RHEINISCHE FACHHOCHSCHULE KÖLN University of Applied Sciences

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Transkript:

RHEINISCHE FACHHOCHSCHULE KÖLN University of Applied Sciences Fachbereich: Wirtschaft & Recht Studiengang: Medienwirtschaft I Projektarbeit Google Mehr als eine Suchmaschine Projektarbeit erstellt von: Dominik Star MW 01061126 Jan Eric Bollig MW01061103 Özlem Durgut MW01061109 Seyfullah Köroglu MW01061151 Andre Krämer MW01061118 Prüfer: Bernd Schmitz

Inhaltsverzeichnis 1. Unternehmens-Info 1.1 Google die Internetsuchmaschine.. 1 1.1.1 Google das Unternehmen. 1 1.1.2 Markenname und Webdesign.. 3 1.2.1 Suchmaschinemarkt vor Google 4 1.2.2 Page Rank 5 1.3.1 Larry Page 6 1.3.2 Sergey Brin 7 1.3.3 Zusammenkunft der Gründer 8 2. Wie funktioniert eine Suchmaschine technisch 2.1 Technische Grundlagen 9 3. Marktlage von Google 3.1 Google der Informationsgigant 10 3.2 Die Marktlage von Google 11 3.3 Kooperationen und Übernahmen 13 3.3.1 Der Youtube-Milliarden-Deal 13 3.3.2 MySpace 15 3.3.3 Die Beteiligung von AOL 17 3.3.4 Doubleclick 18 3.4. Das Unternehmen aus strategischer Sicht 19 3.4.1. Google analysiert anhand des Five-Forces-Modell 19 3.4.2 Goolge analysiert anhand der SWOT-Analyse 20 3.5. Google im Internetalltag 23 3.5.1 Allgemeines 23 3.5.2. Spezielle Bedeutung für den Internetalltag 24

3.5.3 Der Gebrauch des Web-Search-Providers 26 4. Google und der Werbemarkt 4.1 Der online Werbemarkt 28 4.1.1 Zur Mediennutzung... 28 4.1.2 Die Vorzüge der Online-Werbung.. 29 4.1.3 Die Entwicklung der Online-Werbung 30 4.2 Arten der online Werbung von Google.. 31 4.2.1 Werbung direkt auf der Google Website 31 4.2.1.1 AdWords. 31 4.2.1.1.1 Die Anzeigenschaltung 33 4.2.1.1.2 Die Platzierung.. 33 4.2.1.1.3 AdWords bei Google-Mail 35 4.2.2 Werbung außerhalb der Google Website.. 36 4.2.2.1 AdSense.... 36 4.2.2.1.1 Die Anzeigenschaltung bei content-websites.. 36 4.2.2.1.2 Die Anzeigenschaltung bei Websites die Suchergebnisse liefern... 38 4.2.2.1.3 AdSense for mobile.. 38 4.2.2.2 Print Ads... 38 4.2.2.3 TV Ads.40 4.2.2.3.1 Schalten eines Spots... 42 4.2.2.4 In-game-Werbungen 42 4.3 Übernahmen / Kooperationen im Hinblick auf die Werbeaktivitäten 4.3.1 youtube. 44 4.3.1.1 Werbung auf youtube. 44 4.3.2 myspace.45 4.3.3 AOL. 46 4.3.4 Doubleclick. 47 4.3.4.1 Das besondere an Doubleclick... 48 4.4 Die Stellung von Google auf dem Werbemarkt 49 4.5 Die Bedeutung der Werbung für Google.. 49

5. Google Services 5.1 Kommunikation und Zusammenarbeit... 52 5.1.1 Google-Mail.. 52 5.1.2 Google-Kalender... 54 5.1.3 Google-Page / Page-Creator.. 55 5.1.4 Google-Mobile... 56 5.1.5 Google-SMS.. 57 5.1.6 Google-Talk 58 5.1.7 Google-Orkut. 60 5.1.8 Google-SketchUp.. 64 5.2 Suche.. 66 5.2.1 Google-Web-Suche.. 66 5.2.2 Google-Answers 67 5.2.3 Google-Alerts. 69 5.2.4 Google-Video. 70 5.2.5 Google-Reader.. 73 5.2.6 Google-Desktop. 74 5.2.7 Google-Toolbar.. 76 5.2.8 Google-Sprachtools.. 80 5.2.9 Google-Base.. 81 5.2.10 Google-Produktsuche.. 83 5.2.11 Google-Catalogs 84 5.2.12 Google-Moon. 86 5.2.13 Google-Earth. 87 5.3 weitere Services... 91

6 Google Zukunft 6.1 Werbung. 105 6.2 Services.. 106 6.3 Marktlage... 106 7 Ausarbeitung der Projektarbeit 7.1 Erfahrungsbericht zur Arbeit mit Google-Groups. 108

1 Unternehmens-Info 1.1 Google die Internetsuchmaschine Das Unternehmen Google wurde 07.09.1998 von den Doktoranden Larry Page und Sergey Brin gegründet. 1 Als die Firma gegründet wurde, war es den Gründern Larry Page und Sergey Brin relativ unklar, wie sie mit einer Internet-Suchmaschine Geld verdienen sollten. In ihren Augen war Google eine kostenlose Dienstleistung für Internet-Benutzer. Heute ist Google durch Suchmaschinen Marketing und andere Werbeeinnahmen ein milliardenschweres Internet-Unternehmen. Mit ungefähr 130 Milliarden Dollar Börsenwert ist Google wertvoller als Disney, General Motors, Ford, Amazon.com, New York Times, Washington Post und dem Wall Street Journal zusammen. Das Unternehmen wächst von Tag zu Tag exponentiell mit aktualisierten Services für den Endverbraucher oder durch eine Übernahme anderer Internet-Firmen. 2 Google ist nicht nur in Amerika stark verbreitet, sondern auch in Deutschland. Der Marktanteil von Google beträgt 65% und nach den Zahlen des Nielson.net Ratings hat Google 22,3 Millionen deutsche Benutzer. 3 Der Hauptsitz von Google liegt in Mountain View Californien im Googlkomplex. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über Sale-Büros verstreut auf der ganzen Welt. Indem weltweit Informationen für Internet-Nutzer zugängig und nutzbar gemacht werden, will Google die bestmöglichste Sucherfahrung bieten. Diese Suchmaschine bietet einen schnellen und einfachen Weg, Informationen im Internet zu finden und sie ist auch die größte. Google liefert durch seinen über 3 Milliarden Websites umfassenden Index den Nutzern überall auf der Welt in weniger als einer halben Sekunde gute Ergebnisse. Es wurde zum Suchtechnologie-Provider von den 1 David A.Vise Die Google Story S.18 2 David A.Vise Die Google Story S.9 3 David A.Vise Die Google Story S.8 1

weltweit größten Zielseiten, Browsern, Unternehmenswebsites und Portalen gemacht und antwortet heute auf mehr als 200 Millionen Suchanträge pro Tag. 4 Es ist jedes mal wieder mit Erstaunen zu betrachten, wie es ein kleines Unternehmen, das von zwei Studenten gegründet wurde, innerhalb von vier Jahren zu einem der Weltmarkt führenden Unternehmen schaffte. 2001 hatte Google noch einen Umsatz von nur 86. Mio. und einen Reingewinn von 7 Mio. US-Dollar. Doch 2005 betrug der Umsatz von Google unglaubliche 6,1 Mrd. US-Dollar und damit erreichte Google einen Gewinn von 1,5 Mrd. US-Dollar. Binnen 4 Jahren haben es Sergey Brin und Larry Page geschafft, den Umsatz ihres Unternehmens auf das 70fache steigen zu lassen und den Gewinn ließen sie sogar um das 209fache anwachsen. Doch dieser Anstieg war erst der Anfang des Milliardenunternehmens. Schon im darauf folgenden Jahr standen einige finanzielle Beteiligungen und Aufkäufe auf der Aufgabenliste. So beteiligte sich Google Ende März 2006 mit fünf Prozent am US-Online-Dienst AOL. Eine Mrd. US-Dollar soll Google im Mai 2006 dem PC-Weltmarktführer Dell bezahlt haben, damit die Suchfunktion auf den ausgelieferten Geräten schon vorinstalliert ist. Eine Investition von 900 Mio. Dollar ließ es sich Google kosten, um Anteile an einer exklusiven Suchmaschine auf den Internetseiten zu haben, zu denen auch das beliebte Portal MySpace gehörte. Zusammengerechnet hat Google bis dato satte 2,9 Mrd. Dollar für diese Megadeals ausgegeben. 5 4 David A.Vise Die Google Story S.7,15, 5 Focus 42/06 2

1.1.2 Markenname und Webdesign Google zeichnet sich zum einen durch die Einfachheit des Webdesigns und zum anderen durch den einprägsamen sich zur Marke entwickelten Namen aus. Bei der Entstehung des Namens Google kamen Page und Brin, die sich zum Entfalten ihrer Kreativität in einen Raum setzten, nach einigen Fehlversuchen auf einen gemeinsamen Nenner. 6 Der daraus entstandene Name Google war aber eher einem Rechtschreibfehler zu verdanken, denn die Absicht der beiden war es das Wort Googol, welches ein mathematischer Begriff für eine Eins mit tausend Nullen ist, zu verwenden. Doch wie es das Schicksal wollte hatten sie den Namen falsch geschrieben. Da das Wort Googol aber im Gegensatz zum Phantasiewort Google im Internet schon vergeben war ließen sie es bei diesem Namen und registrierten ihre Suchmaschine unter Google.com. Diese Entdeckung entwickelte sich von einem einfachen Internet- Namen zur einen weltweit bekannten Synonym. Heute wird nämlich für die Informationssuche im Internet das Wort googeln verwendet. 7 Nach dem sich zu Marke entwickelten Namen sollte ein benutzerfreundliches Design für die Web-Site erstellt werden. Jedoch hatte der sich diese Aufgabe verantwortliche Sergey Brin nicht die nötigen Vorkenntnisse zur Gestaltung einer Web-Site. Somit entstand auf einer sehr einfach gehaltenen Oberfläche die sich bis heute durchsetzende Web-Site und Logo. Auffallend hierbei ist das große bunte Logo, welches bei verschiedenen Ereignissen im Jahr - wie z.b. Halloween, persönlich von Sergey Brin angepasst wird. 8 Diese zwei Faktoren Webdesign und Name sind bis heute immer noch bei den Benutzern hoch angesehene Markenzeichen des Unternehmens, was zum Gesamt - erfolg und der Popularität des Unternehmens Google beiträgt. 6 David A.Vise Die Google Story S.29-30 7 David A.Vise Die Google Story S.48-49 8 David A.Vise Die Google Story S.49 3

Webdesign Bsp.: Abb.1 Quelle: www.google.de 1.2.1 Suchmaschinenmarkt vor Google Vor der Gründung von Google gab es sehr viele Suchmaschinen auf dem Markt. Die größte und bekannteste dieser Suchmaschinen war Altavista. Altavista erfüllte grob seine Aufgabe. Bei Suchanfragen bekam man hunderttausende von Ergebnissen. Da diese Ergebnisse unsortiert waren brauchte man viele Stunden, um die Ergebnisse durchzugehen, damit man das erwünschte Ergebnis herausfiltern konnte. Es gab natürlich nicht nur Altavista, sondern auch Suchmaschinen wie Lycos, Magelan, Infoseek, Excite und Hotbot. Eine ganz klare Aussage dafür, warum diese 4

Suchmaschinen sich nicht etablieren und durchsetzen konnten, war: Suchmaschinen konnten sich selbst nicht finden. 9 Die erste Suchmaschine, die Ordnung in die Suchergebnisse brachte, war Yahoo. Die Gründer von Yahoo Jerry Yang und David Filo beschäftigten Redakteure, die Websites alphabetisch in ein Verzeichnis aussortierten. Die Gründer verknüpften die Technologie der Suchmaschine mit diesem alphabetisch geordneten Verzeichnis. Durch diese Methode wurde die Suche nach Ergebnissen vereinfacht. Aber da sich das WorldWideWeb rasch vergrößerte konnte, diese Methode von Yahoo nicht mehr mithalten. 10 Weil man nicht wusste, wie man mit Suchmaschinen Geld verdienen sollte, wollte man auch keine weitere Investition für die vorhandenen Suchmaschinen tätigen. Bei Yahoo diente die Suchmaschinen-Dienstleistung nur dazu, dass Internet-Nutzer so lange wie möglich auf der Website blieben. Dies war bei den meisten Suchmaschinen der Fall. 11 1.2.2 Page Rank Google unterscheidet sich von anderen Suchmaschinen z.b. Altavista durch das Page Rank System. Dieses System ordnet die Suchergebnisse auf Anfragen und verhindert ein großes Durcheinander. Die Theorie des Page Rankings wurde nach dessen Erfinder Larry Page benannt. Nach dieser Theorie werden die Links zu einer Websites gezählt. Die Links helfen zur Einstufung der Websites nach ihrer Popularität. Je mehr Links auf eine Website verweisen, desto höher ist die Popularitätseinstufung dieser Site. 9 David A.Vise Die Google Story S.45 10 David A.Vise Die Google Story S.51 11 David A.Vise Die Google Story S.51-53 5

Da Links von wichtigen Internetseiten eine größere Bedeutung haben, werden die verlinkten Seiten auch höher gewichtet. Diese Theorie wurde dann von Page und Brin dann in einer Doktorarbeit ausgebaut und in Form einer Suchmaschine namens Back Rub realisiert. Diese Suchmaschine wurde von diesen beiden entwickelt und für die Universität zur Verfügung gestellt. Ein Jahr später änderten sie den Namen in Google.com und die Zahl der Benutzer stieg jeden Tag weiter. 12 Deshalb vergrößerten sie ihre Datenbank durch Zusammenbauen mehrerer PCs. Da sie ihren Server selbst zusammenbauten und ein kostenloses Betriebssystem schufen sparten sie eine Menge an Geld und hatten einen perfekt funktionierenden Super-Computer. Durch Spider-Programme wird das ganze Web durchsucht und auf diese Datenbanken gespeichert. Diese Spider-Programme kosten pro Durchlauf des Webs ungefähr 20.000 Dollar. Wenn eine Suchanfrage kommt, wird nicht das Web, sondern die Datenbank durchsucht. In dieser Datenbank werden die Suchergebnisse geordnet und wiedergegeben. 13 Mittlerweile verwendet Google patentierte und speziell gefertigte Programme auf hunderttausenden von Super-Computern. 14 1.3.1 Larry Page Larry Page wurde am 26. März 1973 in Michigan geboren. Er kam aus einer akademischen Familie. Sein Vater, Dr. Carl Victor Page, war einer der ersten 12 David A.Vise Die Google Story S. 47-48 13 David A.Vise Die Google Story S.50 14 David A.Vise Die Google Story S.16-17 6

Absolventen des Fachs Informatik. Daraufhin lehrte er als Professor an der Michigan State University. Die Mutter Gloria Page war als Datenbank-Expertin mit einem Magister-Abschluss auch an der Uni tätig. Eine andere wichtige Frau in Larry Pages Leben war Joyle Wildenthal. Nach der Trennung der Eltern wurde sie die neue Frau an der Seite seines Vaters. Auch sie war eine Akademikerin an der Universität von Michigan. 15 Larry Page hatte dank seiner Eltern schon im jungen Alter ein Home-PC. Er war sehr von Computern begeistert und machte schon in der Grundschule seine Hausaufgaben an seinem PC. Dies war aber erst der Anfang seiner Begeisterung. Bevor Larry seinen Abschluss in der High School machte baute, er einen Tintenstrahldrucker aus zusammengebauten LEGO- Steinen. Nach seiner erfolgreichen Schullaufbahn studierte Larry in Michigan die Fächer Computertechnik und Betriebswirtschaftslehre. Er erreichte den Bachelor of Science in beiden Fächern 1995 und besuchte nach seinem Abschluss in Michigan ein Doktoranden-Programm in Stanford. 16 1.3.2 Sergey Brin 15 David A.Vise Die Google Story S.34-37 16 David A.Vise Die Google Story S.37 7

Sergey Brin kam am 21.08.1973 in Moskau auf die Welt. Mit 6 Jahren verließ er mit seiner Familie Russland. Dies war jedoch kein freiwilliger Umzug, sondern eine Flucht vor dem Antisemitismus. Die Familie Brin zog nach Washington DC. Sergej wuchs dort mit seinem Bruder in einfachen Verhältnissen auf. Der Vater Michael Brin war Professor an der University of Maryland und die Mutter Eugine Brin eine erfahrene Expertin bei der NASA. 17 Sergey besuchte nach der Grundschule die staatliche Eleanor-Rosewelt Highschool. Als Schüler schrieb er sich an der University of Maryland ein und studierte dort die Fächer Mathematik und Informatik. Durch ein beschleunigtes Studium bekam Sergey schon mit 19 Jahren seinen Bachelor of Science Titel für beide Fächer. Mit einem Doktoranden Stipendium wechselte er die Universität und kam nach Stanford. 18 1.3.3 Zusammenkunft der Gründer Die Gründer Larry Page und Sergey Brin entwickelten sich seit dem Zusammentreffen in Stanford zu einem eingespielten Team. Sergey ist mit seiner mathematischen Denkweise eher der Praktiker und bekannt für seine Kontaktfreudigkeit, wo gegen Larry eher ein nachdenklicher Typ ist, der gerne Sachen auf den Grund geht. Er ist der Reserviertere und der Ehrgeizigere von den beiden. Nach der Gründung von Google wurde Larry Page Präsident of Product (Produktionsmanager) und Sergey Brin Präsident of Technology (Technologiemanager). 19 Eine wichtige und die dritte Person im Bund ist der Chairman und CEO von Google, Dr. Eric Schmidt. Dieser wurde von Page und Brin von Novell zu Google geholt. Der Aufbau der Firmen-infrastruktur sowie die Sicherung der Qualität bei möglichst kurzen Produktionszyklen sind seine primären Aufgaben. 20 17 David A.Vise Die Google Story S.37-38 18 David A.Vise Die Google Story S.38-39 19 David A.Vise Die Google Story S.44-45 20 Die Google Story S.21 8

2 Wie funktioniert eine Suchmaschine technisch 2.1 Technische Grundlagen Eine Suchmaschine ist eine Software, die nach bestimmten Wörtern im eigenen Index der Seite sucht, und sie dann dem Benutzer in einer ordentlichen Reihenfolge präsentiert. Suchmaschinen mit dem größten Index liefern die meisten Suchergebnisse. Ein Index ist eine Datenbank, worauf die verschiedenen Web-Sites und dazu gehörenden Links gespeichert sind. Suchanfragen werden in diesen Datenbanken gefunden und beantwortet. Diese Datenbanken werden wiederum durch Spider-Programme gefüllt. Spider-Programme dienen zur Durchsuchung des Internets. 21 Diese Programme werden auch Webrobots oder kurz Bots genannt. Die so genannten Webrobots durchforsten das Internet ohne ein bestimmtes Muster, dabei werden Internetseiten und ihre Links zu ihrer Datenbank heruntergeladen. So ein Spider-Programm kostet den Betreiber der Suchmaschine pro Durchlauf ungefähr Zehn- bis Zwanzigtausend Dollar. Obwohl diese Programme sehr teuer sind gibt es keine andere Möglichkeit für Suchmaschinenbetreiber ihre Datenbanken zu füllen und da sich das Internet von Tag zu Tag vergrößert, haben Suchmaschinen Betreiber keine andere Wahl, als ihre Spider-Programme so oft wie möglich einzusetzen. Nachdem man die durchsuchten Internetseiten auf der Datenbank gespeichert hat, werden diese Seiten von den Suchmaschinen Anbietern nummeriert und so geordnet. Als nächster Schritt werden diese Internetseiten analysiert, damit für jede Seite Schlagwörter erstellt werden können. Diese Schlagwörter werden dann in den Index eingearbeitet. Der Index ist eine Art Register, worin Wörter stehen, die durchnummeriert sind. Dieser Index beinhaltet alle relevanten Wörter, die bei einer Suchanfrage vorkommen könnten. Wenn eine Suchanfrage kommt, werden die Suchwörter in diesem Index gesucht und gefunden. Danach werden alle so 21 http://www.stern.de/computer-technik/internet/:so-google-wie-spinne-netz/561433.html 9

genannten Suchergebnisse z.b. durch das Page Rank System geordnet und dann so dem Benutzer geliefert. 22 3 Marktlage von Google 3.1 Google der Informationsgigant Google hatte 2002 zum ersten Mal die Finanzkraft erreicht, die erkennen ließ, welches künftige Unternehmenspotential seinen Einfluss als Suchmaschine künftig geltend machen konnte. America Online, jenes Unternehmen, welches Webdomänen besaß, das 34 Millionen Abonnenten mit dem Internet verband, machte am 1.Mai 2002 Google zu der Suchmaschine seiner Wahl. Durch kleine Suchfelder, die auf jeder Seite von AOL- Usern zu sehen waren - mit dem Inhalt "Websuche mit Google" -, vergrößerte sich Google innerhalb kürzester Zeit so stark, wie es keiner zuvor vermochte. Dies lag an der Strategiephilosophie von Sergey Brin und Larry Page, die Nutzerorientierung und Recherchequalität immer groß geschrieben hatten. Jedoch der eigentliche Coup, der sich hinter dem "Big Deal" versteckte, war der Triumphzug über den Konkurrenten Overture, der ebenfalls im Anzeigengeschäft tätig war. Heute ist der Konzern Overture unter dem Namen Yahoo! Search Marketing bekannt. Die Idee, den eigentlichen AOL-Service durch die Google-Suche zu ergänzen, hatte Steve Case, der Mitbegründer von America Online. Obwohl Case ein treuer Kunde von AOL war, benutze er immer mehr Google, wenn es um Suchbegriffe ging. Case schlug daraufhin der Geschäftsführung von AOL vor, einen Vertrag mit Google zu schließen und diese somit zur offiziellen Suchmaschine zu machen. Die beiden Geschäftsmänner Brin und Page waren praktisch bereit jeden Preis zu zahlen, um mit dem Internetgiganten AOL ins Geschäft zu kommen. Jedoch hatte ihr neuer CEO - Eric Schmidt - Bedenken bei diesem Deal. Er betrachtete die Situation nicht aus der Erfolgsperspektive, sondern eher aus der betriebswirtschaftlichen Sicht. Und diese 22 http://netztaucher.com/aktuelles/artikel/suchmaschinen/funktion-einer-suchmaschine.php 10

Sichtweise lehrte ihn nun, immer ein gewisses Bargeldpolster vorzuhalten. Trotz heftiger Unternehmensinterner Streitigkeiten entschied man sich nun im Hause Google, den "Deal" mit AOL zum Abschluss zu bringen, was sich später als Erfolgsfaktor herausstellte. Dieses nun zustandegekommene Bündnis zwischen AOL und Google führte erneut zu einem Kräftemessen zwischen Google und Microsoft. Jedoch hatte zuvor Microsoft bereits AOL gedroht, den AOL-Service auszulöschen, indem sie den hauseigenen Internetdienst MSN subventionierte und kostenlose E- Mails über die Tochtergesellschaft Hotmail anbot. Schließlich kam es zu einem Megaeklat zwischen den beiden Riesen. AOL klagte gegen Microsoft wegen unfairer monopolistischer Praktiken. Nebenbei eröffnete der damalige Arbeitgeber von Eric Schmidt Sun Microsystems ebenfalls einen Antikartellprozess gegen Microsoft. Durch diese beidseitige Attacke wurde das Firmenimage von Microsoft stark angegriffen. Bei Google jedoch trat genau der entgegengesetzte Effekt auf, indem sie nämlich ihr eigenes Ansehen durch eine Vielzahl von neuen Partnerschaften aufpolierten. Durch den Neugewinn `AOL` war Googles wirtschaftliche Lage zukünftig gesichert, Schmidt wörtlich Unsere wirtschaftlichen Aussichten sind sehr gut, und die Vereinbarung mit AOL wird dazu führen, dass es so bleibt. (Vise, S.115) Neben dem erfolgreichen Abschluss des AOL - Vertrages schloss Google noch einen weiteren Vertrag mit dem Internetprovider - EarthLink ab. Kurz darauf folgte auch noch der Vertagsabschluss mit Ask Jeeves, die konkurrierende Suchmaschine von Google. Sie hatten eine Vereinbarung getroffen, nämlich das Unternehmen sollte von Google textgestützte Werbung beziehen. Im Gegenzug dazu lieferte Ask Jeeves eigene Suchergebnisse mit Hilfe einer spezifischen Technologie. Durch diese Vertragsabschlüsse konnte man die zunehmende Reife des anfänglichen Babys Google erkennen. 11

3.2 Die Marktlage von Google Heute wird der Suchmaschinenmarkt von den drei großen globalen Anbietern Google, Yahoo und MSN mit ihren jeweils internationalen und nationalen Suchdiensten dominiert, indem über 80% der gesamten Suchanfragen weltweit und in Deutschland sogar über 90% durch diese erfolgen. Die folgende Grafik stellt die Marktanteile dieser drei Hauptanbieter auf dem deutschen und amerikanischen Markt dar: Abbildung 2: Marktanteile auf dem Web-Search-Markt Quelle: http://www.webhits.de/deutsch/index.shtml?webstats.html Abbildung 3: Entwicklung dieser Marktanteile Quelle: http://www.webhits.de/deutsch/index.shtml?webstats.html Abbildung 5: Marktanteile auf dem amerikanischen Web-Search-Markt Quelle: http://www.baynado.de/blog/wp-content/uploads/2007/03/nielsen-sumas- 2006.JPG Top3 (der meist besuchte Websites weltweit) - März 2007 12

Google: 528 Millionen Microsoft: 527 Millionen Yahoo!: 476 Millionen Abbildung 6: Die Top 3 Adressen der meist besuchten Websites weltweit 23 Ihre jeweilige Stellung auf dem nationalen sowie dem internationalen Markt verdanken diese drei Marktführer ihrer finanziellen, infrastrukturellen und technologischen Macht. Wie man anhand der Grafiken erkennen kann, ist Google absoluter Marktführer, sowohl auf dem nationalen als auch dem internationalen Web-Search-Markt. Google besitzt allein auf dem amerikanischen Markt(Vgl.:Abbildung 5) einen Marktanteil von etwa 55%, das ist mehr als alle anderen zusammen addiert ergeben. Auf dem deutschen Markt besitzt Google fast eine monopolartige Stellung mit insgesamt 89,4%( Vgl.:Abbildung 2) Außerdem steht Google mit insgesamt 528 Millionen Besuchern im März auf Platz 1 der meist besuchten Websites weltweit, wodurch sich das Unternehmen einen weiteren Titel anheften dürfte, neben den bisherigen Titeln: Rekordstand der Aktie, weltweit bester Arbeitgeber, Milliardengewinne, einflussreichste Marke, wertvollste Marke der Welt. 24 3.3 Kooperationen und Übernahmen 3.3.1 Der Youtube-Milliarden-Deal Denny s, so der Name des Ortes, an dem sich 4 Männer trafen, zwei von Ihnen schon Inhaber eines Milliardenimperiums. Es waren Firmengründer Larry Page und Google Geschäftsführer Eric Schmidt. Die beiden anderen waren Chad Hurley und Steve Chen, die Erfinder von YouTube. YouTube befand sich zu diesem Zeitpunkt an 23 http://www.googlewatchblog.de/2007/04/27/google-ist-die-meistbesuchteste-webseite-der-welt/ 24 http://www.googlewatchblog.de/2007/04/27/google-ist-die-meistbesuchteste-webseite-der-welt/ 13

der Weltspitze der Videosuchseiten. Mit einem Marktanteil von 42,9% waren sie mit Abstand vor anderen Kontrahenten, wie MySpace, mit - zu dem Zeitpunkt - einem Marktanteil von 24,2% und danach kamen Konzerne wie Yahoo, MSN und Google, welche nicht einmal die 10% - Marke durchbrachen.(quelle:hitwise.com) Durch die Verteilung dieser Marktanteile wurde erkennbar, wieso Google so sehr an dem Deal interessiert war. Denn durch einen einzigen Aufkauf konnte man sich somit direkt von Platz 5 auf Platz 1 befördern. Und das war es, was Google damit beabsichtigte. Google jedoch war nicht der einzige Interessent, welcher an dem Jungunternehmen YouTube interessiert war. Top-Adressen, wie der Internetgigant Yahoo, der MTV- Mutterkonzern Viacom und Rupert Murdoch, Inhaber des weltumspannenden Zeitungsimperiums News Corporation waren schon seit Monaten hinter der auf Web 2.0 basierenden Onlinefirma her. Dorn im Auge war aus Sicht von Google nicht nur der Punkt, dass YouTube mit deutlichem Abstand zu ihrem unternehmensinternen Videoangebot Google Video Marktführer in dem Bereich Onlinevideo war, sondern die ständig begleitende Angst, dass sich ein anderes Unternehmen dieses goldene Juwel unter den Nagel reißen könnte. YouTube, ein Programm, das nur dadurch funktioniert, angemeldete User- Videos auf eine dafür vorgesehene Plattform zu laden, war aus Sicht vieler Rechtsexperten urheberrechtlich hochriskant. Denn oftmals wurden nicht nur private Videos auf die Plattform hochgeladen, sondern auch Teile aus dem Bereich TV(Filme, Webung, Reportagen). Auch wenn sie evtl. das Urheberrecht verletzten, hatte Youtube eine gewisse, nicht zu unterschätzende Werbewirkung. Mittlerweile laden Unternehmen aus der Musikbranche oder anderen Bereichen der Medienbranche sogar schon von sich aus ihre Inhalte bei youtube hoch z.b. Videoclips oder Kinotrailer, um eben diese Werbewirkung für sich zu nutzen 25. Trotz der Befürchtungen seitens einiger Rechtsexperten wurde der YouTube - Deal mit Google beschlossen und das für sagenhafte 1,65Mrd. Dollar. Diese Summe ist schier unmöglich, dass wenn man betrachtet, wer hier mit wem einen Kauf abschließt. Hier handelt es sich nicht um ein bodenständiges Unternehmen wie Mercedes, welches Daimler aufkauft, sondern um zwei Unternehmen, die den richtigen Zeitpunkt abgewartet haben auf dem Onlinemarkt, um mit einer Idee Milliardengewinne innerhalb von nicht mal 10 Jahren einzufahren, und Männer im Alter von unter 30 25 http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,441686,00.html 14

Jahren. 1,65 Mrd. US-Dollar hört sich zunächst viel an, aber wenn man den Börsenwert von Google betrachtet, könnte man denken, dass sie es aus der Portokasse zahlen. Denn die Firma war im Jahr 2006 132 Milliarden Euro wert und damit mehr als Daimler-Chrysler, VW und BMW zusammen. Nach Schätzungen wurden die 1,65 Mrd. US-Dollar wie folgt unter den 4 Inhabern von YouTube aufgeteilt: 250 Mio. Dollar bekamen Chad Hurley und Steve Chen, 100 Mio. Dollar bekam ihr Ex-Partner Jawed Karim, jedoch der am meisten Profitierende war Risikokapitalgeber Sequoia. Er allein verdiente an dem Megadeal 550 Millionen US- Dollar. Sequoia ist eine Risikokapitalfirma, die es jungen Unternehmen finanziell ermöglicht, später an die Börse gehen zu können. Neben YouTube gab es auch noch weitere spätere Erfolgsfirmen wie Apple, Yahoo und auch Google, welche es geschafft haben, sich durch die finanzielle Unterstützung der US-Firma Sequoia zu einem milliardenschweren Konzern zu entwickeln. Die eigentliche Idee von einem weltweit führenden Videoportal kam eigentlich aus Deutschland. Jawed Karim, aus Deutschland stammend, der Ex-Partner von Hurley und Chen, hatte Anfang 2005 die Idee, eine Plattform zu entwickeln, womit sich leichter Videos ins Netz stellen lassen. Nach dem erfolgreichen Megadeal, von dem beide Parteien profitierten, meldeten sich die beiden Jungmillionäre Chen und Hurley per 90-Sekunden Film auf der YouTube Plattform zu Wort, mit dem Inhalt, dass sie nun von Google aufgekauft seien und dieses somit die Zusammenführung zweier Könige bedeutete. Mit einem strahlenden Lächeln der beiden endete das Filmchen. 26 3.3.2 MySpace Die Website in ihrer heutigen Form besteht seit 2003. Auf MySpace (deutsch: Mein Platz) können sich Nutzer in Interessengruppen unterteilte Profile erstellen. My Space ermöglicht den Nutzern, diese selbst erstellten Profile kostenlos online zu stellen, da sich das Unternehmen aus den Werbeeinnahmen finanziert. Diese Plattform wird als bekanntester Vertreter einer realisierten Online Plattform (Web 2.0) im Bereich des social Networks angesehen. 27 Das Unternehmen wurde im Juli 2005 vom Medienmogul Rupert Murdoch für 580 Millionen Dollar gekauft. 28 Laut Angaben der Zeitschrift Vanity Fair hatte MySpace im Juli 2007 einen Userstand 26 Focus 42/06 vom 16.Okt. 27 http://de.wikipedia.org/wiki/myspace#_note-0 28 http://money.cnn.com/magazines/fortune/fortune_archive/2006/09/04/8384727/index.htm 15

von sagenhaften 180 Millionen Mitgliedern. 29 Täglich melden sich bis zu 230.000 neue Mitglieder bei der kostenlosen Web 2.0 - Plattform an. 30 Der eigentliche USP(Unique Selling Propsition) des Dienstes besteht im Bereich Musik. Tom Anderson, der Gründer von MySpace, nutzte seine Kontakte zu Bands und Künstlern und versuchte, sie zu einer Anmeldung bei seinem Netzwerk zu überzeugen. Somit wurde es den Mitgliedern möglich gemacht, persönlich mit ihren Lieblingsbands oder Künstlern in Kontakt zu treten. Dies war zu Beginn der Erfolgsfaktor der Website. Im August wurde eine Kooperation mit Google vereinbart, die vorsieht, dass die Google-Suche sowie Google-AdSense in MySpace integriert wird. Dafür erhält 31 32 MySpace zwischen den Jahren 2007 und 2010 mindestens 900 Millionen Dollar. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Hitwise.com war MySpace im Jahr 2007 im Monat September die meistbesuchte Internetseite in den USA mit 5,17% Marktanteil. 33 Rank Website Market Share 1. www.myspace.com 5.17% 2. www.google.com 5.03% 3. mail.yahoo.com 4.91% 4. www.yahoo.com 3.94% 5. www.ebay.com 1.81% 6. mail.live.com 1.75% 7. search.yahoo.com 1.68% 8. www.msn.com 1.55% 9. www.hotmail.com 1% 29 http://www.presseportal.de/meldung/1015092/ 30 http://money.cnn.com/magazines/fortune/fortune_archive/2006/09/04/8384727/index.htm 31 http://money.cnn.com/magazines/fortune/fortune_archive/2006/09/04/8384727/index.htm 32 http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,430602,00.html 33 http://www.hitwise.com/datacenter/rankings.php 16

Aber schon auf Platz 2 folgt Google mit 5,03% Marktanteil. So positiv sich diese Fakten für das Unternehmen anhören, so sehr gibt es auch negative Kritik an dieser Art der Internetplattform. Hauptkritikpunkte sind die Probleme mit Barrierefreiheit, Sicherheitslücken, gefälschte Profilseiten von Prominenten(Fakes), Verbreitung von Drohungen, Rassismus, Spam- Freundschaftsanfragen. 34 Im Februar 2006 gab es eine Meldung, dass insgesamt rund 7500 Account - Daten mit den dazugehörigen Passwörtern von MySpace Usern im Internet kursieren würden. Diese wurden durch sog. Phising-Attacken ergattert. 35 MySpace ist die ideale Plattform für Marketing-Foren, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, User- Profile zu verkaufen, um es s.g. Spammern zu ermöglichen, sie mit Junkmails zu bombardieren. 3.3.3 Die Beteiligung bei AOL Google hat sich für 1 Milliarde Dollar bei der Time-Warner-Tocher AOL eingekauft und erhält damit einen Unternehmensanteil von 5%. Hiermit gehört Google neben Time-Warner zu den einzigen Anteilsinhabern von AOL. Diese Anteile sind jedoch nicht das einzige strategische Projekt, welches Google verfolgt. AOL und Google bauen ihre strategische Partnerschaft aus. Dies erfolgt im Bereich der Werbevermarktung und des Instant Messaging. Beide nutzen die Vorteile des anderen. Für AOL bedeutet die Zusammenarbeit besonders die Integration von AOL-Inhalten, die durch Google den Nutzern der Suchmaschine näher gebracht werden sollen. Andererseits ist es somit aber auch sehr von Vorteil für Google, dass zukünftig die Werbekunden von AOL Anzeigen in 34 http://de.wikipedia.org/wiki/myspace#kritik 35 http://www.heise.de/newsticker/meldung/69872 17