Hanskarl Kölsch: Dantes Divina Commedia 430 Seiten, gebunden, farbiger Schutzumschlag, 38.- Bezug auch beim Autor Hanskarl Kölsch, Prellerweg 1, 82054 Sauerlach Tel. 08104/7824 Email HK.Koelsch@online.de Homepage www.hk-koelsch.de Zu diesem Buch Die Göttliche Komödie gehört neben den Werken Homers oder Shakespeares zum literarischen Weltkulturerbe. Sie erzählt von Dantes Wanderung durch die Jenseitsreiche Inferno (Hölle), Purgatorio (Läuterungsberg), Paradiso (Himmels-Sphären) und von seiner Begegnung mit den Seelen berühmter Politiker und Philosophen, Kaiser, Päpste und Künstler. Der Leser erlebt die Politik des Heiligen Römischen Reiches, den Machtkampf der Päpste, und eine Enzyklopädie der Kulturgeschichte und Sittengeschichte Die poetische Kraft und Schönheit und ihre dramatische Spannung und Vielfalt machen Dantes Göttliche Komödie zu einem faszinierenden, zeitlosen Höhepunkt der abendländischen Kunst. 1
Viele Stellen der Divina Commedia werden von Dantes politischer Leidenschaft geprägt und machen das Werk zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit den Zeitumständen. Er geißelt die maßlose Machtpolitik des Papsttums, und er ist ein glühender Anhänger der Idee eines ordnenden Kaisertums. Seine Verurteilung von hohen Würdenträgern der Kirche in den einzelnen Höllenkreisen erfolgt im Namen Gottes, aber sie beruht auf seinem eigenen politischen Verdikt. So besteht in der Divina Commedia eine permanente Spannung zwischen menschlichem und göttlichem Urteil, das den Gestalten ein besonders dramatisches Profil verleiht. Dante starb am 14. September 1321, 56 Jahre alt, in Ravenna, und wurde in der Franziskanerkirche beigesetzt. Es dauerte 160 Jahre, bis der einfache Marmorblock ohne Inschrift in ein Grabmal verwandelt wurde; erst seit 1780 hat es die heutige Gestalt. Seit über 450 Jahren versucht Florenz nun schon, seinen verbannten Bürger, der zu den Größten der Menschheitsgeschichte gehört, in die Heimat zu überführen, aber Ravenna wird seinen Schatz niemals hergeben. Es gibt kein authentisches Portrait Dantes. Alle Darstellungen ähneln sich nur deshalb, weil sie auf der ersten, nach der Beschreibung von Freunden erstellten, basieren.......... 2
Die in der letzten Phase von Dantes Exiljahren auf der ständigen Wanderschaft zwischen Verona, Tirol, Friaul und zuletzt Ravenna gedichtete Divina Commedia umfasst alle Wissenschaften. Schon früh hatte Dante Zeichnen und Musik studiert, später Naturwissenschaften und Metaphysik; er beherrschte mehrere Sprachen der Mittelmeerländer und besaß gründliche Kenntnisse der Kabbala und der christlichen Geheimlehre. Alle Erkenntnisse flossen zusammen in die geistige Schau des Werkes, an dem er die letzten 18 Jahre seines Lebens arbeitete.......... Bereits 40 Jahre nach Dantes Tod, vor 700 Jahren, wurde ein Universitätslehrstuhl zur Deutung der Divina Commedia eingerichtet. Erster Lehrstuhlinhaber war der Großmeister der italienischen Novellistik: Boccaccio, der auch die erste wichtige Dante-Biographie schrieb. Mit der Divina Commedia wagt Dante etwas, das es in der Weltliteratur noch nie gegeben hatte: Die ganze historische Welt, soweit er von ihr Kenntnis haben konnte, wird in den drei Jenseitsreichen Inferno, Läuterungsberg, Himmelsphären dargestellt. Den historischen Personen und politischen Ereignissen wird der Platz zugewiesen, der ihnen nach ethischen Prinzipien der göttlichen Ordnung zukommt. Die Fülle der Bilder, die Dante in seiner Schau erlebt, erstehen in seinem Gedicht als grandioses sinnbildliches Gemälde, in dem der Fluss einer Handlung ersetzt wird durch die Beurteilung der Werte, die als Ergebnis der irdischen Taten in die Ewigkeit eingegangen sind. 3
Dantes Urteil über Gedanken und Taten historischer Personen wirkt nie als Anmaßung des Dichters; seine eigene schlichte Aufrichtigkeit ist der Maßstab bei der Wanderung durch das Jenseits, und die Divina Commedia wird zu einem ergreifend persönlichen Werk.......... Dante verweist darauf, dass in der Divina Commedia der lange mühevolle Weg einer verirrten Seele zum himmlischen Heil dargestellt werde, und zwar polysensuum : vieldeutig. Sein Gedicht müsse daher im moralischen, allegorischen und anagogischen Sinne verstanden werden; denn man könne Schriften in der Hauptsache nach diesen vier Auslegungsweisen verstehen und erklären: Die erste Auslegungsform heißt die wörtliche, sie beschränkt sich auf den buchstäblichen Sinn, den die Worte vortäuschen.... Die zweite heißt die allegorische, sie bezieht sich auf den Sinn, der unter dem Mantel der Fabeln verborgen ist... Der dritte heißt der moralische Sinn Der vierte heißt der anagogische Sinn, der übersinnliche und der Übersinn. Auf seiner Jenseitswanderung spricht Dante mit den Seelen berühmter Verstorbener über eine Vielzahl von theologischen und philosophischen Problemen und über die konfliktgeladene aktuelle politische Situation von Kirche und Staat in Europa. Das führt zu universellen Interpretationsmöglichkeiten des Werkes, die über seinen eigentlichen Inhalt weit hinausgehen so wird die Divina Commedia zu einem enzyklopädischen Zeugnis aller geistigen Themen und Strömungen der mittelalterlichen Kultur. 4
Dante spricht mehrmals von Vision. Wenn man ihm folgt, ist die Divina Commedia die Vision einer realistisch und im Detail geschilderten geistigen Welt, wo den Menschen Strafe, Buße oder Lohn erwarten. Diese jenseitige Welt hat für Dante die Qualität der Wirklichkeit das Geistige spiegelt sich in der Realität. So wird Dantes Gang durch Inferno, Purgatorio und Paradiso zu einer Reise im seelischen Innenraum auf der Suche nach dem Selbst. Die erste Ausgabe der Divina Commedia datiert sechzehn Jahre nach dem ersten Buchdruck, der Gutenberg-Bibel. Dantes Gedicht gehört also zu den ersten Texten, die der Welt in einer gedruckten Form vorgelegt wurden. ************************ Über den Autor Der Autor lebt bei München. Nach dem Studium der Naturwissenschaften war er dreißig Jahre bei einer großen Computerfirma in verschiedenen Funktionen tätig. Er wählte den Vorruhestand, um sich dem zu widmen, was der rote Faden seines Lebens gewesen ist: die Weltliteratur. Er hält literarische Vorträge und begleitet Studienreisen an Orte, die durch Literatur unsterblich wurden oder Literatur unsterblich machten. 5