Geisteswissenschaft Cornelia Muennich Der deutsch-jüdische Dialog unter Berücksichtigung jüdischer Identitätsbildung Ein Handlungsfeld Sozialer Arbeit Diplomarbeit
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Cornelia Muennich Der deutsch-jüdische Dialog unter Berücksichtigung jüdischer Identitätsbildung Ein Handlungsfeld Sozialer Arbeit GRIN Verlag
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Evangelische Fachhochschule Darmstadt Fachbereich Soziale Arbeit Sozialpädagogik Oktober 2005 Der deutsch-jüdische Dialog unter besonderer Berücksichtigung jüdischer Identitätsbildung Handlungsfeld für die Soziale Arbeit Diplomarbeit vorgelegt von Cornelia Münnich
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S INHALTSVERZEICHNIS BEGRIFFSERKLÄRUNG VORWORT EINLEITUNG...1 1 IDENTITÄTSBILDUNG... 3 1.1 Wer ist Jude?... 4 1.2 Jüdische Sozialisation... 6 1.2.1 Religiöse Grundlagen des Judentums... 6 1.2.1.1 Die Heiligen Bücher... 7 1.2.1.2 Gottesdienst und Gebet... 9 1.2.2 Jüdisches Leben und jüdischer Ritus im Alltag... 10 1.2.3 Der jüdische Kalender... 12 1.2.4 Feste und Feiertage... 12 1.2.4.1 Der Schabbat... 13 1.2.4.2 Die ernsten Feste... 13 1.2.4.3 Die freudigen Feste... 14 1.2.4.4 Die freudigen Gedenktage... 15 1.2.4.5 Die traurigen Gedenktage... 16 1.3 Jüdische Identitätsbildung... 17 1.3.1 Jüdische Identität in der Geschichte... 18 1.3.1.1 Das Mittelalter... 19 1.3.1.2 Das Zeitalter der Emanzipation bis zum Zweiten Weltkrieg... 21 1.3.1.3 Die Zeit der Naziherrschaft 1939 1945... 26 1.3.1.4 Die Zeit nach 1945... 29 1.3.2 Jüdische Identität heute... 31 1.3.2.1 Jüdisches Leben in Deutschland... 32 1.3.2.2 Jüdische Identität in Israel... 33 1.4 Deutsche Identitätsbildung... 36 1.4.1 Jüdische Stereotype und Vorurteile... 36
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1.4.2 Die Auswirkungen der Shoah auf die Identitätsbildung in der Bundesrepublik Deutschland... 39 1.4.3 Deutsche Identität heute... 43 2 DER DIALOG... 45 2.1 Bedeutung und Ziele eines Dialogs... 45 2.2 Die Geschichte des deutsch- jüdischen Dialogs... 45 2.2.1 Was geschah nach der Shoah?... 46 2.2.2 Erste Schritte einer Annäherung... 49 2.2.3 Erste Begegnungen... 50 2.2.4 Diplomatische Beziehungen... 52 2.3 Der Dialog heute... 53 2.3.1 Politischer Dialog... 53 2.3.2 Der Dialog in Wissenschaft und Wirtschaft... 54 2.3.3 Der interreligiöse Dialog... 54 2.3.4 Der interkulturelle Dialog... 56 2.3.5 Der persönliche Dialog... 56 2.4 Besonderheiten des deutsch - jüdischen Dialogs... 58 2.4.1 Der Dialog innerhalb Deutschlands... 58 2.4.2 Der Dialog mit Israel... 59 2.4.3 Respekt, Beachtung, Rücksichtnahme... 60 3 HANDLUNGSFELDER DER SOZIALPÄDAGOGIK... 61 3.1 Politische Bildung als Teil der Sozialpädagogik - Ziele und Zielgruppe... 61 3.1.1 Inhalte der Politischen Bildung im deutsch-jüdischen Verhältnis... 61 3.2 Auswertung des Fragebogens... 63 3.3 Deutsche und israelische Jugendliche eine Bestandsaufnahme... 66 3.4 Resultierende Aufgaben und Ziele für die Sozialpädagogik... 67 3.4.1 Fortbildung für Pädagogen... 68 3.4.2 Heranführung an die jüdische Kultur und Religion... 69 3.4.3 Aufklärung... 70 3.4.4 Sprachlosigkeit überwinden... 70 3.4.5 Die Shoah auf die Gegenwart und die Zukunft beziehen... 71
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 3.4.6 Übernahme der historischen Verantwortung... 71 3.4.7 Prävention und Intervention von Antisemitismus und Rechtsradikalismus... 72 3.4.8 Förderung eines Dialogs... 73 3.5 Methoden... 74 3.5.1 Projekte historischen Lernens... 74 3.5.2 Kennenlernen durch gemeinsames Feiern von Festen... 75 3.5.3 Projekt Chat Forum... 76 3.5.4 Das Projekt Interreligiöses Jugendcamp... 77 3.5.5 Förderung des Jugendaustausches... 78 3.5.6 Förderung der Freiwilligenarbeit... 79 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK. 81/82 ANHANG... A1 LITERATURVERZEICHNIS... L1
DANKSAGUNG Danken möchte ich Herrn Gido Günther von der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt für die Hilfe bei der Auswahl des Themas sowie für die vielen wertvollen Anregungen und Hinweise bei der Erstellung dieser Arbeit. Ich danke Herrn Dr. Udo Enbring-Romang für die Literaturhinweise sowie das Korrekturlesen meiner Arbeit und nicht zuletzt die Diskussionsbereitschaft seinerseits zu allen wichtigen inhaltlichen Fragen. Außerdem danke ich Oberstudienrat Xaver Mayer von der Kaufmännischen Berufsschule IV und den Schülern für die bereitwillige Mitarbeit bei der Bearbeitung des Fragebogens. Ganz besonders danke ich Uri Heimann und seiner jüdischen, in Israel lebenden Familie, die mich durch ihre Offenheit, Gastfreundschaft und Gesprächsbereitschaft tief beeindruckt und mich so für dieses Thema inspiriert haben. Zum Schluss möchte ich an dieser Stelle noch meiner Familie und meinen Freunden danken, die mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben.
B E G R I F F S E R K L Ä R U N G BEGRIFFSERKLÄRUNG Bar Mizwa: (hebräisch: Sohn der Pflicht/ Sohn des Gebots ) Bedeutende Feier, die einen wichtigen Abschnitt im Leben eines Juden kennzeichnet siehe 1.2.2 Brith Milah: (hebräisch: Bund der Beschneidung ) siehe 1.2.2 Chanukka: Jüdisches Lichterfest siehe 1.2.4.4 Chassidismus: Mystische Glaubensrichtung des Judentums. Sie wurde Mitte des 18. Jahrhunderts von Israel ben Eliezer, auch bekannt unter Baal Schem Tov gegründet. Sie unterschied sich von dem strengen Formalismus der jüdischen Glaubenspraxis und betonte das Vertrauen zu Gott. (vgl. Encarta/ Enzyklopädie 2005) Diaspora: (griechisch: Zerstreuung) Bezeichnung für eine religiöse, nationale oder ethnische Minderheit und deren Lebensbedingungen außerhalb ihrer Heimat. Dieser Begriff wird vor allem für die jüdischen Gemeinden außerhalb Israels verwendet, dem so genannten Diasporajudentum. (vgl. Encarta/ Enzyklopädie 2005) Galuth: (hebräisch: Exil) Holocaust: (aus dem griechischen holocaustos : völlig verbrannt, übertragen Brandopfer, Massenvernichtung ) Begriff, der die Tötung einer großen Zahl von Menschen, in der Regel durch Feuer, bezeichnet. Er wird speziell auf die Ermordung der europäischen Juden während des Nationalsozialismus angewendet. In Deutschland wurde dieser Begriff in den 1980er Jahren durch die a- merikanische Fernsehserie Holocaust eingeführt und aufgrund eines bisher fehlenden deutschen Begriffes, auf breiter Ebene akzeptiert. Wegen der begrifflichen Implikation des Geopfertwerdens ist die Bezeichnung Holocaust umstritten. Besonders Angehörige des Judentums verwenden daher den hebräischen Begriff Shoah. (vgl. Encarta/ Enzyklopädie 2005) Jahwe: Name des Gottes des Volkes Israel