Vorwort. Rückmeldungen nehmen der Verlag oder die Autorinnen gerne entgegen. Juni 2011 Autorinnen und Verlag



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Vorwort 3 Vorwort Das vorliegende Handbuch für Lehrpersonen zum Lehrmittel «Gesellschaft EBA» enthält alle Lösungen zu den «Verstanden?»-Fragen aus dem Grundlagenbuch sowie Lösungsvorschläge zu den «Wissen anwenden»-aufgaben aus dem Arbeitsheft. Zusätzlich werden zu jedem Thema Arbeitsblätter mit Lösungsvorschlägen als Kopiervorlagen angeboten. Weitere Materialen (z. B. Folienvorlagen zu den meisten Grafiken des Lehrmittels) sind auf www.hep-verlag.ch zu finden. Zusätzliche Online-Angebote zu den Themen werden laufend aufgeschaltet. Das Autorenteam hofft, mit dem Lehrmittel «Gesellschaft EBA», dem Arbeitsheft und dem Handbuch für Lehrpersonen den Unterricht in den EBA-Klassen zu erleichtern und wünscht Ihnen ein gutes Unterrichten. Rückmeldungen nehmen der Verlag oder die Autorinnen gerne entgegen. Juni 2011 Autorinnen und Verlag

4 inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Berufliche Grundbildung 5 A Verstanden? 6 B Vertiefungsfragen und Fallbeispiele 9 C Arbeitsblätter 14 2 Geld und Kauf 21 A Verstanden? 22 B Vertiefungsfragen und Fallbeispiele 25 C Arbeitsblätter 34 3 Risiko und Sicherheit 41 A Verstanden? 42 B Vertiefungsfragen und Fallbeispiele 45 C Arbeitsblätter 56 4 Wohnen und Partnerschaft 63 A Verstanden? 64 B Vertiefungsfragen und Fallbeispiele 69 C Arbeitsblätter 78 5 Arbeit und Zukunft 85 A Verstanden? 86 B Vertiefungsfragen und Fallbeispiele 90 C Arbeitsblätter 98 6 Leben in der Schweiz 107 A Verstanden? 108 B Vertiefungsfragen und Fallbeispiele 113 C Arbeitsblätter 128

Berufliche 1 Grundbildung

6 Kapitel 1 Berufliche Grundbildung A Verstanden? 1.1 Nennen Sie drei eidgenössische Gesetzeswerke, welche Bestimmungen über die Berufsbildung enthalten. Individuelle Antworten. Beispiele: Bundesgesetz über die Berufsbildung (BBG), Obligationenrecht (OR), Arbeitsgesetz (ArG). 1.2 Was besagt der Gleichstellungsartikel in der Bundesverfassung? Mann und Frau sind gleichberechtigt. Das Gesetz sorgt für ihre rechtliche und tatsächliche Gleichstellung, vor allem in Familie, Ausbildung und Arbeit. Mann und Frau haben Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit. 1.3 Erklären Sie je eine Sozial-, Selbst- und Methodenkompetenz an einem Beispiel aus Ihrem Berufsalltag. Individuelle Antworten. Überfachliche Kompetenzen: Sozialkompetenz Selbstkompetenz Methodenkompetenz Teamfähigkeit Kooperationsfähigkeit Konfliktfähigkeit Kommunikationsfähigkeit Kreativität Selbstständigkeit Flexibilität Arbeitsorganisation Lern-, Arbeitstechnik Strukturieren (Ordnen) von Informationen Risikomanagement 1.4 Welche Aufgabe hat die Rechtsordnung? Die Aufgabe der Rechtsordnung ist es, das Zusammenleben für alle gleich und gerecht zu regeln. 1.5 Was ist die Grundlage der Gesetze? Die Bundesverfassung (BV). 1.6 Erklären Sie den Unterschied zwischen natürlichen und juristischen Personen. Juristische Personen sind keine Menschen, sondern Verbindungen von mehreren Personen (z. B. Vereine, Aktiengesellschaften), natürliche Personen dagegen sind Menschen mit Geschlecht und Alter. 1.7 Erklären Sie den Begriff der Handlungsfähigkeit. Fähigkeit, durch eigenes Handeln Rechte und Pflichten wahrzunehmen. Handlungsfähig ist, wer urteilsfähig und mündig (18-jährig) ist. In dieser Selbstständigkeit können z. B. in eigener Verantwortung Verträge geschlossen werden. 1.8 Welche Formvorschrift gilt für den Abschluss eines Lehrvertrages? Es gilt die einfache Schriftlichkeit (OR 344a).

Kapitel 1 Berufliche Grundbildung 7 1.9 Wer unterschreibt den Lehrvertrag? Berufsbildnerin oder Berufsbildner, Lernende, gesetzlicher Vertreter (falls die Lernenden noch nicht mündig sind), Kantonales Amt für Berufsbildung KAB/ MBA (Genehmigung) BBG 14 1.10 Welche Aufgaben hat das Kantonale Amt für Berufsbildung (KAB/MBA)? Das KAB/MBA überprüft und überwacht die Lehrverhältnisse. Es ist eine Aufsichts- und Beratungsstelle. 1.11 Zählen Sie vier Punkte auf, die im Lehrvertrag geregelt sein müssen. Der Lehrvertrag hat die Art und Dauer der beruflichen Bildung, den Lohn, die Probezeit, die Arbeitszeit und die Ferien zu regeln (OR 344a). 1.12 Wer bezahlt die Berufsunfallversicherung (BUV)? Die Berufsbildnerin bzw. der Berufsbildner. 1.13 Wie viele Wochen Ferien hat eine Lernende jährlich zugute? Lernende haben bis zum 20. Altersjahr fünf Wochen, nachher vier Wochen Ferien zugute (OR 345a). 1.14 Was versteht das Gesetz unter Sorgfalts- und Treuepflicht? Sorgfaltspflicht: Sorge tragen zu den Arbeitsgeräten und Materialien (OR 321a). Treuepflicht: Unterlassung von Schwarzarbeit und die Wahrung des Geschäftsgeheimnisses (OR 321a). 1.15 Wann können sich Lernende weigern, Überstunden zu leisten? Lernende können sich weigern, Überstunden zu leisten, wenn die Arbeit nichts mit ihrer Ausbildung zu tun hat (berufsfremde Arbeiten), die Tagesarbeitszeit von neun Stunden überschritten wird oder sie noch nicht 16 Jahre alt sind (OR 321c). 1.16 Welche Regelung gilt für den 13. Monatslohn? Es besteht grundsätzlich kein Anrecht auf den 13. Monatslohn (ein paar einzelne Branchen ausgenommen). 1.17 Wie werden Überstunden kompensiert? Durch Freizeit von gleicher Dauer oder durch Lohnzuschlag von 25 Prozent (OR 321c). 1.18 Gilt der obligatorische Berufsfachschulunterricht als Arbeitszeit? Der obligatorische Berufsfachschulunterricht gilt als Arbeitszeit. 1.19 Wer muss den Lernenden zum Qualifikationsverfahren (QV) anmelden? Die Berufsbildnerin bzw. der Berufsbildner (OR 345a).

8 Kapitel 1 Berufliche Grundbildung 1.20 Erklären Sie die einzelnen Funktionen im obigen Schaubild. Unternehmensleitung oder Geschäftsführung: Sie leitet und koordiniert den gesamten Betrieb. Der Unternehmensleitung sind die verschiedenen Arbeitsbereiche oder Funktionen unterstellt, die in einem Unternehmen benötigt werden. Produktion oder Fertigung: Sie stellt Güter her, produziert also Waren, z. B. Brot. Vertrieb: Diese Abteilung verkauft die Waren. Bei Bedarf werden diese auch verschickt (Versand). Sekretariat: Es ist u. a. für den Schriftverkehr des Betriebs zuständig. Personalabteilung: Sie ist z. B. für die Einstellung von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zuständig. Buchhaltung: Sie regelt die Finanzen des Unternehmens. Marketingabteilung: Sie analysiert die Nachfrage nach Firmenprodukten oder Dienstleistungen und macht Werbung für das Unternehmen und dessen Produkte. 1.21 Welche vier Botschaften senden wir mit unseren Äusserungen aus? Sachinhalt: Worüber informieren wir? Selbstoffenbarung: Was geben wir von uns zu erkennen? Beziehung: Was halten wir vom anderen und wie stehen wir zu ihm? Appell: Was will ich beim Gegenüber erreichen? 1.22 Mit welchen «vier Ohren» nehmen wir eine Nachricht auf? Sachohr: «Wie ist der Sachverhalt zu verstehen?» Selbstoffenbarungsohr: «Was ist das für einer? Was ist mit ihm?» Beziehungsohr: «Wie redet der eigentlich mit mir? Wen glaubt er vor sich zu haben?» Appellohr «Was soll ich aufgrund seiner Mitteilung tun, denken, fühlen?»

Kapitel 1 Berufliche Grundbildung 9 B Vertiefungsfragen und Fallbeispiele Stellen Sie sich selbst vor. Beantworten Sie dabei folgende Fragen und benützen Sie dazu die Grafik «Bildungslandschaft» auf Seite 8 des Lehrmittels. Stellen Sie sich kurz vor. In welchem Bereich machen Sie Ihre Ausbildung? (Arbeiten Sie mit Begriffen aus dem Stadtteil «Berufswahl».) Welche Erwartungen haben Sie an Ihren Beruf, Ihren Lehrbetrieb und an die Schule? Welche Wege stehen Ihnen nach Ihrer Ausbildung offen (Stadtteil «Beruf und Weiterbildung»)? A1 Individuelle Antworten Wie lernen Sie selbst am besten? Kreuzen Sie in den folgenden Tabellen jeweils die Aussage an, die am ehesten auf Sie zutrifft. A2 a) Ich lerne am besten, wenn ich einen Text über den Lernstoff lese. ich den Lernstoff höre. ich den Lerninhalt als Schaubild / Grafik usw. sehe. ich den Lernstoff selbst erarbeite, z. B. durch selbst gemachte Zeichnungen. b) Was machen Sie, wenn Sie jemandem erklären sollen, wie ein Velo funktioniert? Ich zeichne ein Velo auf ein Blatt und erkläre es anhand der Zeichnung. Ich gehe mithilfe eines Fachbuchs das Thema durch. Ich erkläre in einfachen Worten ein Velo. Ich organisiere ein Velo und lasse es den anderen ausprobieren. c) Was machen Sie, wenn Sie etwas nicht verstehen? Ich frage einen anderen Lernenden. Ich lese den Text noch einmal langsam durch. Ich bitte die Lehrperson, mir die Sache zu erklären. Ich suche im Internet nach Informationen zum Thema. Ich tue nichts und hoffe, dass es nicht Prüfungsthema sein wird. d) Betrachten Sie nun Ihre Aussagen und werten Sie aus, welchem Lerntyp (vgl. Lehrmittel, S. 12/13) Sie am ehesten entsprechen und welche Lerntipps (vgl. Lehrmittel, S. 13/14) hilfreich für Sie sein können. Lerntyp: oder Mischtyp, bestehend aus: Lerntipps für mich können sein: Individuelle Antworten

10 Kapitel 1 Berufliche Grundbildung A3 Welche überfachlichen Kompetenzen sind in Ihrem Beruf besonders wichtig? Welche Kompetenzen haben Sie? Begründen Sie Ihre Erklärungen. Individuelle Antworten. Die Antworten sollten idealerweise Beispiele aus allen vier Bereichen (Sach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz) enthalten. Beispiele: Sachkompetenz: Kenntnis der verschiedenen Holzarten, Benennen der verschiedenen Schnitttechniken Methodenkompetenz: Fähigkeit, Holzarten zu bearbeiten; Fähigkeit, Schnitttechniken anzuwenden Sozialkompetenz: Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit Selbstkompetenz: Zuverlässigkeit auf der Baustelle; Kreativität, z. B. bei neuen Rezeptideen A4 Entscheiden Sie, ob folgende Aussagen richtig oder falsch sind. Richtig Falsch a) Von Geburt an ist der Mensch mündig. b) Mit 14 Jahren gilt man als urteilsfähig. c) Um handlungsfähig zu sein, muss man urteilsfähig sein. d) Ein Vertrag, den ein 18-Jähriger unterschreibt, ist gültig. Hinweis zu Frage c: Handlungsfähig ist man, wenn man urteilsfähig und mündig ist. Hinweis zu Frage d: Unmündige können auch mit 18 Jahren nicht ohne Vormund gültige Verträge abschliessen. A5 Sie haben die wichtigsten Rechte und Pflichten der Ausbildenden und der Lernenden kennengelernt. Erstellen Sie eine Liste der drei Pflichten, die für Sie persönlich am wichtigsten sind je für die Lernenden und für die Ausbildenden. Begründen Sie Ihre Entscheidung. Pflichten des Lernenden Begründung 1. Individuelle Antwort 2. 3.

Kapitel 1 Berufliche Grundbildung 11 Pflichten des Ausbilders Begründung 1. Individuelle Antwort 2. 3. Bekannte erzählen Ihnen von sechs Fällen. In allen geht es um Probleme in Lehrbetrieben. Was steht zu den einzelnen Fällen im Gesetz? A6 Hinweis: Für die Aufgaben a und e ist die Arbeit mit Gesetzestexten (OR) hilfreich. a) Während der Probezeit hat Aleyna mit ihrem Berufsbildner eine heftige Auseinandersetzung. Verärgert packt Aleyna ihre Sachen zusammen und will den Arbeitsplatz umgehend verlassen. Der Berufsbildner hält Aleyna zurück und verlangt von ihr, dass sie weiterarbeitet. Darf der Berufsbildner Aleyna zurückhalten? Ja. Das fristlose Verlassen des Arbeitsplatzes verstösst gegen die gesetzlichen Bestimmungen. Weigert sich Aleyna, kann während der Probezeit das Lehrverhältnis jederzeit mit einer Kündigungsfrist von sieben Tagen aufgelöst werden (OR 337d/346). b) Diego lernt Fleischfachassistent. Morgens kommt er hie und da zu spät zur Arbeit. Im Berufsfachschulunterricht hat er auch schon unentschuldigt gefehlt. Als dem Berufsbildner noch zu Ohren kommt, dass Diego regelmässig im Ausgang anzutreffen ist, will er das Lehrverhältnis auflösen. Reichen die Gründe für eine Vertragsauflösung aus? Nein, wenn es Diegos Leistungen am Arbeitsplatz nicht gefährdet. Grundsätzlich ist Diego verpflichtet, alles zu tun, um das Lehrziel zu erreichen. Das unentschuldigte Fernbleiben z. B. vom Berufsfachschulunterricht (Pflichtverletzung) und das Zuspätkommen (Anordnungen befolgen) sollten in einem Gespräch erörtert und geahndet werden (z. B. Verwarnung). Ändert Diego sein Verhalten nicht, kann das Lehrverhältnis mit folgender Begründung aufgelöst werden: Die Fortsetzung des

12 Kapitel 1 Berufliche Grundbildung Arbeitsverhältnisses kann dem Berufsbildner nach Treu und Glauben nicht zugemutet werden (OR 346/337). c) Andrea versteht die Welt nicht mehr. Seit zehn Monaten ist sie in der beruflichen Grundbildung als Logistikerin tätig. Heute hat sie vom Lehrbetrieb die Mitteilung erhalten, dass ihr Lehrvertrag auf Beginn des neuen Lehrjahres aufgelöst wird. Wegen fehlender Aufträge muss der Betrieb geschlossen werden. Was bedeutet das für Andrea? Der Lehrbetrieb kann Andrea nicht mehr fachgemäss ausbilden. Damit erlischt die Ausbildungspflicht. Das Kantonale Amt für Berufsbildung sorgt nach Möglichkeit dafür, dass Andrea die begonnene berufliche Grundbildung ordnungsgemäss beenden kann. Normalerweise hilft auch der Berufsbildner bei der Suche nach einer möglichen Lösung (OR 346c). d) Reto wird beim Stehlen eines Werkzeuges ertappt. Da in letzter Zeit verschiedentlich Material verschwunden ist, wird Reto nun von allen Mitarbeitenden verdächtigt. Die Berufsbildnerin zitiert Reto ins Büro und entlässt ihn fristlos. Wie beurteilen Sie die Rechtslage? Das Vorgehen ist korrekt. Diebstahl gilt als Grund, das Lehrverhältnis fristlos zu kündigen (OR 337). e) Fatmir hat eine Anfrage erhalten, ob er Lust hätte, in einem Jugendlager Snowboardunterricht zu erteilen. Er ist von dieser Anfrage begeistert und sagt zu. Helfen Sie Fatmir. Fatmir soll eine Woche unbezahlten Urlaub für ausserschulische Jugendarbeit beantragen. Lernenden und Arbeitnehmenden bis zum 30. Altersjahr, die sich aktiv in der Jugendarbeit engagieren, stehen pro Jahr fünf Tage Jugendurlaub zu (OR 329e). Hinweis: Die Ferienregelung trifft hier nur bedingt zu, da es sich um ausserschulische Jugendarbeit handelt (OR 329e). f) Beate hat grosse Mühe in der Berufsfachschule. Ihr Zeugnis ist ungenügend. Im Betrieb kommt sie aber ganz gut mit. Trotzdem ist es fraglich, ob sie das Qualifikationsverfahren bestehen kann. Welche Möglichkeiten hat Beate? Individuelle Antwort. Beispiel: Beate sollte umgehend einen Stützkurz besuchen. Beate kann sich darüber hinaus um eine private Nachhilfe bemühen.

Kapitel 1 Berufliche Grundbildung 13 Stellen Sie den Aufbau Ihres Betriebs in einem Organigramm dar. A7 Individuelle Antworten. Verwendung der Begriffe «Unternehmensleitung»/«Geschäftsführung»; «Produktion»/«Fertigung»; «Sekretariat»; «Vertrieb»; «Werbung»/«Marketing» Es ist Samstagmittag. Michael sitzt vor dem Fernseher. Ein Skirennen ist in vollem Gange, als er zu seiner Freundin ruft: «Du, es hat keine Chips mehr!» Wenden Sie bei dieser Situation das Kommunikationsquadrat an. A8 Individuelle Antworten. Beispiel: Sachebene: Selbstoffenbarungsebene: Appellebene: Beziehungsebene: Die Chipstüte ist leer. Ich möchte Chips und habe keine Zeit, welche zu holen. Bring mir Chips! Du holst mir doch sonst auch immer Chips. Marcels Probezeit ist zu Ende. Er möchte nun von seiner Ausbildnerin, Frau Imboden, ein Feedback zu seinen Leistungen. Übernehmen Sie die Rolle der Ausbildnerin und geben Sie ein konstruktives Feedback zu Marcels Leistungen mit zwei positiven und einer kritischen Rückmeldung. A9 Positive Rückmeldung: 1. Individuelle Rückmeldungen. Beispiel: Leistungsbereitschaft 2. Kritische Rückmeldung: 1. Individuelle Rückmeldungen. Beispiel: Selbstorganisation verbessern (z.b. Arbeitsmaterial zu Beginn des Arbeitstages vollständig bereithalten)

C Arbeitsblätter

Kapitel 1 Berufliche Grundbildung Arbeitsblatt 1 Berufsbildungssystem Benennen Sie die Aufgaben der einzelnen Träger des schweizerischen Berufsbildungssystems. Lehrbetrieb/Lehrwerkstatt Aufgabe: Berufsfachschule Überbetriebliche Kurse ük Aufgabe: Aufgabe:

Arbeitsblatt 1 Kapitel 1 Berufliche Grundbildung Berufsbildungssystem Lösungsvorschlag Benennen Sie die Aufgaben der einzelnen Träger des schweizerischen Berufsbildungssystems. Lehrbetrieb/Lehrwerkstatt Aufgabe: praktische Ausbildung Berufsfachschule Überbetriebliche Kurse ük Aufgabe: Vermittlung von Fachkunde Aufgabe: Vermittlung grundlegender und Allgemeinbildung (ABU) Fertigkeiten, Ergänzung zur praktischen Ausbildung

Kapitel 1 Berufliche Grundbildung Arbeitsblatt 2 Lehrvertrag 1. Benennen Sie die Aufgaben der einzelnen Parteien beim Abschluss des Lehrvertrags. Gesetzliche Vertreter Lernende/r Berufsbildner/in Kantonales Amt für Berufsbildung 2. Was regelt ein Lehrvertrag? Obligatorisch Freiwillig

Arbeitsblatt 2 Kapitel 1 Berufliche Grundbildung Lehrvertrag Lösungsvorschlag 1. Benennen Sie die Aufgaben der einzelnen Parteien beim Abschluss des Lehrvertrags. Gesetzliche Vertreter Lernende/r Berufsbildner/in Kantonales Amt für Berufsbildung Unterschrift bei Unterschrift Unterschrift, bietet Kontrolle, Genehmi- Lernenden unter Ausbildung an gung des Lehrvertrags 18 Jahren 2. Was regelt ein Lehrvertrag? Obligatorisch Freiwillig Art und Dauer der Ausbildung Berufskleider, -werkzeuge Dauer der Probezeit Lehrmittel Lohn Unterkunft, Verpflegung Arbeitszeit Versicherungsprämien Ferien

Kapitel 1 Berufliche Grundbildung Arbeitsblatt 3 Kommunikationsquadrat nach Schulz von Thun Mann: «Da ist etwas Grünes in der Suppe!» Frau: «Wenn es Dir nicht schmeckt, kannst Du woanders essen.» Sender «Da ist etwas Grünes in der Sachinhalt Suppe.» Empfänger «Da ist etwas Grünes in der Suppe.» Sachinhalt «Ich weiss nicht, was es ist.» Appell «Sag mir, was es ist.» «Es schmeckt mir nicht.» Selbstoffenbarung Selbstoffenbarung Appell «Lass es in Zukunft weg.» Beziehung «Du wirst wissen, was es ist.» Jede Botschaft enthält vier Aspekte. Eine Sachinformation, einen Appell an den Empfänger der Botschaft, einen Bezug auf die Beziehung zwischen Empfänger und Sender sowie ein Stück Selbstoffenbarung. Auf der Empfängerseite kann der selbe Wortlaut völlig anders entschlüsselt werden. In diesem sehr plakativen Beispiel ist das Missverständnis gross. Solch grobe Fehlinterpretationen der Botschaft lassen sich relativ schnell als Missverständnisse entlarven. Viel problematischer sind die Botschaften, die nur teilweise missverstanden werden. In diesen Fällen verbleiben beide Beziehung «Du bist eine schlechte Köchin.» Seiten in der irrigen Annahme, dass sie sich verstanden hätten. Dadurch wird das Missverständnis unentdeckt bleiben und kann im Laufe der Zeit weitere Missverständnisse nach sich ziehen. Finden Sie drei Beispiele von Aussagen aus Ihrem Berufsalltag und beschreiben Sie, wie diese mit dem Beziehungs-, Selbstoffen barungs- und Appellohr gehört werden (können). Aussage 1: Beziehung Selbstoffenbarung Appell Aussage 2: Beziehung Selbstoffenbarung Appell Aussage 3: Beziehung Selbstoffenbarung Appell

Arbeitsblatt 3 Kapitel 1 Berufliche Grundbildung Kommunikationsquadrat Lösungsvorschlag Mann: «Da ist etwas Grünes in der Suppe!» Frau: «Wenn es Dir nicht schmeckt, kannst Du woanders essen.» Sender «Da ist etwas Grünes in der Sachinhalt Suppe.» Empfänger «Da ist etwas Grünes in der Suppe.» Sachinhalt «Ich weiss nicht, was es ist.» Appell «Sag mir, was es ist.» «Es schmeckt mir nicht.» Selbstoffenbarung Selbstoffenbarung Appell «Lass es in Zukunft weg.» Beziehung «Du wirst wissen, was es ist.» Beziehung «Du bist eine schlechte Köchin.» Aussage 1 Die Ausbildnerin sagt zur Praktikantin: «Wie du vorhin den Streit geschlichtet hast, das war schon richtig professionell.» Beziehung Die Ausbildnerin schätzt meine Arbeit. Ich mache sie offenbar gut. Selbstoffenbarung Sie gibt mir zu verstehen, dass sie hinter mir steht. Appell Ich soll mich weiterhin darauf verlassen, dass ich mit Menschen umgehen kann. Aussage 2 Die Ausbildungsverantwortliche sagt zur Lernenden: «Kannst du eigentlich nichts richtig machen?» Beziehung Ich bin in ihren Augen eine Niete. Selbstoffenbarung Sie ist wütend über mich und enttäuscht von meiner Leistung. Appell Ich soll mich gefälligst zusammennehmen, sonst ist der Lehrabschluss gefährdet. Aussage 3 Der Mechatroniker fragt den Lernenden: «Warum bist du mit der Arbeit noch nicht fertig?» Beziehung Als ausgebildete Arbeitskraft steht der Mechatroniker über mir und darf mich überwachen. Selbstoffenbarung Er ist mit meinem Arbeitstempo nicht zufrieden. Appell Ich soll schneller arbeiten.

Geld und Kauf 2

22 Kapitel 2 Geld und kauf A Verstanden? 2.1 Was ist ein Bedürfnis? Das Verlangen der Menschen, Mängel zu beheben, wird als Bedürfnis bezeichnet. 2.2 Welcher Zusammenhang besteht zwischen Individual- und Kollektivbedürfnissen? Jeder Mensch hat persönliche Bedürfnisse, Individualbedürfnisse genannt. Wenn viele Menschen das gleiche Bedürfnis haben, entsteht daraus ein Kollektivbedürfnis. Diese kann nur die Gemeinschaft erfüllen. 2.3 Wie verändern sich Preis und abgesetzte Menge, a) wenn bei gleichem Angebot die Nachfrage zunimmt/abnimmt? Nimmt die Nachfrage zu, steigen der Preis und die abgesetzte Menge. Nimmt die Nachfrage ab, sinken der Preis und die abgesetzte Menge. b) wenn bei gleichbleibender Nachfrage das Angebot zunimmt/abnimmt? Nimmt das Angebot zu, sinkt der Preis, während die abgesetzte Menge steigt. Nimmt das Angebot ab, steigt der Preis, während die abgesetzte Menge sinkt. 2.4 Wann spricht man von einem Marktgleichgewicht? Wenn die angebotene und nachgefragte Menge übereinstimmen, herrscht Marktgleichgewicht (der Markt wird geräumt). 2.5 Welche drei Akteure kommen beim erweiterten Wirtschaftskreislauf dazu? Staat, Banken, Ausland 2.6 Was stellen die Haushalte den Unternehmen zur Verfügung, und was erhalten sie dafür? Die Haushalte stellen den Unternehmen Arbeit, Boden und Kapital zur Verfügung und erhalten dafür Lohn, Miete und Zinsen. 2.7 Erklären Sie den Unterschied zwischen Brutto- und Nettolohn. Als Bruttolohn bezeichnet man den mit dem Arbeitgeber vereinbarten Lohn. Der Nettolohn ist das Arbeitsentgelt, das nach den Abzügen der Sozialversicherungsbeiträge ausbezahlt wird. 2.8 Welche Abzüge können vom Bruttolohn gemacht werden? Abzüge vom Bruttolohn können für Versicherungsprämien sowie für bezogene Leistungen des Arbeitnehmenden (z. B. Kost und Logis) vorgenommen werden.

Kapitel 2 Geld und kauf 23 2.9 Erklären Sie den Unterschied zwischen fixen und variablen Kosten in einem Budget. Fixe Kosten: Ausgaben, welche «gleich» bleiben, die also kurzfristig nicht beeinflusst werden können, z. B. Mietzins, Telefongrundgebühren, Steuern und Versicherungen. Variable Kosten: Kosten, welche durch persönliche Verhaltensänderungen beeinflusst werden können, z. B. Kosten für Essen, Kleider, Freizeit, Auto, Rückstellungen für Arzt und Zahnarzt oder das Taschengeld. 2.10 Einer Ihrer Kollegen hat Schulden und bittet Sie um Hilfe. Zeigen Sie ihm auf, welche Schritte in dieser Situation angezeigt sind. 1. Er sollte sich einen Überblick über die Schulden verschaffen. 2. Anschliessend soll er ein Budget aufstellen (Überblick über Einnahmen und Ausgaben) und den Freibetrag ermitteln. 3. Eventuell könnte er mit einzelnen Gläubigern spezielle Rückzahlungsmodalitäten aushandeln. 4. Anschliessend sollte er das Budget einhalten und ratenweise Schuldrückzahlungen vornehmen. 2.11 Welche Offerten sind verbindlich, welche unverbindlich? Verbindlich Schaufensterauslagen mit Preisschild Waren in Regalen eines Kaufhauses mit Preisschild Unverbindlich Kataloge Inserate Prospekte, Preislisten 2.12 Was muss als Erstes getan werden, wenn eine Ware geliefert wird? 1. Ware nach Erhalt sofort prüfen. 2. Allfällige Mängel unverzüglich der Verkäuferin mit einer eingeschriebenen Mängelrüge mitteilen. 3. Beanstandete Ware aufbewahren, ohne sie zu benutzen. 2.13 Was kann ein Käufer mithilfe einer Mängelrüge verlangen? Ersatzlieferung (einwandfreie Ware der gleichen Art) OR 206, Minderung (weniger bezahlen) OR 205, Wandelung (den Kaufvertrag rückgängig machen) OR 205. 2.14 Welche Regelungen gelten bei unbestellter Ware? Mit der Zusendung einer unbestellten Ware wird keine gültige Offerte gemacht. Der Empfänger muss deshalb die Ware weder aufbewahren noch zurückschicken. Dies gilt jedoch nicht für eine offensichtlich irrtümlich zugestellte Ware. In diesem Fall muss die Absenderin benachrichtigt werden. 2.15 Welche Angaben enthält eine Quittung? Name und Vorname der Käuferin, Kaufgegenstand, Preis, Ort und Datum, Unterschrift des Verkäufers.

24 Kapitel 2 Geld und kauf 2.16 Was ist der Unterschied zwischen einem Barkauf und einem gewöhnlichen Kreditkauf? Beim Barkauf erfolgt die Übergabe von Ware und Geld gleichzeitig. Beim gewöhnlichen Kreditkauf erhält der Käufer die Ware sofort und wird damit deren Eigentümer. Ihm wird aber eine Zahlungsfrist gewährt (meistens 30 Tage). Während dieser Zeit gibt der Verkäufer dem Käufer Kredit. 2.17 Welche Kosten deckt eine normale Leasinggebühr ab (z. B. beim Autoleasing)? Abschreibung (Wertverminderung) des Autos, Zinsen für das eingesetzte Kapital. 2.18 Mit welchen zusätzlichen Kosten (neben der Leasinggebühr) muss ein Leasingnehmer beim Autoleasing rechnen? Obligatorische Vollkaskoversicherung, Obligatorische Motorfahrzeughaftpflichtversicherung, Treibstoffkosten, Obligatorischer Service bei Markengaragen, Kosten für Reparaturen, Abgaswartung, Garagierungskosten usw.

Kapitel 2 Geld und kauf 25 B Vertiefungsfragen und Fallbeispiele Welche fünfzehn Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? A10 1. 2. 3. Individuelle Antworten. Die Aufgabe kann auf fünf Benennungen reduziert werden. 9. 10. 11. 4. 12. 5. 13. 6. 14. 7. 15. 8. Bewerten Sie auf einer Skala von 1 bis 10 (1 = völlig unwichtig; 10 = äusserst wichtig), welche Bedeutung für Sie soziale Beziehungen, Sicherheit und soziale Anerkennung haben. A11 Soziale Beziehungen: Sicherheit: Soziale Anerkennung: Diskutieren Sie Ihre Entscheidung mit der Banknachbarin oder dem Banknachbarn. Individuelle Antworten. Gemäss Maslow steht «Sicherheit» vor «soziale Beziehungen», anschliessend «soziale Anerkennung». In der Diskussion mit der Banknachbarin oder dem Banknachbarn sollen den Lernenden die unterschiedlichen individuellen Wertungen bewusst werden.

26 Kapitel 2 Geld und kauf A12 Ordnen Sie die jeweiligen Güter und Dienstleistungen den entsprechenden Bedürfnissen zu. Individual- Kollektivbedürfnis bedürfnis a) Motorroller b) SBB c) Wii-Spielkonsole d) Autobahn e) ipod A13 Welche Kollektivbedürfnisse entstehen aus folgenden Individualbedürfnissen? Ordnen Sie zu. Öffentlicher Verkehr Handy Wohnen im Grünen, arbeiten in der Stadt Mobilfunknetz Mobil sein Netzfaserkabel Einen Internetanschluss haben Autobahn A14 Die Bedürfnisse der Menschen sind an sich unbeschränkt. a) Wie viel Geld benötigen Sie schätzungsweise, um Ihre Grundbedürfnisse zu decken? b) Was ist der grösste Wunsch, den Sie sich erfüllen möchten? c) Vergleichen Sie in einer Gruppe Ihre Notizen. Individuelle Antworten. Bei Aufgabe a kann eine Auflistung in Form eines Kassa- buches (Aufgabe 21) erstellt werden. Anschliessend müssen die genannten Posten in Grund- und Wahlbedürfnisse sortiert werden (Kassabuchvorlage vgl. Arbeitsblatt 5, S. 37). A15 Notieren Sie, an welche Werbung Sie sich erinnern können. Versuchen Sie herauszufinden, warum gerade diese Werbung Ihnen im Gedächtnis geblieben ist. Individuelle Antworten. Ein anschaulicher Lehrfilm über die Entstehung eines Werbespots zeigt das Beispiel «Making of Pfiffe»: www.migros.ch àüber die Migros Werbespots àbeste Bewertung àmigros Spot: Making of Bio. Die Werbefilme von Coop: www.coop.ch Promotionen àcoop Werbung Zu den TV-Spots.

Kapitel 2 Geld und kauf 27 Sie veranstalten ein Klassenfest. Erstellen Sie ein Werbeplakat, das Sie in der Schule aufhängen. A16 Individuelle Antworten. Analyse nach AIDA: Was löst Aufmerksamkeit aus? Welche Aussagen wecken das Interesse? Aufgrund welcher Aussage könnte der angesprochene Schüler den Wunsch verspüren, das Klassenfest zu besuchen? Was löst bei ihm den Impuls aus, es auch zu tun? Wie werden Sie durch die Werbung beeinflusst? Notieren Sie in Stichworten, welcher Werbung Sie auf dem Schulweg begegnet sind, und vergleichen Sie Ihre Notizen mit denen Ihrer Schulkollegen und Schulkolleginnen. A17 Individuelle Antworten. Mögliche Kriterien: Musik, Handlung, Geschichte, berühmte Persönlichkeiten usw. McDonald s warb mit dem Satz «I m Swiss». Diskutieren Sie mit Ihren Mitschülerinnen und Mitschülern, was dieser Werbeslogan ausdrückt. A18 Individuelle Antworten. Im Sommer 2010 warb McDonald s für Kartoffelchips aus der Region und für eine Glace aus Milch von Schweizer Kühen. Erstellen Sie für Ihr Unternehmen und sich selbst einen erweiterten Wirtschaftskreislauf nach dem Muster auf Seite 37 des Lehrmittels. A19 Individuelle Antworten

28 Kapitel 2 Geld und kauf A20 Vergleichen Sie Ihre Lohnabrechnungen in der Gruppe. Welche Angaben sind identisch, wo gibt es Abweichungen? Versuchen Sie herauszufinden, warum solche Abweichungen entstehen können. Individuelle Antworten. Die Lernendenlöhne sind nicht gesetzlich geregelt. Die Berufsverbände geben jedoch Empfehlungen ab, an die sich die meisten Arbeitgeber halten. A 21 Führen Sie während eines Monats Kontrolle über Ihre Einnahmen und Ausgaben (z. B. mit einem Kassenbuch). Ausgaben Einnahmen Individuelle Antworten Total Total

Kapitel 2 Geld und kauf 29 Stellen Sie Ihr eigenes Budget auf. Auf der Internetseite www.budgetberatung.ch Online-Berechnungen Onlinebudget für Lernende finden Sie Richtlinien für Lernende, an denen Sie sich orientieren können. Wenn Ihre Eltern alle fixen Ausgaben übernehmen und Sie Ihren ganzen Lernendenlohn für private Zwecke brauchen können, sollten Sie trotzdem ein Budget erstellen. Rechnen Sie alle Kosten, die noch zulasten der Eltern gehen, mit. A22 Richtlinien für Lernende Diese Richtlinien betreffen Lernende, die im elterlichen Haushalt wohnen. Erhalten mündige Lernende zusätzliche Einnahmen (Alimente, Renten, Stipendien) gelten andere Berechnungsgrundlagen. In diesen Situationen empfehlen wir eine Budgetberatung. Einnahmen netto pro Monat 400.-- 550.-- 700.-- 850.-- 1'000.-- ohne 13. Monatslohn/Gratifikation Fixkosten Krankenkasse (Grundvers. 1 /bis 18 Jahre) 80.-- Krankenkasse (Grundvers. 1 /19-25 Jahre) 310.-- Fahrkosten (öffentlicher Verkehr/Velo) 90.-- 90.-- 90.-- 90.-- 90.-- 90.-- 90.-- 90.-- 170.-- 400.-- Persönliche Auslagen Taschengeld 120.-- 140.-- 160.-- 180.-- 200.-- Handy 30.-- 30.-- 30.-- 30.-- 30.-- Kleider/Schuhe 70.-- 70.-- 80.-- 80.-- 90.-- Coiffeur/Körperpflege/Hygiene 30.-- 30.-- 40.-- 40.-- 40.-- Schulmaterial (ohne Lehrmittel) 10.-- 10.-- 10.-- 10.-- 10.-- PC (Unterhalt/Amortisation) Sport/Musik (eventuell Anteil) 260.-- 280.-- 320.-- 340.-- 370.-- Rückstellungen Jahresfranchise (Minimum)/Selbstbehalt (Anteil) 20.-- 40.-- Zahnarzt/Optiker/Medikamente 20.-- 20.-- Steuern (wohnsitzabhängig) 0.-- 0.-- 0.-- 0.-- 10.-- Lager/Exkursionen Sparen (Ferien/Autofahrstunden/usw.) 50.-- 100.-- 150.-- 150.-- 160.-- 50.-- 100.-- 150.-- 190.-- 230.-- Verfügbarer Betrag für: Auswärtige Verpflegung 2 und/oder Anteil Kost und Logis 0.-- 80.-- 140.-- 150.-- 0.-- 400.-- 550.-- 700.-- 850.-- 1'000.-- 1 Prämienverbilligung nicht berücksichtigt 2 Berufsbedingte auswärtige Verpflegung bis Fr. 10.-- pro Mahlzeit (bei Schwerarbeit Zuschlag Fr. 5.--) Übernahme durch Erziehungsberechtigte ZGB Art. 323 (Auszug aus dem Zivilgesetzbuch) 1 Was das Kind durch eigene Arbeit erwirbt und was es von den Eltern aus seinem Vermögen zur Ausübung eines Berufes oder eines eigenen Gewerbes herausbekommt, steht unter seiner Verwaltung und Nutzung. 2 Lebt das Kind mit den Eltern in häuslicher Gemeinschaft, so können sie verlangen, dass es einen angemessenen Beitrag an seinen Unterhalt leistet. 2011/2012