Es gilt das gesprochene Wort. I. Notwendigkeit der Förderung von Schülern mit Migrationshintergrund. Anrede
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- Lars Koenig
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1 Sperrfrist: , 10:00 Uhr Es gilt das gesprochene Wort Eingangsstatement des Staatssekretärs im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, Bernd Sibler, an der staatlichen FOS/BOS Kelheim zum Thema Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund am 22. Dezember 2011 in Kelheim I. Notwendigkeit der Förderung von Schülern mit Migrationshintergrund Anrede 12,3 % Migrantenschüler, 7,3 % an FOS/BOS 12,3 % der Kinder und Jugendlichen an den bayerischen allgemeinbildenden Schulen haben einen Migrationshintergrund. An FOS und BOS sind es 7,3% [in absoluten Zahlen mehr als 3.500]. Förderung dieser Schüler zentrales Anliegen der Bildungspolitik Diese Zahlen zeigen: Die Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund muss ein zentrales Anliegen der Bayerischen Bildungspolitik sein. Bildung und Beherrschung der deutschen Sprache als Schlüssel zur Teilhabe Wir sind in den letzten Jahren seit den ersten PISA-Studien im Jahr 2000 deutlich vorangekommen. Der Schlüssel zu voller beruflicher und gesellschaftlicher Teilhabe für Menschen mit Migrationshintergrund ist Bildung. Und die ist nur mit einer ausreichenden Beherrschung der deutschen Sprache möglich.
2 - 2 - II. Bayerisches Gesamtkonzept zur schulischen Integration von Kindern mit Migrationshintergrund Gesamtkonzept zur schulischen Integration von Migrantenkindern Zwei Säulen: Sprachförderung + Teilhabegerechtigkeit Verbesserte Rahmenbedingungen: Senkung der Klassenstärken bei hohem Migrantenanteil 399 zusätzliche Klassen Seit dem Jahr 2009 verfügen wir in Bayern über ein Gesamtkonzept zur schulischen Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Es ist eines von ganz wenigen überhaupt existierenden systematischen Integrationskonzepten auf Länderebene. Es beruht auf zwei Säulen: der Sprachförderung und der Verbesserung der Teilhabegerechtigkeit. Außerdem haben wir die Rahmenbedingungen zur individuellen Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund weiter verbessert: Senkung der Klassenstärken an Grund- und Mittelschulen auf maximal 25, wenn in den jeweiligen Jahrgangsstufen mehr als 50 % der Schüler einen Migrationshintergrund haben. Im Schuljahr 2011/ zusätzliche Klassen auf dieser Basis. 1. Sprachförderung Frühe + nachhaltige Sprachförderung: Vorkurse, Förderkurse + Förderklassen Wir setzen auf eine frühe und nachhaltige Deutschförderung: 240-stündiger Vorkurs im letzten Kindergartenjahr; Deutschförderkurse; Deutschförderklassen;
3 - 3 - Gesamtvolumen von über 700 Planstellen alleine im Volksschulbereich für die Sprachförderung. Weiterführende Schularten: Realschule: Ergänzungs- + Förderunterricht Berusschule: Projekt Berufssprache Deutsch Gymnasium: Modellprojekt Sprachbegleitung An den weiterführenden Schularten stellt sich die Situation wie folgt dar: Ergänzungs- und Förderunterricht für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund an zahlreichen staatlichen Realschulen; Projekt Berufssprache Deutsch für ein gelingendes Übergangsmanagement von der Schule in den Beruf an den Berufsschulen; Modellprojekt Sprachbegleitung an den Gymnasien. 2. Verbesserung der Teilhabegerechtigkeit Schulversuch KommMIT Teilhabegerechtigkeit Handlungsfelder: Schulentwicklung Elternarbeit Werteerziehung Darüber hinaus existieren zahlreiche Modellprojekte, um insbesondere die Teilhabegerechtigkeit der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund zu stärken. Handlungsfelder wie die interkulturelle Schulentwicklung, der Ausbau der Elternarbeit und die Werte- und Demokratieerziehung müssen dazu weiter aus- und aufgebaut werden. Schulversuch KommMIT Der Schulversuch KommMIT [Kommunikation, Migration, Integration, Teilhabe], an dem auch die FOS/BOS Kelheim teilgenommen hat, war gerade in diesen Bereichen ein wichtiges Erprobungs- und Entwicklungsfeld.
4 - 4 - Ziele: Sprachkompetenz Zusammenarbeit mit den Eltern interkulturelle Kompetenz Übergang Schule Berufsleben Vom Schuljahr 2008/2009 an bis zum Ende des Schuljahrs 2010/2011 erprobten 28 Modellschulen passgenaue Maßnahmen der individuellen Förderung. Die Ziele waren: Förderung der Sprachkompetenz; Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Eltern; Stärkung der interkulturellen Kompetenz; Unterstützung manchmal auch überhaupt erst Ermöglichung des Übergangs von der Schule in das Berufsleben. Vielfach wurden die Maßnahmen auch in Kooperation mit außerschulischen Partnern durchgeführt. Die Ergebnisse sind in einem Portal des ISB dargestellt [ Für das laufende Schuljahr 2011/2012 ist geplant, die KommMIT-Ergebnisse im Detail auszuwerten und dann auszuloten, welche Maßnahmen auf welche Schulen in Bayern übertragbar sein können.
5 - 5 - III. Aktuelle Herausforderungen Jüngste PISA- Studie Migrantenkinder weiter hinter ihren deutschen Klassenkameraden Problem: Zweite Generation Wenn Integration dauerhaft gelingen soll, müssen wir die Förderung der Kinder aus Migrantenfamilien weiter intensiv vorantreiben. Die jüngste PISA-Studie hat trotz bereits verbesserter Leistungen erneut darauf hingewiesen: Die Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund liegen in ihren schulischen Leistungen immer noch hinter ihren Klassenkameraden ohne Migrationshintergrund. Kinder türkischer Herkunft tun sich zum Teil noch schwerer als andere Migrantengruppen. Und: Unser Augenmerk muss insbesondere auf der sogenannten zweiten Generation liegen. Diese Kinder brauchen besondere Unterstützung. Ihnen müssen wir noch klarer als bisher die Chancen aufzeigen, die sie hierzulande haben. Und wir müssen ihnen verdeutlichen: Der Schlüssel, der diese Chancen, eröffnet, heißt Bildung. Schule als idealer Ort für interkulturelles Lernen Es gibt kaum einen idealeren Ort für interkulturelles Lernen als die Schule: Kinder und Jugendliche unterschiedlichster kultureller Herkunft bilden gemeinsam eine Schulgemeinschaft. Gemeinsames Ziel: Möglichst viel aus den gegebenen Talenten zu machen. Die Chancen, die das bietet, wollen und dürfen wir nicht verschenken!
6 - 6 - IV. Grenzen schulischer Arbeit Schlussgruß Aber: Schule kann und soll nicht alles leisten! Gleichzeitig muss uns bewusst sein: Schule kann und soll! nicht alles leisten! Denn es ist wie eine bekannte afrikanische Weisheit zu Recht sagt immer ein ganzes Dorf nötig, um unsere Kinder und Jugendlichen zu einem gelingenden, eigenverantwortlichen Leben zu führen. Frühzeitige und individuelle Förderung kann diesen Entwicklungsweg unterstützen und Türen öffnen. In diesem Sinne: Stärken wir unsere Jugend gemeinsam, damit sie mit Wissbegierde und Freude an der eigenen Leistung ihr Leben in unserer Gesellschaft gestaltet!
7 - 7 - Inhalt: I. Notwendigkeit der Förderung von Schülern mit Migrationshintergrund... 1 II. Bayerisches Gesamtkonzept zur schulischen Integration von Kindern mit Migrations-hintergrund Sprachförderung Verbesserung der Teilhabegerechtigkeit Schulversuch KommMIT... 3 III. Aktuelle Herausforderungen... 5 IV. Grenzen schulischer Arbeit Schlussgruß... 6
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