ERFAHRUNGSBERICHT AUS ZÜRICH ROMANA HAUSER ERASMUSSEMESTER 14.9. 17.12.2010 Organisatorische und fachliche Betreuung an der Gasthochschule, Kontakt zu Dozierenden und Studierenden Die Organisation und die fachliche Betreuung waren wirklich ausgezeichnet. Sie hätten nicht besser sein können. Ich hätte mir auch zu Hause so eine gute Betreuung gewünscht. Wenn ich irgendein organisatorisches Problem hatte, bekam ich sofort Unterstützung. Super fand ich auch die Informationstage. Dadurch hatte ich sofort den Überblick und lernte auch gleich Leute kennen. Besonders gut fand ich auch die Idee mit dem Handy. So hatten wir auch gleich alle die Handynummern der anderen Erasmusstudenten. Der Kontakt zu den Dozierenden war sehr angenehm. Ich habe mich überall wohl gefühlt und nie als Außenseiter oder so. Ich wurde von allen ausgezeichnet und fair
behandelt. Mit den anderen Studenten und Studentinnen funktionierte alles ausgezeichnet. Auch hier fühlte ich mich nie als Außenseiter. Viele suchten auch das Gespräch zu mir, da sie auch etwas über meine Herkunft und so weiter wissen wollten. Leider wurde daraus nie ein engerer Kontakt. Das war auch sehr schwierig, da ich in jedem Modul ganz andere Studenten traf. Es gab nie Schwierigkeiten oder ähnliches. Der Kontakt zu den anderen Studenten wurde natürlich durch Gruppenarbeiten sehr unterstützt, in denen ich mich allen sehr wohl gefühlt habe. Besuchte Lehrveranstaltungen, Sprachkurse, Praktika, Anerkennung von Studienleistungen Da meine Muttersprache Deutsch ist, absolvierte ich keinen Sprachkurs. Die Lehrveranstaltungen fand ich alle durch die Bank super! Sie waren alle sehr praxisnahe und ich nahm wirklich viel für den Unterricht mit. Ich denke, dass ich mit der Anerkennung in Österreich keine Probleme haben werde. Ich wollte noch eine Veranstaltung zusätzlich besuchen, wäre mir dann aber in Österreich nicht anerkannt worden, also habe ich diese auch nicht besucht. Im Nachhinein bin ich aber auch sehr froh, dass ich sie nicht gemacht habe, da es sonst wirklich sehr stressig gewesen wäre. Am meisten positiv überrascht war ich von der Schulpraxis. Die Kinder waren total süß und lässig. Es machte mir unglaublich viel Spaß mit den Kids zu arbeiten. Auch meine Praxislehrerin war total super. Sie gab mir wirklich immer super Feedbacks und ich denke ich konnte hier wirklich viel lernen! Das Klima war wirklich total angenehm und entspannt. Vielleicht lag es auch daran, dass dies
wirklich eine sehr kleine Schule war. Außer in der ersten Woche unterrichtete ich auch in allen Mathematik- und Sportstunden. Einen Nachmittag waren wir Kerzen ziehen und nächste Woche machen wir noch einen Ausflug nach Zürich ins Museum mit anschließender Wanderung. Meine Praxislehrerin war wirklich sehr entgegenkommend und unterstützte mich, wo es möglich war. Ursprünglich hätte diese Klasse am Dienstag, meinen Praxistag, überhaupt keine Mathematiklektion am Stundenplan vorgesehen. Damit ich aber auch Mathematik unterrichten konnte, wurde der Stundenplan etwas umgedreht. Die Kinder sind mir in diesen wenigen Tagen wirklich sehr ans Herz gewachsen. Unterkunft, örtliche Gegebenheiten, Tipps für zukünftige Mobilitätsstudierende, Vorbereitungen für den Aufenthalt Die Suche nach einer preiswerten Unterkunft war wirklich sehr mühsam. Ich gab schon die Hoffnung auf und dachte mir, ich werde im Campingwagen übernachten. Die Vorbereitung war ganz schön zeitintensiv. Es war wirklich viel zu organisieren und mir fehlte bei meinem Vorgehen auch etwas die Orientierung. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Es ist einfach alles im allen viel vorzubereiten, angefangen von der Wohnungssuche bis zur Krankenversicherung. Ansonsten verlief alles gut in der Vorbereitung und auch hier war die Unterstützung total gut. Mit meiner Unterkunft hatte ich wirklich total viel Glück. Leider gab es hier keine Unterstützung. Ich verschicke 35 Anfragen nach einem WG-Platz. Zwei Antworten. Ich entschied mich für eine WG etwas außerhalb von Zürich in Fehraltorf. Natürlich kannte ich vor meiner Anreise weder die Wohnung, noch die Wohnungskollegen. Aber wie gesagt, ich hatte viel Glück: Die Wohnung ist traumhaft und die Wohnungskollegen sind total nett und haben mich wirklich gut aufgenommen. Die Zugverbindungen sind hier wirklich super, also war es auch kein Problem, dass die Wohnung nicht in der Stadt war. Das Leben ist hier sehr teuer, aber man gewöhnt sich auch schnell daran. Außerdem gibt es meisten auch relativ günstige Alternativen. Den zukünftigen Erasmusstudenten gebe ich die Tipps: Nehmt euch wirklich viel Zeit für die Vorbereitung, es kommt einiges auf euch zu. Verzweifelt nicht bei der Wohnungssuche, mit etwas Geduld findet ihr bestimmt etwas Passendes. Stellt euch auf ein teures Leben ein. Und das wichtigste: Wenn ihr die Möglichkeit habt, ein Auslandssemester zu absolvieren, dann macht es!!! Es ist wirklich lohnenswert!
Beschreibung des Schulsystems und der Lehrerbildung, Unterschiede zum Herkunftsort Ich finde die Lehrerausbildung an der PH Zürich super. Natürlich kann ich das nur auf meine Module beziehen. Ich weiß nicht, ob es an meiner Einstellung lag oder an den Dozenten und den Lehrstoff, doch hier studierte ich viel lieber, als zu Hause. Die Module die ich besucht habe, waren sehr praxisnahe, was ich sehr zu schätzen weiß. Der didaktische und der fachliche Teil wurde in meinen Hauptfach Mathematik gut verbunden. Der fachliche Teil hat sich konkret mit Schülerbeispiel und deren Hintergrund befasst. Es war immer eine Verbindung zwischen den Lehrstoff der Schule und unseren fachlichen Teil zu sehen. Mein zweites Fach ist Bewegung und Sport. Hier absolvierte ich die Rettungsschwimmerausbildung. Ich finde es echt super, dass dies in der Lehrausbildung inbegriffen ist. Das zweite Sportmodul, integrierte Bewegungsförderung, war auch sehr praxisbezogen, da wir hier einen konkreten Fall zu behandeln hatten. Wirklich super, fand ich auch das Modul über die Schweiz. Die Inhalte waren wirklich sehr interessant und ich finde es super so viel über das Land, in dem ich jetzt fast ein halbes Jahr studiert habe, in Erfahrung zu bringen. Zusammengefasst kann ich zu meinen besuchten Modulen sagen, dass sie alle sehr lehrreich waren und sie mir alle recht gut gefallen haben. Wir hatten viele
Arbeitsaufträge und praktische Dinge zu tun und ich denke, dass bringt viel mehr als stures Auswendig-lernen. Persönliche Beurteilung des Aufenthalts, Nutzen für das weitere Studium und die berufliche Tätigkeit; was haben Sie gelernt? Ich bin wirklich unheimlich froh darüber, dass ich das Auslandssemester gemacht habe. Es hat mir persönlich sehr viel gebracht und es war die Erfahrung 100- prozentig wert. Ich denke für das weitere Studium habe ich gelernt, dass ich selbstständiger arbeite und dass studieren auch Spaß machen kann. Sehr viel konnte ich über die Didaktik in Mathematik mitnehmen und lernen. Auch über die Notenvergabe, der Bewertung und der Förderung habe ich vor allem für den Sportunterricht viel in Erfahrung bringen können. Ich glaube auch, dass ein absolviertes Semester im Ausland bei der Berufssuche einen sehr guten Eindruck macht. Forschungsmodul - Fernstudium Mir ist schon zu Ohren gekommen, dass viele Studenten im Wintersemester nicht ins Ausland wollen, da dann das Forschungsmodul als Fernstudium absolviert werden muss. Dieser kleiner Nachteil war die Erfahrung auf jeden Fall wert!! Ich würde es auch nicht als Nachteil bezeichnen. Das Fernstudium ist wirklich gut organisiert und
man ist auch nicht nur auf sich alleine gestellt. Ich hatte auch viel Kontakt mit den anderen Teilnehmern des Fernstudiums und wir unterstützten uns gegenseitig. Man findet alle Informationen auf der Plattform und es ist sehr übersichtlich gestaltet. Ich wusste immer was zu tun war und ich bekam auch immer gute und schnelle Rückmeldungen. Ich glaube, dass ich vom Forschungsmodul im Fernstudium mehr gelernt habe, als wenn ich es zu Hause gemacht hätte. ESN International Exchange Erasmus Student Networks ESN ist eine Organisation für Austauschstudenten in Zürich und bietet viele preisgünstige Freizeitangebote an um Zürich richtig gut kennen zu lernen. Zum Beispiel: Fondue Essen, Partys, Wanderungen, Radtouren, Schiwochenende, Stadtführungen, Besuche in Museums,. Zu Beginn machte ich einen dreitägigen Tanzkurs. Es war total witzig, da ich die Gelegenheit hatte, mit Leuten aus der halben Welt zu tanzen. Außerdem war ich noch beim Fondue-Essen, bei der Stadtführung und bei einer Schneeschuhwanderung bei Mondschein dabei. Ich lernte hier auch sehr viele Leute kennen und schloss viele neue Kontakte.