Beschattung von Bildschirmarbeitsplätzen Praktische Hinweise zur Umsetzung der EU-Bildschirmrichtlinie Seit 1996 gilt die Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit an Bildschirmgeräten. Demnach müssen alle Fenster mit einem geeigneten, verstellbaren eingerichtet sein, um Reflektionen am Bildschirm zu vermeiden. 1. Damit Sie einen geeigneten anbieten können, müssen Sie wissen, in welche Himmelsrichtung das Bürofenster zeigt. 2. Die Lichtstärke der Sonne ist aus jeder Himmelsrichtung unterschiedlich. 3. Der innenliegende soll das einfallende Sonnenlicht reduzieren. 4. Der nach EU-Richtlinien maximal zulässige Lichtdurchlässigkeitswert (Transmission) wird für jede Himmelsrichtung in Prozent angegeben. Überträgt man den Sonnenverlauf auf den Grundriss des Gebäudes, sieht man noch deutlicher in welchen Bereichen, mit welcher Intensität der Sonneneinstrahlung zu rechnen ist. Die angegebene Luxzahl ist der maximale Wert mit dem im Sommer bei wolkenfreiem Himmel zu rechnen ist, wenn die Sonne senkrecht auf eine Fläche fällt. Durch den schrägen Einfall auf die Fassade und die Durchdringung der Scheibe kann sich der Wert noch mal bis zu 50% reduzieren. Weitere Reduktionsfaktoren können z. B. primärer oder sekundärer sein. Nachfolgend werden die Himmelsrichtungen im Einzelnen betrachtet. Der ideale Luxwert am Arbeitsplatz liegt zwischen 500 lux und 1500 lux. Die maximale Lichttransmission der Folien darf für ein nördliches Fenster 20% westliches Fenster 6% östliches Fenster 6% südliches Fenster 5%. betragen, um den Anforderungen der EU-Bildschirmrichtlinie zu entsprechen.
Büro Westen, ähnlich Osten Westen, ähnlich Osten 60.000 Lux Erforderliche Transmission 2% - 6% Auf der Westseite beträgt die einfallende Lichtstärke 60.000 Lux, im Westen und Osten ist der Strahlungseinfallwinkel relativ flach. Die Sonne scheint weiter in das Gebäude und erhöht damit die Gefahr von Blendung. Entfernung des Bildschirms vom Fenster (> 0,5 mtr.) Lux 60.000 Lux 24.000 Lux 1.440-60% -94% Die gleichen Werte gelten auch für die Ostseite. Die Verschattung durch gegenüberliegende Bebauung ist zu berücksichtigen. Büro Norden Norden 20.000 Lux Erforderliche Transmission 15% - 20% Auf der Nordseite beträgt die einfallende Lichtstärke immer noch 20.000 Lux, obwohl keine direkte Sonneneinstrahlung auf die Fassade trifft. Entfernung Bildschirms vom Fenster (>0,5 m) 20.000 Lux 8.000 Lux 1.200 Lux -60% -85% Zu einer erheblichen Erhöhung des Luxwertes kann die Strahlungsreflexion der gegenüberliegenden Fassadenseite führen.
Büro Süden Süden 80.000 Lux Erforderliche Transmission 0% - 5% Im Süden steht die Sonne am höchsten. Sie fällt steil in das Gebäude ein. Es ist mit bis zu 80.000 Lux zu rechnen. Entfernung des Bildschirms vom Fenster (> 0,5 mtr.) 80.000 Lux 32.000 Lux 1.280 Lux -60% -96% Der Strahlungseinfallswinkel ist bei dieser Himmelsrichtung an größten. Das bedeutet, die Sonnenstrahlen gelangen nicht weit in das Gebäude. Übersicht der Eignung von OPAL Rollofolien zur Fensterausrichtung: OPAL Folientyp Lichttransmission (%) silber / grau 2R B1 B1 schwer entflammbar nach DIN 4102-01 Geeignet für Nord West Ost Süd 2,75 x x x silber / silber 2R 1,50 x silber / bronze 2R 2,30 x x x silber / grau 2R 2,20 x x x grau / grau 2R 2,02 x x x silber / schwarz 0R 0,01 Nur als Verdunkelung einzusetzen silber / weiß 0R 0,90 Nur als Verdunkelung einzusetzen silber / silber 10R 16,60 x silber / bronze 10R 8,80 x silber / grau 10R 6,50 x
grau / grau 10R 7,80 x Physikalische Erläuterungen zu Blendung und Blendschutz Um den richtigen Blendschutz einzusetzen, der nicht nur gesetzlichen Anforderungen, sondern auch den individuellen gesundheitlichen und arbeitsergonomischen Ansprüchen genügt, ist es notwendig, sich mit einigen physikalischen Grundvoraussetzungen auseinander zu setzen. Nachstehend möchten wir hierzu relevante Begriffe und ihren Zusammenhang zu diesem Thema erläutern. Licht Licht ist eine elektromagnetische, Energie transportierende Strahlung, die für uns Menschen im Bereich von 380 780 Nm wahrgenommen wird. Die lichttechnische Leistungseinheit Lumen (lm) gibt die Lichtenergie an, die von einem Punkt in alle Richtungen gestrahlt wird. Beleuchtung Die in unseren Lichtberechnungen aufgeführte Einheit lux gibt die Beleuchtungsstärke an, das heißt das Verhältnis eines Lichtstroms, der auf eine Fläche fällt, zu dieser Fläche. Sie errechnet sich lm / m². Die Beleuchtungsstärke ist relevant für die Beurteilung des Arbeitsplatzes. Sie hat Auswirkung auf Sehleistung, Wohlbefinden, Arbeitssicherheit und Wirtschaftlichkeit. Leuchtdichte Die Helligkeit einer Fläche bestimmt die Leuchtdichte. Um Kontraste zu erhalten, müssen zwei Flächen unterschiedliche Leuchtdichten aufweisen. Lichtreflexe auf dem Bildschirm vermindern Kontraste, so dass Zeichen nicht mehr einwandfrei lesbar sind. Blendung Zu helle Flächen werden als Blendung empfunden. Man unterscheidet dabei die Direktblendung (Strahlen treffen direkt das Auge) von der Reflexblendung (Strahlen, die von Flächen, z.b. Bildschirm, reflektiert wurden treffen das Auge). Je höher die Leuchtdichte desto größer die Blendung. Blendschutz Um störungsfrei arbeiten zu können, ist eine zu hohe Leuchtdichte auf dem Bildschirm und zu großer Leuchtdichteunterschied zwischen besonnten und unbesonnten Flächen auszuschalten. Mit einer Blendschutzeinrichtung wird Blendwirkung durch das Sonnenlicht vermieden. Es gibt dabei drei verschiedene Beeinflussungen des Lichtstroms. Durch die Absorption wird ein Teil des Lichtes vom Blendschutzkörper aufgenommen, ein Teil wird reflektiert und als Transmission bezeichnet man den Teil des Lichtes, der hindurchgelassen wird. Gleichzeitig mit
dem Blendschutz sollte eine ausreichende Versorgung mit Tageslicht und eine Sichtverbindung nach außen erhalten bleiben. Weitere Kriterien für die Auswahl eines Blendschutzsystems sind die Wirtschaftlichkeit in Montage, Bedienung und Wartung.