I. Begrüßung Gratulation zu 50 Jahre Berufliche Bildung in Neusäß

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1 - Es gilt das gesprochene Wort! - - Sperrfrist: 19.09.2013, 10:30 Uhr - Rede des Bayerischen Staatsministers für Unterricht und Kultus, Dr. Ludwig Spaenle, anlässlich des Festaktes 50 Jahre Berufliche Bildung in Neusäß am 19.09.2013 in Neusäß Sprechkarten I. Begrüßung Gratulation zu 50 Jahre Berufliche Bildung in Neusäß Anrede 50 Jahre Berufliche Bildung in Neusäß das ist ein guter Grund zu feiern! Ihnen allen ein herzliches Grüß Gott und herzlichen Glückwunsch zu diesem schönen Jubiläum!

Sehr geehrter Bürgermeister Durz, sehr geehrter Herr Oberstudiendirektor Wunderlich, liebe Neusäßer, 2 Sie alle können mit Stolz auf die 50-jährige Geschichte Ihres Beruflichen Schulzentrums zurückblicken. Bildung, insbesondere berufliche Bildung wird bei Ihnen in Neusäß seit jeher großgeschrieben. So haben Sie auch schwierige Zeiten überstanden: In den 90er Jahren war die Existenz der Schule durch den Schülerrückgang bedroht.

Nach einer Anpassung des Unterrichtsangebots und der Verlagerung grüner und kaufmännischer Berufe nach Neusäß glänzt das Schulzentrum heute wieder! 3 Ihr Berufliches Schulzentrum steht für ein halbes Jahrhundert Chancen und Zukunft für Jugendliche aus der ganzen Region!

II. Danksagung 4 Mein ausgesprochener Dank gilt heute allen, die mit Weitsicht und Tatkraft die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft in Neusäß und der ganzen Region gestellt haben. Für ein bewundernswertes Engagement in der beruflichen Bildung danke ich insbesondere Ihnen, sehr geehrter Herr Oberstudiendirektor Wunderlich. Als Schulleiter und als Vorsitzender des Verbandes der Berufsschullehrer setzen Sie sich seit vielen Jahren für die berufliche Bildung in Bayern ein. Respekt und Vergelt s Gott für Ihren unermüdlichen Einsatz.

Mein besonderer Dank gilt auch dem Landkreis Augsburg mit Ihnen, sehr geehrter Herr Landrat Sailer. Sie sind bereit, in einen Schulneubau für das Berufliche Schulzentrum Neusäß zu investieren. Gerade in Zeiten knapper Haushaltsmittel ist ein solches Großprojekt keineswegs selbstverständlich. Respekt und ein herzliches Dankeschön für diese zukunftsweisende Investition! 5 Gemeinsam sind wir überzeugt: Es gibt keine bessere Zukunftsvorsorge als die Investition die Köpfe und Herzen unserer Kinder!

III. Staatliches Berufliches Schulzentrum Neusäß: 50 Jahre Ausbildung hochqualifizierter Fachkräfte 6 Um wettbewerbsfähig und zukunftsorientiert zu bleiben, braucht Bayern hochqualifizierte Fachkräfte. An der Berufsschule, der Berufsfachschule und an der Beruflichen Oberschule Neusäß bilden Sie diese hochqualifizierten Fachkräfte seit einem halben Jahrhundert aus. Hier in Neusäß decken Sie einen Großteil des ABCs der beruflichen Bildung ab:

von A wie Assistentinnen und Assistenten für Ernährung und Versorgung über B wie Berufliche Oberschule mit FOS und BOS, K wie Kaufmann im Einzelhandel und L wie Landwirt, bis hin zu Z wie (Gärtner für) Zierpflanzenbau! 7 Besonders freut mich: Die Berufsfachschule für Kinderpflege hier in Neusäß kann zu diesem Schuljahr eine zusätzliche Gruppe aufnehmen. Der Bedarf an ausgebildeten Kinderpflegerinnen und -pflegern ist ja nach wie vor sehr groß.

Überhaupt sind Sie hier in Neusäß hoch motiviert: Gemeinsam Qualität sichern steht im Mittelpunkt Ihrer pädagogischen Arbeit. Alle hier in Neusäß zeigen eine außerordentliche Bereitschaft, neue Entwicklungen im Schulbereich aktiv bereits im Versuchsstadium zu unterstützen: Sie sind sowohl am Modellversuch Profil 21 als auch am Schulversuch Inklusive berufliche Bildung in Bayern beteiligt. Und mit dem geplanten Neubau stellen Sie hier sicher, dass Bildung den notwendigen Raum bekommt. 8

Sehr geehrter Herr Oberstudiendirektor Wunderlich, liebes Kollegium, 9 für Ihr vielseitig aufgeschlossenes Engagement möchte ich Ihnen allen heute meinen ganz herzlichen Dank aussprechen! Sie sorgen für Chancen und beste Bildung nicht nur hier in Neusäß, sondern im ganzen Landkreis Augsburg. Respekt und Kompliment!

IV. Bildungspolitische Herausforderungen der Zukunft Reaktionen und Maßnahmen 10 Berufliche Bildung hier in Neusäß wie in ganz Bayern kann mit Selbstbewusstsein und Stolz auf das bisher Erreichte blicken. Aber klar ist auch: Um diesen Vorsprung zu halten, muss sich die berufliche Bildung ständig weiterentwickeln. Sie muss sich den Herausforderungen der Zukunft stellen.

1. Demographischer Wandel 11 Dazu müssen wir vor allem die Schulen so aufstellen, dass sie auf den demografischen Wandel und damit sinkende Schülerzahlen vorbereitet sind, und die Attraktivität der Berufsausbildung hoch halten, um möglichst viele Jugendliche für eine Ausbildung zu gewinnen. Daher haben wir bereits vor 10 Jahren berufliche Kompetenzzentren für die Aus- und Weiterbildung eingerichtet.

Durch eine abgestimmte Profilbildung an den einzelnen Schulstandorten der Region können wir sicherstellen, dass hochqualifizierte Lehrerteams den stetigen Veränderungen folgen und die hochwertige Bildung garantieren. Und die Sachaufwandsträger erhalten ausreichend Planungssicherheit, um für eine moderne Ausstattung der Fachbereiche zu sorgen. 12 2. Globalisierung und internationaler Wettbewerb Keine andere Schulart unterliegt einem solchen Innovationsdruck wie die beruflichen Schulen.

Berufliche Schulen müssen sich ständig an die Veränderungen unserer globalisierten Arbeitswelt anpassen: Moderne Arbeits- und Produktionsweisen müssen ihr Abbild im Unterricht der Berufsschule finden. Die bestehenden Berufsbilder unterliegen stetigen Veränderungen selbst die sogenannten Traditionsberufe. 13 Auf diese Berufswelt müssen wir die jungen Menschen vorbereiten.

Wir arbeiten deshalb kontinuierlich an der Verbesserung unserer Schulen, insbesondere an der Unterrichtsentwicklung: Unterricht auf der Höhe der Zeit macht unsere Schülerinnen und Schüler fit für die Gestaltung ihrer Zukunft. Zudem sollen sich unsere Schülerinnen und Schüler noch konsequenter selbstständig und eigenverantwortlich Kompetenzen im Unterricht erwerben können auch unter intensiver Nutzung digitaler Medien. 14

Unter dem Titel Lehrplan Plus arbeiten wir gerade an neuen Lehrplänen mit einer durchgängigen zukunftsorientierten Kompetenzausrichtung. Hierbei handelt es sich um eines der größten Lehrplanprojekte aller Zeiten in Bayern: Beginnend mit den Lehrplänen an der Grundschule überarbeiten wir sukzessive alle derzeit in Bayern gültigen Lehrpläne. 15

V. Berufliche Bildung im 21. Jahrhundert individuelle Förderung aller Talente 16 Chancen und Zukunft für alle Kinder überall in Bayern das ist mein bildungspolitisches Credo. Und unser Einsatz für beste Bildung landauf, landab lohnt sich! Unsere duale Ausbildung eröffnet unseren jungen Menschen den Einstieg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Bei uns in Bayern ist die Jugendarbeitslosigkeit so gering wie in kaum einem anderen Land in Europa. Die hohe Qualität unserer dualen Ausbildung ist weltweit anerkannt!

Immer mehr Länder, weit über die EU hinaus, streben die Übernahme des dualen Systems an. 17 Und wir wollen Gutes noch besser machen: Berufliche Bildung soll für alle Jugendlichen attraktiv sein. Durch das duale System gelingt jungen Menschen mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten und Begabungen ein besserer Einstieg in eine qualifizierte Berufstätigkeit. Das ist ein wichtiger Aspekt von Chancengerechtigkeit! Deshalb werde ich mich auch weiterhin für dieses Erfolgsmodell stark machen.

Wir wollen noch stärker als bisher deutlich machen: Berufliche Bildung bietet Chancen für alle Talente! 18 1. Chancen für leistungsstarke Jugendliche In Zukunft werden wir in Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben verstärkt die Gruppe der leistungsstarken Jugendlichen in den Blick nehmen: Mit Angeboten wie Berufsschule Plus [BS-plus], Duale Berufsausbildung und Fachhochschulreife [DBFH] sowie Hochschule-dual

erfüllen wir die Wünsche der jungen Menschen nach zusätzlicher Qualifizierung. 19 Und wir wollen uns auch weiterhin um die Gruppe der leistungsschwächeren und benachteiligten Jugendlichen kümmern! 2. Chancen für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz Gerade für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz hat das Berufliche Schulzentrum Neusäß in den vergangenen Jahren eine besonders engagierte und innovative Arbeit geleistet auch dafür Ihnen allen herzlichen Dank!

Mit einem großen Anteil an betrieblichen Praktika und sozialpädagogischer Betreuung helfen insbesondere dualisierte Angebote wie das Berufsintegrationsjahr [BIJ] hier in Neusäß vielen Jugendlichen, doch den Einstieg in eine erfolgreiche Berufsausbildung zu finden. 20 3. Chancen für berufsschulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge Dabei geht es mir auch um berufsschulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge. Die steigende Zahl berufsschulpflichtiger Asylbewerber und Flüchtlinge stellt unsere Berufsschulen in den Landkreisen und Kommunen vor immer neue Herausforderungen.

Zusammen mit den Verantwortlichen in den Landratsämtern und Kommunen ist es uns gelungen, im laufenden Schuljahr an den Berufsschulen qualifizierte Beschulungsplätze für ca. 1.800 berufsschulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge einzurichten. 21 4. Inklusion in der beruflichen Bildung In der beruflichen Bildung wie in der Bildung überhaupt stehen wir zudem vor einer weiteren großen Herausforderung: Stichwort Inklusion.

Mit der UN-Behindertenrechtskonvention haben sich die Vertragsstaaten zu einem inklusiven Bildungssystem verpflichtet. Allen Schülern soll der gleichberechtigte Zugang zum allgemeinen Bildungssystem ermöglicht werden. 22 Unsere beruflichen Schulen haben sich hier schon vor vielen Jahren auf den Weg gemacht. Gemeinsamer Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Förderbedarf ist an beruflichen Schulen schon lange ein Thema.

Vor diesem Hintergrund haben wir in Zusammenarbeit mit der Stiftung Bildungspakt zum aktuellen Schuljahr den Schulversuch Inklusive berufliche Bildung in Bayern gestartet: In diesem Schulversuch arbeiten allgemeine Berufsschulen beziehungsweise Berufsfachschulen mit sieben Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung in Kooperationsverbünden eng zusammen. Diese beruflichen Schulen erarbeiten innerhalb der nächsten Jahre Konzepte für die bestmögliche Inklusion von Jugendlichen mit Förderbedarf an beruflichen Schulen. 23

Auf dieses Gesamtkonzept für die beruflichen Schulen dürfen wir schon heute gespannt sein. 24 Daher freut mich besonders: Auch Sie hier in Neusäß sind mit besonderem Engagement beteiligt! Um Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf neue Wege und Chancen zu eröffnen, kooperiert die Berufsschule Neusäß mit der privaten Prälat-Schilcher Berufsschule zur Sonderpädagogischen Förderung in Augsburg. Anrede

VI. Weiterqualifizierung in der beruflichen Bildung: Berufliche Oberschule Technikerschulen 25 40 Jahre im selben Beruf, am selben Ort so sieht heute kein beruflicher Werdegang mehr aus. Wir setzen daher gerade in der beruflichen Bildung auf vielfältige Weiterqualifizierung. 1. Neuerrichtung von Technikerschulen Zum letzten Schuljahr konnten an 15 Standorten neue Fachschulen ihren Unterrichtsbetrieb aufnehmen. Auch dieses Schuljahr nehmen eine Fachschule und eine Fachakademie den Schulbetrieb neu auf.

Die beruflichen Schulen sind gerade im ländlichen Raum ein wichtiger Garant für eine qualifizierte berufliche Weiterbildung unserer jungen Menschen. Und wir stellen den Betrieben in der Region gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung. 26 Den Technikerschulen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Die Nachfrage nach staatlich geprüften Technikern übersteigt in vielen Regionen bereits heute die Anzahl der vorhandenen Ausbildungsplätze. Das war für uns der Grund, rasch zu handeln.

Gerade für die wichtigen Zukunftsbranchen wie Regenerative Energien, Elektromobilität, Neue Werkstoffe, Mechatroniktechnik, Tourismus und Energiesparende Bautechnik war die Neuerrichtung von Technikerschulen notwendig. 27 2. Berufliche Oberschule Garant für Durchlässigkeit Zudem sind unsere beruflichen Schulen Garanten für Durchlässigkeit auch in Richtung einer akademischen Ausbildung. Eine Schlüsselrolle kommt hier der Beruflichen Oberschule wie der BOB hier in Neusäß zu:

Sie ist unter den beruflichen Schulen die erste Adresse für alle, die ein Hochschulstudium anstreben. Rund 43 Prozent aller Studienberechtigten kommen mittlerweile über den beruflichen Bildungsweg an die Hochschulen. Mehr als 80 Prozent davon kommen über die Berufliche Oberschule. 28 Bei den Schülerinnen und Schülern hat es sich inzwischen herumgesprochen: Die Berufliche Oberschule bietet einen zweiten, gleichwertigen Weg zum Abitur neben dem Gymnasium.

Kein Wunder also, dass sich die Schülerzahlen an FOS/BOS in den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelt haben. Der kontinuierliche Zuwachs an Schülern zeigt dabei vor allem eins: Die FOS/BOS ist für die jungen Menschen hochattraktiv! 29 Auch hier in Neusäß haben wir daher das Angebot um die Ausbildungsrichtungen Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie erweitert. Gründe für diesen Erfolg der Beruflichen Oberschule sind:

erstens das Angebot eines geschlossenen Bildungsgangs nach einem Mittelschul- oder Mittleren Schulabschluss bis hin zur Fachhochschul- oder Allgemeinen Hochschulreife ohne Schulwechsel. Ein zweiter Punkt ist sicher die flächendeckende Einführung der FOS 13 und die Zusammenführung von Fachoberschule und Berufsoberschule unter das gemeinsame Dach der Beruflichen Oberschule. Und nicht zuletzt: Die Berufliche Oberschule bietet einen hohen Praxisbezug und eine qualitativ hochwertige Ausbildung. 30 Ich werde mich dafür einsetzen, dass dieses Angebot weiter ausgebaut wird.

Wir in Bayern wollen auch eine so erfolgreiche und innovative Schulart wie die Berufliche Oberschule weiterentwickeln! 31 In diesem Schuljahr starten wir im Schulversuch an der Beruflichen Oberschule mit zwei neuen Ausbildungsrichtungen: Zum einen richten wir die Ausbildungsrichtung Gesundheit neu ein: Hintergrund ist ein steigender Bedarf an hochwertig ausgebildeten und motivierten Fachkräften im Gesundheits- und Pflegebereich. Zudem gibt es an den Hochschulen in Gesundheit und Pflege über 200 Studiengänge.

Studiengänge wie Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Pharmazie und Ernährungswissenschaft werden zudem aufgrund des demographischen Wandels zukünftig noch bedeutsamer. 32 Zum anderen kommt die neue Ausbildungsrichtung Internationale Wirtschaft. Im Zuge der Globalisierung und aufgrund der starken Exportorientierung der bayerischen Wirtschaft gewinnen Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen in der Arbeitswelt zunehmend an Bedeutung.

Wir wollen an der Beruflichen Oberschule passgenauere Anschlussmöglichkeiten insbesondere für Realschülerinnen und Realschüler aus dem sprachlichen Bereich schaffen verbunden mit der Vorbereitung auf zunehmend international ausgerichtete Studiengänge und die Arbeitsplätze in international agierenden Unternehmen. 33 Entscheidend für mich ist: Die fünf und künftig sieben Ausbildungsrichtungen der Beruflichen Oberschule und der enge Kontakt mit der Arbeits- und Berufswelt eröffnen jungen Menschen neue Lernzugänge und Entwicklungsmöglichkeiten.

VII. Schlusswünsche 34 Sehr geehrter Herr Oberstudiendirektor Wunderlich, liebe Schulfamilie, Qualität und Gerechtigkeit Chancen durch berufliche Bildung das ist bei uns in Bayern schöne Realität. Die Qualität unseres Ausbildungsangebots ist hervorragend: Wir haben ausgezeichnete Ausbildungsbetriebe und ein qualitativ hochwertiges schulisches Angebot. Und wir haben Dank Ihres Engagements vorbildliche berufliche Schulen, die eine anspruchsvolle und moderne Ausbildung ermöglichen.

So können wir unsere Absolventinnen und Absolventen bestens für ihre berufliche Zukunft rüsten. 35 Für Ihre künftige Arbeit wünsche ich Ihnen allen weiterhin soviel Inspiration, Energie und Kraft wie in den vergangenen 50 Jahren. Liebe Schülerinnen und Schüler, Euch wünsche ich alles Gute und viel Erfolg in der Schule, im Beruf und auf Eurem weiteren Lebensweg. Möge das berufliche Schulzentrum Neusäß weiterhin wachsen und gedeihen! Auf die nächsten 50 Jahre!

Rede des Bayerischen Staatsministers für Unterricht und Kultus, Dr. Ludwig Spaenle, anlässlich des Festaktes 50 Jahre Berufliche Bildung in Neusäß am 19.09.2013 in Neusäß Gliederung 36 I. Begrüßung Gratulation zu 50 Jahre Berufliche Bildung in Neusäß... 1 II. Danksagung... 4 III. Staatliches Berufliches Schulzentrum Neusäß: 50 Jahre Ausbildung hochqualifizierter Fachkräfte... 6 IV. Bildungspolitische Herausforderungen der Zukunft Reaktionen und Maßnahmen...10 1. Demographischer Wandel...11

37 2. Globalisierung und internationaler Wettbewerb...12 V. Berufliche Bildung im 21. Jahrhundert individuelle Förderung aller Talente...16 1. Chancen für leistungsstarke Jugendliche...18 2. Chancen für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz...19 3. Chancen für berufsschulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge...20 4. Inklusion in der beruflichen Bildung...21

VI. Weiterqualifizierung in der beruflichen Bildung: Berufliche Oberschule Technikerschulen...25 1. Neuerrichtung von Technikerschulen...25 2. Berufliche Oberschule Garant für Durchlässigkeit...27 VII. Schlusswünsche...34 38