Neue Datensätze zum Verkehrsverhalten IVT-Seminar vom 5. Dezember 22 Datensätze zum Verkehrsverhalten bilden die Grundlage jeglicher Analysen und Strategien im Mobilitätsbereich. An einem Seminar am Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme IVT vom 5.2.2 wurden verschiedene Ansätze, Methoden und Ergebnisse diskutiert. Während die Schweiz mit dem Mikrozensus über eine längere Tradition in der Erhebung des Verkehrsverhaltens verfügt, sind im EU-Raum in den letzten Jahren diverse neue Erhebungsmethoden entstanden. Mit DATELINE (unter Mitarbeit von Sozialdata München) sind Erhebungen im Gang, die in nationale Programme integriert werden sollen. Ein Hauptaugenmerk gilt dem boomenden Freizeitverkehr, dessen Determinanten als relativ unerforscht gelten. Weitere Informationen: ETH Zürich, Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme IVT www.ivt.baug.ethz.ch Bundesamt für Raumentwicklung ARE www.are.admin.ch Dateline: Design and Application of a Travel Survey for European Long-distance trips based on an International Network of Expertise www.ncl.ac.uk/dateline 27. Januar 23 Mobilservice Redaktion: Andreas Blumenstein c/o Büro für Mobilität AG redaktion@mobilservice.ch Aarbergergasse 8 Geschäftsstelle: Martina Dvoracek 3 Bern info@mobilservice.ch Fon/Fax 3 3 93 63 / 67 http://www.mobilservice.ch
Bevorzugter Zitierstil für diesen Vortrag Robert Schlich (22) 2 Wochen Freizeit: Methoden und Ergebnisse eines Zürcher Panels, IVT- Seminar, Zürich, Dezember 22 2 Wochen Freizeit: Methoden und Ergebnisse eines Zürcher Panels R Schlich IVT ETH Zürich IVT-Seminar, 5. Dezember 22
Thema der Befragung: Freizeit Freizeit ist der wichtigste Wegzweck 4% aller Wege, 44% aller Personenkilometer (MZ 2) räumlich dispers, zeitlich spontan, variabel aber: Determinanten von Freizeitverhalten weitgehend unerforscht Ziel: Grundlagenforschung mittels empirischer Erhebung über 2 Wochen Identifizierung individueller Zusammenhänge von persönlichem Hintergrund und Freizeitverhalten Aufdeckung langfristiger Rhythmen und Routinen 3 Dauer der Befragung: 2 Wochen. Schlich, Schönfelder, Hanson und Axhausen (2) Number of new locations [n].8.6.4.2. 8 5 22 29 36 Day of reporting period 4 2
Grundsatzentscheidungen Aktivitätenbasiert oder Wegebasiert? Häusliche oder Ausserhäusliche Aktivtät? Befragungsdauer oder Befragungsintensität? Retrospektiv oder Begleitend? 5 Fragebogen I 6 3
Fragebogen II 7 Fragebogen III 8 4
Befragungsdurchführung Face-to-Face Erklärung des Fragebogens Wöchentlicher Versand Persönlicher Ansprechpartner Kontrolle der Daten Eingabe in Access Datenmaske Wenn nötig: Telefonische Nachfrage oder Erinnerung Anreiz: 5,-- CHF 9 Rücklauf Zürich Berlin QT Berlin ZG 2 [N] [%] [N] [%] [N] [%] Anzahl Kontakte 8 284 5 Teilnehmer [N] 9 82 5 Abbruch nach Einführung 7 8.7 7 2.7 3 2 Abbruch bei Durchführung 2 2.2.2 6.7 Gestorben. Durchgeführt 7 78. 64 78. 73.3 Tage[N] 5936 2695 483 Aktivitäten [N] 575 286 485 Qualitätstester 2 Zusatzgruppe 5
Ermüdung : Berichtswochen 2 FZ-Aktivitäten/Woche Urlaubstage/Woche Immobile Tage/Woche 8 Erinnerungsschreiben 6 Feedback 4 2 2 3 4 5 6 7 8 9 2 Berichtswoche Ermüdung 2: Kalenderwochen 2 Schulferien FZ-Aktivitäten/Woche Urlaubstage/Woche Immobile Tage/Woche 8 6 4 2 3 5 7 9 3 5 7 9 2 23 Kalenderwoche 2 6
Ermüdung 3: Kohorten - Abweichungen vom Mittel 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 - Alle -2 Berichtswoche N= 7 5 6 6 6 5 9 4 5 6 2 Alle 2 3 4 5 6 7 8 9 2 3 4 5 6 7 8 9 2 2 22 23 24 25 26 27 Kalenderwoche - Standardabweichung + Standardabweichung 3 Poissonregression: Anzahl FZ-Aktivitäten/Woche - Äussere Einflüsse Unabhängige Variable Koeffizient Unabhängige Variable Koeffizient Kohorte.4 Woche. Kohorte 2.4 Woche 2. Kohorte 3 -. Woche 3. Kohorte 4 -. Woche 4. Kohorte 5 -.2 Woche 5 -. Kohorte 6 -.5 Woche 6 -. Kohorte 7 -. Woche 7 -. Kohorte 8 -. Woche 8 -. Kohorte 9 -. Woche 9 -.2 Kohorte -.2 Woche -. Betreuer.3 Woche -.3 Betreuer 2.2 Anzahl Feiertage -. Betreuer 3.2 Regenmenge/Woche. Betreuer 4.6 Temperatur./Woche -. R2.32 Signifikante Variablen fett und kursiv 4 7
Poissonregression: Anzahl FZ-Aktivitäten/Woche - Raum und Soziodemographie Unabhängige Variable Koeffizient Unabhängige Variable Koeffizient Zweitwohnung -.2 Männlich.2 Wohnungsgrösse.2 Hund.8 Aussenräume -.3 < 3 Jahre.4 Wohnort Männedorf -.6 > 6 Jahre.7 Wohnort Opfikon -. Anzahl Kinder -. Wohndauer am Ort -. Anzahl Arbeitsstunden -.2 Umzugshäufigkeit -.3 Einkommen.5 Halbtax.2 Führerschein.3 PW Besitz -.9 R2.4 Signifikante Variablen fett und kursiv 5 Häufigkeit von Aktivitäten Sonstiges Garten/W.-endhaus Musik Kirche/Friedhof Begleitung/Betreuung Einkaufbummel Familie Verein Kultur Erledigungen Ausflug Freunde Sport "Ausgang" Spaziergang Berlin Zürich 4 8 2 6 2 [in %] 6 8
Freunde/Begleitung Begleitung Familie Freunde Verein Sportveranstaltung Ausgang Kultur Kirche Sonstiges Ausflug Kurzurlaub Garten/Wochenendhaus Einkaufsbumel Einkaufen Sport Spazieren Haushaltsmitgleider Andere Hunde 2 4 6 8 2 Anteil [in%] 7 Verkehrsmittel Spaziergang (N=56) Restaurant, Kneipe,Disco (N=954) Aktiver Sport, Wellness (N=728) Vereinstreffen (N=223) Kultur (N=34) Sonstiges (N=27) Treffen mit Freunden (N=684) Einkaufen (N=35) Treffen mit Familie (N=96) Ausflug: Natur/Wandern (N=387) % 2% 4% 6% 8% % Nichtmotorisiert Motorisierter Individualverkehr Öffentlicher Verkehr Sonstiges 8 9
Wochentage Sonntag Samstag Freitag Donnerstag Mittwoch Dienstag Montag Ausflug Treffen mit Familie Vereinstreffen Einkaufen Kultur Treffen mit Freunden Aktiver Sport, Wellness Restaurant, Kneipe, Disco Spaziergang 5 5 2 25 3 35 Anteil [in %] 9 Zeitbudget Männer [h/tag] Frauen [h/tag] Alle [h/tag] Mahlzeiten.5.8.7 Schlafen/ Körperpflege 8.7 8.9 8.8 Freizeit 6. 5.3 5.6 Arbeiten 4.4 2.4 3.4 Reise 2.4 2.2 2.3 Haushalt.7 2.8.7 Einkaufen.4.7.6 Gesamt 24 24 24 2
Intrapersonelle Variabilität I: 55 J., Hausfrau, mit Hund 2 Rhythmik des Verkehrsverhaltens: Bedürfnisaufbau Eintritt x des Musters / Ereignisses Eintritt x + des Musters / Ereignisses Schönfelder, (2) Einrittswahrscheinlichkeit Intervalldauer zwischen zwei Ereignissen Bedürfnisaufbau 22
Survival Analysis: Grundlagen Wesentliche Funktionen der Survival Analysis: Alternative Verteilungsdarstellungen von Dauern..8.6 F(t) Kumulative Verteilungsfunktion h(t) Hazard Funktion.4.2 Dauer t S(t) Survival Funktion f(t) Dichtefunktion 23 Beispiele von Aktivitäten im Wochenrhythmus.2 Hazard Rate/Survival Rate.8.6.4.2 SURVIVAL HAZARD 2 4 6 8 2 4 6 8 2 22 Verein Dauer zwischen 2 Aktivitäten [Tage] (n = 98) 24 2
Beispiel von Aktivitäten mit überlagernden Rhythmen.2 Hazard Rate/Survival Rate.8.6.4.2 SURVIVAL HAZARD Sport (n = 742) 2 4 6 8 2 4 6 8 2 22 Dauer zwischen 2 Aktivitäten [Tage] 25 Beispiele von unrhythmischen Aktivitäten.2 Hazard Rate/Survival Rate.8.6.4.2 SURVIVAL HAZARD 2 4 6 8 2 4 6 8 2 22 Freunde Dauer zwischen 2 Aktivitäten [Tage] (n = 633) 26 3
Neue Ziele (definiert durch Aktivität und Postleitzahl).2 Anzahl neuer Standorte.8.6.4.2 8 5 22 29 36 43 5 57 64 7 78 Tag des Beobachtungszeitraums 27 Fazit Befragung von Personen auch über lange Zeiträume ohne grosse Anzahl von Abbrechern möglich Wesentliche Bedeutung der Betreuung Ermüdungseffekte sind gering Freizeitverhalten sehr heterogen, als Sammelkategorie ungeeignet für Prognosen Hinweise auf räumlichen Einfluss auf Freizeitverhalten allgemein im Sinne der Fluchthypothese Untersuchung von Freunden / sozialen Netzen verstärken 28 4
Anhang 29 Zusammensetzung Tab : Stichprobenzusammensetzung nach Ort & Haushaltsgrösse [in %] Person 2 Personen 2 + Personen Opfikon 26.7 4. 33.3 Männedorf 26.7 36.7 36,7 Zürich, Kreis 5 4.2 7.6 4.2 Zürich, Kreis 6 33.3 33.3 33.3 Gesamt 3.4 33.7 35.9 3 5
Ziele und Distanzen Opfikon Männedorf Zürich Ziele Heimatort 44.3 % 4.7 % 8.8 % Kanton Zürich 24.3 % 32.5 % 6.4 % Zürich 22. %.3 % Distanzen 22.4 km 23.3 km 9.5 km (Vergleich MZ Teilstichprobe: 8.8 km; LZ2: 7.2 km ) 3 Vergleich mit Mikrozensus/Teilstichprobe Mikrozensus 2 2 Wochenbefragung 22 Anzahl Freizeitaktivitäten pro Tag [n]..96 Dauer Freizeitaktivtäten [min] Männer 44. 7.9 Frauen 36. 52.7 Verkehrsmittel [%] Nicht motorisiert 39.9 43.4 MIV 43.5 34.3 ÖV 6.6 22.2 gewichtet nach Geschlecht, Wohnort und PKW-Besitz 32 6
Poissonregression: Anzahl Besuche von Freunden - Raum und Soziodemographie Unabhängige Variable Koeffizient Unabhängige Variable Koeffizient Zweitwohnung.2 Männlich.3 Wohnungsgrösse. Hund -.6 Aussenräume -.6 < 3 Jahre.2 Wohnort Männedorf -.3 > 6 Jahre. Wohnort Opfikon.2 Anzahl Kinder -.2 Wohndauer am Ort -. Anzahl Arbeitsstunden -.2 Umzugshäufigkeit -. Einkommen.5 Halbtax.7 Führerschein -. PW Besitz -. R2. Signifikante Variablen fett und kursiv 33 Poissonregression: Spaziergänge/Woche - Raum und Soziodemographie Unabhängige Variable Koeffizient Unabhängige Variable Koeffizient Zweitwohnung -.l2 Männlich.4 Wohnungsgrösse. Hund.9 Aussenräume -.7 < 3 Jahre -2. Wohnort Männedorf -.3 > 6 Jahre -.8 Wohnort Opfikon.7 Anzahl Kinder -.2 Wohndauer am Ort. Anzahl Arbeitsstunden -.2 Umzugshäufigkeit.3 Einkommen. Halbtax.2 Führerschein.7 PW Besitz.3 R2.76 Signifikante Variablen fett und kursiv 34 7
Beispiele von Aktivitäten im Wochenrhythmus.2 Verein (n = 98) Hazard Rate/Survival Rate.8.6.4.2 SURVIVAL HAZARD 2 4 6 8 2 4 6 8 2 22 Dauer zwischen 2 Aktivitäten [Tage].2 Kirche (n = 75) Hazard Rate/Survival Rate.8.6.4.2 SURVIVAL HAZARD 2 3 4 5 6 7 8 9 2 3 4 5 6 7 8 9 2352 22 23 Dauer zwischen 2 Aktivitäten [Tage] Beispiel von Aktivitäten mit überlagernden Rhythmen.2 Sport (n = 742) Hazard Rate/Survival Rate.8.6.4.2 SURVIVAL HAZARD 2 4 6 8 2 4 6 8 2 22 Dauer zwischen 2 Aktivitäten [Tage].2 Spazieren (n = 7) Hazard Rate/Survival Rate.8.6.4.2 SURVIVAL HAZARD 2 4 6 8 2 4 6 8 236 22 Dauer zwischen 2 Aktivitäten [Tage] 8
Beispiele von unrhythmischen Aktivitäten.2 Kultur (n = 337) Hazard Rate/Survival Rate.8.6.4.2 SURVIVAL HAZARD 2 4 6 8 2 4 6 8 2 22.2 Dauer zwischen 2 Aktivitäten [Tage] Freunde (n = 633) Hazard Rate/Survival Rate.8.6.4.2 SURVIVAL HAZARD 2 4 6 8 2 4 6 8 2 22 37 Dauer zwischen 2 Aktivitäten [Tage] 9