Entwurf eines Metadatenrepositoriums zur Erfassung technischer Nachhaltigkeit von Forschungssoftware

Ähnliche Dokumente
Open-Access-Publikation von Forschungsdaten - Gestaltung des rechtlichen Rahmens für einen offenen Umgang mit Forschungsdaten

Open-Access-Monitoring zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Marco Tullney, Technische Informationsbibliothek (TIB)

Forschungsdaten Ein kurzer Überblick. Bibliothekstrends 26. November 2014 Simone Kronenwett

JournalTouch Digitale Zeitschriftenheftauslage und Library Monitor

Einsatz von Software im Forschungsdatenmanagement

Umgang mit Forschungsdaten -

MIRACOLIX. Prof. Dr. Martin Sedlmayr MEDICAL INFORMATICS REUSABLE ECO-SYSTEM OF OPEN SOURCE LINKABLE AND INTEROPERABLE SOFTWARE TOOLS X

Von der Schneeflocke zur Lawine: Möglichkeiten der Nutzung freier Zitationsdaten in Bibliotheken Bibliothekartag Frankfurt am Main

Community Building im Bereich epublishing. Das CARPET Projekt

Testen von sicherheitskritischer Embedded Software mit frei verfügbaren Tools. - ein Erfahrungsbericht

Förderung von Projekten unter Nutzung der TMF durch die DFG. Dr. Katja Hartig Gruppe Lebenswissenschaften 3 (Medizin)

Förderung von Open Access Publikationen an der HSLU Unterstützung der Forschenden in Zusammenarbeit mit den Bibliotheken

Open Access. Bibliothek in Zukunft?! und was dies mit Open Educational Resources (OER) zu tun hat

Die Open-Access-Strategie Berlin: den freien Zugang zur Wissenschaft gestalten. Andreas Hübner, Christina Riesenweber

Vom digitalen Hausmeister zum international vernetzten Forschungsdatenzentrum. Die Entwicklung der digitalen Infrastruktur des

Data Warehouse für boden- und agrarwissenschaftliche Forschungsdaten

Continuous Everything

Informationsinfrastruktur und Forschungsdaten Ein gesamtösterreichischer Ansatz. Barbara Sánchez Solís ODOK, Zell am See, 17.9.

Wissen weltweit offen zugänglich und nachnutzbar machen

Forum ö 2017: Digitale Wirtschaft und Nachhaltigkeit. Digitale Nachhaltigkeit: Gesellschaftlichen Nutzen des digitalen Wissens erschliessen

Das DINI-Zertifikat 2010 Qualitätskriterien für wissenschaftliche Publikationsdienste Uwe Müller

Data Sharing mit SowiDataNet

Zustand und Entwicklung von DSpace

Open Access und die Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens

Forschungsdaten - Perspektiven der Allianz(-Initiative) und einer Allianz-Organisation (Helmholtz)

Forschungsdaten. Forschungsdatenmanagement und Infrastrukturen. Albrecht Schmidt

Die Bibliothek als Open Access- Kompetenzzentrum in einer außeruniversitären Forschungseinrichtung

Sustainable and open ocean research software

IANUS als fachspezifisches Forschungsdatenzentrum für die Altertumswissenschaften in Deutschland

Die Allianz-Initiative der Wissenschaftsorganisationen und Ihre Aktivitäten im Bereich Open Access

Planung von Forschungsdaten- Management

Digitale Nachhaltigkeit von Forschungsanwendungen durch Microservices

Informationen und Navigation zu urbanen Grünflächen in Städten meingrün

Neues aus der DFG. Dr. Anne Lipp, Bonn

Die Open-Access-Strategie für Berlin. Dr. Christina Riesenweber & Dr. Andreas Hübner Open-Access-Büro Berlin, Januar 2018

RADAR. ABLAGE & NACHNUTZUNG von FORSCHUNGSDATEN. Dr. Angelina Kraft. Technische Informationsbibliothek (TIB), Hannover

User-Experience von Spracharchiven. Eine Neubewertung der Interaktion von Archiv und Nutzern

Beweissicheres elektronisches Laborbuch (BeLab)

Tools und Software für die Forschungsdatenhaltung ein Überblick. Dr. Janna Neumann Berlin, 11. Juni Workshop des Arbeitskreis Forschungsdaten

Der Datenmanagementplan als Bindeglied zwischen Forschungsinformationssystem und Repositorium

Vernetzung Institutioneller Repositorien Universität Bielefeld

BVB-Verbundkonferenz 2015 DeepGreen - ein technischer Workflow für lizenzrechtliche Open- Access-Vereinbarungen

FIZ Karlsruhe und seine Rolle in OpenTA

Sozio- Technische Systeme

Forschungsdatenmanagement

Neue Dienste der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek

nestor-kriterien Vertrauenswürdige digitale Langzeitarchive

Kehren vor der eigenen Haustür der Aufbau einer Entity Collection der Forschungsleistung der TU Dortmund

Anforderungen an neue Bibliotheksmanagementsysteme - der Kriterienkatalog von VZG und hbz

openta Erläuterungen zum Fortsetzungsantrag an die DFG


Tobias Kurze & Regine Tobias, E-Science Tage in Heidelberg am

Open Source. Hendrik Ebbers 2015

Open Access Policies von Universitätsverlagen

Das Evaluierungsprojekt Kuali OLE Ein Sachstandsbericht

Wir machen dann mal Digital Humanities Software - ein Erfahrungsbericht

Wirkungsevaluation in der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit

Die Rolle der Universitätsbibliothek als Open Access Manager

Tim Krämer, Bernhard Stöckl. 28. Januar Linux Desktop Design Paradigmen. Universität Hamburg.

Was wollen die Autoren?

Open Science: Neue Aufgabenfelder für Bibliotheken

Kontextabhängige Integration von Diensten in intelligente Umgebungen

Das zweite Leben der Forschungsdaten. Die Gewährleistung von Förderauflagen zu Open Access am Beispiel von Horizon2020.

AUFGABEN IM DATENMANAGEMENT

Einführung in das Forschungsinformationssystem VIVO Hands-On-Lab auf dem 6. Deutschen Bibliothekartag

Open Access und Publikationsdienstleistungen an der Universität Bern

Herbst-Treffen des Fachausschusses Virtuelle Akustik der DEGA

Forschungsdateninfrastrukturen am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ. Policies und Dienstleistungen

Aktuelle Abschlussarbeiten

Forschungsdatenmanagement an der Technischen Universität Berlin

Koha und ERM Optionen für die Verwaltung von elektronischen Ressourcen

Services und Hilfestellungen von OpenAIRE Open Research Data in Horizon 2020

Open Government Data Aktivitäten und aktuelle Herausforderungen aus der Schweiz

Auf dem Weg zu einer Digitalisierungsstrategie für die Universitären Sammlungen der UZH

coli-conc- ein Zwischenbericht

WAS IST OPEN SCIENCE?

Forschungsdatenmanagement an der Technischen Universität Berlin

Digitalisierte Hochschuldidaktik: Qualitätssicherung von Prüfungen mit dem E-Assessment-Literacy-Tool EAs.LiT

Aufbau und Hosting nachhaltiger Softwarelösungen durch die Verbundzentrale. Kathleen Neumann

VERMITTLUNG VON FORSCHUNGSDATENKOMPETENZ EIN ERFAHRUNGSBERICHT

FULL SERVICE VS. AUTOMATED RESEARCH DAS BESTE AUS BEIDEN WELTEN

Forschungsinfrastrukturen in der Medizin

Nachhaltigkeit lohnt sich das? Nachhaltigkeit im Konflikt der Stakeholder / Anspruchsgruppen? Prof. Dr. Anja Grothe

Einführung von Softwareentwicklung als Service in das Produktportfolio einer wissenschaftlichen Bibliothek Ein Erfahrungsbericht

Die Open-Access-Strategie für Berlin. Dr. Christina Riesenweber & Dr. Andreas Hübner Open-Access-Büro Berlin, September 2017

Forschungsdatenmanagement und Förderauflagen zur Archivierung von Forschungsdaten in den Sozialwissenschaften

Open Access Monografien

Cloud-Umgebungen mit Terraform verwalten. Sascha Askani

HILFE, DER KUNDE WILL IM NACHHINEIN EIN OPEN SOURCE PROJEKT! 17. September 2018, Guild 42

DARIAH-DE Repositorium

Gnädinger & Jörder Consulting Assuring Project Success

Forschungsdatendienste an einer Universität im Spagat zwischen Möglichkeiten und Realitäten

FDM in den Wirtschaftswissenschaften Aktivitäten der ZBW

Zugang zum Academic Invisible Web

Der neue Fachinformationsdienst Musikwissenschaft Service für die Forschung

ZUSAMMENARBEIT TU MÜNCHEN

Softwarequalität erhöhen durch DevOps

Pre-tested commit 2.0 mit Gerrit und Jenkins

Handreichung der AG media im Kompetenznetzwerk nestor: Langzeitarchivierung audiovisueller Medien

Transkript:

Entwurf eines Metadatenrepositoriums zur Erfassung technischer Nachhaltigkeit von Forschungssoftware Stephan Druskat Institut für deutsche Sprache und Linguistik Humboldt-Universität zu Berlin stephan.druskat@hu-berlin.de Helmholtz Open Science Workshop Zugang zu und Nachnutzung von wissenschaftlicher Software HZDR, Dresden, 22. November 2016

Vernachhaltigung von Forschungssoftware Inhalt 1 Vernachhaltigung von Forschungssoftware 2 Metadatenrepositorium 3 Fazit 2 / 18

Vernachhaltigung von Forschungssoftware Vernachhaltigung von Forschungssoftware Warum? Wie? 3 / 18

Vernachhaltigung von Forschungssoftware Vernachhaltigung - Warum? Verschiedene Motivlagen 1 Der edle Forscher Proxy-Vernachhaltigung Persönliche Gründe Zusätzlich: Forschungssoftware vs. Verbrauchersoftware Interesse seitens der Förderer (Softwaremanagementpläne) 1 Vgl. M. Turks Vortrag beim WSSSPE3: https://youtu.be/khcl8wspbhq 4 / 18

Vernachhaltigung von Forschungssoftware Vernachhaltigung - Wie? Zugang zu und Nachnutzung von wissenschaftlicher Software Zugänglichkeit: Sichtbarkeit Nachnutzbarkeit: Lauffähigkeit Anwendbarkeit Anpassbarkeit 5 / 18

Vernachhaltigung von Forschungssoftware Vernachhaltigung - Wie? Zugang zu und Nachnutzung von wissenschaftlicher Software Zugänglichkeit: Sichtbarkeit Sichtbarkeit von Nachnutzbarkeit Nachnutzbarkeit: Lauffähigkeit Anwendbarkeit Anpassbarkeit 6 / 18

Vernachhaltigung von Forschungssoftware Vernachhaltigung - Wie? Zugang zu und Nachnutzung von wissenschaftlicher Software Zugänglichkeit: Sichtbarkeit Sichtbarkeit von Nachnutzbarkeit Forschungssoftwaremetadatenrepositorium Nachnutzbarkeit: Lauffähigkeit Anwendbarkeit Anpassbarkeit 7 / 18

Metadatenrepositorium Inhalt 1 Vernachhaltigung von Forschungssoftware 2 Metadatenrepositorium 3 Fazit 8 / 18

Metadatenrepositorium Entwurf Ziel: Repositorium, das Metadaten zu Forschungssoftware darstellt, auf deren Grundlage Aussagen zur potenziellen Nachnutzbarkeit und weiteren Nachhaltigkeit getroffen werden können Bereitstellung von Maßen über Nachnutzbarkeit und Nachhaltigkeit der Software Herausforderungen: 1 Operationalisierbare Definition Nachhaltigkeit (vs. Nachnutzbarkeit); 2 Definition, Katalogisierung und Kategorisierung von Nachhaltigkeitskriterien; 3 Entwurf genauer, reproduzierbarer, manipulationssicherer und nachvollziehbarer Maße; 4 Entwurf von Berechnungsalgorithmen für Maße 9 / 18

Metadatenrepositorium State of the art Code Metadaten Forsch.softw. Forsch.softw.metadaten GitHub Open Hub {Forschungsdatenrepos} DiRT Directory Bitbucket Zenodo SciencePAD... {Disziplinrepos} EGI Applications DB... Keine expliziten Daten zur Nachnutzbarkeit/Nachhaltigkeit! 10 / 18

Metadatenrepositorium Definitionen Drei Ziele: Sicherung der Existenz der Software Erhaltung ihres Produktivpotentials Schaffung und Erhalt ihres Potenzials für Weiterentwicklung und Adaption Nachhaltigkeit geht über Nachnutzbarkeit (definierbar als: technische/funktionelle Nachhaltigkeit) hinaus, da auch nicht-technische Aspekte eine Rolle spielen (Menschen, Förderung, Community, Relevanz,... ). 11 / 18

Metadatenrepositorium Kriterien Erstellen/Erweitern von Kriterienkatalogen (vgl. CodeMeta, Kriterienbasiertes Assessment des Software Sustainability Institute, OntoSoft,... ) Evaluierung und Gewichtung der Kriterien (z.b. auch durch Crowdsourcing) Klassifizierung (Nachhaltigkeitsziele, Objektivität Quantifizierbarkeit) Beispiele: Lizenz, Dokumentation, Förderstatus, Sprache, Tests, Modularität, Entwicklercommunity (Personenstunden, Forks, Commits,... ), CI, Veröffentlichungen und Zitate, Feedback,... 12 / 18

Metadatenrepositorium Maße Kriterien können anhand ihrer Objektivität und Quantifizierbarkeit kategorisiert werden. Daher: Drei Maße für Nachhaltigkeit Typ obj quant repr manip Beispiel Hart Lizenz, Förderstatus Halbhart Buildsystem, Personalstruktur Weich Intuitives UI obj: objektiv, quant: quantifizierbar, repr: reproduzierbar, manip: manipulationssicher Ein Nachnutzbarkeitsmaß erfasst ausschließlich (harte) technische Kriterien, die die Nachnutzbarkeit beeinflussen. 13 / 18

Metadatenrepositorium Interaktivität Begutachtung der Software, Erweiterung/Korrektur von Kriterien Bewertung/Beurteilung spezifischer Metadatenpunkte (Beitrag zum weichen Maß) Dokumentation von Verwendung (Zitate!) und Entwicklung (Beitrag zu härteren Maßen) 7 14 / 18

Metadatenrepositorium Datengewinnung Nutzereingabe (Softwareherausgeber) Harvesting aus existierenden Repositorien (z.b. via GitHub und Open Hub APIs) Crawling von Coderepositorien (auch erste Verifizierung/Quantifizierung) 15 / 18

Fazit Inhalt 1 Vernachhaltigung von Forschungssoftware 2 Metadatenrepositorium 3 Fazit 16 / 18

Fazit Fazit Potenziell geeignetes Werkzeug zur Erleichterung des Zugangs zu Forschungssoftware Macht Nachnutzbarkeit sichtbar und nachvollziehbar Fördert implizit Nachnutzung und Schaffung nachhaltiger(er) Software Herausforderungen: Bestenfalls Verschränkung mit anderen Tools bzw. Einbettung in Policies (Softwaremanagementpläne!) Annahme durch die Community 17 / 18

Fazit Danke! Danke für die Aufmerksameit! stephan.druskat@hu-berlin.de @stdruskat 18 / 18