Pressekonferenz. Verhaltener Aufschwung angesichts hoher Unsicherheiten. Dr. Doris Ritzberger-Grünwald Direktorin der Hauptabteilung Volkswirtschaft

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Transkript:

Pressekonferenz Verhaltener Aufschwung angesichts hoher Unsicherheiten Gesamtwirtschaftliche Prognose für Österreich 214 bis 216 vom Juni 214 Univ.-Prof. Dr. Ewald Nowotny Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank Dr. Doris Ritzberger-Grünwald Direktorin der Hauptabteilung Volkswirtschaft 6. Juni 214

Weltwirtschaft 214 schwächer als zuletzt erwartet Welt ohne Euroraum USA Japan 5 4 3 2 1 Veränderung des realen BIP in % zum Vorjahr 3,6 4, 4,1 3,4 1,9 2,4 3, 3, 1,6 1,6 1,1,9-1 213 214 215 216 213 214 215 216 213 214 215 216 Asien ohne Japan Lateinamerika GUS+CESEE 8 Veränderung des realen BIP in % zum Vorjahr 6 5,9 5,9 6,2 6,2 4 2 2,6 2,4 3, 3,3 2,,9 2,2 3,2 213 214 215 216 213 214 215 216 213 214 215 216 Quelle:EZB. Prognose vom Dezember 213-2 - Prognose vom Juni 214

Euroraum überwindet zweijährige Rezession Euroraum Prognose vom Juni 214: Revision gegenüber Dezember: Reales BIP: 214: 1,% 215: 1,7% 216: 1,8% 214: -,1 Prozentpunkte HVPI Inflation: 214:,7% 215: 1,1% 216: 1,4% 214: -,4 Prozentpunkte Wachstumsbeiträge zum realen BIP im Euroraum in Prozentpunkten zum Vorjahr 2,5 2, 1,5 1,,5, -,5-1, -1,5-2, -2,5 21 211 212 213 214 215 216 Binnennachfrage Lager u. stat. Diff. Quelle: Eurostat; Prognose: Eurosystem. Außenbeitrag BIP-Wachstum - 3 - Entwicklung Euroraum Länder: Reales BIP Veränderung zum 213 214 215 Vorjahr in % Deutschland,4 1,8 2, Frankreich,2 1, 1,5 Italien -1,9,6 1,2 Spanien -1,2 1,1 2,1 Niederlande -,8 1,2 1,4 Belgien,2 1,4 1,6 Österreich,4 1,6 1,8 Irland -,3 1,7 3, Finnland -1,4,2 1, Griechenland -3,9,6 2,9 Portugal -1,4 1,2 1,5 Slowakei,9 2,2 3,1 Luxemburg 2,1 2,6 2,7 Slowenien -1,1,8 1,4 Lettland 4,1 3,8 4,1 Zypern -5,4-4,8,9 Estland,8 1,9 3, Malta 2,4 2,3 2,3 Euroraum-18 -,4 1,2 1,7 Quelle: Europäische Kommission vom 5. Mai 214.

Geldpolitische Entscheidungen des EZB-Rates vom 5. Juni 214 EZB- und Geldmarkt-Zinssätze in % 2,5 2, 1,5 1,,5, Ab 11. Juni 214 Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäft von derzeit,25% auf,15% Spitzenrefinanzierungsfazilität von derzeit,75% auf,4% Einlagefazilität von derzeit % auf -,1% -,5 Jän.11 Mai.11 Sep.11 Jän.12 Mai.12 Sep.12 Jän.13 Mai.13 Sep.13 Jän.14 Mai.14 Hauptrefinanzierung Einlagefazilität 3M EONIA Swap Quelle: Thomson Reuters. Refinanzierungsfazilität EONIA 3M Euribor - 4 -

Geldpolitische Entscheidungen des EZB-Rates vom 5. Juni 214 Kredite von Banken an nichtfinanzielle Unternehmen Kernländer Peripherieländer 3 Veränderung zum Vorjahr in % 3 Veränderung zum Vorjahr in % 25 25 2 2 15 15 1 1 5 5-5 -5-1 -1-15 -15-2 -2-25 -25 28 21 212 214 28 21 212 214 AT DE ES GR FI FR IE IT NL Euroraum PT Euroraum Quelle: EZB. Credit Easing: Targeted LTRO 1. Operationen (9/14, 12/14, 3/15 bis 6/16) mit Laufzeit bis September 218, 2. Vorzeitige Rückzahlung erst nach 24 Monaten im Sechsmonatsrhythmus möglich 3. Verzinsung zum Hauptrefinanzierungssatz zum Vergabezeitpunkt + 1 Bp 4. Volumen für die ersten zwei Operationen (9/14, 12/14): 7% des ausstehenden Kreditvolumens im April 214 5. Für Kredite an den nicht finanziellen privaten Sektor (ausgenommen Wohnbaukredite) Belebung des ABS Marktes Erweiterung des Collateral Pools - 5 -

Geldpolitische Entscheidungen des EZB-Rates vom 5. Juni 214 Liquiditätsbereitstellung im Euroraum nach Laufzeit der Operationen, in Mrd Euro 15 1 5-5 Zentralbankliquidität: Verlängerung des Fixed Rate Full Allotment Regimes bis mindestens Dezember 216 Aussetzen der SMP- Sterilisierung -1 28 29 21 211 212 213 214 Spitzenrefinanzierung 1M 6M Covered bonds Liquiditätsbedarf Hauptrefinanzierung (inkl. Bridging) 3M 12M bis 3J Einlagenfazilität + Überschussreserven Liquiditätsbedarf (linear fortgeschrieben) Quelle: EZB. - 6 -

Hauptergebnisse der OeNB-Prognose für Österreich 213 214 215 216 Veränderung zum Vorjahr in % BIP real,3 1,6 1,9 2,1 Privater Konsum,1,7 1, 1,4 Öffentlicher Konsum 1,4,8 1,2 1,1 Bruttoanlageinvestitionen -,9,8 2,6 2,9 Exporte 2,5 5,4 5,4 5,7 Importe,5 3,9 5,4 5,8 BIP-Wachstumsbeiträge Prozentpunkte Inlandsnachfrage (exkl. Lager),1,7 1,3 1,6 Nettoexporte 1,2 1,2,5,4 Lagerveränderungen -,9 -,3,2,1 HVPI 2,1 1,8 1,7 1,9 in % Arbeitslosenquote (EU-Def.) 4,9 5, 5, 4,9 Veränderung zum Vorjahr in % Unselbstständig Beschäftigte,8 1,1,9 1, in % des nominellen BIP Leistungsbilanz 2,7 3,1 3,4 3,6 Budgetsaldo -1,5-2,5-1,2 -,7 Wachstumseinschätzung für 214/15 im Vergleich zur Prognose vom Dezember 213 unverändert Aufschwung von Außenwirtschaft induziert, 215/16 insbesondere von Inlandsnachfrage getragen Inflation deutlich über Euroraum und Deutschland Beschäftigungswachstum weiterhin stark; Arbeitslosigkeit pendelt sich bei 5% ein Gesamtstaatliche Defizitquote verschlechtert sich 214 vorübergehend beträchtlich - 7 -

HVPI-Inflation bleibt über den Prognosehorizont unter 2% Preisentwicklung bei Industriegütern leicht aufwärtsgerichtet: - Konsumausgabenwachstum - steigende Importpreise Weitgehend stagnierende Preisentwicklung bei Dienstleistungen, Nahrungsmittel und Energie Inflationsbeitrag des öffentlichen Sektors:,4 PP (214);,3 PP (215) - 8 -

Veränderung des gesamtstaatlichen Budgetsaldos von Konjunktur- und Einmaleffekten getrieben Öffentlicher Finanzierungssaldo % des BIP Öffentliche Verschuldung % des BIP 85-1 -2-3 -2,5-2,6-1,5 Prognose -1,1 -,9-1,2-2,5 -,5 -,7 8 75 7 72,5 73,1 74,4 74,5 79,2 73,2 Prognose 77,5 75,3 71,4 69,3-4 65-5 -4,5 21 211 212 213 214 215 216 OeNB (Baseline) OeNB (ohne zusätzl. Bankenhilfen) Quelle: OeNB, Statistik Austria. 6 21 211 212 213 214 215 216 OeNB (Baseline) Quelle: OeNB, Statistik Austria. OeNB (ohne zusätzl. Bankenhilfen) OeNB (Baseline + ESA 21) - 9 -

Zusätzlicher struktureller Anpassungsbedarf 215 von etwa ¼% des BIP Struktureller Budgetsaldo: EK-Methode % des BIP 1-1 -2-3 -4-5 Prognose -3,2-2,2-1,6-1,1 -,8 -,7 -,7 21 211 212 213 214 215 216 Einmaleffekte (OeNB) Zyklische Komponente (OeNB) Struktureller Saldo (OeNB) Budgetsaldo (OeNB) EU Fiscal Governance: Geforderte Anpassung von,6pp pro Jahr bis das mittelfristige (strukturelle) Budgetziel von -,45% des BIP erreicht wird 214: gemäß OeNB Prognose liegt keine signifikante Abweichung vom Anpassungspfad zum MTO vor ( Anpassung ist,3pp <=.5pp) aber 215: Nachbesserung erforderlich, um das MTO von -,45% des BIP zu erreichen Prognose struktureller Saldo 213 214 215 216 OeNB -1,1 -,8 -,7 -,7 BMF -1,1-1, -,9 -,4 EK -1,1-1,2-1,1 Quelle: OeNB, Statistik Austria, BMF, Europäische Kommission. Quelle: OeNB, BMF, EK. - 1 -

Detailergebnisse der Prognose Dr. Doris Ritzberger-Grünwald Direktorin der Hauptabteilung Volkswirtschaft der Oesterreichischen Nationalbank - 11 -

Aufschwung wird erst 215 und 216 von Inlandsnachfrage getragen Reales BIP-Wachstum in % und Wachstumsbeiträge in Prozentpunkten 4 2,9 Prognose 3 2 1,9,7,3 1,6 1,9 2,1 1-1 -2-3 -4-5 -3,5 29 21 211 212 213 214 215 216 Quelle: Eurostat, OeNB. Öffentlicher Konsum Privater Konsum Nettoexporte Investitionen Lager und stat. Diff. BIP - 12 -

Exportflaute wird bereits 214 überwunden Veränderung zum Vorjahr in % 8 7 6 5 4 Prognose Prozentpunkte 15 1 5 Beiträge zum Wachstum der österreichischen Exportmärkte Prognose 3 2 1-5 211 212 213 214 215 216 Exporte, real Importnachfrage der österreichischen Handelspartner, real Quelle: Eurostat, Eurosystem, OeNB. -1 2-27 '8 '9 '1 '11 '12 '13 '14 '15 '16 Rest der Welt Rest der EU + Schweiz EU-1 (Neue EU-Mitgliedstaaten) EL, IT, IE, PT, ES Deutschland Quelle: Eurostat, Statistik Austria, Eurosystem, OeNB. - 13 -

Schwacher Investitionszyklus trotz Bedarfs an Ersatzinvestitionen Wachstumsbeiträge zu den Bruttoanlageinvestitionen in %-Punkten 9, 8, 7,3 7, Prognose 6, 5, 4, 2,9 3, 2,6 1,9 2,,8 1, -,9, -1, -2, 211 212 213 214 215 216 Quelle: Eurostat, OeNB. Sonstige Investitionen Wohnbauinvestitionen Ausrüstungsinvestitionen Bruttoanlageinvestitionen - 14-3 2 1-1 -2-3 Importe von Maschinen und Fahrzeugen -4 2 24 28 212 Ausrüstungsinvestitionen Import SITC-7 Quelle: Statistik Austria, Eurostat; standardisiert, SA % 3 2 1-1 -2 Auftragseingänge -3 2 24 28 212 Ausrüstungsinvestitionen Auftragseingänge letzte Monate Quelle: EK, Eurostat; standardisiert, SA % zu VQ.

Günstige Einkommensentwicklung stützt ab 214 Konsum Veränderung zum Vorjahr in % 2,5 2, in % des verfügbaren Haushaltseinkommens Prognose 9, 8,5 Sehr schwache Entwicklung der Realeinkommen in den letzten Jahren durch sinkende Sparquote kompensiert 1,5 1, 7,8 8, Verhaltene Lohnentwicklung,5 7,4 7,5 Rückläufige Inflation trägt zu positivem Reallohnwachstum 214 bis 216 bei, -,5 6,7 7,1 7, Vermögenseinkommen steigen ab 214 und entwickeln sich danach stabil -1, -1,5 6,6 6,4 211 212 213 214 215 216 6,5 6, Damit Beschleunigung des Konsumwachstums und Anstieg der Sparquote Privater Konsum (linke Skala) Real verfügbares Haushaltseinkommen (linke Skala) Sparquote (rechte Skala) Quelle: Eurostat, Statistik Austria, OeNB. - 15 -

Arbeitsmarkt: Arbeitslosigkeit pendelt sich bei 5% ein Veränderung zum Vorjahr in % 1,8 1,6 1,4 1,2 1,,8,6 4,9 4,4 4,1 5, 5, 4,9 in % 6, Prognose Wachstum des Arbeitsangebots lässt bis 216 nur wenig nach 5, 4, 3, 2, Liberalisierung des österreichischen Arbeitsmarktes und steigende Erwerbsbeteiligung älterer ArbeitnehmerInnen durch Änderungen im Pensionsrecht und Verschiebung der Alterskohorten,4,2, 211 212 213 214 215 216 Gesamtbeschäftigung (linke Skala) Arbeitskräfteangebot (linke Skala) Arbeitslosenquote (Eurostat-Definition, rechte Skala) Quelle: OeNB, Statistik Austria. 1,, Beschäftigungswachstum steigt 216 mit anziehender Konjunktur Trotz steigender Beschäftigung weiterhin anhaltend hohe Arbeitslosigkeit - 16 -

Inflation in Österreich seit 211 höher als im Euroraum HVPI-Inflation im Euroraum, in Deutschland und Österreich Veränderung zum Vorjahr in %; Differenzial in Prozentpunkten 5 4 3 2 1-1 -2 1999 22 25 28 211 214 Differenzial AT-ER Euroraum Quelle: Eurostat. Deutschland Österreich Inflation im Durchschnitt seit 1999 in Deutschland, Österreich und dem Euroraum unter 2% Vor der Krise lag die Inflation in Österreich zumeist unter dem Euroraum, zwischen 28 und 21 sehr ähnliche Entwicklung Seit 211weist Österreich eine deutlich höhere Inflation als der Euroraum aus Aufgrund der Anpassungsprozesse in vielen Euroraumländern ist dies nicht verwunderlich Aber: Auch in Deutschland, das eine ähnliche Wirtschaftsentwicklung wie Österreich aufweist, war die Inflation niedriger - 17 -

Öffentlicher Sektor und Arbeitskosten im DL-Bereich erklären den Inflationsabstand zwischen Österreich und Deutschland Österreich zuletzt mit höherer Inflation als Deutschland: Österreichs Inflationsabstand zu Deutschland belief sich 213 und im 1. Quartal 214 auf,5 Prozentpunkte Hauptverantwortlich dafür ist die Entwicklung der Dienstleistungspreise: Österreich: 1,3PP versus Deutschland:,7PP (213) Gründe: Inflationsbeitrag des öffentlichen Sektors in Österreich höher als in Deutschland (,34 PP im Jahr 213) Arbeitskostenwachstum im österreichischen Dienstleistungssektor liegt deutlich über jenem Deutschlands (Löhne, Gehälter, Lohnnebenkosten) - 18 -

Rückläufige Dynamik der Immobilienpreise, österreichweit kein Überbewertungsproblem Immobilienpreise Veränderung zum Vorjahr in % 25 2 15 1 5-5 -1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 11 12 13 14 Österreich Euroraum Wien Quelle: OeNB, TU Wien, EZB. OeNB-Fundamentalpreisindikator für Wohnimmobilien 214Q1 Ausmaß der Überbewertung in % Österreich Wien 22 Länder mit geplatzten Immobilienpreisblasen Höchste Überbewertung Zeitpunkt T Ausmaß (in %) Preisrückgang seit T (in %) Irland '7Q1 45-46 Spanien '7Q3 3-37 Griechenland '8Q1 27-34 Niederlande '8Q3 26-18 Der Preisanstieg in Wien bildet sich zurück, bleibt mit +8,1% im Jahresabstand im ersten Quartal 214 aber hoch. Für Österreich beträgt der Preisauftrieb +4,1% OeNB-Fundamentalpreisindikator 214Q1: Überbewertung um 22% für Wien, keine für Österreich Die Länder mit geplatzten Immobilienpreisblasen hatten zum Zeitpunkt des Platzens der Blase Überbewertungen im Ausmaß von 26-45% - 19 -

Russlandkrise bislang mit geringen Effekten auf den Euroraum BIP-Prognosen für Russland 4, 3, 2, 1,, reales BIP Wachstum zum Vorjahr in % Quelle: EZB. 213 214 215 216 September 213 Dezember 213 März 214 Juni 214 Ukraine-Russland Krise führte zu deutlichen Abwärtsrevisionen der russischen BIP-Wachstumsprognose Kapitalabflüsse dämpfen das Investitionswachstum Potenziell weiteres beträchtliches Abwärtsrisiko Länder des Euroraums unterschiedlich stark von Abschwächung des BIP-Wachstums Russlands betroffen Auswirkung auf Österreich bislang kaum spürbar Direkte Handelsverflechtungen Europas mit Russland 25 Güter- und DL-exporte nach Russland in % der jeweiligen gesamten Güter - und DL-Exporte 2 15 1 5 CY LV EE FI SK SI EL AT IT ER DE MT FR ES NL BE LU PT IE Quelle: Eurostat, Comext, Zahlungsbilanz. Güter Dienstleistungen - 2 -

aber weitere Eskalation stellt ein erhebliches Abwärtsrisiko dar Energetischer Endverbrauch von Erdgas nach Sektoren 2 Euroraum Österreich 24,6 39,1 38,1 61, Weitere Eskalation der Krise träfe Euroraum über verschiedene Kanäle Spezifisches Problem: starke Energieabhängigkeit einiger Mitgliedsstaaten des Euroraums; Gasimporte vergleichsweise schwer zu substituieren Österreich: Hohe Gasreserven Industrie Quelle: Eurostat, Daten für 212. Haushalte Dienstleistungen Sonstiges Bedeutung von Gas für den produzierenden Sektor 1 8 6 4 2 LU BE NL ES DE SI SK AT ER IT FR IE LV PT EE EL FI CY MT Anteil von Gas als Energieinput in der Produktion Quelle: Eurostat. Anteil von russischen Gas in Summe aus Gesamtimporten und inländischer Produktion Durchschnitt 21-212, in % - 21 -

Pressekonferenz Verhaltener Aufschwung angesichts hoher Unsicherheiten Gesamtwirtschaftliche Prognose für Österreich 214 bis 216 vom Juni 214 Univ.-Prof. Dr. Ewald Nowotny Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank Dr. Doris Ritzberger-Grünwald Direktorin der Hauptabteilung Volkswirtschaft 6. Juni 214