ANLAGE-REPORT Ausgabe 3/2014



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Transkript:

ANLAGE-REPORT Ausgabe 3/2014 Wirtschaftsfaktor EZB Seit 2008 ist es der EZB mehr und mehr gelungen, die europäische Wirtschaftspolitik zu beeinflussen, obwohl dies nie ihr Ziel war. Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat immer wieder gewarnt, die niedrigen Zinsen als eine Art Versicherung gegen schwere Wirtschaftskrisen zu sehen. Auch die inzwischen wieder niedrigeren Kapitalmarktzinsen in den Euro-Peripherie-Ländern sind nicht frei von Rückschlagsgefahren. Der Anschein, die EZB habe die gesamte Lage im Griff, könnte trügerisch sein. Die Bankenbranche hält immer noch einen enormen Anteil an Staatsanleihen in ihrem Eigenbesitz. Ein Kurseinbruch hätte für diese Häuser wieder einen erheblichen Risikoanteil. Anscheinend befinden sich auch nach wie vor viele faule Kredite in den Bankbilanzen der großen Institute. Sollte der Konjunkturmotor nachlassen, würde hier wieder ein hoher Anpassungsbedarf bestehen. Dass die Banken selbst der Konjunktur und ihren Partnern misstrauen, zeigt die rückläufige Kreditvergabe. Besonders in Italien und Portugal schränken die dortigen Banken ihre Kredite massiv ein. Die deutsche Exportwirtschaft scheint ungebrochen. Selbst die Schwachstelle Ukraine/Russland, die wir im letzten Anlage-Report ausführlich beschrieben haben, hat den Unternehmen keine größeren negativen Ergebnisse eingebracht. Sie konnten dies auf anderen Märkten kompensieren. Die deutschen Exporteure zeigen sich flexibel. Der Schwerpunkt lag in den letzten Monaten bei der Fahrzeugindustrie, die einen sehr starken Anstieg der Erträge verzeichnen konnte. Hier hat sich der Ausbau nach Osten seit 1995 inzwischen mehr als bezahlt gemacht. Die Produktionskosten konnten dadurch erheblich gesenkt werden. Das deutsche Modell ist sicher erfolgreich, aber nicht auf die anderen EU-Länder INHALT Allgemein Wirtschaftsfaktor EZB Aktien Aktien ein Dauerbrenner? Private Equity Medizintechnik - ein Wachstumsmarkt Alternative Anlagen Wein als Sachanlage und nicht als Genussmittel? Stiftungen In Generationen Denken heißt: den Blick fürs Ganze haben Kunstmarkt Nachlese Art Basel

ANLAGE-REPORT Ausgabe 3/2014 umsetzbar. Die Wahlen für das Europaparlament haben gezeigt, dass nationale Töne in den Ländern gewinnen, in denen eine hohe Arbeitslosigkeit, insbesondere bei Jugendlichen, herrscht. Es ist aber eine Farce anzunehmen, dass der Moloch Brüssel und das strenge Deutschland Schuld an der eigenen Misere sind. Die französische Wirtschaft setzt ihren Kriechgang fort und zeigt sich resistent gegen jegliche Veränderung, die mit Einschnitten bei den Staatsausgaben zu tun hat, aber ohne wird es nicht gehen. Daran ändert auch ein Sichentfernen von Brüssel nichts. Das politische Italien hat einen hohen Wahlerfolg erhalten, sodass Ministerpräsident Matteo Renzi nun eigentlich seine Reformen umsetzen könnte. Spanien und Portugal befinden sich auf einem guten Weg. Allerdings muss Portugal nun angekündigte Sparmaßnahmen wieder zurücknehmen, da der Oberste Gerichtshof in Lissabon es als verfassungswidrig angesehen hat, dass es zu Gehaltskürzungen im öffentlichen Dienst kommt. Böse Menschen könnten denken, dass es den Richtern um ihren eigenen Geldbeutel geht. Es bleibt somit bei einer Finanzierungslücke von 700 Millionen Euro. In Griechenland hat es positive Ansätze gegeben - wobei die Privatisierung der Inseln und Strände nicht unbedingt der richtige Weg ist. Die Schuldenquote von aktuell 175 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung würde dann aber bis 2022 auf unter 110 Prozent gedrückt werden können und somit den EU-Vorgaben entsprechen. Einen Sonderweg nimmt, wie so oft, Großbritannien ein. Nach dem Wahldebakel der Konservativen und dem Sieg der Eurokritiker möchte die Insel am liebsten allein im rauen Gewässer schwimmen und stoisch ihre Selbständigkeit verteidigen. Die Bank of England zeigt durch ihre Zinspolitik, dass sie im Gegensatz zur EZB die Niedrigzinsphase schneller verlassen will. Eine mutige Strategie, die einen großen Optimismus in die eigene Wirtschaft impliziert. Die EZB hat die Erfolge der Wirtschaft weiter fest im Auge. Ihre Warnung, sie finde den Euro zum US-Dollar zu hoch, zeigte Wirkung. Auf dem heutigen Niveau lässt sich gut kalkulieren. Ein weiterer Rückgang wird dann eintreten, wenn die internationalen Kapitalströme sich vom Euro zurückziehen würden. Erste Ansätze gab es von japanischen und amerikanischen Investoren. Die Auswirkungen sind aber bisher gering. Anders sieht es mit den Auswirkungen der letzten Zinsbeschlüsse der EZB am 5. Juni 2014 aus. Diese hatten sehr wohl Auswirkungen. Die Aktienanleger feiern Draghi, aber diejenigen, die in festverzinslichen Wertpapieren, Lebensversicherungen oder sogar noch im Sparbuch ihr Geld angelegt haben, sehen eindeutig ihre Vermögenswerte zerstört. Durch die neuesten Beschlüsse der EZB gilt nun auch der Strafzins für die Banken, falls sie bei der Zentralbank ihr Geld anlegen. Ob aber der Zweck erfüllt wird, dass die Banken Zwar läuft die deutsche Konjunktur derzeit sehr gut, doch die Luft nach oben wird dünner Clemens Fuest (ZEW-Präsident) mehr Geld an die Unternehmen zur Kreditvergabe ausgeben, darf bezweifelt werden. Da zusätzlich diese üppige Geldversorgung auch den Krisenstaaten zugutekommt, darf ebenfalls bezweifelt werden, dass diese weitere Sparmaßnahmen einleiten. EZB-Chef Draghi hält seinen Maßnahmenkatalog für notwendig, um die Realwirtschaft zu unterstützen und der Gefahr einer Deflation entgegenzuwirken. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht. Wie schwierig es sein wird für die EZB, von ihrer Niederzinsphase wegzukommen, zeigt die Notenbank in den USA. Die Ankündigung, die Geldversorgung zurückzufahren, hat ihre Auswirkungen am US-Treasury-Markt gehabt. Es zeigt sich, dass keiner weiß, wie sich diese Maßnahmen auf das Wirtschaftswachstum auswirken. Die Vereinigten Staaten ist aber schon einen Schritt weiter und die EZB wird genau beobachten, ob es den Amerikanern reibungslos gelingt, Deflationsgefahren hinter sich zu lassen und gleichzeitig die aufkeimenden Inflationsrisiken (höchster Stand seit Oktober 2012) zu bekämpfen. Aber selbst die Rücknahme der Geldversorgung heißt nicht Zinserhöhung. FED-Chefin Janet Yellen hat in der letzten Sitzung erklärt, dass die Zinsen bis Ende 2016 noch niedrig bleiben werden. Die deutsche Wirtschaft sieht, laut letzter ZEW-Prognose, die Aussichten für weiteres Wachstum sehr skeptisch. Zwar läuft die deutsche Konjunktur derzeit sehr gut, doch die Luft nach oben wird dünner, kommentierte ZEW-Präsident Clemens Fuest die ermittelten Zahlen. Auch der Ifo-Geschäftsklimaindex verläuft abwärts. Die Kapitalmärkte werden trotz diesem Verlauf voraussichtlich stabil bleiben. ARNIM KOGGE

Aktien ein Dauerbrenner? Insgesamt haben sich die Weltbörsen in diesem Jahr positiv entwickelt. Wobei einzeln betrachtet erhebliche Unterschiede auffallen. Dies ist deutlich zu sehen bei den Emerging Markets. Hier insbesondere beim brasilianische Real, der türkische Lira oder dem südafrikanische Rand. In ihren Landeswährungen konnten die Aktien teilweise eine gute Performance erzielen, für den Euro-Anleger wurden diese Erfolge jedoch durch die Währungsverluste zunichte gemacht. Bei den genannten Ländern könnte nun durchaus die Zeit gekommen sein, von der bisherigen Schwäche zu profitieren. Es zeigen sich gute Stabilisierungsansätze der Währungen zum Euro. Mit Ausnahme von Brasilien und Südafrika. Aufgrund hausgemachter Probleme in beiden Ländern wird auch nur noch mit einem verringerten Wachstum von knapp über drei Prozent zu rechnen sein. Die indische Rupie hat allerdings ihren Verfall schon längst hinter sich gelassen und in diesem Jahr einen besonders starken Anstieg hinter sich gebracht und den Aktien zweistellige Zuwächse gesichert. Gerade hier stellt sich nun die Frage, ob der große Wahlerfolg von Narendra Modi als neuer Ministerpräsident weitere Kursanstiege möglich macht. Der neue Hoffnungsträger wird in den Medien schon als neuer indischer Deng Xiaoping gefeiert. Dieser hatte in den Siebzigerjahren in China den wirtschaftlichen Reformkurs eingeleitet. Damals standen Indien und China mit ihrem Pro-Kopf-Einkommen auf gleichem Niveau (300 US-Dollar). Heute hat China einen Anstieg auf 7.000 US-Dollar erreicht und Indien lediglich auf 1.500 US-Dollar. Indien ist in seiner schwerfälligen Bürokratie hängen geblieben und hat es nicht geschafft, sich den Anforderungen der globalen Märkte zu stellen. Nun soll der neue Ministerpräsident alles ändern. Xiaoping wie auch Modi stammen übrigens aus sehr bescheidenen Verhältnissen und haben somit beide Seiten gut kennengelernt. Modi hat in den letzten Jahren als Regierungschef eines Bundesstaates in Indien bereits gezeigt, dass er fähig ist, Bürokratie abzubauen. Dieses Modell will er jetzt auf das ganze Land übertragen. Damit ergibt sich die Chance, dass Indien und damit seine Aktienmärkte, nicht wie sonst in der Vergangenheit, nur eine Blase bilden, die wieder zurückfällt in die Korruption, sondern diesmal ein dauerhaftes Wirtschaftswachstum entsteht. Die Verschuldung lässt Asien allerdings gefährlich aussehen. Insbesondere in Singapur, Hongkong, Südkorea und Malaysia zeigt sich, dass diese aufstrebenden Volkswirtschaften einen Fremdfinanzierungsgrad erreicht haben, der einen noch schnelleren Produktivitätsfortschritt erzwingt als bisher. Aktieninvestments sollten hier vermieden werden. Auch Chinas Schulden wachsen besorgniserregend. Nach wie vor spielt sich dieser Anstieg außerhalb der klassischen Bankbilanzen ab, nämlich in den nicht regulierten Schattenbanken - ein Problem, mit dem allerdings auch Europa inzwischen wieder zu kämpfen hat. Die Einkaufstour geht aber unverdrossen weiter. Die Staatskonzerne kaufen oder beteiligen sich unverändert im hohen Maß an europäischen Unternehmen. Auch die Industrieproduktion hat ein Fünf-Monats-Hoch erzielt und erwirkt somit immer wieder einen Wirtschaftsausgleich; allerdings werfen viele vom chinesischen Regime veröffentlichten Zahlen mehr Fragen auf als Antworten auf. Die Weltbank hat gerade ihre Prognose für das globale Wachstum zurückgenommen auf 2,8 Prozent. Mitverursacher sind die Konjunkturabkühlungen in China. Wobei die letzten Zahlen Hoffnung geben, dass die Konjunkturhilfen der Regierung Wirkung zeigen. Somit bleibt für den Aktienanleger der chinesische Markt bzw. sein Umfeld - wie im letzten Anlagereport beschrieben - ein wichtiger Bestandteil.

ANLAGE-REPORT Ausgabe 3/2014 Interessant wird es nun in Europa. Nachdem die europäischen Indizes stark zulegen konnten, stellt sich die Frage: Immer weiter so? Der englische Aktienmarkt darf sicher wieder gesondert betrachtet werden. Denn obwohl sich dieses Land politisch ins Abseits stellt, hat es den Aktienmarkt nicht behindert. Ganz im Gegenteil, der Leit-Index FTSE 100 steht vor dem Durchbruch. Dies ist umso erstaunlicher, da sich Englands Immobilienmarkt schon wieder auf Höchstniveau befindet mit einer jährlichen Preissteigerung allein in London von 18 Prozent. Dies ist ein erhebliches Risiko für die weitere Erholung der Wirtschaft. Die Investoren scheint dies zurzeit nicht zu stören. Charttechnisch bereitet sich der Index auf weitere Höhenflüge vor. Die Festland-Euro-Länder sind ebenfalls nicht tatenlos gewesen. Während der EuroStoxx 50 seinen Aufstieg im Juni 2013 mit 2.500 Punkten begann und nun bei eund 3.250 Punkten ist, begann der DAX bereits im April 2013 mit 7.500 Punkten und konnte nach 26 Jahren seit seiner Einführung am 5. Juni 2014 die historische Marke von 10.000 Punkten übersteigen. Die klare Priorität für deutsche Aktien, denn auch der MDAX und SDAX konnten sehr große Steigerungen erzielen, hat seinen Grund, der in der schon beschriebenen Wirtschaftskraft der Unternehmen liegt. Solange die Zinspolitik freundlich bleibt und unvorhergesehene politische Einflüsse - wie aktuell im Irak (zweitgrößter OPEC-Produzent in der Ölförderung) - nicht auf die Wirtschaftskraft übergreifen, könnte der Gesamtmarkt seine freundliche Grundtendenz beibehalten. Allerdings mit immer mehr Schwankungen. Ausgelöst werden diese auch von einigen Unternehmen, die wider Erwarten Gewinnwarnungen ausgeben müssen. Lufthansa ist ein Beispiel, sie musste verkünden, dass sie ihr Jahresziel nicht erreichen könne. Weitere Unternehmen werden folgen. Dies zeigt, dass bei Neukäufen inzwischen genau hingesehen werden muss, ob das Unternehmen nicht zu optimistisch Wachstumsprognosen ausgegeben hat. Worauf besonders geachtet werden sollte, ist, wenn Unternehmen plötzlich den Ethik-Stempel erhalten, um damit neue Käufer zu gewinnen. Wird die einzelne Produktpalette einer Gesellschaft analysiert, so sind die meisten mit dieser Überschrift falsch ausgewiesen. ARNIM KOGGE WERTE & SICHERHEIT No. 1 - Deutsche Aktien In eigener Sache: Unser, gemeinsam mit einem Single-Family-Office, aufgelegter Aktienfonds WERTE & SICHERHEIT No. 1 - Deutsche Aktien hat Anfang Juni seine Vertriebszulassung erhalten. Wir freuen uns sehr über den erfolgreichen Start. Der Fonds investiert in Aktien deutscher Qualitätsunternehmen. Unser Fokus richtet sich dabei nicht nur auf die großen DAX-Konzerne, sondern auch auf die erfolgreichen, börsennotierten Mittelständler, die in Ihrer Nische oftmals Weltmarktführer sind. Bei Interesse steht Ihnen gerne Herr Kaim zur Verfügung. Fondsdaten: WKN: ISIN: Währung: A1XFM0 LU1046221278 EUR

Medizintechnik - ein Wachstumsmarkt Eine Alternative zu den klassischen Kapitalmarktprodukten ist Private Equity. Hier kann der Anleger sich direkt am Unternehmen beteiligen und somit am wirtschaftlichen Erfolg partizipieren. Wobei darauf zu achten ist, dass eine Investition nicht in einem Fonds geschieht, sondern wirklich direkt ins Unternehmen. Auch muss bei manchen Private-Equity-Gesellschaften darauf geachtet werden, dass diese nicht in sogenannte secondaries investieren. Dies bedeutet, eine Gesellschaft kauft von einer anderen Gesellschaft das Investment ab, statt es direkt vom Besitzer zu erwerben. Die Selektion der Branche ist ebenso entscheidend, da manche Zielunternehmen schon viel zu teuer sind. Eine Branche, die ein starkes Wachstum aufweist, ist die Medizintechnik. Die Medizintechnik befindet sich im ansteigenden Bereich einer international getriebenen Übernahmewelle. Die Motive der letzten Jahre waren hauptsächlich: Ausdehnung der regionalen Präsenz, Zukauf von Technologie bzw. Know-how und Erweiterung des Produktportfolios. Die führenden Medizintechnikhersteller stellen sich zunehmend breiter auf. Viele Inhaber von kleineren Unternehmen wollen die zukünftigen Herausforderungen nicht mehr alleine angehen und denken über einen Verkauf bzw. eine Mitbeteiligung nach. Die börsennotierten Medizintechnikunternehmen haben ein stabiles, aber hohes Bewertungsniveau. Deshalb empfiehlt sich eine Investition in nicht börsennotierte Unternehmen. Im deutschsprachigen Raum sitzen ca. 1.700 Medizintechnikhersteller. Mehr als 90 Prozent haben weniger als 250 Mitarbeiter oder weniger als 50 Mio. Euro Umsatz und sind reine Nischenanbieter. Für die nächsten fünf Jahre wird mit einer durchschnittlichen Wachstumsquote von 4,5 bis 6 Prozent gerechnet. In Osteuropa besteht sogar Steigerungspotentzial von über 12 Prozent. Der Erwerb dieser Schlüsseltechnologie ist ein starkes Motiv für die Käufer. Es finden pro Jahr etwa 55 Transaktionen statt, mit steigender Tendenz. Erwerber sind meist Unternehmen aus dem gleichen Segment, die ihren Exportanteil erhöhen wollen. Deutschland weist für Medizintechnikprodukte einen deutlichen Handelsbilanzüberschuss aus. In vielen Anwendungsfeldern sind die deutschen Hersteller Weltmarktführer trotz ihrer kleinen Größe. Dies zeigt sich auch bei den Patentanmeldungen mit einem Platz eins auf EU-Ebene. Durch kürzere Zulassungszeiten im deutschen Markt und inzwischen kostengünstigere Forschung kostet die Entwicklung einer neuen Idee bis zur Marktreife etwa 8 bis 10 Mio. Euro. Im Gegensatz zu den USA, dort liegt sie bei ca. 58 Mio. Euro. Zudem ist der deutsche Markt mittelständisch geprägt mit einer soliden Kapitaldecke. Dadurch gelingt es vielen Investoren, die in dieser Branche Private-Equity-Gelder zur Verfügung stellen, eine jährliche Rendite von 8 Prozent und eine Steigerung beim Verkauf nach etwa 3 Jahren von um die 20 Prozent zu erzielen. ARNIM KOGGE

ANLAGE-REPORT Ausgabe 3/2014 Wein als Sachanlage und nicht als Genussmittel? Wein zu kaufen, ist für viele eine Leidenschaft und wird mit viel Genuss zelebriert. Seit der Finanzkrise ist Wein aber auch als Investment interessant geworden. Wer sich unter diesem Aspekt nähern will, sollte entscheidende Voraussetzungen schaffen. Die Lagerung der Weinflaschen sollte in dunklen Räumen stattfinden, die aber frische Luft zulassen. Bei einer Lagertemperatur zwischen 10 und 15 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von etwa 70 Prozent sind ideale Bedingungen geschaffen. Entscheidend sind Weine, deren Qualität bereits feststeht. Es sollten nicht einzelne Flaschen, sondern Kisten gekauft werden. Auch sind Magnum-Flaschen mit höherem Wertsteigerungspotentzial versehen als die bekannten 0,75-Liter-Flaschen. Ebenso wichtig sind die Parker-Punkte. Allerdings Achtung! Ein Jahrgang, der von Parker neu bewertet wird, kann sich zwar, falls er die maximale Punktzahl von 100 bekommt, im Preis ohne Weiteres verdoppeln, aber Parker-Punkte können auch reduziert werden und somit einen Preisverfall auslösen. Ein klarer Preisindikator ist der Liv-ex (London International Vintners Exchange), der 1999 gegründet wurde. Er zeigt tagesaktuelle An- und Verkaufspreise an. Der Preisverlauf der hundert meistgehandelten Weine wird hier abgebildet. Der Großteil sind französische Weine sowie ein paar edle Italiener. Der Verlauf zeigt deutlich, dass nach dem starken Anstieg nun eine Konsolidierungsphase eingetreten ist. Wobei die bekannten Marken immer noch ihren Preis haben - ein Mouton Rothschild 2000 mit beispielsweise 789 Euro und ein Chateau Margaux 2005 mit 611 Euro. Doch die Zeiten von teilweise weit über 1.000 Euro für eine Flasche sind vorbei. Unverändert stark beeinflusst wird der Markt von asiatischer Seite. Insbesondere die Chinesen kaufen nicht nur ganze Weingüter, sondern auch komplette Jahrgänge, meist allerdings Bordeaux. Besonders attraktiv finden die chinesischen Käufer auch den Mouton Rothschild, da dieser seit 1945 jedes Jahr mit einem neuen Etikett versehen wird, gezeichnet von verschiedenen Künstlern. Insbesondere der Jahrgang 2008 hatte es ihnen angetan, denn die 8 ist in China eine Glückszahl. Hierfür wurden dann doch wieder 1.000 Euro bezahlt. Bei Christie s Hongkong kam es dieses Jahr zu der Versteigerung einer Weinsammlung die rund 2,3 Millionen Pfund einbrachte. Wein als Wertanlage zu betrachten, ist also möglich, aber es ist wie bei der zeitgenössischen Kunst, wenn es zu keiner Wertsteigerung kommt, sollte der Genuss nicht vergessen werden. ARNIM KOGGE

Stiftungen IN GENERATIONEN ZU DENKEN HEISST: DEN BLICK FÜR DAS GANZE HABEN Stiftungen liefern einen wertvollen Beitrag zu unserer Gesellschaft. Der Stifter ist Impulsgeber und schafft mit seiner Stiftung etwas Bleibendes für die jetzigen und die kommenden Generationen. In Deutschland haben Stiftungen eine lange Tradition. Schon im frühen Mittelalter haben sich einige wohlhabende Familien für die Gesellschaft eingesetzt und den Menschen unter anderem den Zugang zu einer ärztlichen Versorgung ermöglicht. Die Gründe, sich für die Errichtung einer Stiftung zu entscheiden, sind vielfältig. Sie reichen von allgemeinen Zielvorstellungen bis hin zu sehr konkreten Projekten. Hinzu kommen steuerliche Überlegungen der Vermögens- oder Unternehmensnachfolge. Welche Überlegungen auch immer die Veranlassung sind, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, einige Eckdaten sollten in jedem Fall beachtet werden. UNSERE LEISTUNGEN FÜR STIFTER UND STIFTUNGEN Die Vertiva Family Office GmbH unterstützt Vermögensinhaber von der Idee über die Stiftungsgründung bis zur laufenden Stiftungsbetreuung. Wir stehen Ihnen dabei als zentraler Ansprechpartner für alle Stiftungsaktivitäten zur Verfügung. Wir begleiten Sie von der Idee bis zur laufenden Stiftungstätigkeit. Wir unterstützen Sie bei Gesprächen mit Behörden, Finanzämtern, Steuerberatern und Rechtsanwälten. Wir richten Ihr Stiftungsvermögen auf die aktuellen Bedürfnisse des Kapitalmarktes aus. Wir verwalten und steuern Ihr Stiftungsvermögen mit größter Sorgfalt. STIFTUNGSBERATUNG Das Vermögensmanagement erfordert eine laufende Betreuung. Wir unterstützen Sie bei der Auswahl der geeigneten Kapitalanlagen. Insbesondere unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Gerne übernehmen wir auch, die Auswahl der Vermögensverwalter und führen die notwendigen Gespräche. Dies schließt natürlich auch die laufende Beobachtung dieser Berater bzw. Banken mit ein. Wir ermöglichen dies durch unser Vermögenscontrolling, damit gewährleisten wir einen ständigen Leistungsvergleich. STIFTUNGSMANAGEMENT Für größere Stiftungen ist es wichtig, eine ausgewogene Vermögensstruktur zu erreichen, die einen starken Fokus auf Substanzerhalt hat. Es reicht nicht mehr aus, die klassischen Anlageklassen des Kapitalmarktes abzudecken. Schon allein aufgrund des niedrigen Zinsumfeldes wird es sonst fast unmöglich, den Stiftungszweck zu gewährleisten. Alternative Anlagen sind inzwischen unabdingbar. Allerdings darf hier der starke konservative Grundgedanke einer Stiftung in keinem Fall vergessen werden. Wir begleiten und beraten Sie in allen Fragen der alternativen Anlagen. Bei kleineren Stiftungen analysieren wir die Angebote der verschiedenen Stiftungsfonds. Dies gewährleistet, dass der Stiftungsgedanke nicht durch zusätzliche Kosten belastet wird. Gleichzeitig findet auch die laufende Beobachtung der Fondsergebnisse statt um ein eventuelles Eingreifen zu ermöglichen. STIFTUNGSVERWALTUNG Die laufende Verwaltung wird oft durch den Stiftungsgründer oder einen Vorstand und Beirat gewährleistet. Wir begleiten Sie gerne bei den administrativen Aufgaben und übernehmen auch die Vermögensbuchhaltung. Ebenso wird auf Wunsch auch die Überwachung des Stiftungszwecks im Sinne der Stiftungssatzung übernommen, damit von den zuständigen Aufsichtsbehörden keine Eingriffe nötig sind. Das Reporting wird von unserem Kooperationspartner durchgeführt. Die Bestandteile dieses Stiftungsreportings sind: Planungsrechnung Vermögenscontrolling für die Vermögensanlage Projektbuchhaltung Dokumentation des Fundraisings Jahresabschluss der Stiftung nach Stiftungsrecht Vermögensrechnung Steuererklärungen der Stiftung IMPRESSUM Herausgeber: Vertiva Family Office GmbH Hauptmannsreute 44a 70192 Stuttgart T 0711/6644-9000 F 0711/6644-9900 M info@vertiva.de www.vertiva.de Die vorliegende Publikation dient nur zu Informationszwecken und der allgemeinen Information für den Empfänger. Die Inhalte geben die aktuelle Meinung und Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung wieder. Es handelt sich nicht um eine Anlageberatung, Empfehlung oder Finanzanalyse. Historische Wertentwicklungen sind keine Garantie für zukünftige Wertentwicklungen. Angaben zu steuerlichen Situationen sind nur allgemeiner Art. Für individuelle steuerliche Fragestellungen sollte ein Steuerberater hinzugezogen werden. Die enthaltenen Informationen stammen aus verlässlichen Quellen, erheben jedoch keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht immer die Meinung des Herausgebers wieder. Die Urheberrechte für den Inhalt und die Darstellung dieser Publikation liegen beim Herausgeber und darf nur mit schriftlicher Genehmigung verwendet werden.

ANLAGE-REPORT Ausgabe 3/2014 Nachlese Art Basel Keine Frage: Die Art Basel ist nach wie vor eine der wichtigsten Kunstmessen der Welt. Wer in der Galerien-Szene ganz vorn mitspielen will, muss hier mit einem Messestand vertreten sein, denn hier trifft sich, was im internationalen Kunstmarkt Rang und Namen hat. Das Besondere: Die Messe ist und bleibt exklusiv und mit ihren rund 240 Messeteilnehmern angenehm überschaubar. Und dennoch: Meine Bilanz der diesjährigen Schau fällt durchwachsen aus. Vielleicht liegt es daran, dass es mit der Art Miami und Art Hongkong inzwischen zwei Ableger gibt und sich das Angebot dadurch diversifiziert oder dass es ohnehin immer mehr Messen und Auktionen gibt, die den Markt aufmischen. Die Dichte an wirklich herausragenden Werken hat jedenfalls in diesem Jahr abgenommen. Es gab zudem sehr viel museale Stücke riesige Leinwände, sperrige Installationen und raumfüllende Skulpturen. Bedenkt man, dass hier vor allem Käufer für sich selbst schauen und suchen, die in der Regel kein Sammlermuseum oder einen Kunstraum ihr eigen nennen stellt sich bei diesen Werken die Frage nach der Unterbringung im heimischen Wohnzimmer. Andererseits darf man aber auch nicht vergessen, dass gerade die Art Basel von jeher Trends gesetzt hat. Insofern muss man ihr nach wie vor zugutehalten, dass sie auch Ort für Experimentelles, Ungewohntes, Sperriges und Nicht-Gefälliges sein sollte. Auffällig war dennoch, dass das Angebot der klassischen Moderne in diesem Jahr nicht so dominant war, obwohl die Messe traditionell auch dafür schon immer bekannt ist. Meine Highlights bei den Galerien: Gagosian NY (mit Arbeiten u.a. von Francis Bacon, Alberto Giacometti, Pablo Picasso, Lucio Fontana, Jackson Pollock, Robert Rauschenberg, Cy Twombly, Andy Warhol Georg Baselitz, Jeff Koons), Gmurzinska Zürich/St. Moritz (Igor Baskakov, Fernando Botero, Alexander Calder, Lucio Fontana, Robert Indiana, Yves Klein, Piero Manzoni, Joan Miró, Richard Serra), Marlborough / UK (Hans Arp, Sam Francis, Joan Miró), Hauser & Wirth /London/ NY (Louise Bourgeois, Alberto Giacometti, Eva Hesse, Yves Klein / Jean Tinguely, Paul McCarthy, Dieter Roth, Bruce Nauman). Besonders gut gefallen haben mir die Arbeiten von Cecily Brown, Peter Doig, John Armleder, Thomas Ruff, Candida Höfer, Julian Opie und Tony Cragg. CLAUDIA FENKART Meine Kunst-Termin-Empfehlungen für diesen Sommer: RIEHEN (CH): GERHARD RICHTER: BILDER/SERIEN bis 7. September 2014 Die Fondation Beyeler widmet Gerhard Richter (*1932 in Dresden, lebt in Köln), dem wohl bedeutendsten Künstler unserer Zeit, die bisher größte Ausstellung in der Schweiz. Zu sehen sind rund 100 Bilder, darunter figurative Porträts, Stillleben und Landschaften. STUTTGART: COOL PLACE DIE SAMMLUNG SCHARPFF IM KUNSTMUSEUM 26. Juli bis 16. November 2014 Ute und Rudolf Scharpff sammeln seit den 1960er-Jahren zeitgenössische Kunst. Präsentiert werden über 60 zentrale, teils großformatige Arbeiten von Glenn Brown, André Butzer, Günther Förg, Philip Guston, Jeff Koons, Beatriz Milhazes, Albert Oehlen, Neo Rauch, Daniel Richter, Bridget Riley, Julian Schnabel und Christopher Wool. www.kunstmuseum-stuttgart.de BADEN-BADEN: 40 10. 40 JAHRE SAMMLUNG 10 JAHRE MUSEUM FRIEDER BURDA 12. Juli bis 26. Oktober 2014 Anlässlich seines 10-jährigen Bestehens präsentiert das Museum Frieder Burda in der großen Sommerausstellung 2014 Highlights der eigenen Sammlung. Wie bei der Eröffnungsausstellung im Jahr 2004 werden die Kunstwerke wieder sowohl in den eigenen Räumen als auch in der benachbarten Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden gezeigt. www.museum-frieder-burda.de ENGADIN (CH): ART MASTERS 22. bis 31. August 2014 St. Moritz und das Engadin stehen während 10 Tagen wieder ganz im Zeichen der Kunst und Kultur mit dem Länderschwerpunkt Indien. www.stmoritzartmasters.com ST. GEORGEN IM SCHWARZWALD: TOBIAS REHBER- GER IN DER SAMMLUNG GRÄSSLIN bis Frühjahr 2015 Am 24. Mai eröffnete die Sammlung Grässlin ihre 7. Ausstellung in St. Georgen. Sie ist Tobias Rehberger sowie Skulpturen aus der Sammlung gewidmet und zeigt Werke von über 20 Künstlern und Künstlerinnen. www.sammlung-graesslin.eu