitglied des Niedersächsischen Landtages. Er ist für die SPD im Wahlkreis 9 (Neustadt a. Rbge.) für 2 Wahlperioden Abgeordneter in Hannover. Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Durch den Bundespräsidenten Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse. Die Mardorfer haben am 19.2.1986 das Dorfgemeinschaftshaus Landrat Friedrich Meyer nach ihm benannt. (Daten zusammengetragen von Enkel Friedel Dankenbring) 5.12.1975 Die Wettfahrvereinigung Steinhuder Meer (WVStM) wählt Ulrich Hermann aus Mardorf Nr.195 (Vorsitzender der Notgemeinschaft Steinhuder Meer) zum Obmann für den Rettungs- und Bergungsdienst auf dem Meer. Die damals eingeführten Dienste werden bis heute privat fortgeführt. Nach 1975 baut der Verband Großraum Hannover (z. T. mit Landkreis Hannover) die öffentlichen Parkplätze: Badestraße-West (9e), Kiefernweg (10), Alte Moorhütte (11), Hubertusstr. (12) bis 1989; Rote- Kreuz-Str.(1), Holunderweg (3), Bockelriede (7), Badestr.(9) nach 1989 und richtet das noch 2013 bestehende Parkleitsystem (weiße Nr.1-12 auf grünem Grund) an der Meerstr. ein. 1976 Der alte Mardorfer Flächennutzungsplan (F-Plan) von 1966 wird von der Stadt übernommen. Ein Nachfolgeplan wird erst Anfang der 1980er Jahre rechtskräftig. Wilhelm Langhorst (*1942 Nr.174) beendet seinen Briefträgerdienst in Mardorf (am Nordufer). 353

1976 Einstellung der Milchlieferung zur Molkerei frischli (Logo rechts) in Rehburg durch Mardorfer Gespanne! In den vergangenen Jahrzehnten hatten u. a. Wilhelm Nülle (Nr.53?), August Nülle (Nr.39), Heinrich Stadtländer (Nr.61), die mit Pferden und Milchwagen (Foto rechts Vor der Höhe vor 1950: ein Milchwagen mit winterfestem Führerhaus auf Holz- Speichenwagen ) die Milchkannen nach Rehburg transportiert und auf der Rückfahrt Milch- und Käseprodukte für die Mardorfer mitgebracht. Erst ab 1956 fährt man dann mit dem Trecker und Gummiwagen. Die Nahversorgung von Mardorfern mit Frischprodukten vom Milchwerk wird später mit den Milch- Tankwagen (Lkw) sichergestellt, die die Milch bei den Erzeugern direkt vom Hof abholen. 3.1.1976 Orkan Capella mit Wind bis 145 km/h führt zu einer Jahrhundertflut an der Nordsee-Küste! Jan.1976 Im Monat fällt über 150 mm Niederschlag (normal 60). Frühjahr 1976 Der Rundweg um das Steinhuder Meer ist auf der Mardorfer Seite komplett. Für 160.000 DM ist der Holzsteg zwischen den beiden Moorhütten errichtet worden. Die neue 1,5 m breite Trasse parallel zum alten Polendamm (Großes Dreckmoor) verbindet den südlichen Mummrian mit dem Heudamm. Konstruktionsmängel lassen aber den teuren (1/2 Mio. DM) Weg schon in den nächsten 2 Jahren wieder im Moorrast versinken. So bleibt noch für viele Jahre der alte Damm eine beliebte Wanderstrecke in den Großen Dreckmoorwiesen. 16.5.1976 Die Boots-Ringlinie auf dem Steinhuder Meer nimmt den Betrieb auf. 5.-7.6.1976 (Pfingsten) Schützenkönig ist zum 4x Dieter Denker (*1946 Nr.73) er wird damit König der Könige! Kinderkönig ist zum 3x in Folge Werner Förthmann (*1964 Nr.32). Sommer 1976 Erste Windsurfer versuchen sich am Nordufer des Steinhuder Meeres. Daraufhin wird vor dem Weißen Berg eine Surfzone ausgewiesen und markiert. Im Jahr 2000 sind bereits fast 1.000 Surfer regelmäßig in Mardorf. 5.11.1976 Da die Mitgliederzahlen im Gesangverein weiter zurückgehen, bringt Heinrich Langhorst eine für damalige Verhältnisse völlig neue Idee auf: Der Verein soll jetzt auch Frauen offen stehen! So sind mit der Gründung des Gemischten Chores Germania Mardorf auch gleich mehrheitlich 13 weibliche und nur noch 12 männliche Mitglieder dabei. Vorsitzender bleibt Heinrich Langhorst, Dirigent bis 1981 Willi Asche (Nr.88). Dez.1976 Weiße Weihnachten mit Schnee. 1977 Die SNM ( Schmalspurbahn Neustadt- Mardorf ) GmbH stellt nach mehreren Jahren vergeblicher Genehmigungsbemühungen beim Großraumverband und Landkreis Hannover die weiteren Planungen für eine Bahnverbindung über das Tote Moor ein. SPAR Super-Markt (Mardorf Nr.102) hat Jubiläum (Foto rechts: Erich Jonischeit oo Gertrud geb. Meyer, Sohn: Heinrich Frenzel oo Magdalene). 1988 übernimmt Wolfgang Frenzel (*1963 1.oo Anke Stünkel+/ 2 Söhne/ 2.oo Paula Campos-Silva/ T.) den Markt (Mardorf Nr.102), der 1999 zu MARKANT wird. 2001 kommt LOTTO und 2008 eine Post-Filiale hinzu. 354

Anfang 1977 Die Kräheninsel vor dem Mardorfer Ufer. Auf der Luftaufnahme um 1978 (unten links) kann man noch gut den halbrunden Insel-Charakter erkennen, die im Übrigen aber zur Gemarkung Steinhude gehört und nur bei Niedrigwasser trockenen Fußes erreicht werden kann. Oben rechts am jeweiligen Bildrand die beiden Privathäuser in der Nähe der Rote-Kreuz-Str. und links unten das Schilfhaus. 30 Jahre später ist die Insel fast verlandet und der Baumbestand hat wesentlich zugenommen (Luftbild unten rechts um 2009). Mit dem Bebauungsplan Nr.203 A Um die Kräheninsel (seit 1973 im Verfahren, 1979 für ungültig erklärt) sind jetzt konkret große touristische Entwicklungen für Mardorf s ortsnahen Uferbereich geplant und vorangetrieben von S.Siebens vom Großraum Hannover, C.H.Schlupp von der Stadt Neustadt und U.Hermann als Bauherr. Ca. 200 m von der kleinen Insel entfernt ist ein Aparthotel an der Poggenecke (Weg links unten im Bild von 1977) geplant mit 184 Wohneinheiten (seit 1973 bis heute mit Baugenehmigung!). Am Rande der kleinen Insel soll ein Segelzentrum mit Bootsmarina (Hafen mit ca. 650 Liegeplätzen) entstehen. Auf 3 Ebenen für Personal, DLRG-Rettungsstation im Turm, Segler und Tourismus, dazu eine Slipanlage. 355

Anfang 1977 Die Projekte Kräheninsel scheitern an fehlenden Investoren und Naturschutzeinwänden. Danach wird der Bereich südwestlich der Rote-Kreuz-Str. unter Naturschutz (24.6.1981 NSG- HA60 und nach 1994 auch FFH) gestellt. Der Bereich Poggenecke bleibt aber im gültigen B-Plan 203. Mardorf Ufer 1977 (Lütjen Mardorf bis Erlenweg / Bahlsengelände / Nordufer-Camping / Badestrand) 28.-30.5.1977 (Pfingsten) Zum 50-jährigen Bestehen des Schützenvereins wird Helmut Dankenbring (*1950 Nr.23) König. Kinderkönig ist erstmals mit Birgit Syrup (*1964 Nr.15) ein Mädchen. Die Feuerwehrkapelle erhält bei ihrer 20-Jahr-Feier eine Fahne in Form einer rot-blauen Standarte. Sommer 1977 Olaf Hohmeyer (SKM) wird Deutscher Meister in der IC-Klasse (ebenso 1978 und 1979). Zum Abschluss der Fußballsaison 1976/1977 2.Kreisklasse II.Herren: (Foto rechts v.l.n.r.) Betreuer Walter Grehl, F.Dankenbring, H. Wuschansky, J.Mooshake, D.Meyer, P.Zieseniß, S.Meier, W.Asche, R.Kutsche, F.Ohlhagen, K.-H.Kausch, Betreuer H.Heidorn. 1.8.1977 Landkreise Grafschaft Schaumburg (RI) und Schaumburg-Lippe (STH) werden zu Kreis Schaumburg (Kennzeichen: SHG). Landkreis Neustadt a.rbge. geht im neuen Landkreis Hannover (mit ca. 500.000 Einw.) auf, der jetzt das gesamte riesige Gebiet um Hannover umfasst. Kfz.- Kennzeichen für neuen Landkreis Hannover H XX 1111. Aufgrund sinkender Schülerzahlen eröffnet die Grundschule Mardorf / Schneeren (Doppelstandort) mit dem Leiter Helmut Dannenberg (Nr.232 - Nr.22). Lehrerin Annemarie Röhl (Mdf.Nr.232 / in Mardorf 1.8.1973). 3./4.9.1977 Erntefest mit 50-Jahr-Feier des Schützenvereins Mardorf. 4.10.1977 Mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Hannover wird Mardorf Staatlich anerkannter Erholungsort. Mardorf ist viele Jahre bei der ITB in Berlin vertreten. Die Bedeutung des Fremdenverkehrs für Mardorf nimmt weiter zu. 356

1977/1978 Die letzte Saison (Spiel in Steinhude) einer eigenständigen I. Herren- Mannschaft des TSV Mardorf (3.Kreisklasse): (hinten) Friedel Dankenbring, Dieter Meyer, Heinrich Heidorn, Reiner Kutsche,??, Friedrich Ohlhagen, Herbert Karau, Heinz Wuschansky, (vorn) Helmut Mantei, Walter Heidorn, Siegfried Meier, Heinz Thürnau. Die letzte eigen-ständige Jugend des TSV Mardorf (B-Jugend auch mit Schneerener Spielern / 1 Jahr Kreisliga Hannover- Land (Foto unten rechts beim Pokalspiel in Helstorf: Hartmut Wiebking, Kurt Kasemir, Werner Förthmann, Hartmut Bruns, Jürgen Eichmann, Holger Kasemir, Holger Hofmann, Lothar Völke, Uwe Heidorn, Alexander Kahle, Bernd Brinkmann, Achim Förthmann, Frank Eichmann, Heinrich Struckmann / Trainer Friedel Dankenbring). 1978 Heinrich Rusche (*9.11.1923 Nr.53 / Blanken-Rusche / Anbauer und Landwirt / oo seit 20.5.1948 mit Adelheid Schlombs aus Schlesien / 2 Kinder: Heinrich, Sabine). An vielen Stellen des öffentlichen Lebens in Mardorf und darüber hinaus langjährig tätig: Seit 1953 Mitbegründer und Ausschussmitglied und von 1978 bis 1998 Vorstandsmitglied (auf dem Foto rechts: 5. von.rechts / es fehlt F.Meyer Nr.23) des Wasser- und Bodenverbandes Steinhuder Meer-Bruch (Vorsteher ist August Lustfeld sen. Rehburg). 1956 bis 1961 Gemeinderatsmitglied Mardorf. 1975 bis 1995 Vorsitzender der Kühlhausgemeinschaft Mardorf. 1979 bis 1985 Versammlungsmitglied in der Landwirtschaftskammer Hannover. 357

1978 Der Kapellenvorstand mit der Vors. Anneliese Münchow lässt die alte Mardorfer Kapelle (von 1722) völlig modernisieren. Die gesamte alte Inneneinrichtung (Altar, Kanzel, Sakristei, Orgel, Empore, Balkon, Bänke) wird entfernt. Es bleibt eine schlichte moderne Kirche mit Stühlen und Fußbodenheizung zurück der markante Schornstein ist überflüssig. Im Laufe der kommenden Jahre wird dann aber die Einrichtung aber wieder Stück für Stück im alten Stil vervollständigt. So kommt schon 1978 ein Wandkruzifix, die neue Orgel (?), 1982 Taufengel, 1989 Altardecke und Eichenbohlen zur Erinnerung an alle bisherigen Pastoren und 2003 wieder Holz-Sitzbänke. 1.1.1978 Der Spielkreis Mardorf kann wegen der sinkenden Schülerzahlen erstmals eigene Räume im südlichen Anbau der Schule beziehen. Die Betreuungszeit ist jetzt von 7:45-11:45 Uhr Vormittags. Frühjahr 1978 Verbindliche Einführung von kleinen Sanitärstationen an jedem Nordufer-Steg. Gründung der Spielgemeinschaft Mardorf / Schneeren für Fußball. Der TSV Mardorf (unter der Führung von Walter Grehl) und der TSV Schneeren lassen dafür ihre Sparten ruhen. Es gibt zur Saison 1978/79 jetzt 4 Herrenmannschaften, 1 Alte Herren und für fast jeden Jahrgang eine Jugendmannschaft. Einige bekannte langjährige (zum Teil noch 2015 aktive) Mardorfer Spieler der Zeit sind: Helmut Mantei (*1951 Nr.248), Friedel Dankenbring (*1952 Nr.23 ab 2005 Winzlar Altherren-Altliga), Siegfried Meier (*1956 Nr.94) und Wilfried Breuer (*1954 Nr.224/65), der wohl gleichzeitig auch erfolgreichste Mardorfer Fußballer überhaupt (rechts sein letzter Spielerpass). 1.3.1978 Gründung der Yachtschule Mardorf (Segelschule im DSV) durch Joachim Gossler (Mardorfer Vehrenheide, Heideweg 2). 13.-15.5.1978 (Pfingsten) Schützenkönig ist W.Kahle (*1933 Nr.82), Kinderkönig zum 4x Werner Förthmann Nr.32. Sommer 1978 Auf dem Steinhuder Meer sind 5.920 Sport- und Freizeitboote zugelassen (max. Länge: 7,60 m / Breite: 2,50 m / Tiefgang: 0,70 m) bei 25 Rettungs- und Bergungsbooten. Gesamt gibt es 35 Segelvereine und es finden 20 Regatten (darunter auch Deutsche und Internationale Meisterschaften) statt. Alle Stege am Steinhuder Meer müssen jetzt Sanitäranlagen, geordnete Müllentsorgung und Pkw-Stellplätze nachweisen. 358

Mardorf nach Nordosten 1978 (Neubaugebiet Lindenberg / Mummrian / 1.Fuhrenkamp mit Poggen-Düne) Mardorf nach Südosten 1978 (Friedhof / Dorfstraße / Meerstraße / Poggenecke / 2.Fuhrenkamp) Sommer 1978 Installation der 1.Uferwegbeleuchtung zwischen Kurhotel und Erlenweg. Es sind weiße Milchglas-Kugellampen, die bis 2014 in Betrieb bleiben (Kosten 16.785 DM). 359

2./3.9.1978 Erntefest mit Rundmarsch am Sa.18 Uhr (Treffen der Kompanien bei den Gaststätten Asche und Am Dreieck ) und So.13 Uhr Umzug mit den Erntewagen. Dez.1978 Bei der Feuerwehr Mardorf gibt es die Ersatz-Neubeschaffung eines TLF 8/W (Tanklöschfahrzeug MB-Unimog 1300L mit eingebautem FP 8/8 am Heck, Allradantrieb, Besatzung 1-2 / das TLF8/S war ungeeignet für den Einsatz nördlich des Meeres). Das Fahrzeug sollte dann bei guter Pflege 25 Jahre Dienst tun, ist aber bis 2012 im Einsatz. 14.12.1978 Vereinbarung über die (private) Wasserrettung auf dem Steinhuder Meer zwischen allen Beteiligten (Großraum und Landkreis Hannover, Städte Neustadt und Wunstorf, WVStM für die 24 Segelvereine, DLRG, FFw Steinhude). An 16 Standorten (davon Nordufer 5) sind 20 Boote (2011=22 vereinseigen) stationiert. Jährlich werden 2400 ehrenamtl. Wach-Stunden und 100 Einsätze geleistet. Die Kosten von ca. 200.000 DM werden privat getragen. Inzwischen sind Region Hannover und Wettfahrvereinigung Partner der Vereinbarung. 24.12.1978 Weiße Weihnacht mit viel Schnee. 29.12.1978 Schneekatastrophe mit Sturm und 87 Stunden Schneefall. Sylvester fällt die Temperatur plötzlich bis - 20 C. Es gibt einen schweren Wintereinbruch bis März 1979 mit vielen Verwehungen und Sperrungen. Bis 1979 Katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für Mardorf) ist Willem Rovers. Der beliebte Padweg (s/w Foto rechts um 1984) durch die alte Obstbaumallee am Nüllen Grund vom Brink kommend, um die Wiese herum zum Hof Nr.47 und dort vorbei zum Buchenberg. In den Jahren nach 1995 verschwindet dieser kleine Verbindungsweg, wie auch alle anderen (z. B. die 3 Wege zwischen Hinterm Dorf und Mardorfer Straße bei Nr.7, Nr.6, Nr.102). Die Wege führten leider immer schon über Privatgrundstücke und irgendwann wollten die Eigentümer es nicht mehr dulden oder die Notwendigkeit hatte sich durch Straßenneubau erledigt. Nüllen Grund mit Padweg um 1995: Hinter der großen Wiese der Kleine Brink mit Kühlhaus und den beiden Fachwerkscheunen Nr.14 und 19, rechts die Hofstelle Wieschen Nr.19. Die Obstbaumallee und der Padweg sind in der Bildmitte noch erkennbar. 360

Anfang 1979 Bis März ist es sehr schneereich und kalt! 1979 Vakanz der evang. Pastorenstelle in Schneeren. Mardorf hat 1.347 Einwohner, davon 10 Ausländer. Der Verkehrsverein Mardorf feiert das 25-jährige Bestehen mit einem großen Jubiläumsfest (bei 85 Mitgliedern). 1.5.1979 Lehrerin in Mardorf Heidemarie Brinkmeyer (Mdf.Nr.142). 2.-4.6.1979 (Pfingsten) Schützen- und Volksfest unter den Eichen. Am Samstagabend muß bei über weit über 500 Tanzwilligen das Festzelt zeitweise geschlossen werden. Am Sonntag beim Katerfrühstück kommen über 5.000 DM an Spenden zusammen. Beim Schützenkönig Heinz Thürnau (*1946 Nr.77) wird durch Egon Franke (traditioneller Annagler ) eine weitere inoffizielle Scheibe ( Froschmotiv wegen Poggenecke) beim Nachbarn H.Thürnau (Nr.13) angebracht, weil er noch nie eine errungen hat. Kinderkönigin ist am Montag Kirsten Fussy (*1966 Nr.179). Zum Festumzug nehmen noch viele Kinder mit bunten geschmückten Stöckern (Jungen) und Bögen (Mädchen) teil. Sie werden an der Grundschule abgeholt. Sommer 1979 Auf dem Steinhuder Meer sind insgesamt 5.451 Boote zugelassen. 8./9.9.1979 Erntedankfest unter den Eichen. Sa. Rundmarsch und So. Umzug der Erntewagen. 3.11.1979 Auf der Generalversammlung des Schützenvereins wird Heinrich Rusche (*19.3.1922 Nr.191) nach 27 Jahren Vorstandsarbeit (davon 11 Jahre als 1.Vorsitzender) verabschiedet und zu Pfingsten 1980 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Sein Nachfolger wird Walter Langhorst (Nr.73 *4.3.1944 oo 2.3.1967 Edith Dalhoff 2 Kinder: Karola und Torsten). (Walter Langhorst 1981 beim Schützenkönig F.Dankenbring mit einer Balkonrede ) Er ist schon seit 1961 im Verein und seit 1970 im engeren Vorstand. Unter ihm wächst der Verein auf über 300 Mitglieder an. Der Verein wird zu einem wesentlichen Faktor der Dorfgemeinschaft. Seine aufopfernde Arbeit für ganz Mardorf verlangt neben seiner Tätigkeit bei der Fa. Kammeier in Seelenfeld viel. Er ist wesentlich für das Entstehen des neuen Schützenhauses und der Friedhofskapelle 1983 verantwortlich. Am 30.4.1983 Einweihung des neuen großen Schützenhauses. Er ist der Motor für diese große ehrenamtliche und fast nur mit Spenden finanzierten Aufgaben. Deshalb wird ihm zu Ehren auch das Schützenhausgelände 1983 als Walter-Langhorst-Platz mit dem Zusatz: Erbauer des neuen Schützenhauses 1983 benannt. Nach seiner Amtsübergabe am 7.11.1987 an Friedrich Dankenbring (Nr.23) wird er beim Schützenfest 1988 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seine Krankheit lässt ihn gerade mal 50 Jahre alt werden (+27.8.1994). Neuer Tambourmajor des Spielmannzuges wird Torsten Lohrer (*1959 Nr.34). 24.12.1979 Ein halber Meter Schnee zu Weihnachten! Anfang 1980 Die Klosterforst Häfern wird wieder Staatsforst (Land Niedersachsen). Ende der Oberförsterei Rehburg und Försterei Schneeren. Erstes gemeinsames Schießen um den Meeres-Cup. Initiator ist Georg Depken (+2011) vom SV Rehburg. Die Orte westlich des Steinhuder Meeres ( die einen Meerblick haben ) sollen daran teilnehmen. Zunächst sind dies Rehburg, Mardorf und Winzlar. Doch auch Münchehagen und später Loccum (aber nur bis 2003) kommen hinzu. Die Tradition wird bis nach 2013 beibehalten. Der Zuchtbetrieb für Topfblumen und Baumschule Margit und Peter Fiedler (Nr.465) nimmt den Betrieb an der Meerstraße 7 auf. 1987 wird um ein großes Verkaufs- und Gewächshaus erweitert. Nach zweimaligem schwerem Brandschaden geben sie den Betrieb bis um 2000 auf. 361

Anfang 1980 Der Verkauf der beiden Lehrerwohnungen Nr.232 (neben der Grundschule / Eichendorffstraße 3 und 3a) und die geplante Veräußerung bzw. Abriss der Neuen Alten Schule (Nr.97 obere Etage war lange Mietwohnung und im großen unteren Raum war ab 1963 eine kleine Strumpffabrik und später eine Außenstelle des Rehburger Gummiwerks) als eines der wenigen Wahrzeichen in Mardorf setzt eine Erneuerungsbewegung in Gang. Die Dorferneuerung Mardorf (Erste Gespräche Ortsrat Mardorf mit Landkreis und Stadt / 25.2.1980 Beschluss Stadtrat Neustadt / 11.7.1980 Beschluss Ortsrat / Anfang 1981 Begehung, Info-Veranstaltung, Infoheft / April 1981 Arbeitskreis Dorferneuerung mit 25 Bürgern hat das Ziel der Rettung alter dörflicher Strukturen und die Gestaltung des Ortes für die Zukunft. Es mündet schließlich 1983 in der Gründung des Vereins Dorfgemeinschaft Mardorf (späteres Logo rechts). Initiatoren sind Josef Boslar und Wilhelm Brase. Viele Projekte werden in den Folgejahren in Eigenleistung umgesetzt. 3.2.1980 Neuer ev.-luth. Pastor für Mardorf und Schneeren wird Ernst-Friedrich Heider (ab 1982 Hannover). Vorsteherin der Kapellengemeinde Mardorf ist Anneliese Münchow. 9.4.1980 Beschluss für den Neu- und Ausbau des Sperrwerks im westl. Meerbachtrichter (Nähe Heudamm): Mindestablassmenge Meerwasser 150 Liter/sec. (Betriebswert 200 Liter/sec.). 18.5.1980 Der Mt. St.Helens Vulkanausbruch in WA, USA verwüstet weite Teile der dortigen Bergregion und hat weltweite negative klimatische Auswirkungen. 24.-26.5.1980 (Pfingsten) Am So. ist Festgottesdienst auf dem Zelt. Schützenkönig ist Hartmut Wolter (*1961 Nr.29), Kinderkönigin Karola Langhorst (*1967 Nr.73). 23./24.8.1980 Erntefest mit Luftballonwettbewerb (SZ-Jubiläum). Der weiteste Flug geht bis nach Angermünde (Oder) in der damaligen DDR. Die Feuerwehr-Kapelle Mardorf wird mit 15 Jungs und Mädels kräftig verjüngt. Sommer 1980 Auf dem Steinhuder Meer sind insgesamt 5.595 Boote zugelassen (Tendenz stark steigend). 22.9.1980 1.Golfkrieg (Irak-Iran). 26.9.1980 Blutiges Bombenattentat beim Oktoberfest München (13 tot und 211 verletzt). 5.10.1980 Bei der Bundestagswahl werden in den beiden Mardorfer Wahlbereichen insgesamt 1392 Stimmen abgegeben: CDU 716, SPD 530, FDP 127, DKP 1, Grüne 17, NPD 1. 22.10.1980 Den Vorsitz der Mardorfer CDU (48 später über 50 Mitglieder) übernimmt Wilfried Struckmann (Nr.96 *1940). 3.12.1980 Amtliche Viehzählung in Mardorf: 48 Landwirtschaftliche Betriebe mit 1.522 Stück Rindvieh, 822 Stück Schweine und 35 Stück Schafe. 15.12.1980 Die Feuerwehr Mardorf bekommt nach intensiven Bemühungen seit 1979 erstmals einen Einsatzleitwagen (MTW Mannschaftstransportwagen 1/7, ein gebrauchter VW-Bus T3 / Foto rechts). Ende 1980 Der Bebauungsplan 212 (Infrastrukturbereich) sorgt für Wirbel in Mardorf. Alle Mardorfer Vereine sollen in den östlich der Roten-Kreuz-Straße gelegenen Bereich umziehen. Dort sollen Sportplätze, Mehrzweckhalle und Freizeiteinrichtungen für über 26 Mio. DM entstehen. Die betroffenen Bürger und Vereine investieren aber lieber in ihre vorhandenen Bereiche. Wie die weitere Entwicklung bis zum Jahr 2000 (u. a. Wellness-Hotel) zeigt, liegen sie damit richtig, denn aus den ganzen großen Planungen wird letztlich nichts. Schiedsmann ist H.Bartling (Schneeren -1991), stellv. aus Mardorf ist Wilhelm Asche Nr.88 (- 1991). 362

Bis 1981 Komplette Sanierung des Abwasserkanalnetzes in Mardorf für 1,4 Mio. DM. 7 Pumpwerke sind allein am Nordufer (fehlendes Gefälle) zu unterhalten. 1981 Wallaufschüttung im Bereich süd-/ östlich des Meerbachs im Ruckfeld bis zu den südlicher gelegenen Steinhuder Wiesen, um Meerwasser vor den Nutzwiesen zurückzuhalten. Das Füllmaterial wird von einem Berg bei den Kielstücken (Forst B) entnommen. Über Wochen fahren Lastwagen hinter die Beeke. Die erforderlichen Grundstückskäufe wurden schon ab 1979 vom Großraumverband Hannover und Land Niedersachsen getätigt (erstmals in der Geschichte Mardorfs wird landwirtschaftlich genutztes Land verkauft bis dahin war es eher üblich zuzukaufen). Sanierung des Mardorfer Klärwerks für 1,4 Mio. DM. Bis 1983 werden die "Wetterschutzhäuser" an (fast) allen Bushaltestellen in Mardorf errichtet. Mardorf hat 1.414 Einwohner, wovon 15 Ausländer sind. Es gibt etwa 200 Zweitwohnungen. 6.-8.6.1981 (Pfingsten) Zum Schützenfest mit 10jährigem Bestehen der Damenabteilung wird erstmalig eine Damenscheibe ausgeschossen. Am Samstagnachmittag soll mit einer Abordnung und der Feuerwehrkapelle die Scheibe bei Helga Kasemir (*1944 Nr.68) angebracht werden. Schützenkönig Friedrich Dankenbring (*1952 Nr.23/Heerhof) hat die Ehre sie anzunageln. Aber schon beim ersten zaghaften Schlag spaltet die eigentlich als Zimmerscheibe gedachte Holzplatte. Spaß haben alle umso mehr. Den langen Rückweg überrascht ein Sommergewitter mit Wolkenbruch. Die Kapelle muss ihre Blasinstrumente alle paar Meter ausleeren und die guten wollenen Bunge-Uniformen werden nach der anschließenden Sonnentrocknung manchem nicht mehr passen. Die Scheibe beim König nagelt am Sonntag der Bundesminister Egon Franke mit Widmung an. (Foto unten: links im Bild wäre Spielmannszug Mardorf im Bild: Sohn Franke, Michael Baldauf-MdL, Egon Franke-MdB / Bundesminister für Innerdeutsche Beziehungen, Dietmar Kansy-MdB, Aloys Bunge, dahinter weitere Honoratioren mit Rolf Lorisch, Neust. Bürgermeister Henry Hahn, Rudi Semsroth, Abordnungen SV Schneeren und SV Winzlar, Könige Mardorf, SV Mardorf, Feuerwehrkapelle Mardorf). Am Montag geht es zum Kinderkönig Martin Nülle (*1967 Nr.54). Pfingsten 1981 Mit der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter Löschgruppe Eudenbach (am Rhein / Wappen rechts)und der Mardorfer Feuerwehr beginnt eine bis heute andauernde Freundschaft. Regelmäßig besucht man sich zu besonderen Anlässen und der Nachwuchs verlebt schöne Zeltlager im jeweils anderen Ort. Auch die Mardorfer Feuerwehrkapelle und der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr tauschen sich aus. 363

24.6.1981 NSG HA60 wird im Meerbruch mit 202 ha ausgewiesen. Neuer Eigentümer ist der Landkreis Hannover. 11.7.1981 Abbau des Meyer-Speichers (Nr.227 - Kleiner Brink / Foto rechts) als erste Dorferneuerungsmaßnahme. Mit Hilfe vieler Jugendlicher soll daraus ein Jugendhaus entstehen. 17.-19.7.1981 Strandfest mit einem Riesenzelt für 700 Gäste wird ein finanzieller Reinfall, da nicht einmal die Hälfte tatsächlich kommt (Eintritt 8 Mark). 29./30.8.1981 Erntefest mit Jubiläumsfest der Damenabteilung. 27.9.1981 Kommunalwahl: Wilhelm Brase (CDU) kommt in den Stadtrat Neustadt. Im Ortsrat Mardorf hat die CDU- Fraktion die absolute Mehrheit mit 7 Sitzen und Ortsbürgermeister wird ebenfalls W.Brase (*1921 Nr.3); stv. OB wird W.Rabe (*1916 UWG). Die SPD hat 3 Sitze und der unabhängige Kandidat Friedrich Brase (ehem. CDU) verzichtet auf sein Mandat. So hat der neue Ortsrat nur 10 Mitglieder. Ende 1981 übernimmt Holger Göring (Nr.70) den "Gemischten Chor" als Dirigent bis 2009 DKV-Heim (Nr.133) in 1981 1.11.1981 Friedrich Fritz Brase tritt nach der Kommunalwahl sein gewonnenes Mandat nicht mehr an und zieht sich aus der Orts- und Stadtpolitik zurück eine Ära geht zu Ende! Fritz Brase (*2.2.1923 in Mardorf Nr.59 - Zum Fuhrenkamp 1 oo Wilma Stadtländer*1924 Nr.61 Sohn Friedrich *1949) übernimmt um 1950 den elterlichen Hof und wird Landwirt. Nebenbei betreibt er ein kleines Allianz-Versicherungsbüro. Schon früh ist er in vielen Mardorfer Vereinen auch im Vorstand (z. B. Schützenverein) tätig. So ist er 1960 unter den Wiedergründungs-Mitgliedern des Fremdenverkehrsvereins Mardorf und ist zeitweise auch 1.Vorsitzender. Auch bei der weiteren Touristischen Entwicklung ist er maßgeblich beteiligt (u. a. 1977 staatlich anerkannter Erholungsort und erste Teilnahme an der ITB in Berlin). Am 19.3.1961 wird er Gemeindedirektor in Mardorf. Am 29.9.1968 kommt dann auch noch die Position des Bürgermeisters hinzu. Im gleichen Jahr übernimmt er auch den Vorsitz der Realgemeinde Mardorf. Alle diese Ämter hat er als SPD-Ortsvereins Gründungsmitglied um 1964/65 bis zum Ende der Selbständigkeit Mardorfs 1974 inne. 1970 ist er unter den Vätern des Mardorfer Spielmannszuges im Schützenverein. 1972 ist er einer der Gründer des CDU-Ortsverbandes Mardorf (1.Vorsitzender 14.2.1975 22.10.1980). 1973 gründet er mit anderen örtlichen Honoratioren (u. a. Aloys Bunge, Egon Franke, Deutscher Wilhelm) den legendären Mardorfer Frühschoppen. Mit der Gebietsreform ab 1.3 1974 wird er Mardorfer Ortsbürgermeister (bis 1981 ist der 1. der drei Brase-Cousins ). Gleichzeitig ist er auch im Stadtrat Neustadt vertreten. In seine Amtszeit fallen wichtige Entscheidungen: 1967 Bau des Klärwerks und Kanalisation in Mardorf, Baubeginn der Moorstraße und 1972 Bau des Feuerwehrgerätehauses sowie 1977 Einrichtung der Grundschule Mardorf/Schneeren. Nach kurzer, schwerer Krankheit stirbt er am 30.4.1995. (Daten zusammengetragen F.Dankenbring Nr.23) 364

Nov.1981 (Foto v. links: Friedrich Dankenbring, Wilfried Struckmann, Wilhelm Kahle, Ortsbürger-meister Wilhelm Brase, Wolfgang Dinter, stv. Obgm. Wilhelm Rabe, Peter Büscher - CDU, Ursula Feldmann, Walter Heidorn, Wilhelm Nortmeier - SPD). 24.12.1981 Weiße Weihnachten mit über 15 cm Schneehöhe. Mehlschwalben finden wegen des Rückgangs an landwirtschaftlichen Gebäuden immer weniger Unterkünfte. 1982 Im neuen Ortsrat wird die Dorferneuerung zum bestimmenden Thema. Um größere Fördergelder von Landkreis, Land, Bund und EU (und die Rücklagen der ehem. Gemeinde Mardorf) zu bekommen, müssen als zwingende Voraussetzungen erarbeitet werden: Innenbereichssatzung ( 34 BBauG), Gestaltungssatzung und Baumschutzsatzung. Auch die Zukunftssicherung der örtlichen Landwirtschaft und des Tourismus spielt eine wichtige Rolle. Die alte Gaststätte Dükerstuben (Nr.118) brennt ab. Neubau durch den Eigentümer Achilles. 1994 wird es zum Ital. Restaurant Al Lago. Um 1995 wird Ulrich Hermann Eigentümer. Erste Pläne für ein Altenwohnzentrum (Dr. Hein) entstehen. Baubeginn der neuen Friedhofskapelle. Zur schöneren Ausstattung der alten aber neuzeitlich renovierten Fachwerkkapelle werden weitere Gegenstände (vorwiegend aus hellem Holz) angeschafft: Foto rechts um 2012: Die neue Innenausstattung der alten Fachwerk- Kapelle (Richtung Osten) mit Opferstock, Holzbänken, Taufengel, Taufbecken, Altar, Kreuz, Kanzel. 365

Dazu wird u. a. von Anneliese Münchow ein Taufengel gekauft vom Künstler Eginhard Scholz in Schieder-Schwalenbeck: Der geschnitzte hölzerne Engel hat in der linken hand eine Taufschale und hängt an einem Seil von der Decke herab. Mit Hilfe einer Kurbel soll der Engel zur Taufe jeweils herab gelassen werden, damit über der Schale getauft werden kann. Dazu kommt es aber nicht. Stattdessen kommt einige Zeit später ein hölzernes Taufbecken hinzu. Der Engel aber bleibt fest unter der Decke hängen. Foto rechts um 2012: Die neue Inneneinrichtung (Richtung Westen) mit den Eichenbhlen und den Namen aller Pastoren für Mardorf und der kleinen Orgel. 1982 Briefträgerin im Dorfbereich Erna Meier (Nr.127) geht in Ruhestand. Die Post wird nun von einem zentralen motorisierten Dienst aus Neustadt verteilt. Bei Rodungsarbeiten an den Diepholzbergen wird am Acker von K.Koop (Nr.9) der zweitgrößte Findling in Mardorf entdeckt später Paul-Woldstedt-Stein genannt. Er wird mit einem Bergepanzer der Bundeswehr an den Hochmoorweg geschleppt. 17.3.1982 Gründung der Jugendfeuerwehr Mardorf durch die amtierenden Brandmeister Wilhelm Ideker und stv. Heinfried Röhr mit den ersten Mitgliedern: Markus Meier, Sven Meier, Mike-Mario Peters, Markus Stadtländer, Martin Nülle, Andreas Backhaus, Kurt Hemmecke, Michael Göhring, Frank Banach. Erste Jugendwarte sind Manfred Silbe (Nr.242) und Bernd Karsten (Nr.39). Ihnen stehen zur Seite oder folgen im Amt: Günther Nülle, Rainer Rusche, Martin Nülle, Olaf Maus, Mark Krüger, Simon Rodenbeck, Uwe Rodenbeck, Markus Nülle, Stefan Poschag, Sebastian Röhr, Manuel Heidorn, Sara Rodenbeck, Christoph Braunert, Anja Röhr, Bianka Nülle, Danny Meier. 29.-31.5.1982 (Pfingsten) Margret Struckmann (Nr.20) erhält schon am Freitag die Damenscheibe, die mit einer Poolparty gefeiert wird. Tochter Beate Struckmann (*1967 Nr.20) ist Kinderkönigin. Schützenkönig ist zum 2x Heinz Thürnau (*1946 Nr.77). Sommer 1982 Auf dem Steinhuder Meer werden erstmals über 1.000 Surfbretter gezählt (1978 nur ca. 250). Ende Aug.1982 Erntefest. 17.11.1982 Heinz Surber (*26.3.1921 Mardorf Nr.25) stirbt. Viele Jahre war er stv. Vorsitzender des Niedersächsischen Schaustellerverbandes und wie seine ganze Familie (Rabba / Vorwieger) ständig auf den Festen und Veranstaltungen im Land unterwegs. Der Betrieb ist nach 1963 am Ohlhagen Steinweg ansässig und hat hier auch sein Winterquartier. Seit 1982 wird vom Verkehrsverein Mardorf die Vereinheitlichung der Beschilderung am Nordufer vorangetrieben. Es gibt bis dahin noch überall aufgemalt oder gesprüht das kleine blaue und grüne "Rucksackmännchen" (Abb. rechts) auf weißem Grund an Findlingen, Bäumen und Holzpfählen, viele z. T. verwitterte Holzschilder, die damals üblichen braunen Metallschilder und ungezählte kleine und große private Schilder. Ein erstes Radwegesystem wird konzipiert. 366

Anfang 1983 Neue ev.-luth. Pastorin für Mardorf und Schneeren ist Bernhardine Dine Barta (* Wiesens oo / 1985 in Hannover). Mardorf bekommt eine Kleintierpraxis in Nr.68: Dr.med.vet. Cornelia Schäfer-Nolte. Die Jugendherberge (Nr.119) wechselt die Eltern : Familie Wittig geht und Familie Hans-Jürgen oo Martina Slany (bis 1989) übernimmt. 5.1.1983 Entschlammungsausschuß Steinhuder Meer wird vom Nds. Landwirtschaftsmin. Glup eingesetzt, bleibt aber ohne konkretes Ergebnis. 30.1.1983 Einweihung der Friedhofskapelle an der Jägerstraße. Mit vielen und großzügigen Spenden sowie großer Eigenleistung unter der baulichen Regie von Walter Langhorst (Nr.73) und der organisatorischen Führung von Kapellenvorsteherin Anneliese Münchow entsteht ein großer Andachtsraum, eine Kühlkammer und ein Vorbereitungsraum. Die alte kleine Leichenhalle (vor 1960 gebaut) hat ausgedient. Nunmehr können die Beerdigungen direkt vom Friedhof aus stattfinden. 11.3.1983 Inbetriebnahme der Flutlichtanlage am Sportplatz des TSV Mardorf. Unter der Leitung von Walter Grehl (Nr.58) sind in großer Eigenleistung seit 1.10.82 und nur mit Spenden 6 Lichtmasten errichtet worden. Der Platz ist nun auch in dunklen Zeiten nutzbar und entspricht Wettbewerbsregeln. Dazu findet ein Freundschaftsspiel gegen die Traditionself von Arminia Hannover (Foto rechts) statt und endet 5:5. Frühj.1983 Abriss des alte Buswartehäuschens (gelber Well- PVC / Foto rechts) und wenig später Richtung der Fachwerk-Bushaltestelle als 1. neues Fachwerk-Gebäude in Mardorf. Der Spruch über dem offenen Tor lautet: Ich stehe hier Mardorf zur Zier Anno 1983. Richtung Buswartehaus 1983 mit NDR-Fernsehen (W.Rabe, W.Struckmann, F.Dankenbring, K.-H.Schlupp) 367

30.4.1983 Einweihung des neuen großen Schützenhauses im neu entstandenen Eichenpark unter den Eichen auf dem Gelände der Realgemeinde mit über 250 Gästen. Es wird das vorhandene Gebäude in das Neue integriert. Endlich hat Mardorf wieder einen großen Festraum! Es gibt jetzt 6 moderne Luftgewehrbahnen (die bei Bedarf schnell abgebaut werden können). Der Motor für diese große ehrenamtliche und fast nur mit Spenden finanzierte Aufgabe ist Walter Langhorst (Nr.73). Deshalb wird ihm zu Ehren auch das Schützenhausgelände als Walter-Langhorst-Platz benannt. Der angrenzende Teich wird ebenfalls saniert. 1.5.1983 Bei der alljährlichen traditionellen Jagdversammlung (mit anschließender Gemeindeversammlung) wird Heinrich Thürnau (Nr.18) zum Vorsitzenden der Jagdgenossenschaft gewählt. 21.-23.5.1983 (Pfingsten) Schützenkönig ist Wolfgang Kasemir (Nr.68), Kinderkönigin zum 2x Karola Langhorst (Nr.73). Die Damenscheibe bekommt am Freitag Hannelore Rusche (Nr.26). Der Abend wird mit Torfmoor-Bahnfahren in den Kaarbuschwiesen verschönert. 3.7.1983 wird das neue Buswartehäuschen in Fachwerk (Foto rechts) östl. neben der Kapelle eingeweiht. Sommer 1983 Wiederaufbau des Meyer-Speichers. Aloys Bunge übernimmt sämtliche Kosten und möchte das Gebäude als Jugendhaus genutzt wissen. Deshalb sind bei den Bauarbeiten auch viele Mardorfer Jugendliche mit im Einsatz (Foto Hake Zeitung unten). Auch die Inschriften an den Außenbalken sind entsprechend formuliert: Ein alter Speicher neu erbaut ist Mardorfs Jugend anvertraut / Wappen Mdf. / Gestiftet Aloys Bunge / Anno 1983. Spätestens seit dieser Zeit hat sich auch der Name des Platzes verfestigt: Aloys- Bunge-Platz. Drittes katastrophales Fischsterben in Folge im Meerbach. Gründung einer Jugend-Volkstanzgruppe Mardorf (16 Jugendliche), Leitung Josef Boslar. Lutz Köhler (SKM) wird Deutscher Meister in der Opti-Klasse. 22.-24.7.1983 Großes Strandfest mit Wahl einer Strandkönigin. Festplatz ist nördlich des DRK-Heimes. 20./21.8.1983 Erntefest im großen Festzelt unter den Eichen. 26.9.1983 Die Welt steht im Kalten Krieg wegen falsch gedeuteter westlicher Militäraktionen und russischer Fehlalarme unmittelbar ein III. Weltkrieg bevor. Mittel- und Westdeutschland droht eine nukleare Wüste. 15.10.1983 Mardorf wird Schönstes Dorf im Neustädter Land (Begriff wurde vom Verkehrsverein entwickelt). Die Siegertafel hängt seitdem am Dorfgemeinschaftshaus (Foto rechts). Herbst 1983 Werner Glinka (*9.1.1924 Fröhlichwalde, Ostpreußen / als Kriegsversehrter nach 1945 in Mardorf Nr.219 mit Frau Hertha und Tochter Rosemarie*1955) ist leidenschaftlicher Angler (Foto Mitte von 1983) und trotz Behinderung aktiver Mardorfer! Er ist beständiger Zuschauer beim örtlichen Fußball und beteiligt sich bei vielen öffentlichen Anlässen. Nach schwerer Krankheit stirbt er im August 2002 im neuen Haus an der Lehmkuhle. 368