Statement Dr. Andreas Kopton, anlässlich des Pressegesprächs am 29.06.2016 anlässlich der Gründung der Fraunhofer-Einrichtung für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV ***Es gilt das gesprochene Wort*** Anrede, nachdem die IHK Schwaben sich bereits vor 15 Jahren auf die Fahne geschrieben hat, die Technologisierung dieser Produktionsregion zu optimieren, möchte ich weniger die Vorteile des heute erreichten Zustandes hervorheben, auf den meine verehrten Mitrednerinnen und Mitredner eingegangen sind. Vielmehr möchte ich als diejenige Institution, die diese Entwicklung entscheidend angestoßen hat, auf sechs Entwicklungsschritte hinweisen, die für die heutige und sehr erfreuliche Situation unerlässlich waren. Dabei möchte ich auch auf einige Persönlichkeiten hinweisen, denen wir als Wirtschaft in Bayerisch-Schwaben zu Dank verpflichtet sind. 1. Die IHK war Motor für die ersten Schritte, die seinerzeit als reine geisteswissenschaftliche Hochschule gegründete Universität Augsburg zu technologisieren. Es war dem hervorragenden Stand: 09.10.2014 Seite 1 von 5 www.schwaben.ihk.de
Zusammenspiel mit dem damaligen Bundesfinanzminister Dr. Waigel geschuldet, dass wir damals den Grundstein legen konnten für heute selbstverständliche Teile der Universität wie z. B. das herausragende Institut für Physik, die Fakultät für angewandte Informatik, das Institut für Mathematik oder das Institut für Software- und Systemengineering. Gleichzeitig entstanden auch die ersten außeruniversitären Forschungseinheiten wie das Bayerische Institut für Abfallforschung (BIFA) und das Institut für Werkzeugmaschinen- und Betriebswissenschaften (IWB), das sogenannte Milberg Institut. Hier haben wir dem seinerzeitigen schwäbischen Staatssekretär im Finanz- und Wirtschaftsministerium, Alfons Zeller, sehr viel zu verdanken. 2. Der zweite Entwicklungsschritt war die Clusterpolitik, die von Dr. Otto Wiesheu als strategische Weichenstellung zur Sicherung des Technologiestandortes Bayern umgesetzt wurde. Ihn konnten wir auch überzeugen, dass diese Region nicht nur für die bereits früher definierte bayerische Umweltkompetenz geschaffen ist, sondern dass es weitere Ansatzpunkte gibt, Bayerisch-Schwaben als Teil der bayerischen Technologiekarte zu entwickeln. Diesen dankenswerten sehr offenen und erfreulichen Dialog mit Dr. Wiesheu entsprangen die Gründung des bayerischen Mechatronikclusters in Augsburg, Stand: 27.06.2016 Seite 2 von 5 www.schwaben.ihk.de
sowie die Teilung des damaligen Clusters für neue Materialien - Schwerpunkt Keramik in Oberfranken und Schwerpunkt Composite-Verbundstoffe in Augsburg: eine weitere wichtige Weichenstellung für die heutige Entwicklung, der wir Dr. Otto Wiesheu sehr dankbar sind. 3. Eine weitere Initiative der bayerischen Staatsregierung war es, zusätzliche und neue Fraunhofer Arbeitsgemeinschaften zu gründen. So sehr wir dem damaligen Wirtschaftsminister Erwin Huber dankbar waren, diese Initiative zu starten, so enttäuscht waren wir im ersten Schritt darüber, dass Bayerisch-Schwaben im ersten Entwurf nicht in der Liste enthalten war. Es war dem mutigen Einsatz des damaligen bayerischen Landwirtschaftsministers Josef Miller vorbehalten, dieses gemeinsam mit der IHK zu ändern. Direkt in die seinerzeitig wegweisende Kabinettssitzung konnten wir Herrn Miller einen ersten Entwurf für eine Fraunhofer Arbeitsgruppe, die in unseren Schreibtischen der IHK vorbereitet lag, übermitteln, so dass Josef Miller gemeinsam mit Georg Schmid und Beate Merk die ersten Protagonisten einer Fraunhofer Arbeitsgruppe für Schwaben waren. Ein Dankeschön an Josef Miller und seine damaligen Mitstreiter. Stand: 27.06.2016 Seite 3 von 5 www.schwaben.ihk.de
4. Im Nachhinein mussten diese Themen den großen Unternehmensstandorten hier vor Ort, aber auch deren Mutterkonzernen, die sich in Bayern und darüber hinaus befanden, näher gebracht werden. Insoweit darf es nicht vergessen werden, dass auch dem damaligen Oberbürgermeister Dr. Paul Wengert und den Gewerkschaftsvertretern rund um das heutige IG-Metall Vorstandsmitglied Jürgen Kerner ein großer Anteil am Gelingen dieser Gesamtinitiative obliegt. Ihnen war es vorbehalten, die Betriebsräte wichtiger Unternehmensstandorte für diese Entwicklung zu gewinnen, insbesondere im Bereich der Faserverbundtechnologie. Ein Dankeschön auch an diese Beteiligten. 5. Anschließend kam die Idee der Technologieachse Süd, die wir in einem Prognos-Gutachten festgezurrt haben. Sie wird heute von wichtigen Bundespolitikern, aber auch von Bahnchef Grube regelmäßig als Argument zur Verbesserung der Infrastruktur im südbayerischen Raum zurate gezogen. 6. Last but not least bedanken wir uns beim heutigen Stadtoberhaupt Dr. Kurt Gribl, der mit seiner Mannschaft aus diesen Vorgaben die Idee des Augsburger Innovationsparks mit seinen vielfältigen Teilinitiativen geboren und auch tatkräftig umgesetzt hat. Stand: 27.06.2016 Seite 4 von 5 www.schwaben.ihk.de
Es ist eine großartige Idee, diesen Augsburger Innovationspark im Süden und Westen der Universität anschließen zu lassen und somit für die mittel- und langfristige Zukunft dieses Wirtschaftsraumes etwas nachhaltiges entstehen zu lassen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, die IHK Schwaben empfindet die heute vorgestellte Gründung der Fraunhofer-Einrichtung für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik als eine hochwillkommene und nicht hoch genug einzuschätzende Stärkung unseres Wirtschaftsraums, die einen langen und teilweise dornigen Weg vorläufig abschließt. Gemeinsam mit dem Institut der deutschen Luft- und Raumfahrt und anderen Einrichtungen werden wir sehen, dass Augsburg eine gewichtige Rolle an der Technologieachse Süd spielen wird. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Stand: 27.06.2016 Seite 5 von 5 www.schwaben.ihk.de