MESEO Konzept Stadt Emden

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Transkript:

Förderschule Emden Hermann-Löns-Str. 5 26721 Emden Tel: 04921/87-4300 Fax: 04921/87-4302 E-mail: Schulleitung: beckmann@foerderschule-emden.de kersten@foerderschule-emden.de MESEO: kowe@foerderschule-emden.de MESEO Konzept Stadt Emden Modellversuch emotionale und soziale Entwicklung in Ostfriesland Konzept für das Modellvorhaben über eine präventive und begleitende Förderung von Grundschülerinnen und Grundschülern mit Beeinträchtigungen im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung. 01. August 2005-31. Juli 2008 1

Ausgangslage Die stetig ansteigende Zahl von Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf im Bereich der sozial-emotionalen Entwicklung erfordert neue Konzepte der Zusammenarbeit von Jugendhilfe, Schule und Elternhaus. Im Einzugsbereich der Stadt Emden gibt es zurzeit kein ausreichendes Angebot zur Beschulung dieser Schülergruppe. Die zuständigen Schulen für Erziehungshilfe in freier Trägerschaft verzeichnen zunehmende Kapazitätsprobleme. Die Schulträger beklagen stark ansteigende Kosten, die sich aus der zusätzlichen Betreuung, den Folgekosten für Hilfsmaßnahmen und den Fahrtkosten zu diesen Schulen ergeben. Zielgruppe Es sollen Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf im sozialemotionalen Bereich gefördert werden: verhaltensauffällig, verhaltensgestört, schwererziehbar, emotional und sozial benachteiligt, verhaltensoriginell, schwierig, Das alles sind unterschiedliche oft nur unzureichende Versuche, einem Phänomen einen Namen zu geben, das es im Prinzip schon immer gab, das aber in den letzten Jahren mehr und mehr zu einem zentralen Thema der Grundschule geworden ist. Immer mehr Kinder erscheinen mit ihren Verhaltensweisen nicht angepasst zu sein an die Anforderungen, die das System Schule stellt. Auf der einen Seite fallen vor allem Kinder mit lauten, aggressiven, den Unterricht störenden Verhaltensweisen auf. Auf der anderen Seite stehen jedoch vermehrt introvertierte Kinder im Focus, deren Schwierigkeiten sich z.b. in Verschlossenheit, Depressivität, Ängstlichkeit oder psychosomatischen Symptomen äußern. Grundsätze für die pädagogische Konzeption in der Stadt Emden Zielsetzung Durch Zusammenarbeit der beteiligten Kooperationspartner wird ein Netzwerk möglicher integrativer Hilfen erarbeitet, das eine zeitnahe und zielgerichtete Unterstützung aus einem Guss zum Ziel hat. An den Grundschulen soll der Entstehung eines individuellen sonderpädagogischen Förderbedarfs im Bereich sozial-emotionaler Entwicklung präventiv entgegengewirkt werden. Soweit wie möglich sollen betroffene Schülerinnen und Schüler mit den installierten Hilfen an ihren Stammschulen verbleiben können. 2

Einsatz der Teams In Emden arbeiten im Modellversuch drei Teams von Förderschullehrkräften, die entsprechend den Stadtteilen den jeweiligen Grundschulen zugeordnet sind. Die zugewiesenen 44 Wochenstunden für Förderschullehrer werden durch weitere 20 Stunden einer Sozialarbeiterin ergänzt. Einsatz der Teams in den Emder Grundschulen im Modellversuch MESEO Lehrkräfte: Frau Huesmann Frau Rocholl-Hörster Herr Poelmann Herr Backenköhler Herr Ockenga Frau Kersten Herr Lang Herr Tubbesing - Schulsozialarbeiterin Frau Kowe - Schulen und Fallzahlen Nesserland (15) Westerburg (13) Grüner Weg (19) Constantia ( 3) Herrentor ( 7) Wolthusen ( 4) Larrelt ( 4) Emsschule ( 7) Früchteburg (13) Wybelsum ( 7) Petkum/Wid. ( 7) Förderschule ( 6) Den Emder Grundschulen werden keine festen Stundenkontingente für die Meseo- Arbeit zugewiesen! Die Teams werden bei Bedarf von den Grundschulen angefordert. Dies erfolgt über einen Schülermeldebogen (Anhang 1), der über die Schulleitungen weitergeleitet wird. Die Schulleitung der Förderschule beauftragt das zuständige Team die Arbeit im entsprechenden Einzelfall aufzunehmen. Die Förderschule vermittelt und koordiniert im Einzelfall direkte und zeitnahe Unterstützungsmaßnahmen mit den Beteiligten. Im Emder Modell wird fallbezogen gearbeitet, d.h. die Teams entscheiden eigenverantwortlich wie viele Stunden zu welcher Zeit der Interventionsmaßnahme aufgewendet werden. Durch diesen Ansatz kann flexibler auf die jeweiligen Anforderungen reagiert werden. 3

Kooperationspartner und Aufgabenfelder Die Zusammenarbeit aller beteiligten Kooperationspartner erfordert ein Höchstmaß an Flexibilität, Eigenverantwortung und Teamfähigkeit. Die grundsätzliche Offenheit ist eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Kooperation. Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer Die Verantwortung für die Kinder bleibt bei der Grundschule! Diese fallbezogene Arbeitsweise des MESEO-Teams wurde von den Grundschulen zunächst sehr kritisch gesehen, da einerseits gefordert wurde, ein festes Stundenkontingent an die jeweilige Schule zu bekommen und andererseits bei vielen Grundschulkolleginnen und Kollegen die Hoffnung bestanden hat, zumindest zeitweise von den schwierigen Schülern entlastet zu werden. Mittlerweile wird die fallbezogene Arbeitsweise akzeptiert. Arbeitsgruppe: Grundschule - MESEO Gleich zu Beginn des Modellversuches hat sich eine Arbeitsgruppe Grundschule MESEO gebildet, in der die grundschulrelevanten Fragen des Projektes besprochen werden. Diese Arbeitsgruppe besteht aus 5 Schulleitern oder Vertretern der Grundschulen und dem MESEO Team. Förderschullehrerinnen und Förderschullehrer Der Einsatz der Förderschullehrerinnen und Förderschullehrer wird individuell nach Bedarf und Dringlichkeit des Einzelfalles von der Schulleitung der Förderschule koordiniert. Mögliche Tätigkeitsfelder der Förderschullehrkräfte sind - Hospitation im Grundschulunterricht (falls gewünscht, Hilfen bei der Situationsanalyse, Diagnostik von Verhalten) - Mitarbeit an der Entwicklung von individuellen Förderplänen - Beratungsgespräche mit Grundschulkolleginnen und Kollegen - Moderation von Konflikten - Kontaktaufnahme und Begleitung zu außerschulischen Institutionen - Vernetzung mit möglichen Kooperationspartnern und Hilfsangeboten - Vorbereitung und Teilnahme an Konferenzen zu Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen - Teilnahme an Projekten/Veranstaltungen der Grundschule - Arbeiten mit dem Kind - Zusammenarbeit mit den Eltern - Schulpsychologie - Elterncafe Sozialpädagogin Die Sozialpädagogin entwickelt individuelle und bedarfsgerechte Hilfsangebote. Sie stellt das frühzeitige Einsetzen von Hilfen an der Schule sicher, sobald sich ein notwendiger Förderbedarf abzeichnet. Hierbei steht die Prävention im Mittelpunkt. Die betroffenen Schülerinnen und Schüler sollen unterstützt werden, sozial erwünschtes Verhalten im gesamten Lebensumfeld auf- und auszubauen. Die Sozialpädagogin stellt die erforderliche Schnittstelle von Jugendhilfe, Eltern und Schule dar. 4

Die Sozialarbeiterin arbeitet eng mit den Teams zusammen und kann bei Bedarf in Schule und / oder Familie tätig werden. In den Familien dient die Sozialpädagogin oftmals als Türöffner in besonders verfahrenen Situationen. Da sie aus Sicht der Eltern primär nichts mit Schule zu tun hat, kann sie durch konkrete Arbeit in den Familien für vertrauensbildende Maßnahmen sorgen. Umfang und Art der einzuleitenden Maßnahmen ergeben sich je nach Fall und nach Beratung mit den beteiligten Personen. In Einzelfällen ist eine klare Trennung der Aufgaben nicht möglich, so dass die Sozialarbeiterin auch Aufgaben der Förderschullehrer übernimmt und umgekehrt. Eltern Der Elternarbeit kommt im Modellversuch ein hoher Stellenwert zu, da das Kind immer in seinem sozialen Umfeld gesehen werden muss. Durch MESEO ist es in einigen Fällen gelungen, die Eltern wieder an die Schule und die schulischen Probleme des Kindes heranzuführen. Die Gesprächsmoderation von unbeteiligten Personen, die von außen kommen, konnte in vielen Fällen wieder ein entwicklungsförderliches Klima zwischen Schule und Elternhaus herstellen. In der Elternarbeit kommt der Arbeit der Sozialpädagogin ein ganz besonderer Stellenwert zu. Jugendhilfe Mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sozialen Dienstes der Stadt Emden haben mehrere Arbeitstreffen stattgefunden, um die Schnittstellen von MESEO und Jugendhilfe auszuleuchten. Mit der Leitung des Sozialen Dienstes ist eine kontinuierliche Zusammenarbeit in regelmäßigen Arbeitstreffen entstanden. Es wurde festgestellt, dass es in Einzelfällen durchaus Überschneidungsbereiche gibt. Als Grundlage der Arbeit wird die Vereinbarung zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule in der Einzelfallarbeit der Stadt Emden angesehen. Es findet ein Datentransfer zwischen MESEO und Jugendhilfemaßnahmen statt, um Überschneidungs- und Berührungspunkte herauszuarbeiten. Die Zusammenarbeit zwischen den Jugendhilfemitarbeitern und den MESEO-Mitarbeiter hat sich in der Einzelfallarbeit durchweg positiv entwickelt. Fortbildung Neben den wöchentlich stattfindenden kollegialen Teamsitzungen wurden zu Beginn des Modellversuchs folgende Fortbildungswünsche festgelegt: - Gesprächsführung - Erweiterung der Beratungskompetenz - Konfliktmanagement - Kollegiale Supervision - Sozial-emotionale Problematiken allgemein 5

Fortbildung: Beratungskompetenz Durch die finanzielle Unterstützung der Stadt Emden konnte eine Fortbildungsreihe Beratungskompetenz für Lehrkräfte im Rahmen des Emder MESEO Modells verwirklicht werden. Durch diese Fortbildung ist sehr viel Klarheit in die eigentliche Auftragsgestaltung von MESEO gekommen. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist es zunehmend besser gelungen, eine deutliche Akzentuierung der Aufgabenstellung vorzunehmen und diese den beteiligten Gesprächspartnern wie Eltern, Schülern oder Lehrkräften zu vermitteln. Die Beratungskompetenz konnte erheblich gesteigert werden. MESEO und Schulprogramm MESEO ist Bestandteil des Schulprogramms der Förderschule. Durch eine Fortbildungsveranstaltung wird mit den Grundschulen an der Implementierung von MESEO in die Schulprogramme der beteiligten Schulen gearbeitet. Begleitender Gesprächkreis MESEO Weiterhin gibt es einen Gesprächkreis unter Leitung der Fachberaterin für sonderpädagogische Aufgaben, Frau Waldeier-Frein, in dem die MESEO Mitarbeiter der 3 Standorte sich inhaltlich austauschen können. Wissenschaftliche Begleitung Die wissenschaftliche Begleitung konnte durch anfängliche Finanzierungsschwierigkeiten erst zu einem späteren Zeitpunkt als geplant stattfinden. Sie wird von der Universität Oldenburg unter der Federführung von Manfred Wittrock und Klaus Klattenhoff durchgeführt. Die Finanzierung haben letztlich die drei Beteiligten Kommunen (Großefehn, Leer, Emden) übernommen. Von der wissenschaftlichen Begleitung werden Ergebnisse erwartet, die eine abschließende Beurteilung über die Wirksamkeit des Modellversuchs möglich machen. Die konkreten Aufgabenstellungen für die wissenschaftliche Begleitung wurden in vielen Sitzungen von Vertretern der Kommunen, der Förderschulleiter und den beteiligten Dezernenten der Landesschulbehörde mit den Vertretern der Universität Oldenburg ausgehandelt. Evaluation Nach Vorstellung und Diskussion des vorläufigen Konzeptes in den Dienstbesprechungen und Gesamtkonferenzen der Grundschulen konnten die Teams die Arbeit an den gemeldeten individuellen Fällen beginnen. Anfangs erreichten die Teams nach nur kurzer Anlaufzeit eine Fülle von Meldungen aus den Grundschulen. Die Schwere der Fälle war dabei sehr unterschiedlich. Dementsprechend reichten die Interventionsmaßnahmen von 3 4maligem Kontakt bis zur Begleitung über den gesamten Zeitraum. In den regelmäßig stattfindenden Teamsitzungen erarbeitet die MESEO-Gruppe Emden Methoden und Instrumentarien für die praktische Arbeit. Das vorliegende Konzept wurde und wird beständig ausgebaut und anhand der Praxis evaluiert. Zahlreiche Arbeitstreffen mit Grundschullehrern und Grundschulleitern, möglichen Kooperationspartnern wie Vertretern der Stadt Emden, der Jugendförderung, den Schulpsychologen, des Projektes Elterncafé, Jugendhilfeeinrichtungen und der Fachstelle für Sucht- und Suchtprävention haben bisher stattgefunden. 6

Es zeichneten sich weitere Schwerpunkte ab, die in der folgenden Arbeit weiter ausdifferenziert werden mussten: - Die Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe ist mittlerweile konkretisiert worden und hat sich bisher in der Einzelfallarbeit als praktikabel erwiesen. - Die Abgrenzung der Arbeitsschwerpunkte mit der Sozialarbeiterin hat sich in der Praxis als unproblematisch herausgestellt, weil individuelle Absprachen in der Einzelfallarbeit getroffen wurden, die den jeweiligen Anforderungen gerecht werden konnten. In der Praxis hat sich herausgestellt, dass das Stundenkontingent der Sozialarbeiterin wesentlich höher sein könnte, um noch mehr gezielte Einzelfallhilfen in den Familien leisten zu können. - Einzelfälle, die bereits in der Grundschule bearbeitet wurden, aber nicht abgeschlossen sind, werden mittlerweile in den 5. Klassen weiter bearbeitet. - Es werden auch Fälle an der Förderschule bearbeitet. - Es wird beständig an der Implementierung des Konzepts an den Grundschulen gearbeitet. Ausblick: Das MESEO-Team ist von der Wirksamkeit der Arbeit überzeugt und spricht sich für eine Fortsetzung der Arbeit aus. Neben der Bearbeitung der Einzelfälle soll ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit in der Einrichtung von niederschwelligen Angeboten im präventiven Bereich liegen. 7

Anhang 1: Meldebogen für Schülerinnen und Schüler MESEO Daten zum Schüler/ zur Schülerin Name: Schule: Datum: Daten zur Schule Geb.-Datum/Klasse: Tel. der Erziehungsberechtigten: Klassenlehrer/in: Private Tel.: Tel. der Schule: Erreichbar von bis 1. Was ist das Problem? 2. Wann tritt das Problemverhalten des Schülers nicht auf, sondern angemessenes Verhalten? 3. Was wurde bisher unternommen (z.b. Gespräche mit Eltern, Sozialer Dienst ( evtl. Ansprechpartner), Jugendamt, etc.)? 4. Würde der Schüler, würden die Eltern kooperativ mithelfen bei der Problemlösung? 8