Einfluss der Alpung auf den Vitamin D Metabolismus bei laktierenden Schafen und Ziegen

Ähnliche Dokumente
Klinische Aspekte und Diagnose der AD bei der Katze

Zurich Open Repository and Archive University of Zurich Main Library Strickhofstrasse 39 CH-8057 Zurich Year: 2011.

Lebensstilgewohnheiten und anthropometrische Charakteristika von Teilnehmern am Extremsportevent Jungfrau - Marathon

Erklärungen für Austritte während der Probezeit im Gymnasium: Bericht zuhanden der Bildungsplanung der Bildungsdirektion des Kantons Zürich

University of Zurich. Alois Köchl in Chicago. Soziale Erfahrung. Zurich Open Repository and Archive. Kersten, W F. Year: 2009

Alpung von Milchkühen. Hans-Rudolf Wettstein Institut für Nutztierwissenschaften, Tierernährung, ETH Zürich

Mehr als gesunde Knochen: Vitamin D und Muskulatur

Evidenzbasierte Politikformulierung in der Schweiz: Gesetzesrevisionen im Vergleich

Behandlung des chronischen Tinnitus mit repetitiver transkranieller Magnetstimulation

Total and Toxocara canis larval excretory/secretory antigen- and allergen-specific IgE in atopic and non-atopic dogs

Zurich Open Repository and Archive University of Zurich Main Library Strickhofstrasse 39 CH-8057 Zurich

52-jährige Patientin mit Beinschwellung nach Nierentransplantation

Berechnung der Weideleistung

University of Zurich. Das Dietary Cation-Anion Difference (DCAD)-Konzept bei der Milchkuh. Zurich Open Repository and Archive

1. Blacke. Pekrun, Hofrichter, Link, Thymian, Thumm, Claupein Universität Hohenheim. Bekämpfungsmöglichkeiten von Blacke unter Bio?

CME-Sonographie 47: Ungewöhnliches Steal-Phänomen

Vit D3 biosyn. Neu bei biosyn. Das Sonnenvitamin für die Gesundheit. Wichtig für eine normale Funktion des Immunsystems und für die Zellteilung

Offenheit : Die Geschichte eines Kommunikationsideals seit dem 18. Jahrhundert

Zurich Open Repository and Archive University of Zurich Main Library Strickhofstrasse 39 CH-8057 Zurich Year: 2012.

Zurich Open Repository and Archive University of Zurich Main Library Strickhofstrasse 39 CH-8057 Zurich Year: 2012.

Die Entwicklung der Zahnmedizin in Anatolien

Methoden der Diskurslinguistik : sprachwissenschaftliche Zugänge zur transtextuellen Ebene

Einfluss der Ergänzungsfütterung auf Futteraufnahme und Milch- leistung bei der Weidehaltung von Milchkühen

Eignung verschiedener Mutterkuhtypen für unterschiedliche Produktionssysteme der Mutterkuhhaltung

Einfluss der Phosphorversorgung auf die Knochengesundheit von Mastschweinen

Der Mineralstoffhaushalt in der Pathogenese chronisch entzündlicher Darmerkrankungen

Was kommt auf uns zu? Neue Erkenntnisse über die Bedeutung von Vitamin D

University of Zurich. Die Harnuntersuchung: Wie machen und warum sie wichtig ist. Zurich Open Repository and Archive. Gerber, B.

Vitamin C: Das Power-Vitamin

Einsatz von hydrolysierbaren Tanninen aus Kastanienrinde zur Reduktion von E. coli - bedingten Durchfällen bei Absetzferkeln

Numbers and Counting at the Farm Part 2

DAS IST DAS SCHÖNE AN BOVIKALC.

SO WENDEN SIE BOVIKALC UND BOVIKALC P. AN

Veränderungen in ausgewählten Verhaltensweisen bei brünstigen Kühen in der Milchproduktion

Informationen vom

5 Zusammenfassung und Schlussfolgerung

Energiebewertung beim Pferd

Die Rezeption des Sports in den Medien (2., leicht überarbeitete Auflage).

Colecalciferol. Sachverständigen-Ausschuss für Verschreibungspflicht 17. Januar 2017

Die besondere Fettzusammensetzung der Alpmilch: Was sind die Ursachen?

Ureterolithen bei der Katze

ETH Zürich, Institut für Nutztierwissenschaften, Tierernährung, CH-8092 Zürich

Social Media verleihen der Mitarbeiterempfehlung Schubkraft

Zwischen Tabu und Skandal - Zur historischen Entwicklung des Hermaphroditismus im medizinischen, juristischen und sozialen Kontext

neu. Bovikalc P. PrÄZIse PhosPhor

University of Zurich. Kalziumstoffwechsel bei verschiedenen Tierarten. Zurich Open Repository and Archive. Liesegang, A.

Fütterung der laktierenden Stute. Schließen sich Laktation und erneute Trächtigkeit aus?

Parasitenbelastung von Weideziegen

Jod - essentiell nicht nur für die Schilddrüse! Klinische Bedeutung und Labordiagnostik. Dr. rer. nat. Katrin Huesker, IMD Berlin

Schweizer Braunvieh mega kuhl! mega k Prospekt_1.indd :05

Konzernrechnung. Meyer, Conrad

Klonen: Forschungsstand, tierethische & rechtliche Aspekte

Einfluss der funktionellen Klauenpflege bei Milchrindern auf die Konzentration der Kortisolmetaboliten im Kot Vergleich Kippstand mit Durchtreibestand

University of Zurich. Vorbeugung von Harnsteinen, was wissen wir? Zurich Open Repository and Archive. Gerber, B. Year: 2010

«Ein Zaun im Leben»: Ein Gespräch mit der Zürcher Lehrerin Nelly Adler über Feminismus und das Frausein im orthodoxen Judentum

Zurich Open Repository and Archive. Anatomie von Kommunikationsrollen. Methoden zur Identifizierung von Akteursrollen in gerichteten Netzwerken

Komplementäre und alternative Therapiemethoden

Ein Vitaminmangel mit weitreichenden Folgen

Methansenkung beim Wiederkäuer: Fallbeispiele aus der Fütterung und der Genetik

Ermittlung von spezifischen Trends im Substanzmissbrauch in Zürich - Cannabis Monitoring

Über den Zn-, Cu-, Pb-, Mn-, Fe- und Sr-Gehalt des Sediments im Neusiedler See. M.Dinka

Menschlichkeit als moralischer Imperativ?

Einfluss des Erstkalbealters auf spätere Leistungen beim Braunvieh D. Sprengel J. Duda

Das Phäochromozytom beim Hund - wie diagnostizieren?

Erfahrungen mit non-invasiver Hb- Bestimmung bei Blutspendern (Haemospect) Ernst-Markus Quenzel Blutspendedienst des BRK

Arbeitskreis Oberschwäbischer Rinderpraktiker

Tierische Erzeugung und Klimawandel: Auswirkungen und Anpassungen aus Sicht der Tierernährung

Einfluss von Dürrfutter mit hohem Gehalt an löslichen Kohlenhydraten auf die Pansenfermentation von laktierenden Kühen

Bedeutung der metabolischen Azidose für den Verlauf der renalen Osteopathie bei Hämodialysepatienten.

Einfluss von tiefem Verbiss bei Kurzrasenweide auf die Flächenproduktivität und Einzelkuhleistung

BLEIB SO AKTIV, WIE DU ES LIEBST. Mit gesunden Knochen & Muskeln.

Kaufunktionsstörung Myoarthropathie des Kausystems

bei Katzen und Hunden Chronische Nieren insuffizienz

07. März Atherosklerose durch oxidativen Stress?

Wirtschaften ökonomisch erfolgreiche Milchviehbetriebe in Österreich auch ökologisch und sozial nachhaltig?

1.1 P53-INDUKTION UND DIE ZELLZYKLUSBLOCKIERUNG

Einflussfaktoren auf die Variabilität der Klimaeffizienz von Milchproduktionssystemen

Elecsys Vitamin D total. Mehr als nur ein Knochenmarker

Strategien für eine ausreichende Ernährung beim alten Patienten

Entwicklung einer in vitro-methode zur Vorverdauung von stärkehaltigen Futtermitteln für eine anschliessende Fermentation im Caesitec

Plädoyer für ein Vitamin, das eigentlich ein Hormon ist Vitamin D

Neueste Ergebnisse der Treibhausgasmessungen am Blaserturm in Isny. Institut für Umweltphysik, Universität Heidelberg & NTA Isny

Eidg. Forschungsanstalt für Nutztiere und Milchwirtschaft (ALP) Bergmilch und Gesundheit

Grasland Schweiz. Oberstufe/Hauswirtschaft. Name:

Laborchemische Referenzwerte in der klinischen Versorgung

Tabelle 22: Aktivität der Glutamat-Dehydrogenase im Serum (U/l) aller Tiere über den gesamten Zeitraum.

Nicht jede Stimme zählt (gleich viel): ein Gewinn für die Demokratie?

Bewährung im ewigen Eis Die Spur zu neuer Energie

Ziegenfachtagung , Raumberg Gumpenstein. Milchziegenbetrieb Ritt Erfahrung mit 700

Mineralstoffprophylaxe auf den Punkt gebracht am Beispiel von Calcium und Phosphor

Pressemitteilung. Neue Placebo-kontrollierte Doppelblind-Studie bestätigt: Entsäuerung mit Basica Direkt bringt mehr Energie

III. Ergebnisteil CD8 CD4. III.1. Separation von CD4 + und CD8 + T-Lymphozyten aus peripherem Blut

Vorteile der silofreien Heumilch

Kurzrasenweide - der Weideprofi misst seinen Grasaufwuchs

Transkript:

Zurich Open Repository and Archive University of Zurich Main Library Strickhofstrasse 39 CH-8057 Zurich www.zora.uzh.ch Year: 2011 Einfluss der Alpung auf den Vitamin D Metabolismus bei laktierenden Schafen und Ziegen Kohler, M; Leiber, F; Wanner, M; Liesegang, A Abstract: Die Versorgung mit Vitamin D (Vit D) erfolgt sowohl über die Zufuhr mit der Nahrung als auch durch Eigensynthese in der Haut mit Hilfe von UV-B Strahlung (Hidiroglou und Karpinski, 1989). Ein für die Vit D-Bildung in der Haut wichtiger Faktor ist die Intensität der UV-B Strahlung, welche mit steigender Höhenlage zunimmt (Hayes 2010). Nicht alle Spezies sind in der Lage in der Haut Vitamin D zu produzieren, so sind zum Beispiel Katzen und Hunde auf Vit D-Zufuhr über die Nahrung angewiesen (How et al., 1994). Rinder können auf der gesamten Körperoberfläche Vit D bilden (Hymøller und Jensen, 2010). Literatur über Vit D-Produktion in der Haut von Ziegen ist keine bekannt und bei Schafen wird zur Zeit kontrovers diskutiert, ob sie in der Lage sind, in der Haut Vit D zu bilden. 25-Hydroxy Vitamin D (25-OH Vit D) im Serum gilt als funktioneller Indikator des Vitamin D-Status (Shahriari et al., 2010). In der Milch können ebenfalls Vitamin D-Metaboliten gemessen werden, wobei die Konzentrationen mit denjenigen im Serum korrelieren, jedoch geringer sind (McDermott et al., 1985). Das Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluss einer Alpung auf den Vit D Stoffwechsel von laktierenden Schafen und Ziegen zu untersuchen. Posted at the Zurich Open Repository and Archive, University of Zurich ZORA URL: http://doi.org/10.5167/uzh-59890 Originally published at: Kohler, M; Leiber, F; Wanner, M; Liesegang, A (2011). Einfluss der Alpung auf den Vitamin D Metabolismus bei laktierenden Schafen und Ziegen. In: Kreuzer, M; Lanzini, T; Wanner, M; Bruckmaier, R; Guidon, D. Zukunftsträchtige Futtermittel und Zusatzstoffe. Zürich: ETH Zürich Institut für Pflanzen-, Tier- und Agrarökosystem-Wissenschaften, 137-140.

Einfluss der Alpung auf den Vitamin D Metabolismus bei laktierenden Schafen und Ziegen Martina Kohler 1*, Florian Leiber 2, Marcel Wanner 1, Annette Liesegang 1 1 Institut für Tierernährung, Vetsuisse Fakultät Zürich, Universität Zürich, 8057 Zürich, Schweiz 2 Institut für Nutztierwissenschaften, Tierernährung, ETH Zürich, Schweiz * Kontaktperson: kohler@vetphys.uzh.ch Einleitung Die Versorgung mit Vitamin D (Vit D) erfolgt sowohl über die Zufuhr mit der Nahrung als auch durch Eigensynthese in der Haut mit Hilfe von UV-B Strahlung (Hidiroglou und Karpinski, 1989). Ein für die Vit D-Bildung in der Haut wichtiger Faktor ist die Intensität der UV-B Strahlung, welche mit steigender Höhenlage zunimmt (Hayes 2010). Nicht alle Spezies sind in der Lage in der Haut Vitamin D zu produzieren, so sind zum Beispiel Katzen und Hunde auf Vit D-Zufuhr über die Nahrung angewiesen (How et al., 1994). Rinder können auf der gesamten Körperoberfläche Vit D bilden (Hymøller und Jensen, 2010). Literatur über Vit D-Produktion in der Haut von Ziegen ist keine bekannt und bei Schafen wird zur Zeit kontrovers diskutiert, ob sie in der Lage sind, in der Haut Vit D zu bilden. 25-Hydroxy Vitamin D (25-OH Vit D) im Serum gilt als funktioneller Indikator des Vitamin D- Status (Shahriari et al., 2010). In der Milch können ebenfalls Vitamin D-Metaboliten gemessen werden, wobei die Konzentrationen mit denjenigen im Serum korrelieren, jedoch geringer sind (McDermott et al., 1985). Das Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluss einer Alpung auf den Vit D Stoffwechsel von laktierenden Schafen und Ziegen zu untersuchen. Tiere, Material und Methoden Eine Gruppe von je fünf adulten laktierenden Ostfriesischen Milchschafen und Saanenziegen wurde für 2,5 Monate auf der ETH Forschungsstation Alp Weissenstein, 2000 bis 2600 m ü.m. auf der Weide gehalten (Schafe Alpgruppe = sa; Ziegen Alpgruppe = za). Die Kontrollgruppe, ebenfalls je fünf adulte laktierende Schafe und Ziegen, wurde auf der ETH Forschungsstation Chamau, Zentralschweiz, 400 m ü.m. auf der Weide gehalten (Schafe Chamau = sc; Ziegen Chamau = zc). Von Woche 1 bis 11 weilten die Tiere am jeweiligen Standort. In Woche 12 wurden alle Tiere zurück nach Hause transportiert und dort bis Woche 18 unter denselben Bedingungen gehalten. Während den gesamten 18 Wochen wurden alle Tiere zweimal täglich gemolken und die Milchmenge gemessen. Vor Versuchsbeginn wurden bei allen Tieren Blut- und Milchproben gewonnen und das Körpergewicht gemessen. Nach einer Adaptationszeit von 2 Wochen wurden in

Woche 3, 7, 9 und 12 Blutproben gewonnen. Am Ende des Versuches direkt nach dem Transport und in Woche 18 wurden ebenfalls Blutproben genommen. Milchproben wurden alle zwei Wochen gewonnen. Der Vitamin D Stoffwechsel wurde anhand der Vit D-Metaboliten 25-OH Vit D und 1.25- Dihydroxyvitamin D (1.25 Vit D) in der Milch und im Serum verfolgt. Ebenfalls wurden Calcium (Ca) und Phosphor (P) im Serum gemessen. Resultate Alle Tiere waren während des gesamten Versuches gesund. Die 25-OH Vit D Konzentration im Serum stieg in der Gruppe za während des Versuches signifikant an, während sie sich in der Gruppe zc nicht signifikant veränderte. In beiden Gruppen der Schafe verminderte sich die Konzentration von Woche 0-9 (sa) bzw. Woche 7-12 (sc) signifikant und stieg danach bis Woche 18 signifikant an (Abb. 1). Abbildung 1: 25-OH Vit D Konzentrationen im Serum (* = signifikanter Gruppenunterschied innerhalb der Spezies; s = zeitlich signifikanter Unterschied Schafe; z = zeitlich signifikanter Unterschied Ziegen) Die Calciumkonzentration im Blut war in den Gruppen sa und za signifikant höher im Vergleich zu den Gruppe sc und zc, bei welchen die Ca-Konzentration sogar unter die für die Spezies angegebenen Referenzbereiche fiel. Während des Transportes konnte ein Abfall der Ca- Konzentration im Serum bei allen Gruppen und ein Anstieg der 1.25 Vit D-Konzentration bei den

Gruppen sa und za nachgewiesen werden. Die 25-OH Vit D und 1.25 Vit D-Konzentrationen in der Milch wiesen keinerlei Korrelation zu den entsprechenden Gehalten im Serum auf. Die durchschnittliche tägliche Milchleistung während des Versuches (Woche 1 bis 12) betrug in der Gruppe sa 0.633 ± 0.046 l, in der Gruppe sc 0.777 ± 0.045 l, in der Gruppe za 2.355 ± 0.148 l und in der Gruppe zc 1.799 ± 0.152 l. Es konnten keine signifikanten Unterschiede in der Milchleistung innerhalb der Spezies nachgewiesen werden. Die Schafe hielten sich vor allem in gräserreichem Weidegebiet auf, die Ziegen bevorzugten Sträucher und Büsche als Nahrung. Diskussion Der Vit D-Bedarf bei Schaf und Ziege setzt sich aus einem Erhaltungsbedarf und einem Leistungsbedarf für die Milchproduktion zusammen (NRC 2007). Dieser Bedarf wird entweder durch Zufuhr von Vit D mit der Nahrung oder durch Bildung in der Haut gedeckt. Die Zufuhr über die Nahrung bei laktierenden Tieren bei alleiniger Grasfütterung wie in unserem Versuch scheint vernachlässigbar, da Gras zwar Vit D enthält, jedoch nur in sehr geringer Menge (Keener 1954). Dass die Serumkonzentration des 25-OH Vit D in der Gruppe za signifikant anstieg während des Versuches, jedoch in der Gruppe zc nicht, ist somit sehr wahrscheinlich durch die stärkere Vit D-Produktion in der Haut aufgrund der höhere UV-Strahlung bedingt. Die sinkende 25-OH Vit D-Konzentration bei den Schafen weist darauf hin, dass sie bis Woche 9 (sa) bzw. Woche 12 (sc) nicht in der Lage waren, den Vit D-Bedarf zu decken. Der nach dem Versuch nachweisbare Anstieg des 25-OH Vit D ist wahrscheinlich bedingt durch die Heufütterung, da Heu mehr Vit D enthält als Gras (Henry et al., 1958). Schafe sind somit entweder nicht in der Lage, in der Haut Vit D zu bilden, oder aber die wachsende Wolle hat verhindert, dass die UV-Strahlung bis zur Haut vordringen konnte. Horst et al. (1981) vermuten ebenfalls, dass das pflanzliche Vit D bei den Schafen als Hauptform gilt. Die hohe Serumcalciumkonzentration in den Gruppen sa und za ist vermutlich durch den höhere Ca-Gehalt des alpinen Futters im Vergleich zum Talfutter bedingt (Hüttenmoser 2007). Der Anstieg des 1.25 Vit D im Serum der Alpgruppen (sa, za) während des Transportes ist vermutlich durch die Hypocalcämie bedingt, welche möglicherweise stressbedingt war, da der Transport von der Alpweide nach Hause mit ca. 4 Stunden um einiges länger dauerte als der Nachhausetransport von der Talweide. In dieser Studie konnte die in der Literatur beschriebene Korrelation zwischen den Gehalten der Vit D-Metaboliten im Blut und in der Milch nicht nachgewiesen werden.

Literatur Hayes, D.P. (2010): Cancer protection related to solar ultraviolet radiation, altitude and vitamin D. Med. Hypotheses. 75: 378-382 Henry, K.M., Kon, S.K., Thompson, S.Y., McCallum, J.W. and Stewart, J. (1958): The vitamin D activity of pastures and hays. Br. J. Nutr. 12: 462-569 Hidiroglou, M. and Karpinski, K. (1989): Providing vitamin D to confined sheep by oral supplementation vs ultraviolet irradiation. J. Anim. Sci. 76: 794-802 Horst, R.L., Littledike, E.T., Riley, J.L. and Napoli, J.L. (1981): Quantitation of vitamin D and its metabolites and their plasma concentrations in five species of animals. Anal. Biochem. 116: 189-203 How, K.L., Hazewinkel, H.A.W. and Mol, J.A. (1994): Dietary vitamin D dependence of cat and dog due to inadequate cutaneous synthesis of vitamin D. Gen. Comp. Endocrinol. 96: 12-18 Hüttenmoser, D. (2007): Einfluss der Alpung auf den Knochenstoffwechsel bei wachsenden Schafen. Diss. Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich Hymøller, L. and Jensen, S.K. (2010): Vitamin D 3 synthesis in the entire skin surface of dairy cows despite hair coverage. J. Dairy Sci. 93: 2025-2029 Keener, H.A. (1954): The effect of various factors on the vitamin D content of several common forages. J. Dairy Sci. 37: 1337-1245 McDermott, C.M., Beitz, D.C., Littledike, E.T. and Horst, R.L. (1985): Effects of dietary vitamin D3 on concentrations of vitamin D and its metabolites in blood plasma and milk auf dairy cows. J. Dairy Sci. 68: 1959-1967 National Research Council (2007): Nutrient requirements of small ruminants: Sheep, goats, cervids, and new world camelids. National Academies Press. 153-154 Shahriari, M., Kerr, P.E., Slade, K. and Grant-Kels, J.E. (2010): Vitamin D and the skin. Clin. Dermatol. 28: 663-668